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Titel: Interpret: Label: VÖ: Titel: |
"The Harp" Bernd Kleinow SAP Records Mai 2011 1. Swing To Dr. Ross |
Etwas unbemerkt von der großen Öffentlichkeit ist diese großartige Blues-CD erschienen, die verdienter Maßen einen der besten Harpspieler in den Mittelpunkt rückt. Bernd Kleinow, seit 1984 aktiv, ist zwar auf zig LP- und CD-Produktionen zu hören, aber erst jetzt mit 61 Lebensjahren war die Zeit reif dafür. Seine aktuellen Projekte sind UNLIMITED BLUES (mit Lutz "Kowa" Kowalewski), BLUES INCORPORATED (mit Bluesrudy) und Thomas Stelzer and Friends. Alle diese Musiker sind auch auf der CD zu hören.
14 Titel, davon neun im Januar 2011 in Dresden von den Mannen um Thomas Stelzer eingespielt: Bluesrudy (g, dr), Thomas Stelzer (p), Thomas Böhme (dr), Christoph Dehne, Frank Müller (dr bzw. perc). Alle Gesangs bzw. Harp-Tracks: Bernd Kleinow, und genau das macht den Reiz dieser CD aus, dieses großartige Wechselspiel zwischen Harp und Gesang. Eine Eigenkomposition, "Swing To Dr. Ross", schon 1988 auf der LP "Zenit - Live" erstmals erschienen, der Rest sind Coverversionen und Bluesstandards, darunter "Chattanooga Choo Choo" (beim ersten Durchhören habe ich hier automatisch den Text vom "Sonderzug nach Pankow" mitgesummt), 3 x John Mayall (u.a. "Laurel Canyon Home"), 2 x Sonny Boy Williamson, alle spartanisch, aber sehr druckvoll, eingespielt. Die Titel 10 bis 14 sind allesamt schon auf verschiedenen CDs von Thomas Stelzer zwischen 1999 und 2006 erschienen, darunter auch die wunderbare Reminiszenz an den Reichsbahnblus "Train, Train" in einer Liveversion, der eigentlich bei keinem Stelzer/Kleinow-Konzert fehlt.
Auf den letzten beiden Tracks der CD sprechen Ulf Drechsel und Karlheinz Drechsel über Bernd Kleinow und reflektieren seinen Werdegang in der Bluesszene der DDR.
Fazit: Eine wunderbare CD, die schön erdig und druckvoll aus den Boxen dröhnt und eigentlich in keiner Sammlung eines Bluesfans fehlen darf. Sie hat Seele, Atmosphäre und lebt den Blues.
Anmerkung: Zu beziehen ist diese CD bei den Livekonzerten bzw. über die Webseite von Thomas Stelzer: www.thomasstelzer.de.
(Michael Labitzke)