SPLITT live am 08. Mai 2009
beim Stadtfest in Pulsnitz

 

Bericht: Gundolf Zimmermann
Fotos: Gundolf Zimmermann

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Als ich vor ein paar Wochen bei MySpace über den Bandnamen Splitt stolperte, machte es bei mir Klick. Splitt, da war doch was? Da gab es doch Mitte der 80er Jahre eine Heavy Metal-Band, die damals recht erfolgreich war und sogar einen eigenen Fanclub in Sachsen hatte. Also schaute ich mir die Webseite der Band mal genauer an und ich hatte mich nicht geirrt. Die Gruppe hat tatsächlich ihre Wurzeln in der alten Heavy Metal–Band und hat sich seit 2007 der Pflege des Ostrocks verschrieben. Mittlerweile gibt es ja einige Bands, die dieses Feld live beackern. Meine Neugier war trotzdem geweckt. Beim Lesen der Tourdaten fand ich dann einen Termin, der wie die Faust auf's Auge passte und sogar ziemlich in der Nähe lag. Zufällig wollten sich auch Carmen und Enrico (der KLARtext-Drummer) die Band live ansehen. Da wir nur ein paar Kilometer Luftlinie voneinander entfernt wohnen, zogen wir gestern gemeinsam los zum Stadtfest nach Pulsnitz.
Die Kleinstadt im Landkreis Bautzen hat mit seinen Ortsteilen ca. 8000 Einwohner und ist vielen als Pfefferkuchenstadt bekannt. Insbesondere die mit Marmelade gefüllten und mit Schokolade überzogenen Pulsnitzer Spitzen (Herstellung in mehreren privaten Pfefferküchlereien) erfreuen sich immer noch allgemeiner Beliebtheit. Ups, schon wieder bin ich leicht am Thema Mugge vorbei geschrammt ;-)
Den Marktplatz mit der Open Air-Bühne fanden wir ziemlich schnell. Der Besucherandrang war relativ überschaubar, obwohl das Wetter eigentlich für einen Besuch des Stadtfestes und einer Mugge im Freien bestens geeignet war. Na gut, für das verschlafene Kleinstädtchen waren das wahrscheinlich schon sehr viel Gäste. Die Splitt-Truppe begann mit „Hallo Erde, hier ist Alpha“ von Berluc, und in den folgenden Stunden wurden den Pulsnitzern Perlen des Ostrocks am laufenden Band frei Haus geliefert. Frontfrau Petra Großheim trieb das Publikum ständig an und führte mit lockeren, witzigen Bemerkungen durch den Abend. Nach ein paar Titeln war auch die gesamte Band richtig in der Show drin, und natürlich spielten sie viele bekannte Hits von PUHDYS, CITY, SILLY & Co., denn diese Titel wollen ja viele Menschen an so einem Abend von einer Ostrock Coverband hören.
Doch die eine oder andere Überraschung gab es schon für mich, zum Beispiel der Karat-Titel „Märchenzeit“ oder das Duett von Petra Grießheim und Hartmut Hecht bei „In jener Nacht“ (im Original von Veronika Fischer und Franz Bartzsch gesungen). Besonders gut kam die Frontfrau Petra gesanglich bei den SILLY-Songs rüber. Splitt hat übrigens sehr gekonnt und gefühlvoll sowohl alte Silly-Klassiker wie z.B. „Mont Klamott“, „Bataillon D`Amour“ und „So 'ne kleine Frau“, als auch nach 1989 enstandene Lieder wie z.B. „Wo bist du“, „Hurensöhne“ und „Asyl im Paradies“ ausgewählt. Neben Petra Großheim trat auch Gitarrist Hartmut Hecht noch mehrmals als Sänger in Erscheinung, unter anderem bei „Casablanca“ von CITY.
Musikalisches Glanzstück des Abends war für mich gestern der Karat-Titel „Albatros“, den Petra Grießheim und Hartmut Hecht auch im Duett sangen. Ab und zu blitzte bei den rockigen Titeln die Heavy Metal-Vergangenheit der Band kurz durch. Das lag nicht zuletzt am Splitt-Urgestein, dem Solo-Gitarristen Heinz Grießheim und seine Fertigkeiten auf seinem Instrument.
Splitt spielte sich den sprichwörtlichen Arsch auf der Bühne ab, und Frontfrau Petra unternahm oft Ausflüge ins Publikum um mit den Pulsnitzern zu tanzen und zu singen. Da taute selbst das anfangs zurückhaltende Stadtfestpublikum endlich etwas auf, und immer mehr Tanzwütige fanden sich auf der Tanzfläche vor der Bühne ein. Das macht für mich ja auch eine gute Band aus, dass sie nicht einfach ihr Programm abspult, sondern mit dem Publikum unermüdlich arbeitet, um Stimmung aufzubauen und gemeinsam einen tollen Abend zu erleben.
Richtige Partystimmung kam dann bei „Du hast den Farbfilm vergessen“ von Nina Hagen und bei „Kling Klang“ von Keimzeit auf. Die Band spielte reichlich 2,5 Stunden ohne Pause durch und ließ es am Ende mit „Hey, wir woll´n die Eisbärn seh'n“ von den PUHDYS noch mal ordentlich krachen.
Auch beim Plaudern nach der Mugge bestätigten sich meine positiven Eindrücke, die ich von Splitt gewonnen habe. Hinter Splitt verbergen sich keine abgehobenen „Heroes“, sondern freundliche, aufmerksame und lockere Musiker, die Spaß an der Musik und an der Begegnung mit dem Publikum haben.



Foto Impressionen:


 


   
   
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