LUXUSLÄRM am 24. Oktober 2014
in der Europahalle in Castrop-Rauxel

 

Ein Konzertbericht von Christian Reder mit Fotos von Frank Süssenbach



Für Ortsunkundige sind die Stadt- und die Europahalle in Castrop-Rauxel ziemlich leicht zu finden, da sie im Stadtmittelpunkt direkt am Rathaus stehen. Wenn trotzdem jemand nach dem Weg fragt, sagen die Bürger Castrops schonmal augenzwinkernd, "Immer geradeaus, dann sehen Sie die Sprungschanzen schon." Und wirklich ... wer es nicht besser weiß könnte meinen, Castrop bewerbe sich demnächst für ein Skisprung-Event. Wie zwei echte Schanzen, stehen die beiden Gebäude nebeneinander. Eine denkmalgeschützte Bausünde aus den 60ern, die Anfang der 70er in "Betrieb" genommen wurden, bietet Platz für Musik, Ausstellungen, Galas und andere kulturelle Angebote. Hier traten schon echte Größen aus der Musikwelt auf. KARAT hat hier in den 80ern gespielt. WARLOCK mit Doro Pesch rockten die Bude ebenfalls.a 20141025 1911969803 Klaus Lage war schon hier, die Flying Pickets ebenso. Gerade in den 80ern fanden hier große Konzertabende statt - für jeden Geschmack etwas. Irgendwann in den 90ern ebbte das merklich ab. Statt großer Namen aus Rock und Pop nur noch kleine Funzeln aus dem Volksmusik-Genre und ohne Ende Comedy-Programme. Vorbei die Abwechslung, und weg war der Hauch von der großen weiten Musikwelt. Umso erstaunlicher und überraschender war die Ankündigung im Sommer 2014, dass die Gruppe LUXUSLÄRM nach Castrop-Rauxel kommen soll. Zuerst dachte ich an einen Scherz, als mir mein Kumpel Torsten schrieb, die Band würde meine Heimatstadt besuchen und hier für ein Konzert ihrer Tour Station machen. Ganz klar: am 24. Oktober würde ich in der Europahalle bei LUXUSLÄRM dabei sein!

Knapp 1 1/2 Stunden vor ihrem Auftritt treffen Fotograf Frank und ich die Band in ihrer Garderobe. Mit Holz vertäfelte Wände, eine Ledercouch, Teppichboden und ein großer Tisch mit Stühlen. Für eine "Garderobe" ziemlich edel eingerichtet, denke ich noch, und schon begrüße ich den ersten Musikanten der Band ... Shake Hands mit allen fünf LUXUSLÄRMern. Wir nehmen Platz am großen Tisch. "Was habt Ihr für heute vorbereitet?", stelle ich meine erste Frage in den Raum und bekomme gleich von mehreren der Jungs die Antwort, "Einen bunten Reigen schöner Melodien" und "Hits, Hits, Hits". Ok, so scherzhaft die Antwort auch gemeint war, soviel Wahrheit birgt sie beim Blick auf die Setlist in sich. Es ist der zweite Teil der Tour zum Album "Alles was Du willst". Im Frühjahr tourte die Band bereits durch's Land und setzt die Rundreise derzeit fort. Im Gepäck sind einige Lieder, die auch im Frühjahr schon live präsentiert wurden, aber auch Songs aus dem neuen Album, die während dem ersten Teil der Tour nicht gespielt wurden. Dazu stehen diverse und handverlesene Songs der ersten drei Alben mit im Programm. So bietet der zweite Teil der Tour auch für die Fans etwas Neues, die bei den ersten Konzerten schon dabei waren. Es ist also keine Wiederholung, was LUXUSLÄRM da ausgetüftelt hat. Die Tour geht noch bis in den Dezember. Das letzte Konzert des Jahres wird in Cuxhaven stattfinden. "Danach werdet Ihr eine Pause einlegen?", frage ich. "Richtig, es ist die erste Pause seit acht Jahren Bandgeschichte", antwortet Schlagzeuger Jan Zimmer.b 20141025 1505730973 Ob die Pause auch für das Schreiben neuer Songs genutzt wird, oder ob man echt die Beine baumeln lassen möchte, frage ich ... "Beides", strahlt mich Sängerin Jini an. Es soll eine Pause sein, in der man mal die Seele streicheln und auch mal wieder was für sich tun will. Auch ganz oben auf der Liste stehen Urlaub und andere kleine Dinge, die in den letzten Jahren auf der Strecke geblieben sind. Aber schon im Februar will man sich bei LUXUSLÄRM wieder zusammen setzen und versuchen, kreativ zu sein. "Es gibt kaum eine andere Band, die das in den letzten Jahren so gemacht hat, wie wir", merkt Jini noch an. Die Band ging in den vergangen Jahren immer zwei Mal im Jahr auf Tour, spielte diverse Sommerfestivals und arbeitete dazwischen immer wieder an neuen Songs und neuen Alben. Platz für was anderes scheint es da kaum gegeben zu haben. Auch nicht, um selbst mal Konzerte anderer Künstler und Bands zu besuchen, was man auch unbedingt mal wieder machen möchte, merkt Jan an. Kein Wunder also, dass die fünf Musiker eine Pause brauchen und sich diese dann jetzt auch nehmen. Aber bevor es soweit ist, gibt es noch ein paar Muggen, die gespielt werden wollen, u.a. die in Castrop-Rauxel.

Pünktlich um 20:00 Uhr betreten zwei junge Männer die Bühne. Der eine heißt Adrian, genannt "Adi", und hat seine E-Gitarre bereits umgehängt. Der andere heißt ANSA. und so heißt auch die Band, die in Castrop in einer Duo-Besetzung das Vorprogramm von LUXUSLÄRM bestreitet. Ihr Einsatz steht zuerst unter keinem guten Stern. Technikprobleme. Die Gitarre von Ansa will nicht. Eine Rückkopplung hier, ein lautes Knartschen über die großen Boxen da ... nur Adi spielt bereits eine kleine Melodie auf seiner Gitarre. Dann endlich klappt es auch mit Ansas Gitarre, die er mit Hilfe zweier Techniker dann doch zum "Laufen" bringt. "So, das war unser erster Song, ich hoffe, er hat Euch gefallen", überspielt Ansa die kleine Verzögerung ganz locker und bringt das Publikum damit gleich zum Lachen. So schnell kann ein Bann gebrochen werden - aber ich glaube, dass es diese Distanz zwischen den beiden Jungs und dem für LUXUSLÄRM angereisten Publikum gar nicht gab. Ziemlich aufgeschlossen und freundlich scheint die Menschenmenge vor der Bühne zu sein, und macht es dem aus Dresden stammenden Ansa ziemlich leicht. Der erste echte Song der Band heißt "Der Teufel lebt", und das erste was mir auffällt ist der Text. Tief gehend, zum Zuhören auffordernd und zupackend ... "Und in meinem Herzen stürmt Glut und der Teufel lebt | In meinen Träumen herrscht Krieg der sich nicht legt" ... Kaum zu glauben, dass so ein junger Mann schon solche Texte schreiben kann, die voller Bilder und Anspruch stecken. Über die Rampe schubsen die beiden Musiker die Inhalte verpackt in von zwei Gitarren und einer Bass-Drum (mit dem Fuß gespielt von Ansa.) erzeugten Musik. Dabei geht Ansa mit seinem Gesang voll aus sich heraus. Voller Inbrunst und mit so viel Seele legt er all seine Kraft in die Stimme. Da stellen sich einem sofort die Härchen im Nacken und an den Armen auf. Sagenhaft gut, ist das!c 20141025 1265758355 Mit "Angelina", "Nur im Sturm", "Foto" und einigen Songs mehr lassen die beiden Jungs die 30 Minuten ihres Auftritts wie im Fluge vergehen. Keine Spur von Langeweile oder Desinteresse beim Publikum. Ganz im Gegenteil. Ansa lockert mit seinen Ansagen die Stimmung immer wieder auf - geht auf das Publikum zu. Er fordert es gar dazu auf, ganz Laut "Hallo Laura" zu rufen, während Adi es mit seiner Videocam aufzeichnet. Damit will Adi nämlich seine Herzdame beeindrucken und das Castroper Publikum soll ihm dabei helfen. Das machte es auch bereitwillig und lautstark. Bei der nächsten Ansage weist Ansa drauf hin, dass er und sein Kollege noch kein Quartier für die Nacht hätten, weil die Hotels teuer und die Einnahmen im Vorprogramm recht überschaubar seien. Wer also noch ein Bett, oder zur Not auch eine Badewanne, frei hätte, der möge sich am Ende der Mugge am Fanartikelstand melden. Ein sehr abwechslungsreicher und überzeugender Auftritt geht zu Ende. Die beiden Jungs von ANSA. verabschieden sich beim Castroper Publikum und wünschen viel Spaß mit dem Hauptprogramm. Der Applaus, den sie ernten, haben sie sich wirklich verdient. Ein starker Auftritt, mit dem sie der Hauptband nicht die Show stahlen aber trotzdem überzeugen konnten. Hier darf man dem Management von LUXUSLÄRM ruhig ein glückliches Händchen bescheinigen, denn nicht selten langweilen und nerven Vorbands extrem. ANSA. behalten wir auf jeden Fall mal im Blick.

Es folgte eine ziemlich lange Umbaupause. Das Interesse der Medien war so groß, dass die Band bis kurz vor ihrem Auftritt noch Interviews gaben. Um kurz vor 21:00 Uhr dann reges Treiben im Hintergrund der Bühne. Die Band versammelte sich am Bühnenaufgang und unter den ersten, vom Band eingespielten Takten des Songs "Alles was Du willst" enterte LUXUSLÄRM die Bühne. Wer direkt vor den Boxen stand, dürfte schon nach dem ersten Song mächtige Probleme mit der Frisur gehabt haben, so fett drückten die tiefen Töne aus den Boxen alles weg, was nur leicht angebunden war. Man stand in einem regelrechten Klanggewitter und LUXUSLÄRM rockte ohne Umschweife richtig los. Eine unbeschreibliche Energie kam da von oben runter. Das ist Rock und das ist es, was man sich von einer Deutschrockband wünscht! Gleich nach dem ersten Song ergriff Frontfrau Jini das Wort. Sie begrüßte das Castroper Publikum und bedankte sich sogleich für das zahlreiche Erscheinen. Sie entdeckte viele bekannte Gesichter in der ersten Reihe - Fans, die ihrer Band wohl fast zu jeder Mugge im Land folgen - aber auch neue Leute machte sie aus. Wie ein Wirbelwind fegte die kleine blonde Frau über die Bühne und drückte jedem einzelnen Titel ihren unvergleichlichen Stempel auf. Was für eine Stimme, was für eine Energie, was für eine Frau! Die Band steuerte den Rest bei. Gitarrist Freddy Hau war ebenfalls ein Blickfang. Links auf der Bühne postiert versank er teilweise in seinem Spiel. Er und sein Instrument waren eins - er lebte jeden Ton und immer wieder ließ er seine Mähne wehen. Hin und wieder machte er einen Ausflug in ein kurzes Solo. Doch bevor er richtig loslegte, bog er auch schon wieder ab und reihte sich in das Spiel der Band wieder ein. Leider blieb es aber auch nur bei kurzen Ausflügen - von ihm hätte ich mir mehr Freiheiten an seinem Instrument gewünscht.e 20141025 1070341509 Das eine oder andere längere Solo würde den Songs sicher nicht schlecht zu Gesicht stehen. Aber das ist Jammern auf ganz hohem Niveau, denn die Band spielte in Bestform. Ein Rädchen griff ins andere, und die Musiker boten eine perfekte Show. Immer wieder zeigte sich Jini als ausgezeichnete Entertainerin. Sie hatte das Publikum förmlich im Griff. Schon nach dem fünften Titel, "Durchdrehen", forderte sie die Fans auf, mit ihr als "Chefin" eine Choreographie einzustudieren. Alle mal einen Schritt nach links, dann einen nach rechts ... dann einen vor und einen zurück ... und am Ende eine Sprungdrehung weg von der Bühne. Jini dirigierte und das Publikum folgte. Und nicht nur ein paar Wenige aus den ersten Reihen. Nein! Jeder im Saal machte mit. Später dirigierte sie das Publikum und machte daraus einen großen Chor. Unglaublich, wie textsicher die Leute auf der einen Seite und wie voller Lust sie auf der anderen Seite waren. Die Leute sangen die Passagen kraftvoll mit, die ihnen die Frontfrau vorn an der Rampe vorgab. Hier spielte nicht eine Band vor Publikum souverän ihren Stiefel runter, hier traf sich eine große Familie, die für jeden Spaß zu haben war und die dem blonden Familienoberhaupt blind vertraute. Jede Aufforderung, und war es auch nur ein Handzeichen von Jini, wurde vom Publikum befolgt. Von unserem Platz aus, eine Etage höher auf dem Rang, bot sich ein beeindruckendes Bild, als die Massen synchron mit der Sängerin tanzten, ihre Arme im Takt wiegten und ausgelassen feierten. Immer wieder wurde das Publikum aktiv mit ins Programm einbezogen. Zwiegespräche mit einzelnen Fans, Rückfragen an die ganze Meute und sogar ein aktives Mitwirken des Publikums waren wie ein roter Faden in das Programm der Kapelle eingewoben. Ein Höhepunkt dieses Einbindens war z.B. die Stelle, als die Band ihren größten Hit "1000 km bis zum Meer" ankündigte. Jini fragte im Publikum nach, ob es jemanden gäbe, der textsicher sei und sich trauen würde, mit ihr zusammen diesen Song auf der Bühne zu singen. Eine junge Dame wurde von ihren Freunden vorgeschlagen und von Jini auch schnell ausgemacht. Jasmin hieß sie, und durfte dann auch auf die Bühne gehen. Mutig folgte sie dem Ruf und stand plötzlich neben der LUXUSLÄRM-Frontfrau, die sie herzlich begrüßte. Beide begannen, den Song zu singen und als Jasmin sicher die erste Strophe sang, zog sich Jini langsam aber sicher in den Backstagebereich zurück und ließ die junge Frau völlig allein singend auf der Bühne stehen. Etwas verunsichert winkte Jasim ihre Duett-Partnerin aber sofort auf die Bühne zurück. Man darf nur erahnen, was für ein Gefühl das für die Gastsängerin gewesen sein muss, plötzlich auf der großen Bühne vor großem Publikum zu stehen, und aus der Kalten heraus einen Song mit der eigenen Lieblingsband zu singen. Ungeprobt und unerwartet. Da muss man der jungen Dame schon eine Menge Respekt für ihren Mut und auch für ihren Gesangspart zollen, auch wenn nicht jeder Ton saß. Aber "So What?" - der Spaß soll immer im Vordergrund stehen, und das tat er! Für Jasmin ganz sicher ein unvergesslicher Moment.
Die Band selbst brachte auch die eine oder andere Showeinlage auf's Parkett. Bassist David Müller fing nach Aufforderung von Jini plötzlich an, einen Tanz hinzulegen und steigerte diesen bis zu einer sehr engen Einlage mit Jini. Diese konterte die Aktion mit den Worten, "Wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich Dich nicht nur als Bassist eingestellt ..." David konterte ganz trocken, dass er schon immer der Meinung war, dass man seine Träume leben sollte. Und sein Traum sei gewesen, Jini einmal in seinem Leben mit dem "Arsch anzutanzen". Eine perfekte Überleitung zum Song "Leb Deine Träume".

d 20141025 1617413377Neben einer gehörigen Portion Rockmusik fanden sich aber auch Momente für ruhige Töne. So z.B. bei den Balladen "Unsterblich" und "Feuer". Beim zuletzt genannten Song wurde vom Publikum am Freitagabend alles, was leuchten konnte (Knicklichter, Feuerzeuge, Handys), in die Höhe gereckt und im Takt der Musik hin und her geschwenkt. Wieder gab es einen Moment, in dem Freddy Hau zu einem kurzen Solo ansetzte und das Rockerherz auch bei dieser eher ruhig arrangierten Nummer höher schlagen ließ. Jini Meyer bot bei diesem Lied indes einmal mehr eine Menge ihres Potentials auf, und hatte für ihre Stimme dabei ruhige aber auch kraftvolle Momente, in der sie auf ganzer Linie überzeugen konnte. Dieses Energiebündel holt Töne aus sich heraus, wo man sich nur wundern kann, wo sie die herholt. Speziell beim Stück "Feuer" erzeugt sie damit mehrere Gänsehautmomente, in denen einem förmlich der Atem weg bleibt. Den für meinen Geschmack absoluten Höhepunkt in dem Song setzte sie am Ende mit einem eher gehauchten Abschlusston, bei dem einem nochmals ein wohliger Schauer über den Rücken lief. Das war großartig und das muss man einfach erlebt haben um zu wissen, wovon ich hier gerade schreibe. Gleich im Anschluss sang sie a cappella einen Auszug aus dem Song "1000 km bis zum Meer" - ganz pur und ohne Begleitung, und wieder haute sie einem damit die Füße weg. Dem folgte eine lustige Einleitung zum nächsten Titel, nämlich eine Geschichte über einen Typen namens Miguel und seine ziemlich dumme Anmache. Und zu dieser Geschichte passte dann auch ganz wunderbar der Song "Ja, Ja", den die LUXUSLÄRMer in einer ziemlich punkig-grunchig angehauchten Version zum Besten gaben.

Nach mehr als 90 Minuten setzte die Kapelle aus dem Sauerland mit dem Stück "Thelma & Louise" zum Finale an. Jini ließ es sich nicht nehmen, sich beim Publikum nochmals zu bedanken. Auch dafür, dass die Fans es der Band erst ermöglicht haben da zu stehen, wo sie gerade stehen, nämlich auf der Bühne! Ich glaube ihr in diesem Moment jedes Wort. Da ist nichts gekünstelt oder einstudiert. Die Frau und ihre Band lieben das, was sie tun. Und sie wissen tatsächlich, wer es ihnen ermöglicht hat, das Hobby zum Beruf zu machen. Dafür powert die Sängerin fast zwei Stunden auf der Bühne alles raus, geht bis an ihre Grenzen und ist glücklich dabei. Ebenso die Band, die ihrer Frontfrau in nichts nachsteht. Das kann man nicht spielen, das ist echt. Noch während die Band den Titel "Thelma und Louise" spielt, verlässt Jini bereits die Bühne. Die Band folgt Ihr nach dem letzten Ton. Applaus brandet auf und Zugabe-Rufe werden laut und lauter. Als Jini als erste wieder auf die Bühne zurückkehrt, jubelt die Menge ausgelassen. "Was ist denn hier los? Haben wir 'ne Party verpasst?", fragt Jini ganz unschuldig. Natürlich gibt es noch einen Nachschlag und die Fans freuen sich über "Regen der nach oben fällt" und "Letzter Tag". Noch einmal bricht ein Gewitter von der Bühne los. Noch einmal stehen die Leute dem von der Bühne kommenden Druck im Weg und lassen sich von ihm gern treffen. Ich meine, aus Freddys Gitarrenspiel eine Anleihe bei KISS heraus zu hören, als er - wieder einmal in sich versunken - feinsten Rock aus seinen sechs Saiten hervor zaubert. Noch einmal richtet Jini das Wort an das Publikum. Sie gibt den Leuten mit auf den Weg, jeden Tag intensiv zu leben und zu genießen. Man wisse nie, wann der Letzte sein würde und der könne schneller kommen, als man denkt. Sie selbst versuche seit einiger Zeit auch nach diesem Motto zu leben, und ich kann jedes ihrer Worte nachvollziehen und stimme ihr zu. Ihrem Rat folgt der Wunsch, dass jeder gut nach Hause kommen möge, und das Lied "Letzter Tag" als definitiv letzter Song des Abends.f 20141025 2022487272 LUXUSLÄRM hat hier fast zwei Stunden am Stück und ohne Pause gerockt und der Stadt Castrop-Rauxel mit ihrem Besuch und diesem Konzert ein großes Geschenk gemacht. Es dürfte im Veranstaltungskalender dieses Jahres wohl das unbestrittene Highlight in Sachen Hallenkonzert gewesen sein, völlig egal, was da jetzt noch kommt. Obwohl im Saal das Licht schon längst angegangen ist, stehen die Musiker noch auf der Bühne und lassen zusammen mit ihrem Publikum noch eine (und auch noch eine zweite und dritte) La Ola durch die Reihen gehen. Keiner geht, alle feiern die Band. Der Abend hätte für die Fans gut und gerne noch eine Stunde oder zwei länger gehen können.

Wir haben am Freitagabend eine echte Rockband erlebt. Dazu eine absolut eingetaktete Formation, deren Spiel in keiner Sekunde überfrachtet oder künstlich rüber kam. Die Rhythmus-Fraktion, bestehend aus Schlagzeuger Jan Zimmer und Bassist David Müller lieferten nicht nur einen gehörigen Bumms, sondern auch durchweg den richtigen Takt. Bei Sportveranstaltungen ist immer von konditionellen Höchstleistungen zu hören und lesen. Was Janine 'Jini' Meyer abgeliefert hat, rief bei mir den allerhöchsten Respekt hervor. Keine Sekunde stand sie an einer Stelle. Sie war immer in Bewegung, interagierte mit dem Publikum, tanzte, sprang auf an der Bühnenkante postierte Podeste und maß die Bühne von links nach rechts und von vorne nach hinten immer wieder aus. Neben all der Aktion überzeugte sie mit ihrer Gesangsleistung. Während unsereins schon nach dem ersten Song entkräftet nach einem Sauerstoffzelt winkend auf das Eintreffen der Rot-Kreuz-Helfer warten würde, schafft es Frau Meyer spielend, dem Hörer zahlreiche Schauer über den Körper zu jagen und eine bombastische Show abzuliefern. Wie eingangs schon erwähnt, wird sich die Band 2015 eine Pause gönnen. Ihr solltet die letzten Konzerte in diesem Jahr unbedingt nutzen, Euch das Spektakel in Konzertform anzuschauen. Diese Band ist auch eine längere Reise wert.
P.S.: Vielen Dank für alles, Jana!



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LUXUSLÄRM auf Tour 2014:

• 29.10.2014 - Mainz - KUZ
• 30.10.2014 - Jena - F-Haus
• 31.10.2014 - Potsdam - Lindenpark
• 01.11.2014 - Fulda - Kreuz
• 05.11.2014 - Mannheim - Alte Seilerei
• 06.11.2014 - Freiburg - Jazzhaus
• 07.11.2014 - Memmingen - Kaminwerk
• 08.11.2014 - Aschaffenburg - Colossaal
• 13.11.2014 - Bad Driburg - Schützenhalle
• 14.11.2014 - Hildesheim - Jim & Jimmy
• 15.11.2014 - Worpswede - Music Hall
• 26.11.2014 - Wien (AUT) - WUK
• 27.12.2014 - Cuxhaven - Kugelbake-Halle

Alle Angaben ohne Gewähr. Nähere Infos auf der bandeigenen Homepage



Bitte beachtet auch:

• off. Homepage von Luxuslärm: www.luxuslaerm.de
• Portrait über Luxuslärm: HIER




Fotostrecke:


Vorprogramm: ANSA.
 
 
 
 
 
Hauptprogramm: LUXUSLÄRM
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Videoclip:

 
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