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Ein Bericht mit Fotos von Reinhard Baer




Für Samstag, den 23. Juli, stand bei mir seit längerer Zeit eine Mugge der MODERN SOUL BAND als Termin im Kalender, die ich unbedingt besuchen wollte. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, in dieser Hinsicht etwas kürzer zu treten. Insbesondere wollte ich nicht mehr an zwei Tagen hintereinander Konzerte besuchen. Was will man aber machen, wenn zwei tolle Konzertangebote auf zwei aufeinander folgende Tage fallen und man große Lust verspürt, beide besuchen zu wollen? Die Antwort ist leicht: Man schiebt seine Vorsätze "ausnahmsweise" mal wieder ganz einfach beiseite. So eine "Ausnahme" machte ich auch an diesem Wochenende wieder, denn am Freitag, den 22. Juli, war das Konzert von LIFT und RENFT im Strandbad Storkow angesetzt und ich muss sagen, ich war gerne dort.

Ich habe bei all meinen Konzertbesuchen schon weitere Anfahrten zurück gelegt, als "nur" bis nach Storkow. Was aber tun, wenn die Straße die zum Veranstaltungsort führt kurz vor dem Ziel plötzlich wegen Baumaßnahmen zur Sackgasse wird? Die Anreise verlängert sich, aber davon lässt man sich nicht in die Irre führen. Schließlich habe ich mit einem kleinen Umweg dann doch zum Strandbad gefunden, und das auch noch fast 30 Minuten vor dem Konzertbeginn. Auf dem Gelände des Strandbades am Storkower See gibt es eine überdachte Bühne und dort war bereits alles aufgebaut. Für die Beschallungs- und Lichttechnik waren René und Martin Niederwieser zuständig. Beide kennt man auch als Techniker der Stern-Combo Meißen und René zudem als Gitarristen der Band. Renés Frau hatte den Einlass unter ihrer Regie. Also alles in Familienhand. Als ich vor Ort eintraf, waren noch nicht allzu viele Leute gekommen. Da war noch reichlich Luft nach oben. Dass man sich aber auch ohne Eintrittskarte einen vergnüglichen Konzertabend machen kann, zeigten einige Zeitgenossen, die die Auftritte von LIFT und RENFT von außen durch den Maschendrahtzaun verfolgten und mit dem Smartphone fleißig mitfilmten. Wenn man die fast als Freundschaftsdienst angesetzten Eintrittspreise gesehen hat und weiß, was für ein Riesenaufwand hinter so einem Konzert steckt, ist so ein Verhalten einfach nur unverschämt! Manche Leute haben echt keine Hemmungen mehr ...

Etwa gegen 20:15 Uhr betraten die fünf Musiker von LIFT die Bühne und ein rockiger Sommerabend nahm seinen Lauf. Da LIFT-Bassist Jens Brüssow schon seit längerer Zeit krank ist, hat seinen Platz vorerst der - wie man jetzt sagen kann - Ex-PUHDYS-Bassist Peter "Bimbo" Rasym eingenommen. "Und es schuf der Mensch die Erde", war der erste Titel, den der neue Bassmann mit seinen neuen Kollegen live spielte. Danach begrüßte LIFT-Sänger Werther Lohse das Publikum. Für dieses Konzert waren neben LIFT auch noch RENFT angesagt, aber es sollte nicht so sein, dass zuerst die eine und dann die andere Band spielen würde. Es gab mehrmals einen Wechsel auf der Bühne, der dann auch schnell und unkompliziert ablief. Jede Band spielte Stücke aus seinem eigenen Repertoire. Bei LIFT waren das u.a. "Die gelben Wiesen" und "Sei zufrieden", zwei Titel aus Werther Lohses Soloalbum, die das Publikum zu Hören bekam. Mit "Einmal fällt der erste Reif", "Falsche Schöne" und "Wir fahr'n über's Meer" gab es weitere Titel im tollen LIFT-Sound, die man aus der großen Zeit der Band kennt. Bei "Wir fahr'n über's Meer" klöppelte Schlagzeuger Peter Michailow ein cooles Solo in sein Drumset und wurde dabei nur von Bimbo am Bass begleitet. Das Ganze ging dann nahtlos in ein Bass-Solo von Bimbo über, das einem schon die Freudentränen in die Augen treiben konnte. Neben den bereits genannten LIFT-Musikern gehörten am Freitag auch die etatmäßigen Tastenmänner André Jolig und René Decker, der auch zum Saxophon griff, zur Besetzung von LIFT. Und was brachte RENFT auf die Bühne?

Da sich Schlagzeuger Delle Kriese bereits im Urlaub befindet, übernahm Oli Becker von Speiches MONOKEL Blues Band seinen Platz am RENFT-Schlagzeug. Der erste Titel im Programm war "Ich bau Euch ein Lied". Irgendwie schien bei Sänger und RENFT-Urgestein Thomas "Monster" Schoppe zu Beginn ein Kloß im Hals zu stecken, denn er brachte die Nummer nicht sehr überzeugend rüber. Dieser schien sich aber schnell zu lösen, denn etwa beim dritten oder vierten Titel klang "Monster" wieder so, wie man es von ihm gewohnt ist. Auch RENFT schöpfte aus einem umfangreichen Fundus, der in fast 60 Jahren RENFT-Geschichte entstanden ist. Lediglich zum Ende des Konzerts griff man auf einen gecoverten Song zurück. Ansonsten begeisterte die Band das Publikum mit Klassikern wie z.B. dem "Wandersmann", "Was mir fehlt", "Ermutigung", "Als ich wie ein Vogel war" oder "Zwischen Liebe und Zorn". Auch die "hundert Gänse unserer LPG mit dem Gänselieschen" watschelten über die Wiese des Strandbades, wobei manch einer der jüngeren Besucher sicher nicht wirklich etwas mit der Abkürzung "LPG" anfangen konnte. Unter den Konzertgästen waren aber auch Leute, denen diese ganz sicher noch ein Begriff ist und die den einen oder anderen RENFT-Titel noch aus der Entstehungszeit kannten. Immer wieder beeindruckt bin ich vom Gitarrespiel des Gisbert "Pitti" Piatkowski. Er bedient sich der verschiedensten Spieltechniken auf seinen Instrumenten und hat das technische Zubehör voll im Griff. Bassist Marcus "Basskran" Schloussen tauschte beim Titel "Baggerführer Willi" seinen Bass gegen eine Ukulele, und er sang den Titel auch. Schließlich gab es noch ein "Lied auf dem Weg", bevor beide Bands gemeinsam etwas in Sachen Musik machen wollten.

Werther Lohse kam mit zu den RENFT'lern auf die Bühne und André Jolig nahm hinter seinen Keyboards Platz. Gemeinsam spielte man "Wer die Rose ehrt". Danach war LIFT mit einem ihrer Songs an der Reihe, und "Monster" und "Pitti" gesellten sich zu den Kollegen von LIFT dazu. Man spielte gemeinsam die "Tagesreise". Nun bestand "Monster" noch auf den Song "Born to be wild", der eben von mir erwähnte, einzige Coversong im Set, und im Anschluss gab es von LIFT noch ihren Hit "Wasser und Wein". Über dem Storkower See stand inzwischen hell der Mond, und mit den letzten Tönen dieses LIFT-Klassikers endete das Konzert der beiden Bands. Ich weiß nicht, ob es das schon einmal gab, dass Musiker von LIFT und RENFT gemeinsame Sache machten und sich während eines Konzerts fröhlich mischten. Das hatte aber was, und wäre sicher auch etwas für andere Bühnen und Festivals ...


Termine:

LIFT:
• 30.07.2016 - Halle/S. - Neues Theater
• 20.08.2016 - Mansfeld - Schloss (15:00 Uhr)
• 20.08.2016 - Dresden - Stadtfest Theaterplatz (19:00 Uhr)
• 27.08.2016 - Pirna - Q24
• 30.09.2016 - Berlin - Neu-Helgoland
• 07.10.2016 - Greiz - Vogtlandhalle
• 22.10.2016 - Magdeburg - Feuerwache
• 28.10.2016 - Erfurt - DasDie live
• 05.11.2016 - Neukirchen Borna - Alte Brikettfabrik
• 19.11.2016 - Greifswald - St. Spiritus

RENFT:
• 07.08.2016 - Auerbach/Vogtl. - Altmarktfest Open-Air
• 12.08.2016 - Görlitz - Stadthallengartenfest
• 13.08.2016 - Ketzin - Stadtfest
• 27.08.2016 - Zehdenick - Lebenshilfe Oberhavel
• 30.09.2016 - Pirna - Q24
• 02.10.2016 - Greifswald - Theater Vorpommern (akustisch)
• 08.10.2016 - Zittau - Gerhart-Hauptmann-Theater (akustisch)
• 14.10.2016 - Halberstadt - Nordharzer Städtebundtheater (akustisch)
• 15.10.2016 - Neuruppin - Kulturhaus Stadtgarten (akustisch)
• 21.10.2016 - Erfurt - DASDIE Brettl (akustisch)
• 28.10.2016 - Eisenhüttenstadt - Friedrich-Wolf-Theater (akustisch)
• 31.10.2016 - Stralsund - Theater Vorpommern (akustisch)
• 04.11.2016 - Coswig - Börse
• 05.11.2016 - Borna/Neukirchen - Dancehouse Zeche 2

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere Termine und nähere Infos auf der jeweiligen Band-Homepage.



Bitte beachtet auch:
• Off. Homepage von LIFT: www.lift-rockballaden.de
• Off. Homepage von RENFT: www.renft.de
• Homepage des Strandbad Storkow: www.strandbad-storkow.de




Fotostrecke:

 
 
LIFT
 
 
 


RENFT
 
 
 


Finale: Beide Bands gemeinsam

 
 
 

   
   
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