Heinz Rudolf Kunze am 8. Februar 2014 in Dresden
Ein Konzertbericht mit Fotos von Steffen Nitzsche
Der letzte Samstag war für mich ein ganz besonderer Tag, denn Heinz Rudolf Kunze spielte ein Konzert in Dresden und ich war für Deutsche Mugge dabei. Ich wollte Heinz Rudolf Kunze einfach mal wieder in Sachsen live erleben. Es wurde auch wirklich Zeit, denn mein letzter Konzertbesuch im Jahre 2010 lag schon viel zu lange zurück. Kunze und seine Musik haben mich in meinem Leben fast 30 Jahre lang begleitet, und irgendwie ist er für mich der Alte geblieben. Die Liebe zu seiner Musik ist mir nie abhanden gekommen. Für mich persönlich bleibt Kunze der Liedermacher und Poet mit ganz viel Melodie und guten Texten, die zum Nachdenken in viele Richtungen anregen.

An diesem milden Samstag im Februar ging's also nach Dresden in die Konzerthalle "Alter Schlachthof", wo sich schätzungsweise an die 2.000 Fans einfanden, um dem Rockpoeten, den ich manchmal einfach "Lehrer" nenne, zu lauschen. Die Konzerthalle war vollständig gefüllt und wirklich Platz gab es nur wenig. Das Publikum war altersmäßig breit gefächert. Die mittlere Generation - so um die 50 - war zwar in der Überzahl, aber auch jüngere Leute kann Kunze 2014 noch überzeugen und in seine Konzerte locken.
Pünktlich zum angekündigten Konzertbeginn ging es los. Die Fans begrüßten Heinz Rudolf Kunze und Band mit viel Beifall und es wurde ein Konzertabend, bei dem nicht die Show im Vordergrund stand, sondern die zum Nachdenken anregenden Texte Kunzes, verbunden mit mal sanften und mal rockigen, aber stets perfekten Klängen aus den Instrumenten der Band. Kunzes als "Verstärkung" mitgebrachte Begleitband spielte zwar unspektakulär und ohne große Auffälligkeiten, dafür war sie aber handwerklich ein sichere Bank. Auch die Lichtshow fiel sofort als sehr gut angepasst auf - nicht zu krass und hart, sondern weich und farbenfroh. Das Konzert begann mit vielen neuen Stücken aus Kunzes aktueller CD "Stein von Herzen". Obwohl ich noch nicht alle Stücke dieser CD kenne, waren es für mich typische "Kunze"-Songs, die man sofort erkennt und schnell lieben lernt.

So gab es im ersten Teil des Konzerts zwischen den Liedern auch gesprochene Texte von Kunze, die auf kritische, aber auch lustige Weise unser Leben widerspiegeln und zugleich kleine Nadelstiche in Richtung der Mächtigen dieser Welt verteilen. Da wurde dann auch mal etwas lauter im Publikum gelacht. Ja, der studierte Dozent Kunze kann es und sollte es auch nicht lassen, bei seinen Konzerten einige nachdenkliche Worte auszusprechen. Man ist förmlich gezwungen ihm ganz genau zuzuhören, aber das Dresdner Publikum tat es an diesen Abend sehr gern. Die Fans waren voll dabei. Minikameras und Handy wurden eher selten hochgehalten; dafür war das Ohr ganz offen und dem Mann auf der Bühne und seinen Angliegen wurde - wie es sich gehört - konzentriert zugehört.
Heinz Rudolf Kunze - ganz typisch mit Brille und Schal - machte die Bühne zu seinem Zuhause und präsentierte die Lieder mit viel Energie und Konzentration. Er wechselte dabei zwischen zwei Instrumenten hin und her.

Interessant war auch, dass Kunze diese vom Radio bekannten Songs anders als gewohnt interpretierte und ihnen somit einen eigenen Konzertschliff gab. Das Publikum nahm es an und sang Textpassagen auch gern mit. Auch die aktuelle Single "Hallo Himmel" durfte an diesen Abend nicht fehlen. Natürlich wurde im Verlauf des Konzerts auch die Band vorgestellt, und der Meister überließ seinen Mannen einen eigenen Song.
Zum Schmunzeln gab es dann auch noch etwas, als der Meister seinen Zuhörern eine Episode mit dem Song "Balkonfrühstück" preisgab, und ja ... leider ging der Konzertabend dann auch schon langsam dem Ende entgegen. Das Publikum forderte Heinz Rudolf Kunze und Verstärkung zum Weitermachen auf und der Rockmusiker konnte nicht anders, als zum Finale auszuholen. Immer mehr Hände gingen nach oben. Man spürte die Zufriedenheit im Saal - im Publikum und auf der Bühne. Ich möchte hier nicht auf jeden Song eingehen, damit den Leuten, die eines der noch folgenden Konzerte besuchen möchten, noch etwas Spannung bleibt. Aber egal, welche Songs Kunze auspackt und seinem Publikum präsentiert, sie sind stets vielseitig und anspruchsvoll.

Es war ein sehr guter Konzertabend. Zu loben ist auch der gute Sound, der - egal wo man stand - ausgezeichnet war. Nach zwei Stunden plus 20 Minuten war das Konzert zu Ende und ich sehr zufrieden mit dem, was mir Kunze & Band geboten haben. Ich denke, Heinz Rudolf Kunze hat einen festen Platz neben Maffay, Grönemeyer und Lindenberg, denn eine seiner Stärken ist die Beständigkeit. Eine andere die wohl unendlich scheinende Kreativität und sein Ideenreichtum. Erwähnen möchte ich noch, dass sich Kunze nie zu schade ist, sein Können mit anderen Künstlern auf der Bühne zu teilen. Projekte mit Purple Schulz, Julia Neigel, Tobias Künzel und Pe Werner zeugen z.B. davon. Also ich kann unseren Lesern die Konzerte dieser Tournee nur weiterempfehlen und hoffe sehr, dass der Name Heinz Rudolf Kunze noch lange eine Rolle in Deutschland spielt und weitere gute, neue Songs dazukommen. Musiker wie er wachsen leider nicht mehr nach.
Termine:
• 12.02.2014 - Nürnberg - Hirsch
• 13.02.2014 - München - Freiheiz
• 14.02.2014 - Erfurt - Stadtgarten
• 17.02.2014 - Stuttgart - LKA
• 18.02.2014 - Frankfurt/M. - Batschkapp
• 19.02.2014 - Hamburg - Große Freiheit
Alle Angaben ohne Gewähr. Nähere Infos und weitere Termine auf der Homepage von HRK.
Bitte beachtet auch:
• Off. Homepage von Heinz Rudolf Kunze: www.heinzrudolfkunze.de
• Homepage vom 'Haus Auensee': www.haus-auensee-leipzig.de
• Homepage vom 'Alten Schlachthof' in Dresden: www.alter-schlachthof.de
• Portrait über Heinz Rudolf Kunze: HIER
Fotostrecke: