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Ein Konzertbericht von Saskia Giedow-Luboch und
Stephan Sieger mit Fotos von Stephan Sieger




Ursprünglich 2007 als reine Coverband aus Baden-Württemberg gegründet, hat WILLKUER über 200 Auftritte vor allem in Reutlingen und Umgebung absolviert und dabei Songs aus der Deutschrock-Szene gecovert. 2018 beschlossen die Musiker, eigene Songs zu schreiben. Ende 2019 überzeugte die Band das Deutschrock-Label "Rookies & Kings" sowie den Musikvertrieb Soulfood Music mit ihren eigenen Songs, was schließlich 2021 zur Veröffentlichung des Debütalbums führte. Diesem folgte 2023 direkt das zweite Studioalbum "Zwei", das einen beeindruckenden Charteinstieg erreichte (Charts vom 17.03.2023 auf Platz 5).


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Gruppe WILLKUER (Pressefoto Band, Quelle: www.willkuer-band.de)



WILLKUER besteht aus Moritz Hermle (Gesang), Julian Kuder und Tobias Röschl (Gitarren), Andreas Weible (Bass) und Florian Söll (Schlagzeug). Im Jahr 2024 starteten sie ihre "Keiner von Euch"-Tour durch ganz Deutschland, unterstützt von der aufstrebenden Band EXISTENT aus Hamburg. EXISTENT besteht aus Marcel Dummer (Gesang), Julian Jung und Fabian Kaposty (Gitarren), Jonas Mensing (Bass) sowie Silvano Vincenti (Schlagzeug).

Am Samstag, den 10. Februar 2024 waren sie im Rahmen der Tour in der Reithalle Dresden zu Gast. Die Reithalle selbst befindet sich im Gewerbegebiet Dresden-Albertstadt, wodurch die Umgebung das typische Flair eines Industriegeländes versprüht. In der Reithalle entfaltet der rohe Backsteinbau seinen einzigartigen Charme. Die Location bietet durch ihre überschaubare Größe eine besondere Atmosphäre. Es war zwar schade, dass die Veranstaltung nicht ausverkauft war, aber es gab daher genug Platz für alle, und die Anwesenden haben diesen Mangel mehr als wettgemacht.

Schon beim Warten vor der Halle wurde uns durch den gerade stattfindenden Soundcheck von EXISTENT schnell klar: Wie versprochen, es wird laut ...! Die ganze Halle bebt und klapperte. Um 19:00 Uhr öffneten sich die Metalltüren der Halle. Um 19:55 Uhr betraten die Hamburger Jungs von EXISTENT die Bühne und legten sofort mit voller Energie mit ihrem Song "Kartenhaus" los. Leider kam es bereits während des ersten Songs zu einer Unterbrechung aufgrund eines medizinischen Notfalls im Publikum. Man reagierte jedoch souverän und nach der Versorgung durch das medizinische Personal konnte die Show nach wenigen Minuten fortgesetzt werden. Der Sänger war sichtlich betroffen und erklärte, dass sie noch nie in einer solchen Situation gewesen seien. Er wünschte dem Betroffenen alles Gute und allen Anwesenden einen schönen Abend. Nach dem Song "Panik" stellte der Frontmann kurz seine neben ihm agierende Band vor und kündigte den nächsten Song "Scheiß Ideologien" an, den er an "all die Wichser da draußen" richtete und das Publikum ermutigte, ruhig mal den Mittelfinger zu zeigen. Mit "Alles brennt" versuchten EXISTENT weiter, das Publikum mitzureißen. Während des Liedes hoben viele ihre Hände klatschend in die Höhe und in der Mitte bildete sich bereits ein erster kleiner Pogopit. Dieser wurde beim fünften Song "Im freien Fall" noch intensiver. Vor dem Song betrat der Frontmann die Bühne, schwenkte eine schwarze Fahne mit dem weißen Logo "FCK NZS" und setzte damit ein klares Statement. Bei "Kein Paradies" wünschte sich der Frontmann dann einen Circle Pit vom Publikum und Marcel verließ die Bühne, um mittendrin zu sein. Doch dann musste er erst einmal den Kabelsalat mit seinem Mikrofon beseitigen. Als er mit einer Polizeimütze auf die Bühne zurückkehrte, wurde dem Publikum klar, dass nun "A.C.A.Beautiful" folgen würde. Danach fragte Sänger Marcel, ob man bemerkt habe, dass jemand auf der Bühne fehle. Tatsächlich war der Bassist krank und konnte in Dresden nicht dabei sein. Dann erzählte er etwas über die Entstehungsgeschichte des folgenden Liedes "Existent ist Scheiße". Die Idee zu dem Song entstand durch einen Kommentar in den sozialen Medien ("ihr seid Scheiße") nach einem Festival. Vom Publikum erwartete er einen lauten, gegenseitigen Chorgesang. Passend zum Song stand ein überdimensionales Kacke-Emoji auf der Bühne und Klopapierrollen flogen in Richtung Publikum. In die andere Richtung flog eine nicht ganz so schöne Unterhose. Trotz der aufkommenden Frage, ob sie schon getragen wurde oder nicht, wurde Gitarrist Fabian gezwungen, sie anzuziehen. Was er dann auch tat... Nach einer kurzen Umfrage, wer EXISTENT in Dresden zum ersten Mal live erlebte, freute sich Marcel auch neue Leute kennenzulernen und ermunterte das Publikum, die Person neben sich ruhig mal zu umarmen. Eine sehr gute Überleitung zum etwas ruhigeren Song "Geschichten", bei dem das Publikum ebenfalls voll dabei war und am Ende des Songs wieder alle Hände oben waren. Frontmann Marcel betonte noch einmal, dass es ein schöner Abend war und lud zu den EXISTENT-Shows im Herbst ein, die ironischerweise "Fast 'ne Tour-Tour" heißen werden. Das Publikum war bereit, noch einmal alles zu geben und bei "Schrei" ausgelassen zu tanzen. Danach verabschiedeten sich Frontmann und Band und freuten sich auf ein Wiedersehen im Herbst. Zum Abschluss wurde die erste Single "Willkommen im Untergang" vom aktuellen Album "Stiller Held" (Charts vom 16.06.2023 auf Platz 37) gespielt. Nach dem obligatorischen Abschlussfoto verließen EXISTENT trotz anhaltender Zugabe-Rufe um 20.55 Uhr die Bühne.


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Gruppe EXISTENT live in Dresden



Nach einer kurzen Umbaupause begann WILLKUER um 21:15 Uhr ihre Show. Als Intro warnte eine Stimme vom Band, dass die stroboskopischen Lichteffekte der Show zu Ausfällen führen können und auch die körperliche und geistige Gesundheit in Gefahr sei. Die Erwartungen waren also hoch, und Gliederschmerzen und Stimmverlust sind nach so einem Abend garantiert. WILLKUER starten mit dem Lied "Bevor hier alles hochgeht". Symbolisch wurde das Publikum aufgefordert, kurz in die Knie zu gehen und dann wieder aufzustehen. Die Leute in der Reithalle waren voll dabei, und fast alle machten mit. Schon beim zweiten Lied "Wir sind wer wir sind" wurde lautstark mitgesungen. Frontmann Moritz freute sich, dass WILLKUER wieder in der Reithalle Dresden spielen durften und erinnerte sich, dass sie hier bereits zum zweiten Mal auf der Bühne standen. Auch bei "Alles in der Hand" wurde kräftig mitgesungen, mitgeklatscht und natürlich getanzt. Nach "Das wird groß" nutzte Moritz die Gelegenheit, allen, die es noch nicht wussten, zu erklären, dass Gitarrist Tobias an diesem Tag Geburtstag hatte. Einige im Publikum hatten aber schon vorher vereinzelt ein Geburtstagsständchen angestimmt. Natürlich wurde jetzt gemeinsam ein "Happy Birthday" zum 35. gesungen. Den Bogen zum nächsten Song "Geh mit uns" versuchte Frontmann Moritz über den Sportsgeist des Publikums zu schlagen. Das Publikum sprang darauf an, und während des Liedes wurde in der Mitte wild herumgehüpft. Anschließend präsentierte WILLKUER einen Song namens "Das ist Deutschland", den sie nach eigenen Angaben bisher eher selten gespielt haben. Es geht um Themen wie Moral, Respekt und gegenseitige Achtung im Miteinander. Abseits des Geschehens konnte man wohl einen der jüngsten Fans von WILLKUER beobachten, der immer wieder heftig mit einer WILLKUER-Fahne wedelte, die wohl so groß war wie er selbst. Seine Aktionen fielen der Band und dem Sicherheitspersonal vor der Bühne natürlich auf. Das Sicherheitspersonal zögerte nicht lange und hob ihn aus dem Publikum heraus, um ihn auf den Sitz der Absperrung zu stellen. Nun hatte er freie Sicht zur Bühne und zu seinen Idolen. Eine tolle Geste! Danach erwähnte Frontmann Moritz die WILLKUER-Supporters, die durch ihre schwarzen T-Shirts mit rotem Logo erkennbar waren. Da die Supporters eine wichtige Stütze für die Band sind, beschloss man, gemeinsam auf diese Verbindung anzustoßen. Passend dazu wurde der Song "Du bist nicht allein" präsentiert.

Bei "Ich bin nicht ok" und "Alles schon gehört" brach lautes Gebrüll und Pogen in der Mitte aus, während der Rest des Publikums laut mitsang. Leider gab es dann erneut eine Unterbrechung, die Beleuchtung ging komplett an und es wurde überprüft, was passiert ist. Zum Glück hat sich niemand ernsthaft verletzt. Dennoch wies Frontmann Moritz besorgt darauf hin, dass man gegenseitig aufeinander aufpassen solle. Die Show konnte dann fortgesetzt werden. Für das folgende Stück bat die Band das Publikum, seine Phantasie zu nutzen. Um den Hass richtig heraufzubeschwören, sollte sich jeder eine betreffende Person vor das innere Auge holen. Der Song "Du hast's verdient" ermöglichte dann eine Vielfalt an Bewegungen. Durch die Wechsel der Tempi war sowohl wildes Springen als auch Schunkeln möglich, während die Hände wellenförmig geschwenkt wurden. Und selbstverständlich fehlte am Ende nicht die gemeinschaftliche Mittelfingergeste. Es folgte ein sehr nostalgisches Lied mit dem Titel "Die Besten sterben nie". Der Sänger und ein Gitarrist nehmen dazu auf Barhockern auf der Bühne Platz. Bei dieser eher ruhigen Ballade gingen im Publikum viele Handylichter an und einige genossen das Lied in gegenseitiger Umarmung. Das Publikum sang textsicher mit, und der Frontmann forderte das Publikum auf, die Gläser zu heben und anzustoßen, sich daran zu erinnern, wie es war, als man 16 war und nicht über alles intensiv nachdachte. Er nahm das Publikum gedanklich mit auf die Reise "Auf die gute alte Zeit".


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Gruppe WILLKUER live in Dresden



Auch die Überleitung zum nächsten Song "Heimspiel" gelang. Dresden soll gemeinsam mit der Band laut sein. In der Mitte wurde wieder intensiv gepogt, während alle anderen rhythmisch zur Musik klatschten. Passend zur aktuellen Tour folgte der gleichnamige Song "Keiner von Euch". Frontmann Moritz appellierte an die Vernunft jedes Einzelnen. Das Publikum ging voll mit und ließ sich von der Musik mitreißen. Musik und Text wurden bis in die hinteren Reihen mit Klatschen begleitet. Und stillhalten konnte sowieso keiner mehr. Ein letzter Song mit dem Titel "Jedem das Seine" folgte. Wie es in einer kurzen Textpassage heißt, gingen die Fäuste hoch und das Publikum gab noch einmal alles.

Um 22.30 Uhr war eigentlich Schluss, aber die Zugaberufe setzten sofort lautstark ein. Zunächst ertönte vom Band das bekannte Intro: "Feuer frei für Willkuer". Frontmann Moritz stürmte mit der schwarzen Bandfahne auf die Bühne, gefolgt von seiner Band. Dresden sollte auch mal was von sich hören lassen und "Willkuer" wurde vom Publikum lautstark mitgesungen. Es folgte der Dank an die Backliner und Techniker und Moritz verabschiedet sich mit einem "Macht's gut" von Dresden. Es folgte noch "Für immer ist ne lange Zeit". Der wirklich letzte Song des Abends war dann aber "Scheißegal", die letzte Gelegenheit an diesem Abend, noch einmal gemeinsam zu klatschen, zu tanzen, zu singen und zu pogen. Um 22.45 Uhr hieß es kurz "Ciao", aber Moritz kündigte an, dass man sich nach einer kurzen Verschnaufpause am Merchstand im hinteren Teil der Halle wiedersehen würde. Die Band nahm sich Zeit für die Fans und erfüllte den einen oder anderen Autogrammwunsch. Zum Abschluss wurde noch ein Foto der Band mit dem Dresdner Publikum im Hintergrund gemacht.

Fazit des Abends:
Es hat alles gepasst: Licht, Show, Stimmung, Publikum. Davon werden uns so viele Augenblicke im Kopf bleiben. Daher DANKE WILLKUER & EXISTENT für diesen unvergesslichen Abend!



Setlist:
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Existent
setex
Willkuer
setwil






Fotostrecke:

Existent
 
 
 
 
 






   
   
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