Wenzel & Band live am 18. September 2009 in Berlin

 

Bericht: Rüdiger Lübeck
Fotos: Markus Altmann (Foto im Text), Rüdiger Lübeck (Live-Bilder)

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Gegen Abend ist mit zunehmender Dunkelheit zu rechnen. Mit dieser Binsenweisheit sieht sich derzeit insbesondere der geneigte Open-Air-Konzertgänger konfrontiert und stellt dabei zugleich mit Wehmut fest, dass das Ende der diesjährigen Freiluftsaison unweigerlich bevorsteht. Gleichwohl, nicht ohne noch deren letzte Wehen am Schopfe zu packen und die wenigen Highlights, die da noch zu finden sind, auch mitzunehmen. So auch ich am vergangenen Freitag. Kein geringerer als Wenzel hatte nach längerer Berlin-Abstinenz geladen, und das mit Band, und das draußen. Besseres Wetter konnte man sich dafür kaum vorstellen, und auch die bereits eingangs erwähnte Finsternis ist einem Konzert in der Regel nicht unbedingt abträglich - eine ordentliche Bühnenausleuchtung vorausgesetzt. Tageslichtveranstaltungen hingegen haben meist - wenn auch ungewollt - etwas volksfesthaftes. Sicher auch gut, aber eben kein Rock'n'Roll.
Nun denn - bevor's so richtig losgehen sollte, wurde noch das Vorprogramm respektive der "Special Guest", wie es heute wohl heißt, auf's Publikum losgelassen. Das nimmt man ja eigentlich auch gerne mit, zumal dabei durchaus manchmal auch die eine oder andere Überraschung zutage tritt. In diesem Falle "überraschten" uns die sog. "Unbestechlichen" (www.die-unbestechlichen.com) mit ihrem nicht enden wollenden, überwiegend aus Scherben- & Reiser- Covern bestehenden Programm. Unvergessen dabei insbesondere der unaufhörliche Kampf des schlaksigen Frontmannes mit den Wirren seines Mikrofonkabels...
Nach strammen 90 (!) Minuten eine kurze Umbaupause, und es konnte endlich richtig losgehen. Wenzel begrüßte das leider nur mittelmäßig gefüllte Auditorium in Begleitung seiner Band, als da wären: Thommy Krawallo an der (Lead-)Gitarre, i.ü. zugleich Betreiber des Berliner Dominostudios und als solcher auch regelmäßig Wenzel's Tonmeister, Axel "Lexa" Schäfer (u.a. auch Bobo, Stern Meißen) am Bass und Stefan Dohanetz an den Trommeln. Nicht zu vergessen die bunte Schar kleinerer und größerer (eigener?) Kinder, mit aller Arten Percussionsinstrumenten unterstützend, einschließlich in keinem Familienhaushalt fehlender knalligfarbiger Trinkplastikbecher. Leider vermisste ich eine weitergehende konzeptionelle Einbindung dieser durchaus originellen Idee (die ich ähnlich vor Jahren bereits einmal bei Cäsar - "ShaLaLu" - beobachtete) in das Programm.
Um nunmehr endlich auf eben jenes zu kommen: Was gibt es Neues aus dem Hause Wenzel? Zunächst einmal natürlich eine neue CD. Und eben vor allem dieses "natürlich" gilt es hervorzuheben. Denn diese schier unerschöpfliche Produktivität ist es, die den Künstler auszeichnet, ja hervorhebt. Zwei Platten pro Jahr sind bei Wenzel keine Seltenheit, und man darf klarstellend getrost hinzufügen, dass Masse hier ausnahmsweise auch Klasse ist.
Der "König von Honolulu" gibt sich ab 2. Oktober im gut sortierten Plattenladen die Ehre und schaute - wenn auch nur kurz - auch an diesem Abend vorbei. Schnulzen, Shantys und schräge Schlager erwarten uns da und sollen wohl zuvorderst all jene verprellen, die immer das Gleiche von Wenzel erwarten. Im Netz gibt es dazu schon einiges zu finden, und auch die wenigen Kostproben an diesem Abend (u.a. russian speed-tango!) lassen durchaus frohlocken. Ansonsten viel altbewährtes aus dem ebenfalls vertonten Solo-Programm, vorzugsweise umrahmt mit Musik der Bestseller-Alben "Schöner lügen", "Glaubt nie, was ich singe" und "Himmelfahrt". Da kann eigentlich nichts schief gehen.
Und so bleibt mir eigentlich nur noch, auf den nächsten Berlin-Besuch Wenzel's hinzuweisen: am 07.10.09 im Kino Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz. Dort gibt es dann das DVD-Release "Letztes aus der DaDaeR" mitsamt illustrer Gästeschar. Prädikat: "Geschichtlich besonders wertvoll".



Foto Impressionen:

 

 

 


   
   
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