Radio Live-Konzert mit Purple Schulz, Stern Akustisch
und Karussell am 9. November 2009 bei Antenne Brandenburg

 

Bericht: Petra Herz
Fotos: Petra Herz

 


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Antenne Brandenburg präsentierte anlässlich des 20. Jahrestages des Mauerfalls die deutsch-deutsche Musiknacht. Mit einem exklusiven Hörerkonzert sollte der besondere Tag gekrönt werden.
Der 9. November fiel in diesem Jahr auf einen Montag. Montag ist Schontag, das ist in der Regel mein Leitspruch. Aber wozu sind Regeln da? Sie wollen auch gebrochen werden. Den 20. Jahrestag des Mauerfalls kann man sehr unterschiedlich verbringen. Nachdem ich damals den Abend, der in die deutsche Geschichte einging, verschlafen hatte und ich daraufhin am 10. November sehr verwundert bzw. irritiert war, sollte an diesem Novembertag alles ganz anders ablaufen. Der Tag fing zwar sehr gewöhnlich an, was so viel heißt wie morgens aufstehen, ins Büro fahren und die üblichen Arbeiten verrichten. Etwas Unruhe trug ich in mir, da ich noch nicht wusste ob meine Teilnahme am Radio Live-Konzert gesichert ist. Gegen 17:30 Uhr dann die erlösende Nachricht "Petra, du bist dabei". Ein dickes Dankeschön (!) hiermit an IC Falkenberg und seine Akustiker: Ihr habt es mir ermöglicht! Antenne Brandenburg verloste zwar einige Karten über den Sender, diese Möglichkeit konnte ich aber nicht nutzen... ein Zeitproblem.
Schließlich kam ich um 18:30 Uhr in der Potsdamer Marlene-Dietrich-Allee an, wurde freundlich empfangen und auf der heiß begehrten Liste abgehakt. Im Foyer konnte man sich erfrischen, Getränke kaufen und auf andere Fans und Musiker treffen. Ein Kamerateam von Antenne Brandenburg interviewte wartende Gäste (auch mich), fragte wie man die Maueröffnung damals erlebt hat und was man vom Live-Konzert erwartet. Um 19:30 Uhr wurde dann Einlass in den rbb-Sendesaal Studio 1 gewährt. Ich war zufällig die Erste, konnte mir also einen Standpunkt aussuchen. Bei Eintritt befand ich mich mitten im kleinen Saal. Links von mir die Bühne und zur Rechten waren erhöhte Stufen, die als Sitzflächen gedacht waren. Ich schnappte mir ein Sitzkissen und setzte mich auf die erste Stufe, um Sicherheit zu haben notfalls schnell den Weg in Richtung Bühne zu finden, die eigentlich nur wenige Meter (ich denke mal fünf) entfernt war. Der Saal wurde recht voll (ca. 150 Leute), nicht alle fanden einen Platz. Viele stellten sich links und rechts an Stehtische. Für mich war klar, dass ich zu Beginn des Konzertes meinen Platz den anderen Gästen zur Verfügung stellen würde, und hatte bereits eine Anwärterin.
Um 19:45 Uhr dann die Ansage des Aufnahmeleiters Norbert Kube. stern 20131027 1808607780Er klärte über technische Details auf und verwies auf die beiden Notausgänge. Um 20:03 Uhr sollte die Schaltung ins Studio erfolgen, in dem Desireè Persh und Detlef Olle die deutsch-deutsche Musiknacht moderierten. Die Moderatorin Marina Ringel war mit Mikrofon bewaffnet vor Ort unterwegs. Im Saal herrschte Ruhe, wir hörten kein Radio, bis es dann hieß "gleich geht's los". Wir hörten den Einspieler und Wolfgang Martin, der bereits am Bühnenrand wartete, wurde per Liveschaltung zugeschaltet. Unter großem Jubel (unserem) eröffnete er das Konzert: "Wir sind gemeinsam älter geworden... Wir haben hin und her überlegt, wie man solch einen Tag gestalten kann... Musik ist die Brücke mit der man alles verbindet". Er kündigte die Künstler, die den weitesten Weg hatten zuerst an, aus Köln Purple Schulz und Josef Pieck. Purple Schulz setzte sich an sein Keyboard und Josef Piek schnappte sich auf der rechten Seite seine Gitarre, nahm dort auf einen Hocker Platz. "Bis ans Ende der Welt" war ihr Einspieler und sie hatten das Publikum sofort auf ihrer Seite. Purple Schulz hatte unter seinem Jacket, dessen er sich später entledigte, ein Shirt an, auf dem stand "THANK God I`M A V.I.P." ;-) Für alle die, die nicht vor'm Radio lauschen konnten, haben wir die Setlist von Purple Schulz am Ende der Seite angebracht. Für mich wurde es Zeit meinen Sitzplatz zu verlassen. Ein paar Fotos wollte ich auch machen, die ich aber nur privat verwenden darf. Die Zeit verging unheimlich schnell. Nach den acht Titeln war es dann wirklich schon vorbei. Purple Schulz und Josef Piek hinterließen einen bleibenden Eindruck, sie waren großartig.
Wir wurden in eine 15-minütige Pause geschickt, konnten uns im Foyer aufhalten. Um 21:05 Uhr dann die nächste Ansage Wolfgang Martins: "`Wir sind die Sonne`, einer der ganz großen Hits der 80er Jahre... hier ist Stern Meißen akustisch". Da ist dem Sender leider ein Fehler unterlaufen, denn am Bühnenrand warteten bereits die Männer von "Stern Akustisch", in leicht veränderter Formation. Für Alexander Procop (Bass) ist an diesem Abend Michael Schiemann eingesprungen. Ihn müsste eigentlich jeder kennen, da er bereits bei Lift, bei der Schubert Band und auch bei Katrin Lindner gespielt hat. IC Falkenberg sagte, dass das letzte Radio Live-Konzert lange her wei, es sei noch zu Ostzeiten gewesen. Sie zeigten sich wie gewohnt gut gelaunt und brillierten mit Stimme und Sound. Auch von Stern Akustisch ist die Setlist des Abends am Ende der Seite zu finden. Zwischendurch hüpfte ein (laut IC) "Nummerngirl" durch's Bild. Es war kein anderer als der Aufnahmeleiter. Er hatte beispielsweise eine "4" auf dem A4 Blatt, was dann so viel hieß wie "nur noch 4 Minuten Zeit". Leider mussten daher einige Titel außen vor bleiben ("Ich bin frei", "Schönheit" und "Eine Nacht").
karussell 20131027 1326076323Das Publikum wurde lockerer und rutschte immer weiter in Richtung Bühne, viele Leute standen inzwischen und feierten die Musiker auf der Freifläche vor der Bühne. Die "Sterne" verabschiedeten sich mit der "Sonne", die an der Bühnenrückwand erstrahlte.
Nach einer erneuten Pause, die ich im Freien verbrachte, folgte die dritte Ansage des Herrn Martin. Er wünschte nach einer ausführlichen Begrüßung "Viel Spaß bei 50 Minuten Karussell". Für das Intro "Als ich fortging" erschien Joe Raschke als Erster im blauen Licht auf der Bühne, und vor der Bühne, direkt vor den Musikern, versammelte sich der Karussell-Fanclub. Wer vor dem Radio gesessen hat, konnte den Fanclub bestimmt auch hören. Nachdem alle ordentlich Autostop gefeiert hatten, kam Wolfgang Martin auf die Bühne zurück und betonte "dass es da einen ganz besonderen Titel gibt, Text Gisela Steineckert und Komponist Dirk Michaelis. Es ist der meist gecoverte Popsong überhaupt, es gibt ihn inzwischen in vielen Sprachen". Während bei den ersten sechs Titeln Oschek und Joe alle Anwesenden mit ihren Stimmen überzeugten, kam jetzt ein dritter Sänger hinzu, nämlich Dirk Michaelis. Oschek und Dirk Michaelis wechselten sich beim Gesang ab. Jeder übernahm eine Zeile, Oschek "nichts ist unendlich..." und Dirk "nichts ist von Dauer". Es klang für mich etwas ungewohnt, da ich diesen Titel so von beiden Sängern zusammen gesungen noch nie gehört hatte. Um 22:55 Uhr beendeten die Karusseller ihren Auftritt mit dem "Gelben Mond", der auch im Bühnenhintergrund an die Wand geworfen wurde. Sie wurden mit Beifall überschüttet.
Ich wollte an dieser Stelle gar nicht glauben, dass der Abend wirklich schon wieder vorbei sein soll. Die Zeit verging wie im Flug. Das bedeutet aber auch: Es war ein gelungenes Live-Konzert. Alle drei Acts waren hervorragend. Da waren eben geniale Musiker auf der Bühne!

 


 

Die original Setlists des Abends:


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setstern 20131027 1533499260 setkarussell 20131027 1681077671

 


   
   
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