Matthias Reim am 15. Februar 2014 in Halle (Saale)

 

Ein Konzertbericht von Antje Brandt mit Fotos von Sandy Reichel

 

Matthias Reim ist für mich einer der Helden meiner Kindertage. Poster an den Wänden, Schallplatten im Regal - ja, damals war ich Fan von ihm. Im Laufe der Jahre hat sich das etwas geändert, doch neugierig war ich trotzdem darauf, was er heute so macht und wie er noch drauf ist. In den Konzertabend mit Matthias Reim bin ich ohne große Erwartungen oder Vorstellungen gegangen. Nach Hause entlassen wurde ich mit tollen Eindrücken von einem grandiosen Abend.

Das zahlreich erschienene Publikum konnte es kaum abwarten, dass Matthias Reim endlich die Bühne betritt. Sprechchöre, die "Wir woll'n den Matze seh'n!" skandierten, machten dies auch sehr deutlich. So kam es, dass selbst Techniker, die über die Bühne huschten, Beifall und Begeisterung ernteten. Als Einspieler gab es den Song "Unendlich" in einer Akustikversion zu hören. Dieser gab bereits die Marschrichtung für den Abend vor, und die hieß: "rockig". Pünktlich, wie es sich für die Musiker der alten Garde gehört, kam Matthias Reim auf die Bühne. Quittiert wurde dies von den Fans mit frenetischem Applaus. Mit "Einsamer Stern" und "Verdammt für alle Zeit" wurden gleich zwei Stücke aus dem aktuellen Album "Unendlich" gespielt. Sofort war das Publikum begeistert, man war gleich im Konzertgefühl drin. Mit "Hey, ich hab mich so auf dich gefreut" folgte dann ein älteres Stück aus der langen Karriere des Matthias Reim. "Guten Abend Halle, ich freue mich hier zu sein!", so begrüßte Matthias seine Fans. Bei der Gelegenheit wollte er von seinem Publikum auch wissen, wer ihn vorher schon einmal live gesehen hatte und wer das erste Mal dabei war.

Matthias Reim hatte nicht nur zahlreiche Musiker um sich geschart, sondern auch einige Backgroundsänger. Beim Stück "Hallo, ich möchte gerne wissen" konnten zumindest diese getrost eine Pause einlegen. Die durchaus textsicheren Fans übernahmen den Chor gleich selbst. Das war an diesem Abend für mich der Gänsehautmoment schlechthin. Aber bei Zeilen wie:

"Hallo, ich möcht gern wissen, wie's dir geht,
was du machst und wie du lebst und ob du manchmal an uns denkst.
Hallo, nein vergessen hab ich's nie,c 20140217 1514285059
ich wußte einfach nur nicht wie man eine große Liebe sprengt
und vergessen will und doch immer wieder daran denkt."

auch wenig verwunderlich. Die sehr genial gespielte Gitarre zu dem Stück trug noch ihr Übriges bei. "Du bist mein Glück" ließ von der Stimmung her das Gefühl aufkommen, man sei eher bei einer Party als bei einem Konzert. Das Publikum hatte sichtlich Spaß. Einen tollen Abschluss vom Herren Schlagzeuger gab es als Sahnehäubchen dazu. "Unterm Mond" und "Dann bist es du" gab es noch vom neuen Album zu hören. Außerdem auch noch einige Stücke vergangener Tage, bevor das es in die Pause ging.

Nach der Pause kam Matthias Reim mit einer Coversion des City-Hits "Am Fenster" zurück auf die Bühne. Es sollte nicht der einzige gecoverte Song bleiben. Mit der Ankündigung, "Ich verneige mich in Ehrfurcht vor diesen großen Hits", bekamen wir den "Schwanenkönig" und "Über 7 Brücken" der Gruppe Karat zu hören. Alle drei Songs sind übrigens ebenfalls auf dem neuen Album zu finden. Es ist sicher eine Hommage und eine große Ehrerbietung an die Gruppen, wenn man sich deren Songs "borgt". Doch gerade bei dem City- Klassiker hatte ich meine Schwierigkeiten. Die doch für den Song so typische Geige kam nach meinem Geschmack etwas kurz. Außerdem finde ich auch, dass es dieser Neuaufnahmen nicht bedurft hätte, denn "der olle Matze" hat sicher genug selbst Geschriebenes, um ein Album zu füllen.

d 20140217 1689330493Bei einem tollen Medley kochte die Partystimmung nochmal hoch. Mit "Nur geträumt von dir" gab es noch einen absoluten Reim-Klassiker im Programm. Damit verabschiedete sich Matthias Reim zunächst. Aber nicht lange, denn das Publikum bat ihn lautstark auf die Bühne zurück. Neben zwei anderen Songs kam in den Zugaben, was kommen musste - und sollte. "Mein Halle, danke für den geilen Abend. Ich gehe aber nicht ohne mein Lied!" Damit war klar, dass "Verdammt ich lieb dich" als nächster und auch letzter Song für diesen Abend gespielt würde. Auch hier wurde nochmal deutlich, dass sich Herr Reim auf die Textsicherheit seiner Fans verlassen kann.

Nach gut zweieinhalb Stunden fand das Konzert dann ein Ende. Matthias Reim hatte sichtlich Spaß auf der Bühne und zeigte sich hier und da auch überwältigt ob der Resonanz des Publikums. Doch auch die Band um ihn hat einen grandiosen Job abgeliefert. Gitarrist Michael fiel dabei besonders auf. Und das nicht nur wegen seines Kopftuches. Ihm war am meisten anzusehen, wie sehr er das lebt was er da tut. Vormals war er wohl bei den Flippers engagiert. Er überzeugte da aber so sehr, dass Herr Reim ihn unbedingt in seiner Band haben wollte. Wenn man sich mal die Zeit nahm und seinen Blick durch das Publikum schweifen ließ, so hat sich einiges beobachten lassen. Es wurde gefeiert, getanzt, Menschen hielten sich in den Armen ... Kurzum: während des gesamten Abends war eine super Atmosphäre und auch Stimmung.

War ich nach dem Bau der Georg-Friedrich-Händel-Halle und dem ersten Besuch dort nicht so glücklich mit der Akustik, muss ich mich nach diesem Konzertabend doch versöhnt damit zeigen. Denn an der Akustik gab es kaum was zu meckern. Der eine oder andere schiefe Ton war wenigstens Beweis dafür, dass live gespielt und gesungen wurde. Auch die Abstimmung des Lichtes gefiel mir richtig gut. Es war ein rundum gelungener Konzertabend, der nichts vermissen ließ. Einfach toll!



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Alle Angaben ohne Gewähr. Nähere Infos und weitere Termine auf Homepage von Matthias Reim.



Bitte beachtet auch:

• Off. Homepage von Matthias Reim: www.matthiasreim.net
• Homepage des Veranstalters: www.kaenguruh.de





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