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Bericht:
Reinhard Baer

Fotos:
Reinhard Baer



estern war es wieder einmal soweit: Die Berliner Kultband KARAT gab ein weiteres "Studiokonzert" im Kabarett-Theater "die Wühlmäuse" in Berlin-Charlottenburg. Eigentlich war es schon fast eine Tradition, dass KARAT immer am Ende des Jahres in diesem Theater spielt. Das Konzert im vergangenen Jahr fiel aus, so dass der letzte Auftritt der Band in diesem Hause schon zwei Jahren zurückliegt. Dass das Konzert am gestrigen Montag ausverkauft war, erfuhr man spätestens bei einem Blick auf die Leuchtreklame über dem Eingang zum Theater. Alle Karten waren vergriffen und im Saal war kein Platz mehr.

a 20131119 1097726431Das Konzert sollte um 20:00 Uhr beginnen. Der Einlass begann um 19:00 Uhr, eine halbe Stunde vor Konzertbeginn öffneten sich auch die Türen zum Saal und man konnte die Plätze einnehmen. Platz zum Tanzen vor der Bühne gab es keinen. Es war ein bestuhltes Konzert - keine Stehplätze! Kann man sonst bei KARAT-Konzerten das Bandequipment auf der Bühne vor der Show sehen, war dies gestern nicht möglich. Der Vorhang war unten und verdeckte den Blick auf die Bühne. Man hörte dahinter lediglich immer wieder mal ein Zischen, das wohl von der Nebelmaschine herrührte. Die Vermutung lag nahe, da etwas Nebel auch schon durch die Vorhangritzen in den Zuschauerraum gedrungen war. Schließlich hob sich der Vorhang und die fünf KARAT-Musiker betraten unter Applaus des zahlreich erschienenen Publikums die Bühne. Sänger Claudius Dreilich klemmte sein Mikrophon nach einer kurzen Ansage wieder in den Ständer und stellte diesen etwas seitwärts. Ein Konzert in den "Wühlmäusen" ist immer etwas Besonderes, und daher hatte man sich seitens der Band auch einen besonderen Anfang ausgedacht. Gitarrist Bernd Römer, Keyboarder Martin Becker und Bassist Christian Liebig waren mit akustischen Gitarren bewaffnet, Schlagzeuger Michael Schwand setzte sich zunächst hinter das Keyboard, kam kurze Zeit später dann aber mit dem Tamburin auch an die Bühnenrampe. Was wir zu hören bekamen war die absolut akustische Variante des "Schwanenkönigs", die vor zwei Jahren so auch schon gespielt wurde. Die Original-Variante des "Schwanenkönigs" gab es aber etwas später an diesem Abend auch noch zu hören. Aber erst mal ging es mit einem Titel des letzten KARAT-Studioalbums weiter: "Steh auf".

Beim Titel "Marionetten" vom Album "Der blaue Planet" musste ich daran denken, wie Herbert Dreilich den Song in den achtziger Jahren bei "Rock für den Frieden" ansagte: "Dieses Lied ist für alle Holzköpfe dieser Welt". Er klammerte mit dieser Ansage keinen aus - weder in West noch in Ost. Schön, dass der Titel bei KARAT-Konzerten wieder gespielt wird. Am Ende des Stücks "Falscher Glanz" griff Martin Becker kräftig in die Tasten, und wurde dabei nur vom Schlagzeug begleitet. Nach dem "Gewitterregen" war Bernd Römer mit seiner Gitarre für einen Solobeitrag an der Reihe. Auf einem Hocker sitzend und kunstvoll angeleuchtet spielte er die "Musik zu einem nicht existierenden Film". Dabei nutzte er alle Nuancen seines Instrumentes wie Hall und Vibrato-Hebel.

b 20131119 2015804514"Albatros" war dann der letzte Titel vor der Pause. Diese nutzten viele, um etwas zu essen oder zu trinken, aber auch um den Merchandising-Stand zu besuchen. Nach der Pause und vor dem ersten Titel begrüßte Claudius einen lieben Kollegen: Quaster von den Puhdys, der in einer der vorderen Reihen im Publikum saß, war auch zum gestrigen Konzert gekommen. Und noch etwas musste geregelt werden: Dem wohl jüngsten KARAT-Fan, der Eric heißt und in der zweiten Reihe saß, überreichte Claudius persönlich das neue KARAT-Album "Symphony".

Beim Titel "Blumen aus Eis" hat sich inzwischen die bei den Akustik-Konzerten gespielte Variante heimlich, still und leise ins Repertoire der Band eingeschlichen, und diese Fassung klingt richtig gut. Zuvor wurde mit dem Stück "Für Dich" nochmal an die Querelen um den Bandnamen erinnert, die es zwischen 2006 und 2007 gab, und die im Sommer 2007 erst durch ein Gerichtsurteil beendet wurden. Dies ist inzwischen schon bei vielen Menschen aus den Köpfen verschwunden, und die Band verarbeitet dieses Erlebnis eben musikalisch.

Bei "Mich zwingt keiner auf die Knie" stand der Name Herbert Dreilich unweigerlich wieder im Raum. Es war Herberts Lied, das früher schon immer für viel Gänsehaut sorgte, und dies durch die bekannten Hintergründe heute umso mehr sorgt. Dieses Gefühl überkam einen auch bei "Über sieben Brücken", als sich das Publikum von seinen Plätzen erhob und das Stück mitsang. Mit diesem Titel endet in der Regel ein KARAT-Konzert immer, und danach kommen die Zugaben. An diesem Abend hörten wir nach dem offiziellen Teil des Konzerts noch den Titelsong des letzten Studioalbums "Weitergeh'n" und dazu den "König der Welt". Der dritte und letzte Titel des Abends hieß "Sieben Leben", ein Stück aus dem 1995er Album "Die geschenkte Stunde".

c 20131119 1953679006Nun war der musikalische Teil des Abends abgearbeitet, aber der Arbeitstag für die Musikanten noch längst nicht beendet. Nach einer kurzen Erfrischungspause begaben sich die fünf KARAT-Musiker ins Foyer, wo schon zahlreiche Autogrammjäger auf sie warteten. Sie wollten ihrer Band natürlich noch einmal nah sein, Fotos schießen und Tonträger signieren lassen. Als hier der Andrang nachließ und ich noch einige Fotos geschossen hatte, machte ich mich auf den Heimweg. Es war wieder ein toller Abend mit KARAT. Jetzt hatten die Techniker, die im Theater gestern für einen erstklassigen Sound gesorgt hatten, noch mit dem Abbau aller Gerätschaften zu tun. Alles musste wieder verpackt und rausgetragen werden. Die Jungs sind wahrlich nicht zu beneiden ...

Setliste:
o Schwanenkönig (vollakustisch)
o Steh auf
o Marionetten
o Hab den Mond mit der Hand berührt
o Jede Stunde
o Schwanenkönig
o Tanz mit der Sphinx
o Falscher Glanz
o Gewitterregen
o Musik zu einem nicht existierenden Film
o Albatros
-- Pause --
o Für mich
o Für Dich
o Blumen aus Eis
o Mich zwingt keiner auf die Knie
o In meiner Galerie
o Das Narrenschiff
o Der blaue Planet
o Über sieben Brücken
-- Zugaben --
o Weitergehn
o König der Welt
o Sieben Leben





Termine:

27.12.2013 - Annaberg-Buchholz - Festhalle
04.04.2013 - Erfurt - DasDie Brettl
05.04.2013 - Erfurt - DasDie Brettl
07.06.2013 - Torgau - Schloss Hartenfels

Alle Angaben ohne Gewähr. Nähere Infos und weitere Termine auf der Homepage von KARAT



Bitte beachtet auch:

- off. Homepage von KARAT: www.karat-band.de
- Homepage der Wühlmäuse in Berlin: www.wuehlmaeuse.de
- Portrait über KARAT: HIER klicken




Live-Impressionen


 
 

   
   
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