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Ganz einfach mit "To Be On Top"
Ein Beitrag von Christian Reder. Fotos: Pixabay



001 20230710 1636767390Einmal einen Charthit haben und in aller Munde sein? Wenn man einem Spieleklassiker aus den 80ern Glaube schenken darf, ist das ganz einfach. Nämlich nach einem Diskobesuch von zu Hause aus. Vorausgesetzt, Mutti hat nix dagegen und der Kumpel kann gut geschmiert werden …

Musik gehören zu Computer-Spielen genauso dazu, wie Käse auf eine Pizza. Beim Zocken braucht man einen heißen Song oder zumindest eine Melodie, die einen packt. Heute stellen sichere Online Casinos Spiele bereit, bei denen die Klanggestaltung fester Bestandteil des Gameplays ist. Nicht anders ist es bei Spielen auf Konsolen wie der Playstation oder der X-Box. Schon in den Anfängen der Computerspiele war das so, auch wenn die Technik damals bei Weitem nicht so weit war wie heute.

Ein Klassiker aus dieser Zeit ist das Spiel "To Be On Top", bei dem die Musik nicht nur im Hintergrund läuft, sondern Du als Spieler dafür verantwortllich bist, dass es gut klingt ... Bei dem von Rainbow Arts, einem in Düsseldorf und Gütersloh ansässig gewesenen Produzenten und Verlag für Video- und Computerspielen, kam damals das Game "To Be On Top" in den Handel. Damit bekommst Du die Chance, auch mal einen Hit zu landen, in die Top 10 der Charts einzusteigen und mit Deinem Song sogar Gold-Status zu erreichen. Mit Tastatur und Joystick kann man Keyboard, Synthesizer und Drumcomputer bedienen und ein Musikstück zusammenbasteln. Doch bis es dazu kommt, muss man so einige Hindernisse aus dem Weg räumen bzw. ihnen aus dem Weg gehen. So hagelt es von der virtuellen Mutter gern mal Stubenarrest, der Kumpel mit dem Synthesizer lässt einen nur im Tausch gegen ein Videotape an seine Technik und auf dem Weg zum Tonstudio lauern auch diverse Gefahren. Um in dieses Studio rein zu kommen brauchst Du nicht nur eine Zugangskarte, die sogenannte "Reference Card", sondern auf der Straße dahin sind auf Krawall gebürstete Passanten, rücksichtslose Panzerfahrer (!) und andere Verkehrshindernisse unterwegs, denen Du besser aus dem Wege gehst.

Das alles macht die Produktion Deines Songs und den möglichen Erfolg damit etwas schwierig, denn jedes Hindernis raubt Dir Inspiration, die Du für das Komponieren und Arrangieren Deines Liedes brauchst. Inspirationen sind musikalische Ideen, aus denen der Hauptteil Deines Songs entsteht, nämlich diverse Bassläufe, Begleitungen, Melodien und Sequenzen (jeweils 16 verschiedene). Hast Du beim Kumpel Dein Demo-Tape aufgenommen, alle Gefahren umschifft und es bis zum Studio geschafft, kannst Du Deiner Kreativität freien Lauf lassen. Dort wartet ein Drum-Computer auf Dich, mit dem Du der Song-Idee noch weitere Würze verleihen kannst. Mit etwas Glück landet Dein Song auf Platz 3 oder höher, und schon bist Du Deinem Ziel, die Nummer 1 zu werden, ganz nah. Als Belohnung bekommst Du eine Einladung ins Fernsehen und kannst mit einem Live-Auftritt nochmal ordentlich punkten. Kannst Du das Publikum damit abholen und es begeistern, klettert Dein Lied weiter in den Charts. Es kann aber auch in die andere Richtung gehen.

Bei "To Be On Top" handelt es sich weniger um ein Baller- oder Jump-And-Run-Spiel, sondern um ein Mini-Adventure mit Action-Einlagen, in dem auch ein Baukasten steckt, mit dem Du Musik machen kannst. Die Spielfigur wird mit dem Joystick geführt, sämtliche Aktionen mit der Feuertaste ausgelöst. Während Du an Deiner Musik feilst, musst Du verschiedene Orte aufsuchen und Aufgaben lösen, z.B. Gegenstände suchen. Auf der Straße muss eben beschriebenen Hindernissen aus dem Weg gegangen und aufgepasst werden, dass einem die Energie (Inspiration) nicht geklaut wird.
 
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Aus heutiger Sicht ist das Spiel richtig antiquiert was Grafik und Ton betrifft. Natürlich kann man in dem Spiel nicht wirklich ein einzigartiges Musikstück erschaffen, denn aus den vier mal 16 Einzelteilen lässt sich eben nur eine begrenzte Anzahl an Stücken zusammenbauen. Trotzdem sind Rhythmusgefühl aber auch Abwechslungsreichtum gefordert, spätestens wenn das Publikum zu entscheiden hat, ob ihm Deine Arbeit gefällt oder nicht. Das Spiel macht trotz der Limitierung in Sachen Kreativität eine Menge Spaß - auch heute noch - und spannend ist es allemal.

Wenn Du nichts auf der Straße berührst - auch nicht die eigene Mutter zu Hause - und Du möglichst viele hell- und dunkelblaue Inspirationspunkte gesammelt hast, hast Du eigentlich schon gute Karten, das Spiel erfolgreich zu beenden. Damals im Jahre 1987, als das Spiel für Atari ST und C64 erschienen ist, war es das Non-plus-ultra unter den Heimcomputer-Spielen. Die Idee, ohne Musikkenntnisse eigene Lieder - wenn auch nur im elektronischen Bereich - machen zu können, war neu und hat Massen an Computerspielern begeistert. Auch wenn das Eintauchen die Musikszene sehr vereinfacht und spielerisch dargestellt wird und mit der Realität rein gar nichts zu tun hatte, bekam das Spiel in der Fachpresse durchweg gute Noten.




   
   
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