tvssodr 20121204 1416865385 Label:
Best.-Nr.:  

Titel:

Bear Family Records (2007)
BCD 16829 AH

Our Summer Romance
Hummingbird
I Ain't Got You
I Kissed A Queen
A Pair Of Scissors (Take 18)
Donna Donna
Female Hercules
You By My Side (La novia)
Annabelle
The Search
Don't Let Her Go
Once Again
I Forgot More Than You'll Ever Know
La novia (You By My Side)
Pistolero
I'll Be There
No Wonder
A Pair Of Scissors (Take 17)


Die frühen Aufnahmen, die Dean Reed als Jüngling in seiner Heimat USA für Capitol Records und Imperial einspielte und -sang, galten lange Zeit als verschollen, die entsprechenden Singles wurden als Raritäten zu Fantasiepreisen gehandelt. Eine CD-Veröffentlichung war also schon lange überfällig. Die hat nun die Firma "Bear Family Records" übernommen und dabei ein durchaus wertiges Produkt zustande gebracht. Die 18 enthaltenen Titel wurden bearbeitet, dem zeitgemäßen Soundempfinden angepaßt, jedoch nicht entstellt. Sie klingen authentisch und zeigen die ersten musikalischen Gehversuche des Vorzeigekünstlers, wie sie einst waren: Noch ein wenig uninspiriert, kaum originell und reichlich unspektakulär. Die meisten der Songs sind Interpretationen bekannter Songschreiber, nur ganze vier Stücke stammen aus Reeds eigener Feder, darunter der Südamerika-Hit "Our Summer Romance". Die CD selbst kommt zwar mit einem, mit Verlaub, reichlich bescheuerten Titel ("Der singende Rebell - Die seltsame Geschichte von Dean Reed - The Red Elvis") daher, ist aber edel aufgemacht, enthält ein 32-seitiges Booklet mit vielen mehr oder weniger seltenen Fotos, einer Diskographie und Abbildungen der Original-Labels der gefeaturten Singles. Den ausführlichen Begleittext hätte man sich allerdings sparen können. Der Autor gefällt sich darin, stumpf die üblichen haltlosen und unstatthaft verallgemeinernden Sozialismus-Klischees herunterzubeten und Dean Reed als abgehalfterten, egomanischen, realitätsfremden und gescheiterten Möchtegern-Pop(!)star zu schmähen. Warum man für diese Aufgabe jemanden ausgesucht hat, der ganz offensichtlich Abneigung gegenüber Reed empfindet und dessen Lebensleistung mit kapitalistischem (Un-)Maßstab beurteilt, der für eine reelle Einschätzung des "singenden Rebells" naturgemäß völlig ungeeignet ist, entzieht sich unserer Kenntnis und ist für eine ausgewogene Meinungsbildung wenig hilfreich.

Eine Lücke schließen zu wollen haben sich die Macher dieser Veröffentlichung in blumigen Worten auf die Fahne geschrieben. Das ist auch durchaus gelungen - macht aber erst in dem Moment Sinn, in dem auch die späteren LP-Veröffentlichungen Dean Reeds zu CD-Ehren gelangen werden. Man hat hier mit den am wenigsten wichtigen Aufnahmen begonnen und es bleibt zu hoffen, daß das tatsächlich nur der Anfang ist. Dann wird sich nämlich erweisen, daß der (O-Ton Begleittext) "unbekannteste Superstar aller Zeiten" alles andere als ein Popstar westlichen Verständnisses war und sein wollte. (kf)

 


   
   
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