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Ein Konzertbericht mit Fotos von Reinhard Baer



a 20190210 1046398573Wenn ich manchen Leuten erzähle, dass ich ein Konzert der STERN-COMBO MEISSEN besucht habe, dann sagt der Name dieser Band vielen hier im Osten noch etwas. Titel wie "Der Kampf um den Südpol" oder auch Bearbeitungen von klassischen Stücken klingen noch vielen in den Ohren. Ich selbst habe diese Band erstmalig während meiner Studentenzeit erlebt, das muss so um 1972 gewesen sein. Sie spielten in der Mensa der Uni Rostock und damals saß am Schlagzeug der Bandgründer Martin Schreier. Der Sänger war Reinhard Fißler und ansonsten war - so glaube ich mich zu erinnern - Norbert Jäger an der Orgel und Bernd Fiedler am Bass dabei. Zur Band gehörten damals außerdem noch zwei Bläser und ein Gitarrist namens Werner Kunze. Eigene Titel hatte die "Combo" damals noch nicht, es wurde internationales Material nachgespielt, z. B. "Papa Was A Rolling Stone" von THE TEMPTATIONS. In der heutigen Zeit höre ich gelegentlich aber auch: "Was, die gibt es noch?" Und ob es sie gibt!

Wenn man das Restaurant Neu Helgoland in Berlin öfter besucht, kann man die Band zweimal im Jahr erleben. Und dass viele Leute die Band noch kennen, erfuhr ich am letzten Freitag wieder, als ich im näheren Umkreis des Veranstaltungslokals für meinen fahrbaren Untersatz einen Platz zum Abstellen suchte. Dies ließ nicht nur erahnen, was drin gerade vor sich ging. Der Saal war wieder richtig voll, und mir stand der Schweiß schon auf der Stirn, da hatte die Band noch gar nicht angefangen. Im Saal liefen etliche Leute mit T-Shirts von der "Combo" umher. Ein Shirt fiel mir dabei besonders auf: Auf dessen Vorderseite war das Band-Logo und auf der Rückseite ein Bildnis vom Manager, Detlef Seidel, und darunter mit gelben Buchstaben der Name "Detlef" abgedruckt. Ich traf Detlef kurz darauf und darauf angesprochen sagte er mir scherzhaft, dass man wohl endlich einen eigenen Fanclub haben darf, wenn man 55 Jahre die Geschicke einer Band leitet. Daraufhin stellte er mir ein Paar vor, die dieses T-Shirt trugen und selbst entworfen hatten. Sie erzählten mir, dass sie schon seit vielen Jahren Fans der Band seien und u. a. auch beim legendären Rockpalast-Konzert am 16. Mai 1996 auf der Waldbühne Berlin waren.b 20190210 2040054252 Dieses Datum habe ich noch intus, denn ich war auch dort. Außerdem ist der 16. Mai mein Hochzeitstag. Das Shirt konnte man übrigens nicht am Fanartikelstand kaufen, denn - wie bereits erwähnt - haben die beiden Fans sich die T-Shirts selbst angefertigt. Und einmal im Bastelmodus kam noch ein Banner mit der Aufschrift, "55 Jahre Stern-Combo Meißen", dazu. So wird man nun daran erinnert, dass das Jubiläumskonzert zum 50. Band-Geburtstag in der Berliner Kulturbrauerei auch schon wieder fünf Jahre her ist. Das Jubiläumskonzert zum 55. Geburtstag findet dieses Jahr im September als Open-Air-Mugge in Meißen mit der Albrechtsburg als Kulisse und direkt an der Elbe statt. Ehrlich gesagt, ich war noch nie in der Porzellanhauptstadt. Dies wird nun anlässlich dieses besonderen Konzerts der "Combo" nachgeholt. Hoffentlich regnet und stürmt es nicht ...

Um 20:00 Uhr kam Bandleader Martin Schreier auf die Bühne, begrüßte alle herzlich und kündigte zunächst eine junge Sängerin an, die einige Songs singen wird. Die Sängerin heißt Maxi und ist die Tochter vom Stern Combo-Schlagzeuger Frank Schirmer. Sie trat an das Keyboard von Manuel Schmid und spielte und sang von PHIL COLLINS den Titel "Against All Odds (Take A Look At Me Now)". Diesem folgte ein Titel aus eigener Feder, der "You Make Me Smile" heißt, und im Anschluss kamen die fünf Musiker der STERN-COMBO MEISSEN zu ihr als Verstärkung mit auf die Bühne. Gemeinsam interpretierten sie noch einen weiteren Song. Danach gehörte die Bühne der STERN-COMBO MEISSEN ganz alleine.

Instrumental ging es los mit "Rockstein", gefolgt von "Eine Nacht auf dem Kahlen Berge" von Modest Mussorgski. Die wenigen Meter vor der Bühne, die ansonsten hier oft den Tänzern gehören, blieben zunächst einmal frei. Zum Tanzen ist ja weder der eine noch der andere Titel etwas. Die Band spielte ihre Titel wie gehabt. Bei der "Sage" holte Martin Schreier den LIFT-Sänger Werther Lohse als musikalischen Gast auf die Bühne. Dieser hatte den Titel gesungen, als er seinerzeit im Studio produziert wurde. Bei "Der Eine und der Andere" (man könnte auch sagen "Der Schüchterne und der Aufreißer") dienten wieder die Sonnenbrillen als Requisite.c 20190210 1601634116 "Der Alte auf der Müllkippe" war sicherlich ein Wink Richtung Himmel, der da hätte lauten können, "Hallo Norbert Jäger, Dein Text wird hier gerade gesungen". Nachdem die Band über eine Stunde gespielt hatte, legte sie eine kleine Pause ein. Kurz frische Luft schnappen, aber aufpassen, dass man sich so aufgeheizt dabei nichts "abholt".

Nach der Pause heulte der Wind aus den Lautsprechern und der Fan weiß natürlich sofort, dass dieses Heulen zum Stück "Der Kampf um den Südpol" gehört. Jetzt fassten doch einige endlich den Entschluss, die Tanzfläche zu erobern. Allerdings sind auch die anderen Stücke der "Combo" nicht gerade Lieder, wonach es sich besonders gut tanzen lässt. Also blieb man einfach vorn stehen und lauschte direkt an der Quelle. In den 1982 erschienenen Songs "Stundenschlag" und "Also was soll aus mir werden" sind ein paar tolle Bassläufe enthalten, die Lexa Schäfer ganz exzellent spielt. Mindestens ebenso exzellent wie damals Peter Rasym, der zu der Zeit, als die Titel produziert wurden, der feste Bassist der Kapelle war. Ein Berufskollege von Lexa, der ebenfalls Bass spielt und im kommenden Monat sein zweites Soloalbum veröffentlicht, schaute Lexa dabei genau auf die Finger. Es war Robert Gläser, wie man auf einem der Fotos in der Strecke unten und hier links unschwer erkennen kann.

Ein weiterer Höhepunkt des Konzertes war zweifelsohne "Weißes Gold". Dieses Werk entstand vor über vierzig Jahren, und dieses Jubiläum wurde im vergangenen Jahr gefeiert. Kurz vor 23:00 Uhr verabschiedete sich das Quintett von der Bühne, kam aber kurz darauf für einen ausgiebigen Zugabenteil wieder zurück. Noch mal wurde kräftig in die Tasten und Saiten gegriffen. Diesmal waren mit "Eine Nacht" und "Wir sind die Sonne" auch Titel aus der Zeit dabei, als das Wort "Combo" im Namen weggelassen wurde.d 20190210 1986613101 Sänger der Band war damals in den 80ern Ralf Schmidt, auch bekannt als IC bzw. heute als FALKENBERG. Martin Schreier sang natürlich auch sein sogenanntes Rabe-Medley ("Leben möcht' ich" , "Lebenslauf", "Mein Weg"). Mit der im letzten Jahr veröffentlichten und noch immer neuen Single "Nimm die Welt in die Hand" kam dann der endgültige Rausschmeißer. Martin Schreier (perc, voc), Sebastian Düwelt (key, voc), Axel "Lexa" Schäfer (bg, voc), Manuel Schmid (voc, key) und Frank Schirmer (drums, voc) legten wie immer ein Konzert allererster Güte hin. Mich persönlich beeindruckt bei SCM immer wieder Manuel Schmid, der Komponist, Produzent, Arrangeur, Sänger und Keyboarder in einer Person ist, und immer eine große Professionalität an den Tag legt.



Setlist:
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Die 'Combo' live:
• 09.03.2019 - Güstrow - Ernst-Barlach-Theater
• 15.03.2019 - Gotha - Margarethenkirche
• 29.03.2019 - Freital - StadtKulturhaus
• 30.03.2019 - Großenhain - Kulturzentrum
• 30.04.2019 - Altenburg - Brüderkirche
• 01.05.2019 - Reichenbach - Neuberinhaus
• 15.06.2019 - Brotterode - Werner-Lesser Skisprung Arena
• 13.07.2019 - Werningerode - Freilichtbühne Jugendherberge
• 17.07.2019 - Baabe/Rügen - Kurparkbühne
• 20.07.2019 - Heringsdorf/Usedom - Freilichtbühne
• 27.07.2019 - Neuhardenberg - Freilichtbühne Quappenhof

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere Termine und Infos auf der SCM Homepage


Bitte beachtet auch:
• Off. Homepage der Stern-Combo Meißen: www.stern-combo-meissen.de
• Homepage des "Neu Helgoland" in Berlin: www.neu-helgoland.de











   
   
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