Haase & Band am 27. November 2009 live im Berliner Club "U5"

 

Bericht: Petra Herz
Fotos: Petra Herz

 


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Ende November fand ein grandioses Haase-Konzert statt. Auch von diesem Konzert möchte ich noch berichten. Es war für mich das bisher beste Haase-Konzert, das ich je erlebt habe. Nach dem Konzert sprach ich der Band ein Lob aus: "Ihr seid so geil!". So, nun aber von vorne.
Zöllner und Gensicke waren die ersten, die den Reigen der Konzertveranstaltungen im "U5" im Auerbacher Ring eröffneten. Am Freitag, den 27. November sollte nun das zweite Konzert in der Location stattfinden. Ich machte mich auf die Socken und kam dort um 20:10 Uhr an. Humane Eintrittspreise erfreuten viele Besucher. Bis zum Beginn des Konzertes sorgte Fred vom Rockradio für einen passenden Zeitvertreib. Er zeigte per Videoleinwand Musikvideos aus vergangenen Tagen. Bei manchem musste man schon schmunzeln, Fred hatte eine sehr gute Auswahl getroffen. Kurze Zeit später eröffnete Eva Kyselka den Konzertabend. Haase & Band nahmen die Bühne in Beschlag und legten sofort mit "Was mich erhält" los. Ich war überrascht, denn auf der Bühne sah ich zwei Musiker, die ich mit Haase auf noch keiner Bühne zusammen gesehen hatte. Daniela Schwabe (auch bei der Band "Radio Alaska" aktiv) mit ihrem Bass und Klaus Wehrmann an den Percussions. Das passte ausgezeichnet. Tina Powileit an den Drums und Klaus Wehrmann, dessen Name von der Fißler-Gang, Tutti Paletti und Raggae Play bekannt sein dürfte, lieferten den passenden Nährboden für eine perfekt funktionierende Band. Christian Haase fühlte sich sichtlich wohl, zwischen seinem Gitarristen Renè Schostack und dem Saxophonisten und Keyboarder Andy Wieczorek.
"Mittendrin" ließ die Band bereits zur Höchstform auflaufen. Ich rief dann doch tatsächlich: "Ihr macht Lust auf mehr!" ;-) Und die Band wirkte auch so, als ob sie wirklich Lust auf mehr hätten, und setzten sofort mit dem "Wandersmann" einen weiteren Höhepunkt. Die ersten Konzertbesucher hielt es nicht mehr auf den Stühlen... tanzen tanzen tanzen. Bei "Ganz egal" gesellte ich mich auch zu den Tanzwütigen. Auch in ruhigen Parts, gut um mal eine Tanzpause einzulegen, versetzte Haase die Fans in seine Gefühls- und Gedankenwelt. Setzte sich hierbei ganz locker an den Bühnenrand, denn Publikumsnähe scheut er ja bekanntlich nicht. Für "Ich werd's finden" legten die Drums den Takt vor und Andy lief am Ende mit seinem Saxophon zur Höchstform auf. Haase erzählt zwischendurch auch gerne Geschichten. So auch aus der Sicht als Kindergartenkind das auf die Frage, welches der höchste Berg sei, mit dem "Müllberg" antwortet. Und das stimmt sogar, "der höchste Berg ist heute definitiv der Müllberg". Im Text von "Stell dir vor" (Melodie "Imagine" von John Lennon) heißt es: "...im Bundestag nur trübe Tassen...". Andy ergänzte diesen Titel mit seinen Flötentönen. Nach "Weiße Wolken" verließ die Band die Bühne, lt. Haase aber nur weil sie alle keine Setlist hätten. Haase wollte gerne zwei Solotitel spielen.
"Als ob sie wüssten", von Haase im Jahr 1998 geschrieben, 0000 20131022 1423112575war mit einer Balkongeschichte verbunden. Das besondere für mich an der Geschichte war, dass Haase über ein Ehepaar sprach, das den gleichen Nachnamen trug wie eine Klassenkameradin aus meiner Schulzeit. Zufälle gibt's?! Mit "An Land" schickte uns Haase gegen 21:15 Uhr in die Pause. Das hieß, Fred konnte wieder seinen Beamer einschalten. Wir sahen u.a. Mick Jagger und David Bowie in den 80ern.
Nachdem wir uns Getränke geordert hatten übernahm Eva Kyselka das Kommando. Sie verwies auf die Fotoausstellung "VEB Nachwuchs - Jugend in der DDR" im "U5". Der Fotograf Harald Hauswald zeigt Fotos der DDR-Jugend jenseits des offiziellen Lebens. Dann stellte Eva ihre Pianistin Linnett Carrillo vor. Diese begleitete Eva bei ihren vier Titeln. Sie präsentierten zwei Lieder von ihrer CD "Der Dinge Sinn" und Vronis "Schneeflocke" sowie Herzbergs "Kiefernlied". Eva zeigte ihre Ausdrucksstärke in ihrer kraftvollen Stimme.
Anschließend übergab sie wieder das Ruder an Haase und seine Band. Dieser erzählte dann, dass er maßgeblich an der Wende beteiligt war, ohne davon direkt gewusst zu haben. 1989 war er erst 7 Jahre alt, wusste nichts von der Mauer. Laut seinen Eltern sollte er nie alleine nach Hause gehen, "immer in Gruppen mitlaufen". "'Ne größere Gruppe als die Montagsdemo gab es nicht. Ich bin heute stolz darauf". Das "Hochzeitslied" führte zu Beginn zu einer kleinen Gitarrenkollision, Haase und Renè trafen sich. Wahrscheinlich auch nur weil der Titel ohne Damen präsentiert wurde. Es hatte schließlich sein Gutes, wir konnten den Titel noch einmal von Beginn an hören.
Der Abend verlief in einer wunderbaren Atmosphäre, alle hatten wirklich sehr viel Spaß, nicht nur das Publikum sondern auch die Musiker. Wir hatten alle das "Leben zum Fressen gern", tanzten "Polka", ließen den "Mond" nicht einsam, und die Band war ganz und gar nicht alleine. Haase bezeichnete seine Band zwischendurch als "Nachwuchs aus der DDR", eine "Resteband". Auch das sorgte für Lächeln auf den Gesichtern des Publikums und viel Schmunzeln. Mit "Lass mich" erlebte die Haasen-Party auch einen ihrer Höhepunkte, mit viel Kraft und Lust und einem Duell zwischen Gitarre und Saxophon. Bei "Alte Schwerter", ein Titel von seiner CD "Zwölfeinhalb", sangen Haase, Andy und Renè den Refrain gemeinsam. Sie wollten sich mit dem Titel dann doch tatsächlich schon verabschieden. Aber man kann es erahnen: eine Zugabe wurde gefordert. "Im Winter" sorgte weiterhin für ausgelassene Tanzstimmung. Haases Schellenkranz setzte hierbei kleine Akzente. Um 22:50 Uhr war das Konzert dann leider zu Ende.
Ich hoffe auf ein baldiges weiteres Konzert mit dieser Formation! Und was ich allen noch sagen soll: "Haase ist wieder oben auf!".



 

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