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Ein Konzertbericht von Saskia Giedow-Luboch &
Stephan Sieger mit Fotos von Stephan Sieger




Rami Hattab ist ein Künstler, der mit seinem unkonventionellen und überraschenden Stil Aufmerksamkeit erregt hat. Sein Song "Wenn ich tanz", der im Mai 2023 veröffentlicht wurde, traf den Nerv der Zeit und gewann schnell an Popularität, erreichte eine Million Streams und löste einen viralen Hype aus. Hattab ist ein Musiker, der sich nicht in eine Schublade stecken lässt. Auf der Bühne entfaltet er eine einzigartige Kraft, die von einer beeindruckenden Wortwahl, Poesie und tiefen Emotionen geprägt ist. Seine Songs sind kraftvoll und ergreifend, ohne dabei abgehoben oder unnahbar zu wirken. Seine Musik nimmt die Zuhörer mit auf eine emotionale Reise, die von Tränen über Lachen bis hin zum Tanzen reicht.

Auch wir waren von dem viralen Hype betroffen und folgten Rami Hattab seit "Wenn ich tanz" oder dem Song "Goldener Handschuh" auf den Social Media Kanälen. Nun hatten wir endlich die Gelegenheit, Rami Hattab live zu sehen. Auf seiner "Wenn ich tanz' Tour 2024" machte er Halt im Club Puschkin in Dresden und wir waren mit Kamera, Schreibblock sowie Stift vor Ort und waren gespannt, was an dem Abend passiert.


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Das Album "August 77" von Rami Hattab*



Der Einlass in den Club Puschkin begann um 19:00 Uhr. Da das Konzert von Rami Hattab leider nicht ausverkauft war, verlief der Einlass und die Wartezeit bis zum Konzertbeginn recht entspannt. Es gab eine kurze Verzögerung beim Start des Konzerts, so wurden kurz nach 20:00 Uhr bereits ungeduldig die ersten Rufe nach Rami laut. Zur musikalischen Verstärkung hat sich Rami Marcel Hochstraßer am Schlagzeug und "Leo" Keller an der Bassgitarre geholt. Rami selbst betrat kurz nach den beiden die Bühne und begann sofort mit kraftvoller Stimme den Song "Reflektor" zu performen. Er versteht es, mit dem Publikum zu interagieren und durch seine offene Art Stimmung zu erzeugen. Bei "Nicht allein" animierte er das Publikum im Club zum Mitklatschen, und das Publikum war sichtlich und hörbar gut gelaunt. Der Song "Lass es brennen" basiert auf einem Streit mit einem Nachbarn. Rami wirkt sehr authentisch, und inspiriert von seiner eigenen Geschichte präsentierte er uns ein Lied voller Gefühl und Kraft. Rami ist aber eben nicht nur Sänger: bei "Tag am Limit" greift er selbst zur Gitarre und er beschreibt mit dem Song den Zustand des Ausgebranntseins und das Gefühl, nicht zu wissen, wie es weitergehen soll. Das sind Gefühle, mit denen sich jeder identifizieren kann und die für jeden im Saal nachvollziehbar sind. Die Stimmung während des Liedes war gut. Rami verstand es, das Publikum mit einzubeziehen und der Refrain wurde gemeinsam gesungen.

Dann bemerkte Rami ein kleines Plakat mit einem grünen Herz aufgemalt, welches ein Rami-Fan hochhielt. Zuerst war uns der Zusammenhang nicht klar, aber Rami erklärte uns den Hintergrund. Offensichtlich hatte das Herz für Rami eine besondere Bedeutung und so bekam das Plakat einen zentralen Platz auf der Bühne, sodass es jeder sehen konnte. Anschließend folgte "Perfektes Leben". Es war deutlich zu spüren, dass der Funke bereits auf das Publikum übergesprungen war. Während des Liedes unterbrach Rami mehrmals seinen Gesang und auch die Musik wurde leiser. Somit hatte das Publikum die Gelegenheit lautstark mitzusingen. Bei "Seelenkrieger" fiel wieder die kraftvolle Stimme von Rami auf. Aber auch ruhige, gefühlvolle Lieder waren im Programm vertreten. Die Ballade "Das Leben ist ein Witz" hat er für seine Mutter geschrieben. Während des Stücks wurden viele Feuerzeuge und Handylampen angezündet, was die emotionale Stimmung des Liedes unterstrich. Auch das folgende "Viel passiert" bezieht sich auf seine alleinerziehende Mutter. Mit großem Respekt erzählte er von ihrem Lebenswillen und ihrem Mut, trotz aller Widrigkeiten nicht aufzugeben. Den Anfang des Liedes hatte er allerdings wegen eines kleinen Textfehlers verpatzt. Doch souverän begann er einfach noch einmal von vorne. "Das ist eben live", wie er auch sagte.

Trotz seiner Solo-Bühnenpräsenz lässt Rami seinen Kollegen ebenso Raum auf der Bühne. Bei "Jede Pore" stellte er Schlagzeuger Marcel Hochstraßer vor, der unter tosendem Applaus ein Solo spielte. Doch der Song hielt noch weitere Überraschungen bereit. Rami teilte das Publikum in drei Blöcke ein und ließ sie abwechselnd singen. Obwohl der Schwierigkeitsgrad der Silbenfolge allmählich zunahm, schaffte es jeder Block, lautstark mitzusingen. Rami war währenddessen voller Energie und sprang von Block zu Block, um den Einsatz zu geben. Während des Liedes "Steh auf" bekam der Bassist "Leo" Keller seine Chance auf einen Extra-Applaus und spielte ebenfalls ein kurzes Solo. Dann verließ Rami zum ersten Mal die Bühne, sang gemeinsam mit dem Publikum den Song "Autobahn" und zeigte dabei die Vielfalt seiner Musik. Zurück auf der Bühne bezeichnete er "I.V.D.A.N." als zeitloses Lied, das er so auch vor Jahren hätte spielen können. Rami griff wieder selbst zur Gitarre. Das Publikum sang den Refrain lautstark mit und selbst als das Lied zu Ende war, sang es noch weiter.


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Rami vermittelt uns mit seiner Musik eine positive Stimmung und will uns motivieren. Der Inhalt seiner Lieder soll uns Mut machen, auch wenn es schwer ist, weiterzumachen und nicht aufzugeben. Genau darum geht es in dem Lied "Folge deinem Herzen" - auch wenn es schwer ist, es wenigstens zu versuchen. Man spürte, dass der Abend langsam zu Ende ging. Rami forderte das Publikum im Club auf, beim Song "Explosion" noch einmal richtig laut zu werden. Das Konzert endete mit einem unerwarteten Knalleffekt, und Konfetti wurde über das Publikum geschossen. Zum Abschluss präsentierte uns Rami seinen Song "Goldener Handschuh", der durch den Medienrummel seinen Bekanntheitsgrad erheblich gesteigert hat. Wie in seinen Reels kam auch hier Ramis direkte und zugängliche Art zum Ausdruck. So überraschte es nicht, dass er bei "Wenn ich tanze" die Bühne verließ und plötzlich mitten im Publikum stand. Gemeinsam wurde getanzt und das Publikum machte mit. Eine spontane Polonaise entstand, die erst durch den Saal und dann wieder zurück auf die Bühne führte. Schließlich war die Bühne voll mit Fans und der "Goldene Handschuh Remix" wurde gemeinsam gesungen - ein gelungenes Finale. Auf der Bühne herrschte ausgelassene Partystimmung, und auch diejenigen, die keinen Platz mehr auf der Bühne fanden, tanzten und bewegten sich zur Musik. Nach dem Konzert nahm sich Rami, wie vorher angekündigt, viel Zeit für sein Publikum. Geduldig warteten die Menschen auf ein Foto mit Rami und auf Autogramme.

Fazit:
Obwohl wir und einige andere zu Beginn des Abends nicht genau wussten, was kommen würde, wurde es ein Abend voller Freude und positiver Energie. Rami hat ein echtes Talent, auf Menschen zuzugehen und sie zu begeistern. Seiner Ausstrahlung kann man sich nur schwer entziehen. So ist es nicht verwunderlich, dass auch diejenigen im Publikum, die Rami vorher nicht kannten, am Ende des Abends total begeistert waren und den Club Puschkin mit neuen Hoodies eingekleidet glücklich und zufrieden verließen.



Setlist:
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Fotostrecke:



 

 


   
   
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