VÖ: 20.05.2018; Verlag: Rockgeiger; Katalognummer: ohne; Autor: Daniela Wintoch; Bemerkung: Magazin in DIN A4-Größe und mit 87 Seiten. Reich bebildert und mit vielen O-Tönen von Musikerkollegen, prominenten Weggefährten und Fans;
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Rezension:
Hans die Geige feiert in diesem Jahr sein 45-jähriges Bühnenjubiläum. In unserem Interview haben wir ausführlich darüber gesprochen. Ebenso, wie über ein "Magazin", das pünktlich zu diesem Anlass fertiggestellt wurde und den Fans jetzt angeboten wird. Unter dem alles beschreibenden Namen "Das alles bin ich" wäre auch eigentlich schon alles über dieses Magazin gesagt, aber dann würden wir die vielen Feinheiten, die große Mühe, die Liebe zum Detail, die darin stecken, und die guten Ideen, mit denen dieses Magazin gefüllt wurde, vergessen zu erwähnen.
Auf 87 Seiten und in DIN A4-Größe erfährt man alles ... ich betone: ALLES ... über den Mann mit der Geige. Zusammengetragen wurden all diese Informationen und Haltestellen des Lebens von seiner Gattin Daniela, die alle nur Dani nennen. Heimlich, still und leise hat sie im letzten Jahr Material gesammelt, Fotos aufgestöbert, nach Details geforscht und O-Töne eingefangen. So, dass der Jubilar davon auch nix mitbekommen hat. Dani gibt tiefe Einblicke in das Leben ihres Mannes. Ungeschminkt und ohne leichte Macken am Lack zu übermalen. Warum auch? Es gibt im Leben nicht nur Höhen, sondern auch stets Tiefen. Aber die Höhen überwiegen in Hans' Leben, weshalb dieses Magazin auch von vorn bis hinten gute Laune beim Fan hinterlässt. Fotos vom "Hänschen klein" über die Flegeljahre als "Hippie" bis hin zu seinen Stationen bei Schubert, Lift und Magdeburg. All das bietet dem Leser was für's Auge. Ganz wunderbar arrangiert sind Fotos und Texte, und auch seine Kollegen und Fans kommen zu Wort. Einer, der ihn und seine Musik als glühender Verehrer seit Ewigkeiten begleitet, ist unser Kollege Hartmut, der ebenso mit einem Interview in diesem Magazin vertreten ist, wie unsere Kollegin Petra, die bekanntermaßen in unserer Redaktion der größte Fan des Geigen-Hans ist. Gute Wahl, denn beide können was erzählen und beiden war es - da bin ich mir sicher - eine große Ehre, in diesem Magazin vorkommen zu dürfen.
Allzu viel möchte ich jetzt gar nicht mehr verraten, denn die Spannung soll bei Euch durch mich und meine Zeilen nicht abfallen. Vielleicht noch der Hinweis, dass Ihr all die Biographien in Buchform, wo selten das drin steht, was eigentlich im Leben der Leute wirklich passiert ist, weil Verlags-Juristen davon abraten oder weil man sich zu dunklen Kapiteln nicht bekennt, einfach mal vergessen könnt. Es ist keine Übertreibung wenn ich schreibe, dass das hier eine ganz eigene Qualität hat und für mich die bisher beste Idee zu einem Jubiläum ist, die ich in Händen hatte. Und am Ende der Lektüre - so steht es auch auf der letzten Seite - weiß man ganz genau: "Das alles ist wirklich ER".
(Christian Reder)