Die Entwicklung der
deutschen Rockmusik



In der Musik dominiert die englische Sprache. Jeder Weltstar singt in der englischen Sprache und es ist bereits eine Überraschung, wenn sich ein nicht englischsprachiger Künstler in den Charts durchsetzt. Das ist kein Wunder, wenn man die musikalische Geschichte von England oder den Kommerz und das Marketing in den Vereinigten Staaten sieht. Dennoch hat die deutsche Rockmusik im Laufe der Jahrzehnte eine faszinierende Reise durch verschiedene Stilrichtungen, gesellschaftliche Einflüsse und kulturelle Entwicklungen hinter sich gebracht. Von den Anfängen in den 1960er Jahren bis hin zur heutigen Vielfalt hat sie damit einen bedeutenden Beitrag zur globalen Musiklandschaft geleistet.

Die Wurzeln
Wie auch in vielen anderen Regionen lassen sich die Anfänge der deutschen Rockmusik in den späten 1960er Jahren ausmachen. Viele der ersten Bands waren von amerikanischen und britischen Vorbildern inspiriert und versuchten in deren Fußstapfen zu treten. Die Musikszene war damals geprägt von Beatmusik und den ersten Rockklängen. In Westdeutschland spiegelte diese Musik die Suche nach Identität und Freiheit wider, während im Osten politische und gesellschaftliche Restriktionen die Musikszene beeinflussten.


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Quelle: Pixabay



Krautrock und progressiver Sound
Kraut ist eine füllende und gesunde Speise. Nicht grundlos gibt es im Internet eine Vielzahl an speziellen Rezepten für Krautsalat und anderen Gerichten. In den 1970er Jahren war Kraut jedoch im Rock beheimatet. Bands wie Can, Kraftwerk, Tangerine Dream und Neu! experimentierten mit Klängen und elektronischen Elementen, die den Grundstein für den späteren elektronischen Rock legten. Besonders Kraftwerk konnte sich als erste deutsche Band über der Grenze beweisen und genießt heute einen Kultstatus in der Musik. Der Krautrock war geprägt von hypnotischen Rhythmen, langen instrumentalen Passagen und einem sehr avantgardistischen Ansatz der Musik. Zur selben Zeit entstanden Bands wie Scorpions und Accept, welche den Hard Rock und Heavy Metal ins Land brachten. Vor allem die Metal-Szene entwickelte sich zu einem eigenständigen Genre, das auch international Beachtung fand.

Punk und Neue Deutsche Welle
In den 1980er Jahren folgte eine musikalische Revolution mit dem Punk und der Neuen Deutschen Welle. Dabei überzeugten besonders Bands wie Die Toten Hosen, Die Ärzte und Fehlfarben. Sie verliehen der Punkbewegung eine deutsche Stimme und verknüpften sie mit politischen und sozialen Themen. In der NDW brachten sich Künstler wie Nena und Trio ein, wenngleich der größte Vertreter der Zunft ein Österreicher war. Falco wird in Österreich wie ein Volksheld verehrt, im kommenden Jahr soll sogar ein Musical über ihn erscheinen. Er zeigte, wie wandelhaft die deutsche Rockmusik sein kann. Von den Anfängen im Zeitalter der New Wave und Neuen Deutschen Welle wechselte er öfter den Musikstil und veröffentlichte zeitweilig auch Technomusik.

Wiedervereinigung und Vielfalt
Diese Vielfalt zieht sich durch die ganze Rockgeschichte. Mit der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 zog sich auch eine musikalische Veränderung durch das vereinte Land. Die Musikszenen aus dem Osten und Westen Deutschlands begannen sich zu vermischen, was zu einer breiten Palette von Stilen und Klängen führte. Auch der Hip-Hop fand hier seinen Einzug in die populäre Musik, wenn auch noch nicht so beliebt wie in der heutigen Zeit. Damals waren es Bands wie Die Fantastischen Vier, welche aufzeigen konnten. Den Einfluss aus Ostdeutschland merkt man auch in der heutigen Musik noch klar. Viele Musiker verarbeiten die Emotionen und Gefühle dieser Zeit, was man insbesondere im Hip-Hop sieht. Ein Künstler, der das so wie kaum ein anderer macht, ist Trettmann. Der 49-Jährige Chemnitzer fokussiert sich oftmals noch immer auf die Zeit, wenngleich er den endgültigen Durchbruch erst im Jahr 2016 schaffte.


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Quelle: Pixabay



Alternative Strömungen und Modernisierung
Nach der Jahrtausendwende folgte eine Modernisierung der deutschen Rockszene. Dabei brachten Bands wie Wir sind Helden und Silbermond einen frischen Wind in den Bereich, während Gruppen wie Beatsteaks den alternativen Rock vorantrieben. Daraus folgte eine große Vielfalt an Stilen und Genres und durch die Digitalisierung veränderte sich die Art und Weise, wie Musik konsumiert und verbreitet wird. Nicht nur können Künstler durch Spotify und YouTube neue Fans begeistern, die Musik findet allgemein einen immer größeren Einzug in unser Leben. So wird Musik generell nicht mehr nur aktiv konsumiert, sondern auch passiv in Filmen, Videospielen oder im Online Casino. Dort sind sie eher der Begleiter der Hauptunterhaltung. Diese Vielfalt hielt auch in der deutschen Rockmusik Einzug. Von Indie-Rock-Bands wie AnnenMayKantereit über Folk-Rock-Künstler wie Bosse, bis hin zu Metalcore-Bands wie Heaven Shall Burn gibt es eine große Auswahl an Stilen, sodass jeder Fan eine passende Band für sich findet. Dank Spotify ist es mittlerweile auch einfacher, ein globales Publikum für sich zu gewinnen.

Eine vielversprechende Zukunft
Von einer beeindruckenden Vielfalt an Stilen, Einflüssen und kulturellen Entwicklungen zeigt sich die Entwicklung der deutschen Rockmusik. Von den Anfängen in den 1960er Jahren bis zur heutigen modernen Landschaft hat die Musik eine erstaunliche Entwicklung durchgemacht. Auch heute ist die Szene dynamisch und immer offen für neue Einflüsse, während sie sich auch auf alte Traditionen besinnt. Die Zukunft der deutschen Rockmusik verspricht ebenso aufregend und vielfältig zu sein, wie in der Vergangenheit.



 


   
   
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