KANSAS & STATUS QUO live am 26. Oktober 2009 in Berlin

 

Bericht: Reinhard Baer
Fotos: Pressefoto

 


Status Quo in der Berliner Max-Schmeling-Halle
Als sich die Band Status Quo 2008 für ihr Konzert in der Max-Schmeling-Halle in Berlin ankündigte, waren die Karten in kurzer Zeit vergriffen. In diesem Jahr war nun Status Quo für den 26. Oktober erneut angesagt, und als Gäste brachten sie auch noch die amerikanische Band Kansas mit.
Als sich am Montag dann um 19:00 Uhr die Tore der Schmeling-Halle öffneten, war auch bald darauf die Halle mit Menschen gefüllt. Pünktlich um 20:00 Uhr betraten die fünf Musiker von Kansas die Bühne und los ging es. Bei dem Namen Kansas fällt einem sofort der Titel "Dust In The Wind" ein. Das ist auch ihr wohl größter Hit, aber der Titel ist für das, was Kansas sonst spielt, eher eine Ausnahme, sozusagen ein Titel unplugged. Kansas gilt als eine Band, die dem Progressiv-Rock zuzuordnen ist. Die Gruppe wurde 1972 gegründet. Von den Gründungsmitgliedern sind noch der Sänger und Keyboarder Steve Walsh, der Drummer Phil Ehart und der Gitarrist Richard "Rich" Williams dabei. Allerdings haben auch diese Musiker zeitweilig nicht bei Kansas gespielt, denn gerade in den 80er Jahren gab es mehrfach personelle Wechsel. Markenzeichen der Musik von Kansas ist die elektrisch-verstärkte Violine, die von Dave Ragsdale gespielt wird. Er spielt auch noch Gitarre. Der Mann am Bass heißt bei Kansas Billy Greer. Steve Walsh singt hinter seinem Keyboard mit heller, scharfer Stimme, während Geiger Dave Ragsdale sich mal ihm und mal dem Gitarristen Richard Williams zuwendet und mit Ihnen im Wechsel spielt. Gitarrist Williams, der eine Augenklappe trägt, spielt auf einer PRS-Gitarre, ab und an auch auf der Akustischen, die vor ihm auf ein Gestell montiert ist. Nach drei oder vier Titeln der härteren Gangart war nun "Dust In The Wind" an der Reihe. Bassist Billy Greer stellte den Bass bei Seite und nahm auch eine Akustik- Gitarre. Danach gab es noch den Titel "Carry On My Way Ward Son", der auch bekannt ist. Damit war der Konzertteil mit Kansas zu Ende. Einige Rufe nach Zugabe wurden nicht erhört, das Licht ging an und das Kansas-Equipment wurde zügig abgebaut.
Nach 45 Minuten Kansas und ca. 30 Minuten Umbau war es dann soweit. Das Licht ging wieder aus und fünf Musiker huschten auf die Bühne. Die ersten Akkorde der Gitarren von Francis Rossi und Rick Parfitt erklangen. Der erste Titel hieß "Sweet Caroline", danach ging es gleich weiter mit "The Wonderer" und dann noch ein weiterer Song mit dem typischen Status Quo-Sound. Erst jetzt begrüßte Francis Rossi das Publikum, indem er rief „Hallo...!".
Danach sagte er noch etwas in einem ganz schnellen Englisch, das habe ich aber leider nicht verstanden. Weiter ging es mit Musik und das ziemlich zügig. Manche Titel gingen förmlich in den nächsten über. Rossi trat an die Bühnenrampe und schien mit dem Publikum zu kommunizieren. Er tat, als spreche er jemanden direkt an, verzog auch mal das Gesicht und es sah so aus, als ob er sich nach dem Zähneputzen den Mund ausspüle. Am Bühnenhintergrund waren drei Videoleinwände, auf denen mal Bilder und mal einfach nur bunte Fantasiegebilde gezeigt wurden. Die Titel, welche gespielt wurden, hießen "Down The Dustipe", "Mean Girl", "Down Down" und natürlich "In The Army Now". Hierzu gab es entsprechende Bilder auf den Videowänden - fallende Bomben marschierende Soldaten, Stacheldraht, Menschen in einem Fadenkreuz u.ä. Mit dem Titel "Pictures Of Matchstick Men" erklang der Song, mit dem Status Quo mal bekannt wurde. Auf der Videowand waren jetzt Streichholzmännchen zu sehen. Als nächstes kam gleich noch das Lied "Ice In The Sun". Mit diesem Titel war Status Quo Ende der 60er erstmalig im deutschen Fernsehen, im legendären Beatclub. Diese Sendung zu sehen war mir seinerzeit nicht vergönnt, da mein vorpommerscher Heimatort auch in einem Tal der Ahnungslosen lag. Erst bei späteren Wiederholungen konnte ich das sehen, was mir seinerzeit Schulkameraden aus Berlin-näheren Orten am Sonntagabend dann in Internat erzählten. Lange ist es her.
Das Konzert in Berlin nahm an diesem Abend seinen Lauf. Viele Titel — bekannt oder nicht bekannt - wurden gespielt. Drummer Matt Letly wurde nach einem Song von seinen Leuten alleine auf der Bühne zurückgelassen. Er spielte ein Drums-Solo, danach stand er auf und man konnte jetzt mal sehen, wer da überhaupt hinter den vielen Trommeln und Becken sitzt. Den Bass spielt bei Status Quo John Edwards und an den Keyboards stand Andy Brown, der auch bei einigen Titeln Gitarre bzw. auch Mundharmonika spielte. An Ende des Konzertes wurde "What Ever You Want" gespielt und danach "Rockin' All Over The World". Dieses Lied ist einer der größten Hits von Status Quo, ist aber genaugenommen eine Coverversion. Geschrieben hat den Titel John Fogerty (ehem. CCR). Auch "In The Army Now" ist eine Coverversion. In den 70er Jahren waren in der DDR mehrmals zwei junge, gutaussehende Holländer in Fernsehsendungen und sangen dort. Sie hießen Bolland & Bolland und ich dachte mir, wieder Leute aus dem Westen, die dort nichts werden und jetzt in die DDR kommen. Rob und Ferdi Bolland waren aber durchaus erfolgreich als Songschreiber u.a. für Falco und - wie gesagt - für Status Quo.
Natürlich mußte Status Quo in Berlin nochmal raus auf die Bühne. Als Zugabe hatten sie guten alten Rock'n Roll parat, "Rock'n Roll Music" und "Bye- Bye-Johnny" von Chuck Berry, schon wieder Coverversionen, aber insgesamt ein tolles Konzert.

 


   
   
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