Karussell live am 10. Juli 2009 in Zittau

 

Bericht: Gundolf Zimmermann
Fotos: Kerstin Mohn, Gundolf Zimmermann

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Gleich zwei KARUSSELL-Konzerte in einer Woche hatte ich bisher auch noch nicht mitgemacht. Aber irgendwann ist immer das erste Mal. Nachdem ich ungeplant und ganz kurzfristig am Mittwoch das Konzert in Borna besuchte, stand gestern das Konzert der KARUSSELLer beim Stadtfest in Zittau auf Lissi’s und meinem Plan.
Naja, mancher wird denken, "der Kundi hat einen Spleen", aber dem halte ich entgegen, dass ich bis zum Comeback in letzten Jahr jahrelang auf die Band verzichten musste. Ich hole also eigentlich nur die mir durch die jahrelange Pause fehlenden Konzerte nach *g* ;-)
Bisher ist bei mir auch nicht abzusehen, wann mein KARUSSELL-Hunger denn gestillt sein wird. Wahrscheinlich wohl nie. Zittau, die Stadt im Dreiländereck, ist ja mit Veranstaltungen, die mich interessieren, nicht so reich gesegnet. Doch das letzte Mal, dass ich diese Stadt besuchte, hatte eigentlich auch etwas mit KARUSSELL zu tun. Das war am 30.03.2007, als „Cäsar“ Peter Gläser an diesem Abend im Kronenkino seine Autobiografie „Wer die Rose ehrt“ vorstellte. Natürlich erinnerte ich mich intensiv daran, als Lissi und ich Zittau erreichten.
Auf dem Markt herrschte schon reges Treiben, eine Blaskapelle spielte auf der Bühne und der Platz war überwiegend mit Senioren bevölkert. "Das kann ja heiter werden", schoß es mir durch den Kopf. Doch der Lärm der Blechblasinstrumente wurde bald eingestellt und die Bühne für KARUSSELL hergerichtet. Zum Konzertbeginn war das Publikum dann gewohnt bunt gemischt von 5 bis 70 Jahre würde ich mal schätzen.
Joe Raschke spielte das „Als ich fort ging“-Intro, die Band enterte die Bühne und schon waren wir wieder mittendrin im musikalischen Feuerwerk von KARUSSELL. Die Mannen um Wolf-Rüdiger Raschke haben mit ihrer Spielfreude und ihren bekannten Gassenhauern auch den Marktplatz in Zittau ganz schnell erobert. An KARUSSELL fasziniert mich neben der wundervollen Musik und der Spielfreude der Musiker auch, wie sie das Publikum einbinden und immer ganz schnell auf ihre Seite ziehen. Die sechs Jungs kommen sympathisch von der Bühne runter und sie sind sehr volksnah. Joe Raschke, das jüngste Bandmitglied, führte in seiner charmanten Art wieder durch's Programm. Er erzählte zu den Liedern hier und da auch kleine Geschichten, zum Beispiel, dass er bei dem Lied "Fenster zu" als Kind bei der Textszeile „draußen schwirren die Gerüchte“ immer „Gerüche“ verstanden hat. Während des Konzertes wechselt er ständig zwischen Keyboard, Mundharmonika und Gesangsmikrofon. Er und „Oschek“ Reinhard Huth teilen sich ja die Gesangsparts.
Neu war für mich, dass Wolf-Rüdiger Raschke geborener Lausitzer ist, und er auch deshalb sehr gerne nach Zittau gekommen ist. Übrigens ist Wolf’s gigantischer Schrei bei „Doch wenn die Hähne krähn“ nach der Textzeile “und was zu sagen ist, will ich schreien“ mittlerweile auch Kult. Oschek brachte diesmal bei „Zweifel“ eine Mütze mit Teufelshörnern und dem geschriebenen Wort Zweifel zum Vorschein. Sein „Ehrlich will ich bleiben“ ist immer noch DER KARUSSELL-Kracher schlechthin für mich. Da werde ich wohl noch in Jahren bei jeder Mugge Gänsehaut bekommen. Der Graf unter den Gitarristen, Hans Graf, spielte auch wieder wie entfesselt und wie entfesselt wandert er auch ständig über die Bühne. Das ist übrigens auch so ein Markenzeichen der Band, die Musiker „leben“ richtig auf der Bühne, wechseln oft ihre Plätze und kommunizieren auch mit Blicken untereinander und mit dem Publikum. Jan Kirsten und Benno Jähnert sorgten für den ordentlichen Rhythmus und durften wieder bei ihren Solos an Bass bzw. Schlagzeug ihr Können demonstrieren.
Der ganze Marktplatz zählte bei „Autostop“ wieder die leeren Plätze in den vorbeifahrenden Autos („…und haben ein und zwei und drei Plätze frei“). Natürlich brannten bei „Wie ein Fischlein unterm Eis“ und „Als ich fort ging“ wieder etliche Wunderkerzen im Publikum. Bei den Zugaben durfte natürlich „Wer die Rose ehrt“ nicht fehlen. Joe hielt bei der Ansage eine rote Rose in der Hand und erinnerte mit respektvollen, einfühlsamen Worten an Cäsar. Ich mag seine sensiblen Interpretationen der Cäsar-Titel, insbesondere bei „Besinnung“ und der „Rose“. Neben den Bandmitgliedern werden bei jedem KARUSSELL-Konzert auch die Leute hinter den Kulissen, also die Techniker vorgestellt. Genauso selbstverständlich bedanken sich die Musiker auch immer beim erschienen Publikum.
Das sind die „kleinen“ Dinge, die ich an der Band auch liebe, sie schätzen einfach die Arbeit ihrer Crew und auch das Publikum. Nach rund zwei Stunden Spielzeit „Wiedersehn im Traum“ endete das Konzert und das Publikum bedankte sich mit riesigem Beifall. Natürlich absolvierten die KARUSSELLer am Notenbuden-Stand noch eine zweite Schicht, indem sie fleißig Autogramme für die zahlreichen Fans schrieben. Nach getaner Arbeit war noch Zeit für ein gemeinsames Bierchen und ein paar nette Gespräche mit den Musikern. Der Abschied war wie immer herzlich. DANKE für den tollen Abend, liebe KARUSSELLer.

 


 

Foto Impressionen:
(von Kerstin Mohn)

Foto Impressionen:
(von Gundolf Zimmermann)

 

 


   
   
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