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Interview vom 14. Februar 2024



Einer der stillen Vertreter deutscher Rockmusik ist Jochen Hohl. Obwohl er mit seinem Instrument stets für ordentlich Radau sorgte, war er eher der ruhige und zurückhaltende Typ. Selten meldete er sich selbst zu Wort, ließ lieber die Kollegen sprechen, und auch sonst ist er nicht mit irgendwelchen Skandalen in Erscheinung getreten. Darum ist über Jochen, der erst spät zu dem Instrument kam, das ihn berühmt machte, nur wenig bekannt. Außer natürlich, dass er Schlagzeuger bei RENFT und später bei KARUSSELL war. Nach der Wende wurde es dann richtig still um ihn, denn als er Anfang der 1990er die Trommelstöcke bei Seite legte, sattelte er beruflich um. Jetzt wird der Musiker 80 Jahre alt, ist längst Rentner, und kann trotz seiner durch eigene Zurückhaltung erworbenen guten Reputation auf eine ziemlich laute und allen Klischees und Stereotypen entsprechende Rock-Karriere zurückblicken. Dies tat er jetzt gemeinsam mit unserem Kollegen Christian ...






Wir haben auf Deutsche Mugge seit mittlerweile acht Jahren nicht mehr über Jochen Hohl berichten können, weil Du völlig von der Bildfläche verschwunden warst. Wie geht es Dir denn?
Mir geht es dem Alter entsprechend sehr gut, ich kann nicht klagen.

Wenn wir schon über das Alter reden, dann darf ich erwähnen, dass Du am 19. Februar stolze 80 Jahre alt wirst. Hast Du für diesen Tag etwas Besonderes geplant?
Nein, wir treffen uns nur im kleinen Familienkreis. Ich bin nicht so der Freund von großen Einladungsorgien und Festlichkeiten.


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Jochen Hohl wie man ihn kennt … (Foto: Herbert Schulze)



Wir treffen uns ja heute, um ein biografisches Interview zu führen. Von daher geht meine erste Frage gleich weit zurück. Wo hat denn vor 80 Jahren Deine Reise begonnen? Wo wurdest Du geboren?
Geboren wurde ich in Borna bei Leipzig. Meine Familie wohnte zwar in Leipzig, aber auf Grund der Kriegssituation war Borna besser geeignet, um ein Kind zu bekommen und dort zu wohnen, denn Leipzig war sehr stark von Luftangriffen betroffen.

Viele Deiner Kollegen erzählen in Interviews davon, dass sie aus einem musikalischen Haushalt stammen. War das bei Dir auch so?
Ja, das war bei mir auch der Fall. Mein Vater war zu allen Zeiten ein großer Freund des Operngesangs. Zuhause am Klavier hat er jede Menge ausprobiert. Meine Mutter spielte auch Klavier. Nun war es so, dass es wahrscheinlich mein Wunsch war, mich ebenfalls in die musikalische Richtung zu bewegen. Mit neun Jahren fing ich an, an der Volksmusikschule Leipzig Klavierunterricht zu nehmen.

Du hattest also richtigen Unterricht?
Ja, mit allem PiPaPo. Selbst theoretischer Unterricht mit Hör- und Harmonielehre stand auf dem Programm.

Wie verlief denn Deine Jugend? Warst Du eher als klassischer Musiker unterwegs oder hattest Du schon beizeiten den Rock'n'Roll für Dich entdeckt?
Nein, dafür war ich noch zu jung. Vom neunten Lebensjahr bis ungefähr zur Pubertät gab es für mich nur die klassische Ausrichtung. Ich lernte dann auch noch ein zweites Instrument, weiß aber nicht mehr genau, ob ich das selber wollte, oder ob ich das auf Wunsch meiner Eltern machen musste. Auf jeden Fall meinten sie, ich wäre am Klavier gar nicht so schlecht und ein zweites Instrument zu können würde nicht schaden. Und so suchten sie für mich das Cello aus. Das nahm ich bereitwillig an und lernte in der gleichen Musikschule also auch noch Cello zu spielen. Die logische Konsequenz war, dass ich nach Abschluss der regulären Schule mit 14 Jahren auf das Konservatorium in Halle/Saale ging und die Ausbildung an den Instrumenten weiter verfolgte. Die Ausbildung am Konservatorium schließt ja mit dem Abitur ab, und bei dieser Prüfung bin ich durchgerasselt. Allerdings nicht wegen schlechter Leistungen am Instrument, sondern wegen der anderen Schulfächer, die da geprüft wurden. Ich weiß heute nicht mehr genau, welche das waren, aber ich hatte mich darauf überhaupt nicht vorbereitet. Im Nachhinein war ich allerdings froh, dass ich die Ausbildung zum Musiker im ernsten Bereich nicht weiter gemacht habe. Ich schätze mich selbst so ein, dass ich kein hochklassiger Musiker geworden wäre und wahrscheinlich in irgendeinem Kreisorchester oder sonst wo gelandet wäre, was nicht erstrebenswert war.

Das finde ich jetzt sehr interessant, denn bekannt geworden bist Du als Schlagzeuger. Wann führte Dich Dein Weg zum Schlagzeug?
Das war tatsächlich erst bei RENFT der Fall. Vorher hatte ich mit dem Schlagzeug überhaupt keine Berührung.

Das klingt spannend. Wenn ich richtig gerechnet habe, warst Du gerade mal zwanzig Jahre alt, als die Beat-Ära losging. Haben Dir damals die BEATLES den Kopf verdreht oder hattest Du schon vorher Kontakte zu diesem Musikvirus?
Das ging bei mir schon mit der Rock'n'Roll-Zeit los. Schuld daran war eigentlich mein Bruder, der ist zwei Jahre älter, und hörte oft diese Musik. Dadurch bekam ich sehr viel mit und versuchte dann irgendwann einfach mal, Jerry Lee Lewis auf dem Klavier nachzuspielen. Allerdings blieb es bei den Versuchen.


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... und dann kam noch das Saxophon (Foto: Jochen Hohl privat)



Jetzt sagtest Du eben, Du kamst aus der Klassik und zum ersten Mal mit dem Schlagzeug in Berührung, als Du zu RENFT gekommen bist. Hattest Du denn vorher schon in einer Band gespielt oder war RENFT Deine erste Station?
Wann es angefangen hat, kann ich gar nicht mehr so genau sagen. Aber ich hatte in meiner Jugend viel Kontakt zu Uli Walter, falls Dir der Name etwas sagt. Wir wohnten nah beieinander und hatten viel zusammen unternommen. Vor allem aber hatten wir beide eine große Affinität zur Gitarre und brachten uns gegenseitig ein paar Gitarrengriffe bei. Er stieg dann in eine Tanzmusikband vom Eisenbahnerklubhaus in Leipzig ein und fragte mich, ob ich mitmachen möchte. Bei dieser Band war es dann auch, dass ich zum ersten Mal zum Saxophon griff und darauf spielte. Das Clubhaus stellte mir ein Instrument zur Verfügung und ich beschäftigte mich damit. Vorher muss ich noch erwähnen, dass ich zwischenzeitlich auch noch Klarinette gelernt hatte. Ich hatte mit der Zeit nämlich ziemliches Interesse an Dixieland-Musik entwickelt, wobei mich da hauptsächlich die Klarinette begeisterte. Also nahm ich wieder mal Unterricht, diesmal allerdings in Taucha, einem Leipziger Vorort. Gleichzeitig musste ich aber im Jugendblasorchester der Maschinen- und Traktorenstation Taucha mitspielen, weil ich dadurch von denen ein Instrument, in diesem Fall meine geliebte Klarinette, zur Verfügung gestellt bekam. Im Laufe der Zeit wurde ich wohl ganz gut und hatte auch einigermaßen Erfolg, so dass ich mir dachte, ich könnte mich langsam mal als Berufsmusiker versuchen.

Was Du ja auch hast, wie wir inzwischen wissen, aber wie ging es von dort aus weiter?
Der logische nächste Schritt war also die Eignungsprüfung an einer Musikschule in Leipzig, nachdem ich vorher erst ein Jahr Klarinette spielte. Die Herrschaften fanden mich sehr talentiert und meinten, wenn ich mich bis zur bald anstehenden Aufnahmeprüfung nochmals ganz intensiv vorbereite, könnte das durchaus etwas werden. Man empfahl mir, Privatunterricht beim Dozenten der Musikhochschule zu nehmen. Das war der erste Klarinettist des Rundfunkorchesters Leipzig. Ich nahm also bei ihm Unterricht, kam auch gut voran, aber er sagte dann, auf Dauer dürfte es schwierig für mich werden, denn die ganzen Studenten, die schon auf dem Konservatorium in Halle waren, bewerben sich im Anschluss bei der Musikhochschule Leipzig, um dort weiter zu studieren. Und diese Studenten waren mir natürlich weit voraus, wodurch das Ganze quasi für mich beendet war. Danach habe ich die Klarinette zwar nicht völlig an den Nagel gehangen, habe das aber nicht mehr so intensiv weiterverfolgt, um auf der Klarinette als Instrumentalist Karriere zu machen.

Und dann kam die Experimentierphase mit der Gitarre?
Genau. Das muss so zwischen 1960 und 1964 gewesen sein.

Was für eine Berufsausbildung hast Du, was hast Du gelernt?
Eigentlich hatte ich in beruflicher Hinsicht kein besonderes Ziel. Da ich in der Mittelschule in Chemie recht gut war, dachte ich, Chemielaborant könnte ein schöner Beruf sein, zumindest wenn man nach den Hochglanzfotos von den Labors ausging. Die Realität in der Ausbildung sah dann aber völlig anders aus. In Leipzig gab es dafür keine Lehrstelle, so dass mein nächstes Ziel das Elektrochemische Kombinat Bitterfeld war. Dieser Ort war ja schon immer als reinste Dreckschleuder bekannt und genauso sah es dort auch aus. Leider traf das auch auf die Labors und die Ausbildungsstätten zu. Das war wirklich keine schöne Zeit, so dass ich anschließend sofort wieder zurück bin nach Leipzig und beim VEB Geophysik begonnen habe zu arbeiten.

Was war das für ein Unternehmen?
Das war die Zentrale aller geophysischen Erkundungstrupps, die in der gesamten DDR nach Erdöl, Erdgas und Erzlagerstätten gesucht haben. In dieser Zentrale gab es auch ein Labor, wo Erdproben für die sogenannte geochemische Projektion untersucht wurden. Da kam ich also unter.


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Jochen bei der ROTARY BAND (Foto: Jochen Hohl privat)



Warst Du denn später auch in dem Beruf tätig oder hast Du nur die Ausbildung an sich mitgenommen?
Ich war nach der Ausbildung noch ganz kurz in Bitterfeld tätig, ehe ich dann als Chemielaborant in Leipzig beim VEB Geophysik arbeitete. Dieser Betrieb delegierte mich dann zum Ingenieursstudium, Fachrichtung Geophysik, nach Breitenbrunn. Das ist ein ganz kleiner Ort zwischen Aue und Johanngeorgenstadt mit einer Ingenieursschule für Tiefbohrtechniker, Geophysiker und Geologen. Auch in dieser Zeit hatte ich mich einer Band angeschlossen. Das war eine Studentenband namens ROTARY BAND. Der Name hatte mit dem gleichnamigen Verein nichts zu tun, sondern kam aus dem Bereich der Tiefbautechnik. Dort gibt es das sogenannte "Rotary Verfahren", und da kam der Name her. Mit dieser Band haben wir die gängigen Beat-Titel dieser Zeit nachgespielt. Das war zwischen 1964 und 1967.

Du warst also mitten in der Ausbildung und die Musik lief parallel. Und wie ging es weiter?
Ich hatte die Hoffnung, nach dem Studium wieder in die Zentrale nach Leipzig zurück zu kommen, denn ich hatte keine Lust, bei den Messtrupps mitzumachen. Die Hoffnung verstärkte sich, weil ich meine Ingenieursarbeit auch in der Zentrale machen konnte. Da ging es um Schallmessungen an Gesteinsproben in natürlichen Situationen. Leider landete ich dann aber doch in einem Messtrupp und musste dafür nach Mecklenburg-Vorpommern, was mir überhaupt nicht gefiel. So war es beinahe schon eine Erlösung für mich, als ich dann zum Wehrdienst eingezogen wurde. Und zwar kam ich nach Eisenach ins Grenzausbildungs-Regiment. Zur gleichen Zeit wurden dorthin auch zwei Musiker von RENFT eingezogen, nämlich Cäsar und Thomas Bürkholz.

Das finde ich interessant, denn Du sagtest ja vorhin, dass das Schlagzeug erst bei RENFT für Dich ins Spiel kam. Jetzt trefft ihr Euch also während des Wehrdienstes und überlegt, eine Band zu gründen. Aber wie kamst Du letztlich zu RENFT und vor allem ans Schlagzeug?
Moment, nicht so schnell. Einen Schlagzeuger hatten sie ja schon, das war Thomas Bürkholz. Dann war außer mir noch ein Bassist aus Dresden dabei. Und ich glaube mich zu erinnern, dass sogar Werther Lohse mal kurzzeitig dabei war, ehe er in ein anderes Grenzregiment versetzt wurde. Nun wollten wir unbedingt in dieser Einheit bleiben, denn normalerweise kam man ja nach einem halben Jahr Ausbildung in eine Grenzkompanie an der Westgrenze. Darauf hatte niemand von uns Lust. Glücklicherweise ergab es sich, dass wir tatsächlich bleiben konnten, was wohl daran lag, dass Kulturarbeit im Osten ganz groß geschrieben wurde. Man brachte uns an verschiedenen Stellen unter, einer werkelte in der Küche umher, ein anderer war Schreiber, ich war Kraftfahrer und fuhr einen LKW. Und nach dem Dienst machten wir ganz viel Musik, wir spielten zum Jugendtanz, traten bei Offiziersfesten auf, auch bei Treffen mit den Offizieren der russischen Streitkräfte durften wir spielen. Es war sehr interessant zu sehen, was passierte, wenn die Herren Offiziere mal losgelassen wurden und unter sich waren.

Welche Position hast Du denn in dieser Band bekleidet?
Ich habe Gitarre gespielt und auch Saxophon. Gesungen habe ich auch. Wir hatten ein ziemlich breites Repertoire anzubieten. Zum Jugendtanz spielten wir natürlich das, was gerade angesagt war. Wenn nötig, machten wir auch Veranstaltungen in Richtung Singeklub. Aber wir konnten auch richtige Trinklieder spielen.


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Jochen im Kreise der Kollegen seiner Armee-Musikgruppe (Foto: Jochen Hohl privat)



Hatte Eure Band auch einen Namen?
Nein, einen Namen gab es nicht. Wir haben sogar die Zeit der problematischen Krise 1968 in der CSSR mitgemacht. Da wurden an der gesamten Grenze zur Tschechoslowakei Feldlager eingerichtet, die dem Schutz der Grenze dienten. Und diese Feldlager haben wir kulturell und musikalisch betreut. Wir zogen los mit einem Reisebus, immer begleitet von einem Leutnant, und fuhren von einem Feldlager zum nächsten. Die Zeit war für alle sehr schwierig, da es während des Einsatzes für niemanden Ausgang, geschweige denn Urlaub gab. Und durch dieses Umherfahren und Bespielen der Feldlager brachten wir diese Phase gut über die Runden.

Irgendwann war für Dich die Zeit bei der NVA beendet. Wie ging es dann weiter?
Ich wollte danach keinesfalls in diesen Messtrupp in Mecklenburg/Vorpommern zurück. Zum Glück ergab sich über den Bekannten eines Bekannten die Möglichkeit, in einem Centrum-Versandhaus die Position eines wissenschaftlichen Mitarbeiters zu bekommen. Da ging es um Transporttechnologie, wovon ich zwar null Ahnung hatte, aber das war völlig egal. Ich hatte meinen Ingenieurstitel, der mir half, dort Fuß zu fassen und mich einzuarbeiten. In dieser Zeit wollte man gerade ein riesiges Versandhaus, ähnlich wie Neckermann oder OTTO, aufbauen. Leider wurde dieses Haus dann doch nicht gebaut, die Pläne wurden gestrichen, obwohl bereits die Fundamente gelegt waren. Man suchte stattdessen woanders stillgelegte Fabriken, um dort Lagerhallen einzurichten. Ich war dann damit beschäftigt, solche Dinge wie Tragfähigkeit der Decken und die Lagerflächen zu berechnen.

Und eines Tages öffneten sich für Dich die Türen bei RENFT.
Richtig. Cäsar hatte mich bei RENFT empfohlen. Cäsar und ich hatten einen guten Draht zueinander und er mochte mich als Musiker, weil ich sehr vielseitig war. So brachte er mich also bei Klaus Jentzsch und der Band ins Gespräch und ich wurde dort sofort akzeptiert. Anfangs hatte ich aber noch gar keine richtige Funktion innerhalb der Band. Ich spielte mal ein bisschen Gitarre, mal Saxophon, machte ein bisschen Chorgesang. Auf Dauer konnte mich das natürlich nicht befriedigen. Aber ich hatte Glück, denn in dieser Zeit fanden gerade große Umstrukturierungen bei RENFT statt. Wir reden hier von der großen Ära mit Leuten wie Hans-Jürgen Beyer als Sänger, und dem sehr guten Gerhard "Fetz" Pachsteffel am Schlagzeug, der obendrein auch noch ein exzellenter Sänger war. Beyer ging dann zur Bürkholz Formation, die zur damaligen Zeit sogar noch bekannter war als RENFT, und Pachsteffel zu Uve Schikora, so dass außer einem neuen Sänger auch dringend ein neuer Drummer gesucht wurde. Man fragte mich, ob ich das mal probieren möchte, was ich auch tat, doch natürlich war es am Anfang sehr schwer. Ich hatte bis dahin null Beziehung zum Schlagzeug und ich war auch nicht unbedingt der größte Rhythmiker. Doch obwohl ich zu Beginn meines Daseins als Drummer noch nicht sonderlich überzeugend war und keinen höheren Ansprüchen genügte, akzeptierte man meine neue Rolle. Dazu kam allerdings, dass ich nun auch noch viel singen sollte, was erst recht ein schwieriges Unterfangen war. Ich brachte das mehr schlecht als recht rüber und war irgendwann kurz davor, das Handtuch zu werfen. Mich hatte das alles unglaublich belastet, zumal ich nebenbei immer noch in Vollzeit gearbeitet hatte. RENFT war ja nach wie vor eine Amateurband und als Amateurmusiker musste man in der DDR eine berufliche Tätigkeit nachweisen. Die anderen haben das mit einer Menge Tricks umgangen. Einer ließ sich z.B. als Friedhofsgärtner melden, die anderen hatten auch größtenteils Scheinberufe am Start, die sie aber glaubwürdig nachweisen konnten. Nur ich arbeitete immer noch als wissenschaftlicher Mitarbeiter, was, wie man sich denken kann, eine ungeheure körperliche Belastung war. Wir spielten mit RENFT ziemlich viel, vor allem auf Tanzabenden, die bis Mitternacht oder länger gingen. Dann brauchte man ungefähr zwei weitere Stunden, ehe die Band im Auto saß und man nach Hause kam. Nicht zu vergessen ist auch die Tatsache, dass wir damals dem Alkohol sehr zugeneigt waren und in der Regel erst zwischen 3 Uhr und 5 Uhr zu Hause ankamen. Ich bin dann meistens gar nicht erst ins Bett, sondern immer gleich weiter zur Arbeit gefahren.


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Gitarren statt Knarren: Jochen im "Einsatz" mit der Armee-Band (Foto: Jochen Hohl privat)



Wenig bis gar keine Zeit, mal auszuruhen?
In unseren Betrieben gab es damals die Pflicht zur Bereitstellung von sogenannten Frauenruheräumen, die mit einer Liege ausgestattet waren. Auf eine solche Liege legte ich mich dann immer ein, zwei Stunden hin, ging anschließend duschen und war so meistens der Erste auf Arbeit. Meinen verpassten Nachtschlaf holte ich dann mehr oder weniger am Schreibtisch nach.

Wie hat sich denn Dein Schlagzeugspiel bei all dieser Belastung entwickelt?
Das wurde zum Glück immer besser, aber ich übte ja auch viel. In meiner zweiten Rolle als Sänger wurde ich dann auch bald entlastet, als Monster in die Band kam. Bis zu diesem Zeitpunkt zeigte die Kurve von RENFT stetig nach unten, denn es fehlte der richtige Sänger, es fehlte eine passende Rhythmusgruppe. Aber mit dem Einstieg von Monster und meinem stetig besser werdenden Schlagzeugspiel ging es mit der Band spürbar bergauf. Dazu gehörte auch, dass wir den "vorläufigen Berufsausweis" bekamen. Diese Verleihung war allerdings an die Forderung geknüpft, dass jeder Einzelne noch eine musikalische Ausbildung machen musste. Einige fuhren dafür nach Berlin in die Musikschule. Ich machte ein Abendstudium an der Musikhochschule Leipzig im Fach Schlagzeug.

Um das Thema RENFT nochmal zu vertiefen… Ihr wart ja ein Schmelztiegel aus vielen kreativen Köpfen. Einer davon warst Du. Von Dir stammt der bekannte Titel "Ich bau euch ein Lied" ...
Na gut, ich hatte damals die Idee zu einer Melodie, die aber so nicht umzusetzen war. Deshalb hat Kuno die Grundmelodie noch etwas verfeinert und angepasst. Trotzdem stand am Ende mein Name als Komponist hinter dem Titel, damit auch mal ein anderer Name genannt wurde. Man hat mir sozusagen eine Art Gnadenbrot zukommen lassen. (lacht)

Es gibt also keine weiteren Kompositionen von Dir, die in den RENFT-Katalog eingeflossen sind?
Doch, es gibt tatsächlich noch ein Lied, das aus meiner Feder stammt. Allerdings hatte ich das den Kollegen auch nur unfertig vorgestellt, und Kuno hatte es noch abschließend bearbeitet. Trotzdem wurde ich bei dem Stück dann als alleiniger Komponist genannt. Der Text stammt von Gerulf Pannach und das Lied heißt "Unbequem wollen wir sein". Das Lied fand dann im Soundtrack zum Film "Wie füttert man einen Esel" Verwendung. Musikalisch und auch textlich finde ich es aber nicht so toll. Andere Stücke gab es von mir bei RENFT aber nicht, denn ich war damals kompositorisch noch nicht soweit und hatte außerdem genug damit zu tun, mich als Schlagzeuger ständig zu verbessern.

Wie lief denn bei RENFT das Entstehen neuer Songs generell ab? Wie sah die kreative Arbeit innerhalb der Band aus?
Zum großen Teil war es so, dass einer den Ursprung des neuen Liedes mitbrachte, diesen dann in irgendeiner Form vorspielte und die Band versuchte dann, daraus einen fertigen Song zu machen, indem am Arrangement gefeilt wurde bis alles passte. Es gab aber auch andere Situationen. Bei unseren Tanzmuggen z.B. ging es sehr locker zu. So kam es vor, dass Cäsar plötzlich auf der Bühne irgendetwas anfing zu spielen, was ihm gerade einfiel. Manchmal stimmte die Band ein und versuchte, aus der spontanen Idee von Cäsar etwas zu machen. Auf diese Art entstanden auch tatsächlich ein paar Songs wie zum Beispiel "Mama".


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Jochen trommelt (Foto: Regine Liebig)



Es waren ja sechs sehr intensive Jahre, die Du mit und bei RENFT erlebt hast. Was waren in diesen sechs Jahren die besonderen Momente für Dich, die Du nie wieder vergessen wirst?
Das kann man so gar nicht zusammenfassen, da es ständig hoch und runter ging. Manche unserer Konzerte liefen außergewöhnlich gut, wobei ich gerade keine speziellen Beispiele dafür nennen kann. Auslandstourneen gab es damals noch keine. Obwohl, warte mal… Doch, wir hatten kurz vor dem RENFT-Verbot eine Tour durch Polen, aber darüber kann ich überhaupt nichts sagen, da fehlt mir einfach die Erinnerung. Eine besondere Sache war vielleicht der Moment, als wir von der Konzert- und Gastspieldirektion von Berlin nach Leipzig zurückbeordert wurden. Wir wollten gerade auf einem Konzert neue Lieder wie "Die Ballade vom kleinen Ottto" und "Glaubensfragen" vorstellen. Man kam uns aber von staatlicher Seite zuvor, indem man RENFT von jetzt auf gleich verbot, was dann auch zum Ende der Band geführt hat.

Es hält sich ja immer noch hartnäckig das Gerücht, was auch immer wieder von Kuno befeuert wurde, dass sich die Band ohnehin aufgelöst hätte, wäre sie 1975 nicht verboten worden. Stimmt das?
Ja, da stimme ich zu. Es gab damals sehr große Auseinandersetzungen innerhalb der Band, wobei ich immer nur Beobachter von außen war. Es ging ständig zwischen Kuno und Monster hin und her, die beiden standen dann wiederum zusammen gegen Klaus. Es gab verschiedene Vorstellungen, wie man als Band weitermachen wollte. Kuno hatte z.B. die Tendenz, in Richtung Liedermacher weiterzuarbeiten, was zu großen Problemen führte. Und ein anderer Teil von uns, zu dem ich mich auch zählte, wollte weiterhin austesten, wie weit wir textlich und musikalisch gehen konnten, dabei aber stets kompromissbereit bleiben. Andere meinten, wir sollten die Dinge, die im Land schief laufen, konsequent ansprechen, egal, was das am Ende für die Band bedeutet. Zu allem Überfluss kochte dann auch noch das Spannungsverhältnis von Gerulf Pannach zu Klaus und auch zur gesamten Band über. Pannach und Kuno wiederum fühlten sich sehr mit Wolf Biermann verbunden, was zu weiteren internen Spannungen führte. Es gab also unendlich viele Auseinandersetzungen und Baustellen, die tatsächlich bald zum Ende der Band geführt hätten. Also entschieden wir uns, die Karre mit Karacho an die Wand zu fahren, was ja durch die neuen Lieder mit den provokanten Texten auch klappte.

Es war Euch also schon vor dem offiziell ausgesprochenen Verbot klar, dass das in die Hose gehen wird, wenn Ihr die neuen Songs rausbringt?
Ja, das war uns klar.

Wie hast Du dieses Verbot denn selbst wahrgenommen? Was ging in Dir vor?
Es hat mich nicht wirklich überrascht, zumal ich ja gerade erläutert habe, weshalb wir alle wussten, dass es so mit RENFT nicht weitergehen konnte. Wir wussten aber alle nicht, wie es danach weitergehen sollte, denn wir durften ja allesamt nach dem Verbot nicht mehr als Musiker in Erscheinung treten. Zumindest diejenigen von uns, die völlig in Ungnade gefallen waren, also Klaus Jentzsch, Pannach, Kuno und Monster. Die hatten ab sofort generelles Auftrittsverbot, während den anderen von uns freigestellt war, in anderen Bands unterzukommen und weiterzumachen. Es gab ja schon vorher das Bestreben der Kulturbehörde, einzelne Musiker innerhalb der Band auszuwechseln. So traten die Behörden an Klaus heran und empfahlen ihm, sich von Kuno und Monster zu trennen, was Klaus aber mit Empörung und Entschiedenheit zurückwies. Das Ganze war schon verzwickt, denn RENFT hatte großes Ansehen bei der Jugend, füllte die Säle, was die Kulturbehörden nicht missen wollten, denn dadurch hatten die Jugendlichen der DDR eigene Idole und Vorbilder und mussten sich nicht nur an der Westmusik orientieren.


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Die beiden RENFT-LPs und Jochen an seinem Arbeitsplatz (Foto: Herbert Schulze)



Du sagtest, es gab viele Spannungen und Streitereien in der Band. Prallt sowas an einem ab oder hat Dich das belastet?
Natürlich hat mich das beschäftigt, aber ich konnte selber wenig zur Befriedung der Spannungen beitragen. Ich stand immer eher hinter den Bestrebungen von Klaus, die Band zu erhalten und nicht immer gleich die direkte Konfrontation zu suchen. Auch wollten wir weiterhin kritische Texte schreiben, was ja in der DDR gute Tradition war. Viele der Texte von uns und anderen Bands waren sehr doppeldeutig, was eine tolle Möglichkeit war, bestimmte Botschaften zu vermitteln, ohne das Problem dahinter direkt anzusprechen. Allerdings brauchte man dafür auch die entsprechenden Texter. Zum Beispiel hätte RENFT unbedingt mit Kurt Demmler weiterarbeiten müssen, aber von dem hatte man sich ja getrennt. Und mit Gerulf Pannach waren solche Dinge nicht mehr zu machen.

Jetzt ist RENFT weg. Verboten. Darf nicht mehr auftreten. In der DDR war es ja nicht so, dass die eine oder andere Musikzeitschrift geschrieben hätte: "RENFT gibt es nicht mehr". Wie hat sich denn diese Nachricht vom RENFT-Verbot damals verbreitet? Wie haben die Fans erfahren, dass sie plötzlich nicht mehr auf RENFT-Konzerte gehen durften?
Na ja, es gab ja damals diese Fernsehsendung, an der ich aber nicht teilgenommen habe. Ich spreche von der Sendung "Kennzeichen D", in der das Verbot der Gruppe RENFT thematisiert wurde und wo einige Mitglieder der Band vor den Kameras des Westfernsehens Interviews gaben. Logisch, dass sich das in Windeseile in der DDR verbreitete.

Warum warst Du in der Sendung "Kennzeichen D" nicht dabei?
Ich habe dabei nicht mitgemacht, weil ich mein Studium gern zu Ende bringen wollte, was ich durch diesen Auftritt im Westfernsehen aber gefährdet sah. Mitgemacht habe ich aber noch bei der Produktion der neuen Lieder, speziell bei der "Ballade vom kleinen Otto". Die Aufnahme des Songs hatte sogar eine recht gute Qualität und wurde über diverse Kanäle rüber in den Westen geschmuggelt.

Zwischen dem Ende von RENFT und Deiner nächsten Aufgabe ist noch einige Zeit verstrichen, die Du unter anderem für die Beendigung Deines Studiums genutzt hast. Hättest Du währenddessen gerne in musikalischer Hinsicht neue Dinge probiert oder blieb die Lücke bestehen, bis Dein Einstieg bei KARUSSELL anstand?
Nein. Ich habe damals an der Musikhochschule bei Bernd Schumacher, dem Saxophonisten, in dessen Jazzband mitgespielt. Es waren nur wenige Auftritte, die wir hatten, und die Proben hielten sich auch in Grenzen, aber da habe ich mitgemacht. Gleichzeitig spielte Schumacher auch schon bei KARUSSELL und er fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, mit einzusteigen, was ich dann auch tat. Es ist zu vermuten, dass das eine von oben gesteuerte Sache war. Vielleicht sagte man sich, den einen von RENFT bringen wir dort unter. Ich denke, dass Wolf-Rüdiger Raschke das eingefädelt hat und dass er Bernd Schumacher beauftragte, mich zu KARUSSELL zu lotsen.

Das betraf ja nicht nur Dich, sondern auch Cäsar. Seid Ihr zeitgleich bei KARUSSELL eingestiegen?
Nein, das passierte mehr oder weniger auf meine Initiative hin. Wir hatten keinen echten Leadgitarristen in der Band, sondern man tat sich eher durch drei- bis vierstimmigen Satzgesang hervor, so nach dem Vorbild von CROSBY, STILLS, NASH & YOUNG. Also empfahl ich Cäsar. Der hörte sich das an, empfand das als in Ordnung und trat KARUSSELL bei.


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Jochen 1980 bei KARUSSELL (Foto: Herbert Schulze)
 
 
 
Als Du zu KARUSSELL kamst, gab es die Gruppe ja schon eine Weile. Wie hast Du die Band nach Deinem Einstieg wahrgenommen? Was herrschte für eine Stimmung, was hatte man für Ziele?
Die Vorgängerband von KARUSSELL war ja FUSION. Warum die sich nun umbenannt hatten, wusste ich auch nicht. Auf jeden Fall herrschte in der Band eine relativ lockere Atmosphäre. Man war nicht so verbiestert wie andere Bands. Man machte mit KARUSSELL einfach die Musik, die man machen wollte und mochte. Aber der Anspruch von Cäsar und mir war ein anderer und so ermutigten wir den Rest der Band, sich auch mal an eigenen Sachen zu versuchen. Das ging recht zügig voran und gleich als eine der ersten Maßnahmen wurde Kurt Demmler als Texter verpflichtet. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie meinten alle, KARUSSELL hätte das Zeug, die Nachfolge von RENFT anzutreten. In gewisser Hinsicht mag das ja auch gestimmt haben, aber in Gänze konnte RENFT nie und nimmer ersetzt werden.

Warum?
Bei RENFT waren ganz andere Typen, da spielten adere Einflüsse eine Rolle. Aber zumindest war KARUSSELL eine Band, die wunderbare eigene Songs mit ansprechenden Texten machte. Sicher lag das auch daran, dass die Texte Demmler-typisches Flair hatten und oftmals doppelbödig zu verstehen waren. Deshalb sahen das viele als RENFT-Nachfolge an. Wir erarbeiteten uns schnell einen guten Stand bei den Fans, hatten immer volle Häuser und spielten wahnsinnig viel.

Auch bei KARUSSELL-Platten taucht in den Credits Dein Name auf, und das gleich bei einem der größten Hits der Band, nämlich bei "Ehrlich will ich bleiben". Stimmt es diesmal, dass der Song aus Deiner Feder stammt oder war das wieder nur ein Gnadenbrot?
Nein, das stimmt diesmal wirklich. Auch die Idee des Arrangements stammt von mir. Diese einführende Gitarrenfigur ist meinem Hirn entsprungen, wobei ich sagen muss, dass ich da vielleicht ein bisschen bei JETHRO TULL über den Zaun geguckt hatte. Die hatten einen Song, da tauchte diese Passage in ähnlicher Form auf. Das gefiel mir und ich verwendete das für den Titel "Ehrlich will ich bleiben". Wobei ich natürlich aufpasste, dass es nicht als reines Plagiat zu erkennen war.





Es gab noch weitere Kompositionen von Dir, so zum Beispiel den Titel "Fischlein unterm Eis".
Das war ein reiner Glücksfall. Ich saß am Klavier und dieses Lied floss einfach aus mir raus. In einer halben Stunde hatte ich den Song fertig. So etwas gelingt einem nicht oft, zumindest ist es mir in dieser Form nicht noch einmal gelungen.

KARUSSELL war also die erste Station, bei der Du Deine eigene Kreativität in Form eigener Lieder einbringen konntest?
Stimmt, das war vorher nie ein Thema. Bei KARUSSELL aber ging das plötzlich, wobei ich mich aber auch erstmals ernsthaft damit beschäftigt hatte. Wie gesagt, bei RENFT hatte ich mehr damit zu tun, mich an das Schlagzeugspielen zu gewöhnen und die Konkurrenz zum Liederschreiben war dort ohnehin überwältigend groß.

Man muss auch sagen, dass Du sehr breit aufgestellt warst. Die anfängliche Musik von KARUSSELL war eine ganz andere als nachher zum Schluss. Ein Beispiel dafür ist der von Dir stammende Titel "Sonntagabend" auf dem Endachtziger-Album "Cafe anonym". Das ist ein komplett anderer Stil als Dein Erstling "Ehrlich will ich bleiben".
Das war keinesfalls eine bewusste Entwicklung, sondern das entstand einfach so. "Sonntagabend" klang am Ende leider nicht so, wie ich mir das eigentlich gewünscht und vorgestellt hatte. Das Lied entstand erst ganz kurz vor der Produktion der LP. Man hätte jedenfalls wesentlich mehr daraus machen können. Der Text war wunderbar, aber es war keine Zeit mehr, in Sachen Arrangement entscheidend tätig zu werden.

Auch das tolle "Marie" ist von Dir geschrieben worden. Wieder etwas ganz anderes.
Ja, meinst Du? So unterschiedlich finde ich die Songs gar nicht. Es sind individuelle Lieder, die ein ganz eigenes Arrangement erhalten haben und keine Songs, die aus der Band heraus entstanden sind. So fing es auch bei RENFT an, als wir Lieder hatten, die man nicht nur als Band auf der großen Bühne spielen konnte, sondern die auch allein zur Gitarre funktionierten. Also sogenannte "Lagerfeuerlieder". So entstanden und klangen meine Lieder auch. Ich setzte mich ans Klavier, erfand eine Melodie, hatte vielleicht auch schon eine kleine Idee für das spätere Arrangement und stellte der Band das dann vor.

Du warst fast zwanzig Jahre bei KARUSSELL und durftest in dieser Zeit ziemlich viele Sänger miterleben. Es fing an mit Cäsar, ging weiter mit Oschek, dann kam Lutz Salzwedel und anschließend Dirk Michaelis. Welchen von diesen Sängern hast Du denn favorisiert? Wer war für Dich derjenige, der am besten zur Musik von KARUSSELL passte?
Du musst die jeweilige Zeit und Stilistik von KARUSSELL bedenken, wenn Du solche Entscheidungen treffen willst. Im Nachhinein empfinde ich Oschek als am besten geeignet für die Lieder von KARUSSELL. Stimmlich war natürlich Lutz Salzwedel herausragend, was er ja auch vor ein paar Jahren nochmals durch Auftritte unter seinem Künstlernamen Dan Lucas unterstreichen konnte. Aber irgendwie passte er dann doch nicht so perfekt zu KARUSSELL. Diese Zeit mit ihm als Sänger war rückwirkend betrachtet auch nicht die beste KARUSSELL-Phase. Ich empfand schon damals die musikalische Entwicklung der Band als befremdlich. Ich würde fast schon von einem Schnitt sprechen, vor allem nach dem Ausstieg von Cäsar. Das Gitarrenspiel von Tom Leonhardt war ein ganz anderes, vielleicht sogar insgesamt virtuoser, aber längst nicht so filigran und gefühlsbetont wie Cäsars Spiel, sondern mehr Power-Rock.

Hast Du den Weggang von Cäsar sehr bedauert?
Natürlich. Aber es war auch eine schwere Situation, denn Cäsar hatte damals ein großes Alkoholproblem. Es war immer echt schwierig, ihn nach den Veranstaltungen gesund und heile nach Hause zu bringen. Von daher war es letztlich eine Erleichterung für alle, um wieder für ein gutes Klima und besseres Arbeitsverhältnis in der Band zu sorgen.


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KARUSSELL mit Dirk Michaelis 1986 (Foto: Herbert Schulze)



Du hast gerade über Lutz Salzwedel gesprochen und seine Qualitäten als Sänger betont. Lutz hat ja seinerzeit einen relativ spektakulären Ausstieg aus der Band gewählt. Hast Du damals bewusst wahrgenommen, was da passiert ist?
Na klar! Wir waren auf einer kurzen Tournee in der BRD und Lutz ist gemeinsam mit Tom Leonhardt drüben geblieben. Die beiden waren plötzlich verschwunden, haben nicht mal das letzte noch zu spielende Konzert mitgemacht, sondern waren einfach weg und wir mussten ohne sie zurückfahren. Das war ein harter Schnitt, aber es bedeutete nicht das Ende von KARUSSELL: Stattdessen haben wir andere Wege und Möglichkeiten gesucht, um weiterzumachen.

Wart Ihr anderen sauer auf die Jungs, dass sie abgehauen sind?
Ja, absolut. Wir waren auf Tournee, um im Westen Erfolg zu haben und die Band bekannt zu machen. Dass die beiden die Chance genutzt haben, um drüben zu bleiben, ist ja irgendwo verständlich, aber der Band gegenüber war das schon echt hinterhältig.

Wäre das für Dich damals in Frage gekommen, im Westen zu bleiben?
Nein, definitiv nicht. Allein schon, weil ich familiär gebunden war, stand das für mich niemals zur Debatte.

Für Dich war diese Tour mit KARUSSELL ja auch Deine erste Möglichkeit, in den Westen fahren zu können, oder?
Nein, das stimmt nicht ganz, denn ich war schon mal als Jugendlicher in Sachen Musik im Westen. Und zwar hatte ich während der Schulzeit mal an der Leipziger Oper an einer modernen Oper mit dem Namen "Die Verurteilung des Lukullus" mitgewirkt. Da gab es eine Konzertreise nach Paris und Göttingen. Es wurde extra ein Sonderzug eingesetzt, in dem das ganze Ensemble saß und nach Paris gefahren wurde. Auf dem Rückweg machten wir dann noch in Göttingen Station. Das waren meine ersten Kontakte mit dem westlichen Ausland.

Mit KARUSSELL ging es weiter bis zur Wende. Mit Dirk Michaelis am Mikrofon hattet Ihr dann nochmal richtig große Erfolge und zwei Album-Veröffentlichungen. Dann kam die Wende. Wo und wie hast Du sie erlebt?
An diesem Tag hatten wir gerade einen Auftritt im Palast der Republik. Ich weiß nicht mehr genau, was das für eine Großveranstaltung war, unter welchem Motto das stattfand. Plötzlich ereilte uns die Nachricht, dass dank des Versprechers von Herrn Schabowsky die Grenze offen sei. Das verbreitete sich natürlich in Windeseile und wir fuhren nach der Veranstaltung auch gleich an die Grenze, um wenigstens mal kurz zu Fuß rüber zu gehen. Es war unbeschreiblich, was da los war. Für einen, der noch nie den Westen live gesehen hat, war das verständlicherweise ein großer Moment, aber wir kannten das ja bereits durch einige Auftritte und Tourneen im westlichen Ausland. Für uns war das also grundsätzlich nichts Neues, aber aus politischer Sicht war das natürlich ein Hammer.

Am Tag des Mauerfalls war ja noch nicht absehbar, dass Ihr alle beruflich in ein großes Loch fallen würdet ...
Na ja, wenn man die Situation nüchtern betrachtet hat, war das durchaus vorauszusehen. Das Interesse der Fans war jetzt natürlich nicht mehr da, Rockbands der DDR zu besuchen. Zumal ja wie auf Knopfdruck sofort die ganzen großen Bands aus der weiten Welt nach Ostdeutschland kamen. Leider betraf dieses fehlende Interesse der Leute auch uns. Kurz vor der Wende hatten wir in den Westberliner Hansa-Studios noch ein neues Album produziert, was uns hoffen ließ, vielleicht in ganz Deutschland Stück für Stück Fuß fassen zu können. Das funktionierte aber nicht. Es gab auch keinerlei Möglichkeit, das neue Album in den Medien zu verbreiten, was aber Voraussetzung war, um den Bekanntheitsgrad außerhalb des Ostens entscheidend zu erweitern. Wenn man drüben war, weil man gerade ein Konzert spielte, hatte man es ein bisschen selbst in der Hand, aber grundsätzlich war das nicht die Zeit für eine größere Karriere in ganz Deutschland.


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Solche wie Du: KARUSSELL (Foto: Herbert Schulze)



Jetzt nimmt man das Album "Solche wie du" auf, da ist eine Wendehymne drauf, es ist toll produziert, es enthält wunderbare Songs - und das ganze Ding floppt, weil es keinen interessiert. Wie enttäuscht ist man da?
Ja, man ist mächtig enttäuscht. Es gab einen Termin bei RTL in Luxemburg, da konnten wir einen Song mal im Frühstücksfernsehen präsentieren. Aber das war es dann auch schon.

Die ganze Arbeit war also quasi für den Eimer?
So negativ würde ich das nicht sehen. Es ist ein Tondokument für die Ewigkeit entstanden, aber für das weitere Bestehen der Band hat es tatsächlich nichts gebracht.

Weiter ging es dann erst 1994 mit einem Album in einer komplett anderen Besetzung.
Ich war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr involviert, weil es für mich in eine ganz andere Richtung ging. Auch bin ich umgesiedelt und wohne bis heute in der Nähe von Lübeck. Meine Familie und ich wollten gleich 1990 einfach mal eine Veränderung in unserem Leben, was sich dann durch den Umzug auch bewerkstelligen ließ.

Der Umzug war dann gleichzeitig auch Dein Ausstieg bei KARUSSELL?
Ein Ausstieg in dem Sinne war es nicht, denn die Band hat schlicht und einfach nicht mehr existiert. Man traf sich nicht mehr, man probte nicht mehr, man konnte nicht mehr auftreten. Es herrschte Funkstille. Es gab allerdings auch keine offizielle Verkündigung, dass KARUSSELL sich aufgelöst hat.

Trotzdem habt Ihr 1990 noch eine Tour mit KARUSSELL und RENFT gemacht.
Stimmt, das war dann aber auch unsere letzte Aktion. Organisiert hatte das Ganze Wolf-Rüdiger Raschke mit dem Ziel, dass RENFT nochmal auf der Bühne erscheinen konnte und dass wir mit KARUSSELL unsere neue LP bzw. CD "Solche wie du" präsentieren konnten.

Jetzt ist ja die CD "Live ´90" von dieser gemeinsamen Tour gerade wieder erschienen. Als ich mich in Vorbereitung auf unser Interview damit beschäftigt habe, fand ich heraus, dass eigentlich KARUSSELL der Headliner sein sollte, RENFT den Kollegen aber den Rang abgelaufen hat. Die Leute waren scheinbar viel heißer auf RENFT als auf KARUSSELL. Kannst Du Dich daran noch erinnern?
Nein, das stimmt so nicht, denn es stand von vornherein fest, dass KARUSSELL zuerst spielt und danach mit RENFT der Hauptact kommt. Das war niemals anders gedacht. Uns war nämlich klar, dass RENFT bei diesem Doppelkonzert die größere Zugkraft hatte.

Was war das denn für Dich für ein Gefühl, nach 15 Jahren wieder mit Deiner alten Band auf der Bühne zu stehen?
Es war toll! Die alten Lieder hatte ich alle noch drauf, auch wenn der Tour natürlich ein kurzer Probezeitraum vorausging. Aber wie sollte es anders sein, es gab wieder einige Probleme. Kuno wollte von Anfang an nicht mitmachen, was eine große Enttäuschung war. Er hatte sich halt schon gemeinsam mit Gerulf Pannach als Liedermacher etabliert. Cäsar probte zwar noch mit uns, aber kurz vor dem Auftritt entschied er sich dann leider, doch nicht mitzumachen. Niemand hatte dafür eine Erklärung, zumal er selber auch nichts weiter dazu sagte. Nun standen wir also da und mussten die Band irgendwie aufstocken und gleichzeitig die Enttäuschung überwinden, dass doch nicht die komplette RENFT-Formation auf der Bühne stehen würde. Trotzdem haben die beiden neu hinzugekommenen Musiker die fehlenden Originale gut ersetzt und so war es letztlich doch noch ein schönes Erlebnis, die alten Lieder wieder live zu spielen.


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RENFT 1990 (Foto: Herbert Schulze)



Für Dich war anschließend Schluss. Du hast Deine Trommelstöcke in die Ecke gelegt und hast nichts mehr gemacht, oder?
RENFT hat ja nach dieser Tournee weitergemacht. Ich spielte auch noch eine Weile mit, gab aber beizeiten bekannt, dass ich bald aussteigen würde. So kam es dann auch, und zwar früher als geplant, denn die Atmosphäre innerhalb der Band war schon wieder sehr angespannt, es gab viel Streit und viel Alkohol. Dazu kam, dass die Konzerte schlecht organisiert waren, weil es kein richtiges Management gab, was dazu führte, dass mir der Abschied von RENFT relativ leicht fiel. Dazu kam zeitgleich die vorhin schon mal erwähnte Umsiedlung mit meiner Familie nach Norddeutschland. Das brachte auch eine berufliche Neuorientierung mit sich. Ich war schon immer handwerklich sehr begabt, was früher in der DDR durchaus eine begehrte Eigenschaft war, denn wir hatten kaum echte Handwerker. Also machte man vieles selber, ob nun das Malern, das Fußboden verlegen, die Elektrik… alles machte man weitestgehend selber. Das betraf auch meinen Sport, den ich seit 1975 betrieb, und zwar das Windsurfen. Natürlich gab es in der DDR kaum bis gar keine Möglichkeiten, sich mit Sportgeräten sinnvoll auszurüsten. Und so begann ich notgedrungen, mir meine Surfbretter selber zu bauen. Das Material dafür besorgte ich mir aus allen möglichen Ecken. Später dann baute ich Surfsegel. Das erste Stück war für meinen Sohn und das fand ich so gelungen, dass ich beschloss, damit weiterzumachen. Ich perfektionierte mein Können immer mehr, besorgte mir eine Industrienähmaschine und richtige Materialien und legte los. Ich konnte das schon bald halbprofessionell betreiben, denn die Segel wurden mir förmlich aus den Händen gerissen und ich verdiente gut daran. Ich spielte mit dem Gedanken, mich nach der Zeit bei KARUSSELL ganz und gar mit dem Segeltuch-Handwerk zu beschäftigen, zumal ich schon Mitte Vierzig war und keinesfalls noch weitere 20 Jahre auf der Bühne stehen wollte.

Es kam aber anders …
Mein Plan war, mir eine kleine Manufaktur einzurichten, was aber mit dem Eintritt der Wende eine völlig illusorische Idee war, da uns ja sofort der internationale Markt mit seinen Produkten überschwemmte. Somit war dieser Traum gestorben. Stattdessen kam das Angebot, mit meiner Familie in die Nähe von Lübeck umzusiedeln. Meine Frau konnte sofort in der dortigen Uniklinik eine Anstellung finden. Und ich entwickelte damals - warum auch immer - gerade eine unverständliche Affinität zur Zahntechnik. Ich dachte mir, "Das ist doch ein so schöner Beruf." Durch Zufall lernte ich dann meinen späteren langjährigen Chef kennen, einen Kieferorthopäden, der für sein Labor gerade einen Techniker suchte. In kurzer Zeit gelang es mir, mich da einzuarbeiten. Daraus wurden dann volle 30 Jahre, die ich in dieser Praxis gearbeitet habe.

Wie lange hast Du den Job gemacht?
Ich bin erst vor zwei Jahren ausgestiegen. Mein Chef hatte sein 65. Lebensjahr erreicht und gab nun die Praxis ab, was für mich der Anlass war, dort aufzuhören. Ich selbst war inzwischen weit über das Rentenalter hinaus, war schon 78. Ich habe meinen Nachfolger eingearbeitet und selber immer noch stundenweise im Labor mitgearbeitet.

Du sagtest gerade, dass die RENFT-Geschichte 1990/91 wieder so losging, wie sie in den Siebzigern aufgehört hatte. Nun gab es etwas später ein erneutes Wiedersehen zwischen Euch, denn 2016 habt Ihr beim Dorfrock in Schmadebeck mit RENFT gespielt. Waren Deine Empfindungen da auch wieder so wie bei der Tournee 1990?
Nein, das kann man nicht miteinander vergleichen, weil es ja diesmal nur ein einzelnes Konzert war.


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Jochen Hohl mit Renft in Schmadebeck am 1. Juli 2016 (Foto: Bodo Kubatzki)



Es war ohnehin eine komische Situation, denn zunächst stand Kuno als Liedermacher auf der Bühne, ehe dann RENFT dazu kam, aber ohne Monster. Der erschien erst, nachdem Kuno die Bühne verlassen hatte.
Keine Ahnung, ob das aus irgendwelchen Streitigkeiten zwischen den beiden entstanden war, das sollen sie mal schön unter sich klären.

Das Besondere war ja, dass Du diesmal nicht das RENFT-Schlagzeug bedient, sondern die Keyboards gespielt hast.
Stimmt. Für diese Rolle musste ich mich auch ordentlich vorbereiten, da ich ja vorher bei RENFT nie als Keyboarder in Erscheinung getreten war. Das Schlagzeug war gut besetzt (mit Delle Kriese, Anm. d. Red.), also blieb mir nur das Klavier. Seit ich in Lübeck wohnte, habe ich ohnehin kaum noch Schlagzeug gespielt, sondern tobte mich verstärkt am Klavier aus. Auch versuchte ich mich nun im Blues und spielte auch in einer Bluesband. Erst als Schlagzeuger, bis ich leider Probleme mit den Handgelenken bekam und es nicht mehr ging. Also sattelte ich auf das Klavier um. Nun fehlte natürlich auf unseren Konzerten immer ein Schlagzeuger, den mussten wir jedes Mal extra engagieren. Und da das meistens nur so ein Halbprofi war, kostete der natürlich auch jede Menge Kohle, so dass für uns als Band nichts mehr übrig blieb. Aber das war uns egal, Hauptsache, wir konnten auftreten. Immerhin konnten wir mit den Größen der Hamburger Bluesszene auftreten. Das waren immerhin solche Koryphäen wie Abi Wallenstein, Henry Heggen und Joja Wendt. Und wir spielten sogar oft mit LOUISIANA RED zusammen, einem sehr bekannten amerikanischen Bluesmusiker. Wir tourten quer durch Deutschland und sind einmal sogar für ein einzelnes Konzert in die Schweiz gefahren. Das war alles in allem eine sehr interessante Zeit.

Wie heißt denn die Band und wie lange warst Du dabei?
Die Band hieß BLUES TRANSFER und ich bin auch immer noch dabei. Leider hörte die Band irgendwann auf live zu spielen, weil der Sänger und Harp-Spieler Kai Brockmann ausstieg. Wir treffen uns aber trotzdem regelmäßig einmal pro Woche zu dritt im Probenraum, machen Aufnahmen, probieren uns in allen möglichen Richtungen aus. Ja, es macht noch Spaß, aber wir treten nicht mehr auf. Ich habe auch gar keine Lust mehr dazu, denn das wäre alles viel zu aufwändig. Man hat ja heutzutage keine Roadies mehr, auf die man sich vor und nach dem Konzert verlassen kann. Damals war für Dich als Musiker nach 90 Minuten Konzert Feierabend. Heute musst Du alles selber machen: die Instrumente aus- und wieder einladen, alles aufbauen, den Soundcheck machen, nach der Mugge alles wieder abbauen und irgendwann mitten in der Nacht nach Hause fahren. Dazu habe ich jetzt wirklich keine Lust mehr. Vielleicht würde ich mal hier und da auf einer Blues-Session als Gast mitmachen, aber mehr auch nicht.


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Jochen Hohl bei KARUSSELL (Foto: Herbert Schulze)



… und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass Jochen Hohl nochmal für ein, zwei Muggen mit RENFT oder KARUSSELL auf die Bühne geht?
Das will ich nicht völlig ausschließen. Es gibt ja immer mal irgendwelche Jubiläen wie z.B. "30 Jahre Cäsar" oder "40 Jahre KARUSSELL". Wenn so etwas mal ansteht, muss man sehen, ob man gesundheitlich noch in der Lage ist, dort mitzuspielen. Bis jetzt geht es alles noch und das wird hoffentlich auch noch ein paar Jahre so bleiben.

Das wünsche ich Dir und uns von Herzen. Damit sind wir am Ende unseres Gespräches. Möchtest Du abschließend noch ein paar Worte an unsere Leser richten?
Bleibt immer hellhörig, was die Musik betrifft. Konsumiert nicht alles, was Euch in die Ohren kommt, sondern konzentriert Euch auf das, was künstlerisch, musikalisch und textlich eine gewisse Qualität hat. Ansonsten viel Gesundheit für alle und bleibt an der Musik dran.



Interview: Christian Reder
Übertragung: Torsten Meyer
Fotos: Privatarchiv Jochen Hohl, Regine Liebig, Herbert Schulze, Redaktion



   
   
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