Ein Konzertbericht mit Fotos von Bodo Kubatzki
Es erstaunt mich immer wieder, wie viele singende Schauspieler und Schauspielerinnen wir in Deutschland haben. Wenn man mal von den bekannteren, wie Grönemeyer oder Anna Loos absieht, fallen mir Christian Redl und Miroslav Nemec ein, der eine bekannt als alternder Kommissar aus dem "Spreewald Krimi", der andere als Ermittler im "Bayern Tatort". In den eher komödiantischen Tatort Folgen aus Münster kann man Axel Prahl und Jan Josef Liefers erleben, wenn man mag. Auch die beiden haben mit ihrer Musik ein zweites Standbein gefunden. Tom Schilling begeistert mich seit Jahren mit seinen JAZZ KIDS oder mit seinem Projekt DIE ANDERE SEITE. Dann sind da noch Alexander Scheer und Regisseur Andreas Dresen, die sich mit ihrer Band dem musikalischen Erbe von Gerhard Gundermann widmen. Die Aufzählung ließe sich zweifellos ergänzen. Für mich gehört nun auch die Berliner Schauspielerin Ina Paule Klink in die Riege der singenden Stars aus Film und Fernsehen. Bisher kannte sie vor allem als die clevere Anwältin Dominique aus der Reihe "Der Zürich-Krimi", nun auch als Sängerin und Entertainerin.
In dem kleinen Städtchen Bad Sülze, im Landkreis Vorpommern-Rügen, organisiert der "Freundeskreis Popkultur e.V." seit 2014 regelmäßig Club-Konzerte, die in ganz besonderer Atmosphäre im örtlichen "Café Wunderbar" stattfinden. Musik aus verschiedenen Genres, wie Rock-, Blues-, Folk- oder Pop, kann man dort Monat für Monat erleben. Ein besonderes Highlight ist das ROXSA-Festival, das jeden Sommer hunderte Gäste in die einstige Salinen-Stadt lockt. Am 23. Februar sind wir zu Gast beim sage und schreibe "91. Wunder-Bar-Konzert", das schon seit geraumer Zeit ausverkauft ist. Kein Wunder, denn Paule, also Ina Paule Klink & Band, gastieren hier nicht zum ersten Mal. So waren die einhundert verfügbaren Tickets schnell vergriffen und die "guten Plätze" in dem Café mit der Kleinkunstbühne ebenso schnell belegt.
Was bisher geschah: Paulas Alben
Kurz vor 20:00 Uhr wird im Saal das Licht gedimmt. Nur die Bühne bleibt erleuchtet und die drei Musiker der Band greifen zu ihren Instrumenten. Auf E-Gitarre, Kontrabass und Akustikgitarre beginnen sie, ein swingendes Musikstück zu spielen. Paule steht derweil am Eingang zum Café und wartet auf den passenden Moment, auf die Bühne zu tänzeln. Als es soweit ist, bricht ein Beifallsturm los. Die meisten Gäste lassen sich zum zweiten Mal auf das Abenteuer ein, der charmanten Künstlerin zu lauschen. Auf den Tag genau vor einem Jahr begeisterte sie ihr Publikum an gleicher Stelle mit ihren Liedern und Anekdoten. Für uns wird es eine schöne neue Erfahrung.
"Es ist so toll, wieder hier zu sein.", begrüßt Paule die Gäste und prostet ihnen mit ihrem Gläschen Crémant zu. Dann lässt sie uns von ihrer Musik kosten, die sich irgendwo zwischen liedhaftem Pop und Schlager bewegt. Zugegeben, gerade Letzteres ist nicht unbedingt meins, jedoch präsentiert Paule ihre Songs so charmant und locker, dass auch ich zunehmend fasziniert bin. Die Lieder, die überwiegend von ihren beiden Alben "Paule" (2020) und "wunderschön unperfekt" (2021) stammen, hat sie oft selbst geschrieben. Produziert wurden beide Alben von Wayne Jackson, der heute Abend E-Gitarre spielt. "Marie" heißt die so perfekte, flotte Biene, die Paule in ihrem ersten Lied besingt. Paule empfindet für Marie keine Sympathie, denn "sie zwingt mich immer emotional in die Knie", heißt es im Text. Solche gesungenen Geschichten verbindet Paule mit vielen witzigen Anekdoten aus ihrem Leben, die auch mal Lügengeschichten sein können. Doch eigentlich würde sie nie lügen, versucht uns Paule unter Gelächter weiszumachen. Das Stück "Gemeinsam einsam", mit einer wunderbaren Gitarren-Hookline, geht sofort ins Ohr, und die Ballade "Nie verzeihen", mit einem kurzen Gitarrensolo von Wayne Jackson, geht ans Herz.
Aufgrund der Bandbesetzung sind die Stücke minimalistisch instrumentiert, so dass Paules unwiderstehlich warme Stimme gut zum Tragen kommt. Paules gesungene Geschichten, bei denen sie sich oft selbst auf der Gitarre begleitet, klingen authentisch. Es sind Geschichten über das Leben und die Liebe, die auf eigenen Erfahrungen beruhen. Mit ihrer witzigen Art, sie zu singen und zu kommentieren, verzaubert sie das Publikum. Und sie animiert zum Mitmachen, wie bei "Die Zeit wird's heilen". Zweihundert Hände schnipsen den Rhythmus mit, während Paule kreuz und quer durchs Publikum tänzelt.
Paule hat exzellente Musiker in ihrer "Viermann-Band". Wayne Jackson hatte ich schon erwähnt. Dieser großartige Gitarrist und Sänger war Frontmann der britischen Folk-Rock-Band The Dostoyevskys und ist auch in der Begleitband von Bela B. zu erleben. Den Kontrabass spielt der kanadische Musiker Michael O'Ryan, der u.a. mit Nina Hagen, Bela B. oder Alphaville zusammenarbeitete. Die Akustik-Gitarre wird auf der aktuellen Tour meisterlich von Jan Stolterfoht gespielt. Als gefragter Studio- oder Live-Gitarrist hat er für The Temptations, The Supremes, SEEED u.a. gewirkt. Außerdem ist er Produzent diverser deutscher Künstler. Paule berichtet, dass sie ein neues, aus Japan stammendes Bandmitglied namens "Roland" haben, den Schlagzeug(comput)er. Dabei entwickelt sich ein verbaler Schlagabtausch zwischen Wayne und Paule über Typen mit dem Namen Roland. Einer davon spielt in Paules Leben eine besondere Rolle. Das letzte Lied vor der Pause heißt "Diva Berlin". Es ist eine Hommage an die Stadt, die für Paule Heimat geworden ist. "Berlin ist geil, obwohl ich in Zossen aufgewachsen bin.", sagt sie. Beschwingt geht es in die Pause.
Nach der Pause spricht Paule Probleme an, die derzeit viele Menschen betreffen, Kriege und Not, nicht nur in Europa. Da machen sich Menschen auf den Weg in Länder wie unseres, voll der Hoffnung, ein neues, angstfreies Leben beginnen zu können. Das berührende Lied "Liebe statt Schmerz" ist eine Aufforderung, unsere Herzen offen zu halten. Schön, dass Paule sich auch solchen Themen widmet. Im weiteren Verlauf werden die Lieder immer eingänglicher, und ja, zunehmend auch schlagerhafter. Und so wird die Stimmung auch immer ausgelassener.
Die ausgebildete Sängerin und Tänzerin Paule widmet sich schon seit frühester Jugend der Musik. 2004 traf sie zum ersten Mal auf Wayne. Damals hätte er sie noch ignoriert. Doch inzwischen ist er nicht nur ihr wichtigster musikalischer Begleiter, sondern auch ein guter Freund. Und er ist ihr Duett-Partner bei dem Lied "Es soll so sein". Mit ihren facettenreichen Liedern und ihrer natürlichen Art behält Paule das total entzückte Publikum voll im Griff. Da wird mal rumgeblödelt auf der Bühne oder ein "Roland" gedrückt und geküsst, der in der ersten Reihe sitzt. Jedoch erst nachdem er per Ausweis bewiesen hat, dass er tatsächlich diesen Namen trägt. Paule zeigt sich als Künstlerin zum Anfassen, und das gefällt. Immer mal wieder prostet sie mit ihrem Crémant dem Publikum zu. In dem Lied über einen Typen namens "Raphaël" erfahren wir, dass die Liebe zu ihm schnell vergangen ist, doch das "R" ist geblieben, und die Liebe zum Crémant.
Roland
Viel zu schnell vergeht auch der zweite Teil des Konzerts. Das letzte Lied "Ich wunder mich" klingt wie eine Selbstbeschreibung der Person Ina Paule Klink, die krampfhaft versucht, über eine Singlebörse einen neuen Partner zu finden. Hierbei gönnt sie sich nochmal das Bad in der Menge. Das begeisterte Publikum muss nicht lange auf Zugaben warten. Zweimal werden Paule und ihre Band durch enthusiastischen Beifall zurück auf die Bühne geholt. Bei Songs wie "Wunderschön unperfekt" und Nina Hagens "Ich hab' den Farbfilm vergessen" muss das niemanden wundern. Die Ballade "Engel" die den zweiten Zugaben-Block eröffnet, interpretieren Wayne und Paule zu zweit, ganz nah am Publikum. Eine schöne Geste zum Schluss. Zwei weitere Songs beschließen das fantastische Konzert.
Dass Ina Paule Klink & Band wiederkommen werden, steht nach dem Konzert schon fest. Ob erst in einem Jahr oder im Sommer zu einem Terrassenkonzert, steht noch nicht fest. Doch die Vorfreude ist jetzt schon groß, auch bei uns. Paule nimmt sich anschließend Zeit für das Publikum, zum Verkaufen und Signieren von Tonträgern oder für ein Foto, sympathisch und nahbar. Auch wir werden beim nächsten Mal wieder dabei sein.
In dem kleinen Städtchen Bad Sülze, im Landkreis Vorpommern-Rügen, organisiert der "Freundeskreis Popkultur e.V." seit 2014 regelmäßig Club-Konzerte, die in ganz besonderer Atmosphäre im örtlichen "Café Wunderbar" stattfinden. Musik aus verschiedenen Genres, wie Rock-, Blues-, Folk- oder Pop, kann man dort Monat für Monat erleben. Ein besonderes Highlight ist das ROXSA-Festival, das jeden Sommer hunderte Gäste in die einstige Salinen-Stadt lockt. Am 23. Februar sind wir zu Gast beim sage und schreibe "91. Wunder-Bar-Konzert", das schon seit geraumer Zeit ausverkauft ist. Kein Wunder, denn Paule, also Ina Paule Klink & Band, gastieren hier nicht zum ersten Mal. So waren die einhundert verfügbaren Tickets schnell vergriffen und die "guten Plätze" in dem Café mit der Kleinkunstbühne ebenso schnell belegt.
Was bisher geschah: Paulas Alben
Kurz vor 20:00 Uhr wird im Saal das Licht gedimmt. Nur die Bühne bleibt erleuchtet und die drei Musiker der Band greifen zu ihren Instrumenten. Auf E-Gitarre, Kontrabass und Akustikgitarre beginnen sie, ein swingendes Musikstück zu spielen. Paule steht derweil am Eingang zum Café und wartet auf den passenden Moment, auf die Bühne zu tänzeln. Als es soweit ist, bricht ein Beifallsturm los. Die meisten Gäste lassen sich zum zweiten Mal auf das Abenteuer ein, der charmanten Künstlerin zu lauschen. Auf den Tag genau vor einem Jahr begeisterte sie ihr Publikum an gleicher Stelle mit ihren Liedern und Anekdoten. Für uns wird es eine schöne neue Erfahrung.
"Es ist so toll, wieder hier zu sein.", begrüßt Paule die Gäste und prostet ihnen mit ihrem Gläschen Crémant zu. Dann lässt sie uns von ihrer Musik kosten, die sich irgendwo zwischen liedhaftem Pop und Schlager bewegt. Zugegeben, gerade Letzteres ist nicht unbedingt meins, jedoch präsentiert Paule ihre Songs so charmant und locker, dass auch ich zunehmend fasziniert bin. Die Lieder, die überwiegend von ihren beiden Alben "Paule" (2020) und "wunderschön unperfekt" (2021) stammen, hat sie oft selbst geschrieben. Produziert wurden beide Alben von Wayne Jackson, der heute Abend E-Gitarre spielt. "Marie" heißt die so perfekte, flotte Biene, die Paule in ihrem ersten Lied besingt. Paule empfindet für Marie keine Sympathie, denn "sie zwingt mich immer emotional in die Knie", heißt es im Text. Solche gesungenen Geschichten verbindet Paule mit vielen witzigen Anekdoten aus ihrem Leben, die auch mal Lügengeschichten sein können. Doch eigentlich würde sie nie lügen, versucht uns Paule unter Gelächter weiszumachen. Das Stück "Gemeinsam einsam", mit einer wunderbaren Gitarren-Hookline, geht sofort ins Ohr, und die Ballade "Nie verzeihen", mit einem kurzen Gitarrensolo von Wayne Jackson, geht ans Herz.
Aufgrund der Bandbesetzung sind die Stücke minimalistisch instrumentiert, so dass Paules unwiderstehlich warme Stimme gut zum Tragen kommt. Paules gesungene Geschichten, bei denen sie sich oft selbst auf der Gitarre begleitet, klingen authentisch. Es sind Geschichten über das Leben und die Liebe, die auf eigenen Erfahrungen beruhen. Mit ihrer witzigen Art, sie zu singen und zu kommentieren, verzaubert sie das Publikum. Und sie animiert zum Mitmachen, wie bei "Die Zeit wird's heilen". Zweihundert Hände schnipsen den Rhythmus mit, während Paule kreuz und quer durchs Publikum tänzelt.
Paule hat exzellente Musiker in ihrer "Viermann-Band". Wayne Jackson hatte ich schon erwähnt. Dieser großartige Gitarrist und Sänger war Frontmann der britischen Folk-Rock-Band The Dostoyevskys und ist auch in der Begleitband von Bela B. zu erleben. Den Kontrabass spielt der kanadische Musiker Michael O'Ryan, der u.a. mit Nina Hagen, Bela B. oder Alphaville zusammenarbeitete. Die Akustik-Gitarre wird auf der aktuellen Tour meisterlich von Jan Stolterfoht gespielt. Als gefragter Studio- oder Live-Gitarrist hat er für The Temptations, The Supremes, SEEED u.a. gewirkt. Außerdem ist er Produzent diverser deutscher Künstler. Paule berichtet, dass sie ein neues, aus Japan stammendes Bandmitglied namens "Roland" haben, den Schlagzeug(comput)er. Dabei entwickelt sich ein verbaler Schlagabtausch zwischen Wayne und Paule über Typen mit dem Namen Roland. Einer davon spielt in Paules Leben eine besondere Rolle. Das letzte Lied vor der Pause heißt "Diva Berlin". Es ist eine Hommage an die Stadt, die für Paule Heimat geworden ist. "Berlin ist geil, obwohl ich in Zossen aufgewachsen bin.", sagt sie. Beschwingt geht es in die Pause.
Nach der Pause spricht Paule Probleme an, die derzeit viele Menschen betreffen, Kriege und Not, nicht nur in Europa. Da machen sich Menschen auf den Weg in Länder wie unseres, voll der Hoffnung, ein neues, angstfreies Leben beginnen zu können. Das berührende Lied "Liebe statt Schmerz" ist eine Aufforderung, unsere Herzen offen zu halten. Schön, dass Paule sich auch solchen Themen widmet. Im weiteren Verlauf werden die Lieder immer eingänglicher, und ja, zunehmend auch schlagerhafter. Und so wird die Stimmung auch immer ausgelassener.
Die ausgebildete Sängerin und Tänzerin Paule widmet sich schon seit frühester Jugend der Musik. 2004 traf sie zum ersten Mal auf Wayne. Damals hätte er sie noch ignoriert. Doch inzwischen ist er nicht nur ihr wichtigster musikalischer Begleiter, sondern auch ein guter Freund. Und er ist ihr Duett-Partner bei dem Lied "Es soll so sein". Mit ihren facettenreichen Liedern und ihrer natürlichen Art behält Paule das total entzückte Publikum voll im Griff. Da wird mal rumgeblödelt auf der Bühne oder ein "Roland" gedrückt und geküsst, der in der ersten Reihe sitzt. Jedoch erst nachdem er per Ausweis bewiesen hat, dass er tatsächlich diesen Namen trägt. Paule zeigt sich als Künstlerin zum Anfassen, und das gefällt. Immer mal wieder prostet sie mit ihrem Crémant dem Publikum zu. In dem Lied über einen Typen namens "Raphaël" erfahren wir, dass die Liebe zu ihm schnell vergangen ist, doch das "R" ist geblieben, und die Liebe zum Crémant.
Roland
Viel zu schnell vergeht auch der zweite Teil des Konzerts. Das letzte Lied "Ich wunder mich" klingt wie eine Selbstbeschreibung der Person Ina Paule Klink, die krampfhaft versucht, über eine Singlebörse einen neuen Partner zu finden. Hierbei gönnt sie sich nochmal das Bad in der Menge. Das begeisterte Publikum muss nicht lange auf Zugaben warten. Zweimal werden Paule und ihre Band durch enthusiastischen Beifall zurück auf die Bühne geholt. Bei Songs wie "Wunderschön unperfekt" und Nina Hagens "Ich hab' den Farbfilm vergessen" muss das niemanden wundern. Die Ballade "Engel" die den zweiten Zugaben-Block eröffnet, interpretieren Wayne und Paule zu zweit, ganz nah am Publikum. Eine schöne Geste zum Schluss. Zwei weitere Songs beschließen das fantastische Konzert.
Dass Ina Paule Klink & Band wiederkommen werden, steht nach dem Konzert schon fest. Ob erst in einem Jahr oder im Sommer zu einem Terrassenkonzert, steht noch nicht fest. Doch die Vorfreude ist jetzt schon groß, auch bei uns. Paule nimmt sich anschließend Zeit für das Publikum, zum Verkaufen und Signieren von Tonträgern oder für ein Foto, sympathisch und nahbar. Auch wir werden beim nächsten Mal wieder dabei sein.
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