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"Das Jubiläumskonzert" Juni 2009 DVD 1: Das Jubiläumskonzert (Teil 1) DVD 2: Das Jubiläumskonzert (Teil 2) Bonusmaterial

Über das Jubliäumskonzert von Hans die Geige am 29. Dezember 2008 muss man nicht mehr viele Worte verlieren. Darüber haben uns Petra Meißner und Petra Heinzel in unserer Rubrik "Live-Berichte" sehr umfangreich berichtet, und auch die Fotos von Dietmar Meixner an gleicher Stelle sprechen eine deutliche Sprache. Für die Musikfreunde, die das Konzert gerne noch einmal erleben, oder aber auch zum ersten Mal sehen und hören möchten, weil sie beim Jubiläum im Kesselhaus Berlin nicht dabei sein konnten, gibt es das vollständige Konzert jetzt auf DVD. Die Liste der Musiker, die an dem Abend mit Hans zusammen das Jubiläum gefeiert haben, liest sich ausgesprochen interessant. Neben Bernd Römer von Karat und Buzz Dee von Knorkator, waren IC Falkenberg, Tino Eisbrenner, Dirk Zöllner als Solisten, sowie Bands wie z.B. Mr. Speiches Monokel Blues Band, MTS, Jonathan Blues Band, Stamping Feet und viele viele andere aktiv auf der Bühne. Das Artwork der DVD ist sehr ansprechend. Das Cover sagt dem interessierten Musikfreund gleich, worum es hier geht. Im Innenteil sind eine ganze Menge Fotos vom Jubiläumsabend als Collage abgedruckt und die Rückseite beinhaltet neben der Tracklist auch die Auflistung aller beteiligten Personen.
Schon nach dem Start des Programms fällt auf, dass die DVD über eine kinderleichte Menüführung verfügt. Die Auswahlmöglichkeiten werden dem Nutzer beim Start beider DVDs gleich klar. Auf eine Ton- oder Kapitelauswahl (als Extra) wurde gänzlich verzichtet. Auf der ersten DVD befindet sich der erste Teil des Konzerts. Das Konzert wird mit einer sehr beeindruckenden Licht-Show eingeleitet und schon bei den ersten Tönen wird klar, dass das vorliegende Produkt über einen erstklassigen Ton verfügt. Im Verlauf der DVD muss man aber leider feststellen, dass die Ansagen sehr leise abgemischt sind und man hier stellenweise zum besseren Verstehen der von den Musikern am Rande erzählten Anekdoten und Geschichtchen mal lauter drehen muss. Der Rezensent hat die beiden Scheiben über die Anlage gehört und empfand das eher als störend. Die Musik und der Gesang kommen jedoch glasklar rüber und das ist die Hauptsache! Bereits erwähnte Licht-Show eröffnet ein über dreistündiges Programm und plötzlich erscheint auf der Bühne der Mann des Abends, Hans die Geige. Der Startschuss zu über drei Stunden musikalischem Feuerwerk. Das gesamte Konzert begeistert mit den hochwertigen Fähigkeiten seiner Protagonisten. Allen voran Hans Wintoch, der seiner Geige schon immer die schönsten Töne entlocken konnte, wird im Verlauf des Abends überhaupt nicht müde. Im Gegenteil: Je länger das Konzert dauert, desto spielfreudiger scheint der Mann mit der Geige zu werden. Der zweite Teil des Konzerts befindet sich auf der zweiten Disc, die obendrein noch etwas Bonusmaterial enhält, u.a. auch den sehr beeindruckenden Auftritt von Reinhard Fißlers Tochter, Vivien. Der Auftritt ist aber leider nur als Diashow zu sehen, nicht in bewegten Bildern. Trotzdem ein schönes Extra-Bonbon.
Wer sich nicht sicher ist, ob ihm das Programm gefallen wird, der kann sich auf alle Fälle nochmals die Konzertberichte von Petra und Petra vorher durchlesen und die Bilder dazu anschauen. Empfehlen kann ich es auf alle Fälle. Der Ton ist - wie bereits erwähnt - bis auf die Ansagen ausgezeichnet, und sehr gut abgemischt. Das Bild hat stellenweise etwas von einem "Homevideo", weil es stellenweise plötzlich und ohne erkennbaren Grund anfängt zu wackeln und zu zittern. Gerade bei der Lichtshow am Anfang und beim Zoomen braucht die Kamera zuviel Zeit, um wieder ein scharfes Bild zu liefern. Außerdem hätte man einige Dinge aus dem Gesamtverlauf rausschneiden können, wie z.B. das Technikproblem von IC Falkenberg vor seinem Auftritt. Sowas gehört in die "Outtakes" (also in den Bonusbereich) bzw. in ein Extra mit dem Titel "Pleiten, Pech & Pannen", das man bei einigen anderen Konzert-DVDs auch schonmal finden kann. Im Hauptprogramm selbst kommen so weder der Künstler (der dafür eigentlich nichts konnte) noch die Techniker gut weg, was dem Rest des Konzerts nicht gerecht wird. Was vielleicht als "nette Geschichte am Rande" gedacht war, zieht sich endlos hin und wirkt am Ende sehr unglücklich. Aber wenn der Fan es wünscht, wird's gemacht...
Fazit: Ein schönes Andenken für alle, die diesen Abend bereits im Kesselhaus miterlebt haben. Für die, die das Jubiläum eines der großartigsten Geiger unserer Zeit verpasst haben, ein schönes Geschenk. Mit über drei Stunden Spielzeit und zahlreichen Bonus-Angeboten ein wirklich gelungenes Gesamtpaket, bei dem man über die im Verlauf dieser Rezension erwähnten Schwachpunkte gerne mal hinweg sehen kann.
(Christian Reder)