sandowkiong 20130107 1104816914 Label:
Best.-Nr.:  

Titel:

Dunefish / Edel 2007
0167414DU

KARAKUL
DIVVE
Honey
Sunny
Krieg
Am Grab des Lizzards
Bastard
Kiong
Doo und Ich
Baby
Eins


Wer ist Sandow? Na klar... die vielleicht bekannteste und innovativste Band in der DDR - vor und nach der Wende eine echte Underground-Band. Gegründet 1982 in Cottbus, nahm sie eine Schlüsselrolle in dem bekannten Film "Flüstern und schreien" (1988) ein. Sie zählte zu den sog. "Anderen Bands" und hatte mit ihrer Art, Rockmusik mit provozierenden Texten zu machen, eine große Fangemeinde. Bekannteste Titel der Band dürften wohl das legendäre "Born in the G.D.R." und "Schweigen und Parolen" sein. Ende des letzten Jahrhunderts löste sich die Gruppe um Tilman Fürstenau auf. Knapp acht Jahre später ist Sandow wieder da! Die aktuelle CD heißt "Kiong - Gefährten der Liebe" und beinhaltet 13 brandneue Titel. Zur ehemaligen Urformation mit Tilman Fürstenau, Chris Hinze und Kai-Uwe Kohlschmidt gesellen sich heute Z.A.P. (Soundtüftler und Studioproducer, Fabrik-Gründer) und Lars Neugebauer (Studiomusiker für zahlreiche internationale Topacts). Auf dem Promo-Beiblatt zur CD sagen Sandow von sich, dass sie sich "neu erfunden" haben. Und das hört man auf der CD sehr deutlich! Sandow klingt im neuen Jahrtausend anders - aber nicht im negativen Sinne. Mit "KARAKUL" und dem nicht minder flotten "DIVVE" landen gleich die ersten beiden Songs im Ohrnetz, begeistern nicht nur durch ihr "Anderssein". Die Songs knallen frisch und satt aus den Boxen und mit ihren abseits vom Mainstream gelagerten Sound-Tüfteleien fordern Sandow den Hörer geradezu zur nächsten Begeisterungswelle heraus. Die Platte zeigt nur allzu deutlich, dass Sandow eine Band mit unbegrenzten Möglichkeiten ist. Laute Töne ("DIVVE") wechseln sich mit leisen ("Honey") ab. Schwere Gitarren mit düsteren Tönen ("Sunny") sind auf "Kiong - Gefährten der Liebe" ebenso zu finden wie elektronische Bastelarbeiten aus der Klangtüftler-Werkstatt ("Krieg"). Ruhige und dahinplätschernde Titel wie z.B. "Am Grab des Lizzards" wirken zwischen oben erwähnten Krachern keineswegs fremd.
Sandow schafft es auch mit der neuen Platte, dass man sie schlecht bis gar nicht in eine Schublade stecken kann. Rock, Elektronik, Pop, Underground... alles in einer Packung, und alles für einen Preis. Leute, die "anderen" Klängen aufgeschlossen gegenüber stehen, sollten "Kiong - Gefährten der Liebe" mal näher beschnuppern. Die CD ist ein Kandidat für "Pimp-Up-My-Plattensammlung", denn dieser Silberling ist eine Anschaffung wert. Keine seichte Berieselung mit Belanglosigkeiten, sondern praller Sound, neue Töne, Experimente und auch Altbekanntes ist hier zu finden. Auch die Provokationen fehlen nicht ("Gott ist ein Bastard"). Willkommen im neuen Jahrtausend, Sandow. Daumen nach oben!

(Christian Reder)

 


   
   
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