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Bericht:
Christian Reder

Fotos & Videoclip:
Matthias Ziegert,
Sebastian Ziegert





25 Jahre Takayo im Stein


Mit 25 Jahren ist man noch jung und knackig. Manche Zeitgenossen wünschen sich auch, nochmal 25 zu sein (der Autor dieser Zeilen gibt zu, dass auch er einer davon ist). Voll im Saft und mit Tatendrang genießt man das Leben in vollen Zügen. All das trifft aber nicht nur auf Menschen zu, sondern auch auf die Band TAKAYO. Sie wird in diesem Jahr 25 Jahre alt, steht voll im Saft, hat Tatendrang und eine wirklich fesselnde Magie, die von ihr ausgeht. Im Jahre 1988 von Kayode Eschrich, Ulrich Mücke und Ulrich Schroedter gegründet, spielt die Band aus Leipzig seit Jahren einen kraftvollen Stilmix aus Pop, Rock und Folklore. Mit einer Änderung, nämlich der Position am Bass, wo heute Jan Kirsten (Karussell) für Ulrich Mücke spielt, kann man TAKOYO auch heute noch live auf den Bühnen erleben. Eine Gelegenheit dazu ergab sich am 5. Juli, als die Band im Leipziger Restaurant "Stein" ihren Bandgeburtstag feierte.

Trotzdem alle drei Musiker gleichberichtigt nebeneinander stehen und jeder seine Aufgabe hat, die von jedem exzellent erfüllt wird, kommt man als Zuschauer (und -hörer) nicht umher, Ulrich Schroedter an der Geige als Mittelpunkt festzumachen. Er ist mit seinem Spiel die Seele und die Antriebsfeder dieses Trios. Wer die beiden CDs "diabolo" und "Fingertips" kennt, kann das auch deutlich hören. Es gibt einige, die sich Teufelsgeiger oder Rockgeiger nennen, aber mal abgesehen von Joro Gogow von CITY, Uwe Hassbecker von SILLY, Mani Neumann von FARFARELLO und eben Ulrich Schroedter fällt mir gerade niemand ein, der diese Bezeichungen zu Recht tragen könnte. Am Freitag vor zwei Wochen konnte man sich von all dem im Leipziger "Stein" überzeugen.

Nun könnte man einen ellenlangen Konzertbericht über ein wirklich bemerkenswertes Konzert verfassen, aber angesichts des Anlasses verzichte ich einfach mal darauf, das Konzert bis ins kleinste Detail zu zerlegen. Das Trio hatte den Konzertbeginn für 20:00 Uhr angekündigt, es begann aber letztlich um 21:00 Uhr.lp1 20130310 2067483940 Der Veranstaltungsort am Bayerischen Platz in Leipzig ist ein gemütlicher Laden. Er hat den Vorteil, dass man einen Teil des Ladens nach allen Seiten öffnen und auch im Freien Plätze anbieten kann. Die Plätze vor der Bühne und im Restaurant selbst waren jedenfalls restlos vergeben. Hier bekam man nur einen Platz, wenn man rechtzeitig einen Tisch reserviert hatte. Ansonsten war dort kaum noch Platz. TAKAYO begann das Jubiläumskonzert ohne große Warmlaufphase. Die drei Musiker legten sofort los und die Stimmung auf und vor der Bühne war von Anfang an von großer gegenseitiger Sympathie getragen. Die Moderation wurde von Ulrich Schroedter übernommen, der sich ein ums andere Mal als kleiner Entertainer zeigte und das Ganze wirklich gut machte. Seine lockeren Anmoderationen waren amüsant, locker und witzig. Auch selbstkritische Töne blieben da nicht außen vor, denn an diesem Abend seien nur "alte Säcke" auf der Bühne, wie er augenzwinkernd meinte.

Das Konzert war in drei Blöcke á 45 Minuten aufgeteilt. Dies verschaffte sowohl dem Publikum als auch den Musikern, die reichlich ins Schwitzen kamen, wohlverdiente Ruhepausen. Eschrich, Kirsten und Schroedter schonten sich wirklich nicht. Die drei schubsten einen Sound von der Bühne, als hätten dort 6 oder 10 Musiker gestanden. Kayode Eschrich entlockte seinen mitgebrachten Gitarren alle möglichen Töne und wechselte diese auch, wie es gerade gebraucht wurde. Dies verschaffte den Songs unterschiedliche Klangfarben, die sich hervorragend mit dem Geigenspiel von Ulrich Schroedter und dem Bassspiel von Jan Kirsten vereinten. Überhaut ... Jan Kirsten ... der Mann am Bass, der auch bei Karussell für den Tiefdruck zuständig ist, zeigte im Verlauf des Abends immer wieder sein Können an den vier Saiten.lp2 20130310 1408853186 Sehr beeindruckend war sein Bassspiel bei der Mike Oldfield-Nummer "Taurus III", die auch auf dem Debütalbum der Band zu finden ist. Was für eine Hammernummer! Mir gefällt sie besser als das Original. Und die ist schon fett! Kirsten zeigte sich im Konzert aber auch als sehr guter Sänger, Flötist und Akustikgitarrist. Interessant, was alles in ihm steckt.

Die eben schon erwähnten Pausen wurden dafür genutzt, sich mit Getränken einzudecken und vor der Tür vielleicht schnell eine rauchen zu gehen. Die drei Jungs von TAKAYO verzogen sich allerdings nicht in den Backstagebereich, sondern standen für die Konzertbesucher für kleine Gespräche zur Verfügung. Hautnaher Kontakt, der auch in den Konzertblöcken zu spüren war. Kein Wunder, denn alle drei TAKAYOs sind bodenständige Männer, denen die Freude an ihrem Tun in jeder Sekunde anzumerken ist. Auch abseits der Bühne, wie man ja auch in unserer Radiosendung ("Deutsche Mugge - die Radioshow", März 2013) erleben konnte. Zwischendurch wurde der Band auch eine Torte übergeben. Dabei handelte es sich um eine Sächsische Eierschecke, die Kayode Eschrich dann auch anschnitt, um gleich von ihr zu kosten. Das Publikum kam auch in den Genuss, denn jeder durfte sich etwas von der Geburtstagstorte nehmen.

Auf der Bühne gab es in drei Mal 45 Minuten einen großzügigen Auszug aus dem TAKAYO-Repertoire. Neben vielen eigenen Songs spielte die Band ihre Versionen von großen internationalen Stücken der Beatles, Eric Clapton oder dem eben schon erwähnten Mike Oldfield. Sogar von Michael Jackson fand sich eine Nummer im Set wieder. Dabei konnte man feststellen, dass sich die drei Musiker zu den von ihnen ausgewählten Coverversionen sehr viele Gedanken gemacht haben. Jeder Song bekam seine eigene Note verliehen. Die Handschrift von TAKAYO war in jedem Lied deutlich herauszuhören. Richtig gut passte z.B. ein Song der GYPSY KINGS und natürlich "Am Fenster" von CITY. Was für eine Wucht, die dabei von der Bühne kam. Insgesamt hatte das Publikum fast 3 1/2 Stunden Spaß mit der Leipziger Band, denn der letzte Ton verklang erst um 0:30 Uhr.

Ich persönlich halte es für eine totale Verschwendung, dass eine Band wie TAKAYO nur regional und nicht bundesweit stattfindet. Selbst wenn das Programm nur aus Coverversionen bestehen würde, könnte die Band einen David Garrett locker an die Wand musizieren. Wie eingangs schon erwähnt, ist man mit 25 Jahren noch taufrisch und voller Tatendrang. Das sind Kayode Eschrich, Jan Kirsten und Ulrich Schroedter ebenfalls. In keiner Sekunde des Konzerts hatte man den Eindruck, die drei Herren hätten konditionelle oder spielerische Probleme. Das wirkte alles wie aus einem Guss. Das Konzert folgte einem roten Faden, der sich dem Konzertbesucher vielleicht nicht gleich deutlich zeigte, aber der ohne Frage vorhanden war. Kam an einer Stelle richtig Schwung auf, wurde dieser in den nächsten Titel übertragen. Doch verstand es die Band auch, an anderer Stelle wieder etwas Fahrt heraus zu nehmen. Das Jubiläumskonzert im "Stein" zu Leipzig war eine Wucht. Ich wünsche der Band noch möglichst viele Jahre auf den Bühnen, und das auch über die Region um Leipzig hinaus. Sowas wie das Live-Programm von TAKAYO gehört auf die Bühnen von Rom, Paris und Erkner... Und damit ist nicht nur der gleichnamige Club am Rande von Berlin gemeint.

Anmerkung: Ein Videoclip zum Konzert ist am Ende der Seite zu finden ...




Termine:
27.07.2013 - Stettin (PL) - ohne Ortsangabe
30.07.2013 - Schwedt - geschlossene Veranstaltung

Alle Angaben ohne Gewähr. Nähere Infos auf der bandeigenen Homepage



Bitte beachtet auch:
- off. Homepage von Takayo: www.takayo.de
- Homepage des Restaurant "Stein" in Leipzig: www.stein-restaurant.de
- Portrait über Takayo: HIER klicken




Live-Impressionen
 

Fotos:
 
 
 
 
Video:
 





   
   
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