lhs-bit 20130104 1377685509 Titel:
Label:
VÖ:
EAN:  

Titel:

"Back In Time"
Brunswick / Universal
08.05.2009
706 358-4

1. Mama Loo
2. We Are Family
3. California Dreamin'
4. Kansas City
5. That's The Way I Like It
6. Dancing In The Street
7. Don't Let Me Be Misunderstood
8. San Francisco
9. River Deep Mountain High
10. Spirit In The Sky
11. Aquarius / Let The Sunshine In
12. You Can Get It If You Really Want
13. Mexico
14. Let Your Love Flow
15. Yes We Can


Der erfolgreichste Chor der Welt feiert nach über 30 Jahren ein großes Comeback. So heißt es im ersten Satz des Schreibens der Promotionfirma Voll:Kontakt aus Hamburg. Und dieses Comeback wird nicht etwa auf einem Wald- und Wiesenlabel stattfinden, bei dem man sich mit dem einstmals (und auch heute noch) klangvollen Namen der Kapelle und unterirdischen Neuabmischungen erhofft, ein paar Euros zu verdienen. Nein! Es ist eine druckvolle und sehr beeindruckende Produktion, die auf keinem geringeren Label als Brunswick/Universal stattfindet. Die Plattenfirma tat gut daran, sich die Comeback-Besetzung unter Vertrag zu nehmen! Mit der CD "Back in time" steht nun die erste neue Platte seit Jahrzehnten in den Startlöchern, und die hat es wirklich in sich!
Zwar ist das berühmteste Kind der Formation, Liz Mitchell, die mit Boney M. auch nach den Les Humphries Singers weltweiten Erfolg hatte, nicht wieder dabei, aber mit Jürgen Drews, Peggy Evers-Hartig, Tina Kemp-Werner und Judy Archer sind vier Mitglieder und tolle Stimmen der ersten Stunde mit an Bord. Während Jürgen Drews in den Jahren nach dem Chor mit einem Megahit ("Ein Bett im Kornfeld") und reichlich Gesprächsstoff abseits des Musikgeschehens auffällig wurde, hat man von den anderen Chor-Mitgliedern nicht mehr so viel gehört. Vor genau 40 Jahren gründete der Brite Les Humphries seine "Singers" und hatte mit dem in unterschiedlichen Besetzungen auftretenden Chor große Erfolge. Sogar eine Grand Prix-Teilnahme hat es gegeben. Nach sieben Jahren war erstmal Schluss mit dem Erfolgsrezept, und Les Humphries hatte mit Steuerproblemen, vorgetäuschtem Tod und anderen Dingen ganz andere Probleme. Humphries versuchte zwar Anfang der 90er ein Comeback, aber die beim relativ kleinen Label "Pilz" veröffentlichte Platte "Spirit Of Freedom" floppte. Im Jahre 2007 starb der Bandgründer ein zweites Mal (der erste Tod war - wie erwähnt - ein Fake). Bis heute hat sein berühmter Chor einen klangvollen Namen und zahlreiche Fans. Seine "Kinder" machen sich jetzt auf, und sind als wiedervereinigte Truppe mit einigen Neuzugängen erstmals am 09. Mai wieder im deutschen TV ("Carmen Nebel") zu sehen. Einen Tag vorher erscheint die uns hier vorliegende, eingangs erwähnte neue CD "Back in time".
Die CD versprüht von Anfang an gute Laune. Es gibt viele Klassiker in neuem Klanggewand zu hören. Die neuen Arrangements sind aber keinesfalls mit schrägem neuzeitlichen Bumm Bumm entstellt oder mit Gewalt an den Zeitgeist angepasst, sondern klingen modern und traditionell zugleich. Eine wunderbare Produktion, die wahrlich das Zeug zu einem großen Comeback hat. Hier hört man das wahre Talent eines Jürgen Drews, der in den letzten Jahren und Jahrzehnten eher mit Ballermann-tauglichen Schunkel- und Mitgröhlnummern unangenehm aufgefallen war. Auf "Back in time" kann er seine wirklich fantastische Stimme endlich mal zeigen und enttäuscht seine Fans von früher wirklich nicht! Er hat eine großartige Stimme... eine richtige Röhre, wie er z.B. bei den Songs "That's The Way I Like It" und "River Deep Mountain High" eindrucksvoll unter Beweis stellt. Warum nicht immer so, Herr Drews, hm? Mit seiner Leistung auf dieser Scheibe hat er reichlich Boden bei mir gut gemacht!
Neben eigenen Kompositionen wie "Mexico", "Mama Loo" und "Kansas City" gibt es 12 Coverversionen von verschiedenen Songs, die man aber alle kennt, z.B. "We Are Family" von Sister Sledge, "That's The Way I Like It" von K.C. And The Sunshine Band oder "Don't Let Me Be Misunderstood" von Santa Esmeralda. Die von den Humphries Singers interpretierten Songs sind teilweise ansprechender als die Originale, was an sich eigentlich kaum möglich erscheint. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die neuzeitliche Produktion einen besseren Klang und damit große Vorteile gegenüber den inzwischen mit Patina bedeckten Versionen aus den 60ern und 70ern hat. Hier bekommt man die geballte Ladung, Pop, Funk, Soul, Blues und Rock in 15 Tracks geboten. Beim Hörer wird kein Auge trocken bleiben. Es ist ein fulminantes Wiederhören mit alten Bekannten und gut bekannten Songs.
Der letzte Song auf dem Album heißt "Yes We Can", und damit haben die Sänger absolut Recht. Ja, sie können es... noch immer... immer noch gut... überzeugend gut! Mich jedenfalls haben die Les Humphries Singers 2009 rundum überzeugt, und mit "Back in time" habe ich eine neue Lieblingsscheibe, die in nächster Zeit ganz sicher noch öfter hier im Player ihre Runden drehen wird. Gesamtergebnis: Besonders empfehlenswert mit Sternchen!
(Christian Reder)

 


   
   
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