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Interview vom 4. Juni 2018



In den 1980er Jahren war die Band FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE mit Hits wie "Won’t Forget These Days", "Time to Wonder" und "Radio Orchid" ganz groß. Dann wurde es ruhiger um die Formation und irgendwann löste sie sich auf. Die Brüder Kai und Thorsten Wingenfelder, die FURY einst mitgegründet und ihnen letztlich auch Gesicht und Stimme gaben beschlossen im Jahre 2010, zu zweit unter dem Namen WINGENFELDER weiterzumachen.001 20180613 2054003247 Im Jahre 2011 erschien mit "Besser zu zweit" ihre erste Platte und am 8. Juni 2018 ihr inzwischen bereits viertes Album. Kurz vor der Veröffentlichung hatte unsere Kollegin Antje die Gelegenheit, mit Kai über das neue Album, die anstehende Tour und einiges mehr ausführlich zu reden ...




Am Freitag erscheint euer neues Album "Sieben Himmel hoch". Seid ihr immer noch aufgeregt, nach so vielen Jahren im Business?
Ja, das sind wir immer noch. Das ist auch gut so, glaube ich. Immerhin kommt quasi das vierte Kind zur Welt. Weil man viel Liebe reingesteckt hat und jetzt nicht weiß, was so passieren wird und ob die Leute das auch mögen. Aber wir sind ganz guter Dinge.

Wie lange habt ihr an dem Album gearbeitet?
Gar nicht so lange. Wir haben gar nicht damit gerechnet, dass wir es fertig kriegen. Wir hatten ja 2017 das Fury-Jahr, das so anders gelaufen ist, als wir uns das vorgestellt haben. Wir wollten ja nur das eine Konzert spielen und dachten, das dauert so drei Monate und dann ist es ausverkauft. Aber dem war nicht so. Es dauerte im Endeffekt sieben Stunden, bis es ausverkauft war. Am nächsten Tag war dann das zweite ausverkauft und danach dann das dritte. Dann haben wir 36.000 Tickets verkauft und haben uns gefragt: was geht denn hier ab? So ging es dann einfach weiter. Holger Hübner, unser Manager, hat gesagt: wenn ihr dieses Jahr spielen wollt, spielt ihr dieses Jahr und wir gucken mal, ob dann noch was geht. Dann hat es boom gemacht und wir haben am Ende wahnsinnig viel gespielt. Dann haben wir noch zwei Tonträger raus gebracht, die beide in die Top fünf gegangen sind. Wir wussten gar nicht, was uns passiert. Und dann fiel uns ein: wir wollten ja eigentlich noch eine Platte machen. Das kam ziemlich spät, aber Holger hat uns ziemlich cool unterstützt. Er hat zum Beispiel ein Haus in Schweden und hat gesagt, "Kommt, fahrt dahin und schreibt." Das haben wir dann gemacht. Das war total cool, weil wir saßen irgendwie immer am Meer. Da haben wir dann ein Ding nach dem anderen rausgeballert. Wir wussten gar nicht, wie uns geschieht. Wir haben uns die Maßgabe gegeben, nicht durchzudrehen. Am Ende des Tages hatten wir 21 Nummern, und die Plattenfirma wollte elf. Dann haben wir überlegt: Schmeißen wir was raus? Dann dachten wir, wir machen einfach ein Doppelalbum und sagen es keinem. Im Endeffekt gibt es zwar die normale Platte, wo 14 Songs drauf sind, es gibt aber auch die Limited Edition, wo 21 drauf sind Dazu die Vinyl, wo auch 21 Lieder drauf sind. Es ist alles genauso passiert, wir sehen es ja an den Vorverkaufszahlen, wie wir uns das gewünscht haben.002 20180613 1844893810 Das heißt, wir haben mehr Vinyl verkauft als normale CDs und ungefähr 25 Mal so viel von der Limited Edition, was eigentlich ein Doppelalbum geworden ist. Wir haben gedacht, ein Album ist die einzige Form eines Künstlers, eigentlich immer schon gewesen, sich auszudrücken. In diesem One-Track-Single-Buiseness, was wir momentan haben, finde ich kann man sehr schwer erkennen, wer der Künstler wirklich ist oder was er uns sagen will. Dazu braucht es für mich schon mehr als einen einen Song. Wir brauchten diesmal 21.

Damit hast du meine nächste Frage fast schon beantwortet, nämlich wie die Songs entstanden sind.
Eine Komponente ist vielleicht noch ganz wichtig. Thorsten und ich haben nicht nur alleine geschrieben. Wir haben uns noch ein paar Leute gesucht, auch dadurch dass die Band sich umgedreht hat. Norman ist ausgestiegen und wollte gern solo weitermachen, dadurch ist Fabian rein gerutscht. Mit ihm haben wir auch geschrieben, was sehr spannend und lustig war. Er spielt Gitarre bei uns. Dann haben wir mit Jan Löcher geschrieben, den wir letztes Jahr schon mit auf Tour hatten. Er war auch der musikalische Leiter der Fury-Akkustik-Geschichte. Das ist auch ein guter Freund von uns. Fabian war auch mit in Schweden und Dänemark, das Dreierteam hat gut gepasst.

Ihr seid also Schweden-Fans?
Nein, aber Holger hatte da ein Haus. Das hat sich so angeboten. Inzwischen sind wir Fans davon, wegzufahren. Thorsten und ich haben beide ja Kinder. Da kommt dann doch immer die Frage, "Kannst Du hier helfen?", "Kannst du dort helfen?", "Kannst du die Tochter zum Klavierunterricht fahren?" Da kommt man dann immer komplett raus. Deswegen fahren wir weg. Das haben wir bei "Retro" schon gemacht, und bei "Selbstauslöser" war es auch so. Und jetzt wieder.

Kommen wir jetzt noch etwas genauer zu den Songs des Album. Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit Anne Kathrin Kramer? Mit ihr gibt es ja einen Song auf der Special Edition Version der CD?
Man ist befreundet. Also in dem Fall Thorsten. Er ist befreundet mit Ann Kathrin und ihrem Mann Harald Krassnitzer. Das währt schon ganz lange. Ann Kathrin war ja mal mit Jan Josef Liefers zusammen. Er wiederum ist ein sehr guter Freund von uns. Wir haben für seinen ersten Film die Musik geschrieben.003 20180613 1495300658 Ich habe ihm so ein bisschen das Singen beigebracht. Ann Kathrin hatte schon lange Bock darauf. Dann hatten wir den Song und den Text, und dachten das könnte passen. Er ist wie gemacht für eine Grand Dame. Sie hatte auch Lust dazu. Also haben wir sie einfach mal singen lassen und siehe da: es hat gepasst.

"Out of Order" spiegelt für mich sehr gut das Gefühl wider, wenn einem mal alles über den Kopf wächst und man sich am liebsten für einen Moment wegbeamen würde. Ist das ein wenig autobiografisch?
Ich hoffe, dass ich es nicht mehr so häufig erlebe. Es ist ja meine Story. Ich habe es so erlebt, ja. Ich kannte es gut in meinem Leben, wenn einem alles zwischen den Fingern durchläuft und über den Kopf wächst. Im Moment geht's mir gut. Ich glaube die Momente kennt jeder, wo Dinge sich zusammenbrauen und dann überstürzen.

"Bis nach Berlin" ist eine Hommage an David Bowie. Ist er ein Vorbild von euch?
Ja, man denkt, dass es eine Hommage ist, aber ist es eigentlich gar nicht. Eigentlich ist David Bowie nur ein Transportmittel. An sich wollten wir einen Song machen zum Thema Migration, ohne Zeigefinger. Wir erzählen die Geschichte von zwei Kids die irgendwo aus dem Bereich kommen, der hinter dem Mittelmeer liegt, und die wahnsinnige Bowie-Fans sind. Die konnten das nie öffentlich zugeben, da leider Gottes Popmusik in ihrem Kultur- und Religionskreis verpönt ist. In manchen Teilen der Welt ist man dafür sogar einen Kopf kürzer gemacht worden. Sie machen sich auf den Weg, weil für sie war Bowie immer der Held und der Inbegriff von Freiheit. Verbunden damit war Berlin. Ohne zu wissen was sie erwartet, machen sie sich auf den Weg nach Berlin. Deswegen "Bis nach Berlin". Irgendwann hängen sie mit den Händen im Stacheldraht. Irgendwann kommen sie auf eine Stadt zu, in der mehr Lichter sind als Sterne. Sie sind ein bisschen verwirrt und ein bisschen ängstlich, genau da hört das Stück auch auf. Wir dachten vielleicht kann sich da jeder selber überlegen, was manchmal in solchen Köpfen vorgeht. Auch wenn es innerhalb der Menge, die hier rüber kommt, sicherlich Leute gibt die nicht astrein sind. Aber in Deutschland gibt es mehr Leute, die nicht ganz astrein sind. Vielleicht sollte man darüber mal nachdenken, bevor man mit irgendwelchen Plattitüden über diese Menschen urteilt.

"Mitten im Leben" klingt sehr lebensbejahend. Seid ihr auch privat so positiv eingestellt?
Ich bemühe mich mehr und mehr. Ich habe eine Frau, die ein Sonnenschein ist, und ich habe keinen Bock die schattige Wolke zu sein. Ich arbeite an mir, das ist ganz gut in dem Alter. Ich kann jeden verstehen, der in der Kurve hängt. Ich hab das ja auch durch. Mein Bruder hat das auch besungen auf dem Album. Das Stück heißt "Gut so für mich". Im Endeffekt sind wir gesegnete Menschen, weil wir mit dem, was wir lieben, unser Geld verdienen und unsere Familien ernähren können.004 20180613 1022258926 Wir haben in unserem Beruf wahnsinnig viel gesehen und wahnsinnig viel erlebt, was andere Menschen nie erleben werden. Das ist uns durchaus bewusst und dafür sind wir dankbar. Wir wollen auch gar nicht mehr groß hinaus. Wir wollen Musik machen. Und wenn wir damit eine Clubgröße füllen können, sind wir damit überaus happy. Dafür kämpfen wir.

Welcher Songs wird die erste Singleauskopplung?
Die erste Singleauskopplung ist eigentlich schon draußen. Wir haben einfach zwei auf einmal raus gebracht. Wir wollten eigentlich nur "Mitten im Leben" rausgeben. Dann kamen die Rockradio-Stationen und wollten "Verlieb dich nicht in mich". Da hat unsere wahnwitzige Produktionsfirma gesagt: Dann machen wir eben das. Wir haben aber vorgeschlagen, einfach beides zu machen.

Mir ist dank des Booklets aufgefallen, dass noch mehr Menschen unter dem Namen WINGENFELDER an dem Album mitgewirkt haben. Magst du dazu noch etwas erzählen?
Die Tochter meines Sohnes spielt beim "Suchen und Finden" hinten das Saxophon. Meine Kinder singen bei "Sommer" einen kleinen Chor. Mein Sohn Bo hat für das Booklet der Limited Edition ein Foto beigesteuert.

Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit "Ein Herz für Kinder?" Für diese Hilfsaktion konnte man ja ein Treffen mit euch ersteigern?
Genau, man konnte zwei Gästetickets mit Meet & Greet ersteigern. Kann man immer noch, glaube ich. Der Stand ist bei 300,00€, was ich ganz gut finde. Wir wurden gefragt. Ich habe zwei Kinder, mein Bruder hat drei Kinder. Was liegt also näher, als etwas zu tun. Man kann auch von der BILD halten was man will, das ist mir in dem Moment total egal. Hier geht es um die Kids. Wenn man damit es erreichen kann, sind wir dabei.

Ihr habt die Scheibe auch selbst produziert. Stellt ihr euch bewusst gegen die großen Labels?
Nein, wir stellen uns bewusst hinter uns. Bei den letzten zwei Alben haben wir mit großen Produzenten zusammengearbeitet. Das letzte Mal mit Ralf Christian Meyer, der unter anderem auch Crow und Clueso poduziert hat. Aber damit sind wir nicht richtig glücklich gewesen, weil wir dort nicht stattgefunden haben und die Produktion auch etwas schwierig war. Davor hatten wir mit Wolfgang Stachert, der unter anderem auch Jupiter Jones produziert hat, zusammengearbeitet.005 20180613 1291043165 Beide sind total nette Kerle. Nur wir hatten das Problem: beide waren positiv wie negativ weiblich fixiert und wir kamen mit der Platte nicht klar. Deshalb haben wir gesagt, wir machen es diesmal einfach selber, weil es auch einfacher für uns ist. Wir konnten Sachen machen, die für uns lustig waren. Wie mit Rami Jaffee von den Foo Fighters nach Paris zu fahren und sechs Songs aufzunehmen. Das war total cool und wir waren dankbar, dass wir das machen konnten. Das wäre mit einem Produzenten undenkbar gewesen. Wir konnten genau das machen, das war gut.

Mit den Foo Fighters? Das ist ja cool ...
Ja, Rami Jaffee. Der ist auch in dem Video "Verlieb dich nicht in mich" zu sehen, hinterm Keyboard.

Nachdem ihr ja letztes Jahr ein Comeback mit FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE hattet, hat sich das auch auf euer Album ausgewirkt? Ihnen dankt ihr ja ebenfalls im Booklet.
Das hat sich mit Sicherheit auf unser Album ausgewirkt. Zum einen waren wir zeitlich limitiert was dazu geführt hat, dass wir mutig an die Sache ran gehen mussten. Durch diese Welle auf der wir surfen durften, konnten wir eigentlich ganz entspannt sein. Wir mussten uns um solche Sachen wie Miete zahlen keine Sorgen machen, weil wir derart erfolgreich waren für dieses eine Jahr und wahrscheinlich für das nächste auch noch. Wir hatten keine finanziellen Sorgen. Zeitgleich hatten wir als FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE einen Vertrag mit Starwatch. Sie haben unser Wingenfelder-Album gleich mit übernommen, das heißt es war Label-mäßig finanziert. Wir mussten es eigentlich nur noch schreiben. Das war zwar auch noch ein Druckpunkt, der auf uns lastete, aber irgendwie war durch den Fury-Erfolg, diese Unmengen an Spaß, alles wie weggeblasen und es war einfach ein wunderschönes Jahr für uns.

Genau das finde ich so traurig, weil du zum Beipsiel die Sorge um das Zahlen der Miete ansprichst: es ist traurig dass es so viele gehypte Leute gibt, die nicht wissen wohin mit ihrem Geld. Andere, die wie ihr Musik mit Botschaft macht und Leute zum anfassen sind, strampeln zum Teil ganz schön.
Das ist eine Entwicklung in der Musikbranche allgemein, die ja jetzt mal im Echo gegipfelt hat. Es ist heutzutage immer schwerer, mit einem wertigen Tonträger noch Geld zu verdienen. Wir sind da noch sehr begütet, weil allein aufgrund des Alters unseres Publikums ist es so, dass die Fans noch gern CDs oder Vinyl kaufen. Dadurch kann man theoretisch noch Geld verdienen. Aber selbst da sind wir auf einem Null-Level. Wir verdienen tatsächlich unser Geld durch Live-Spielen. Wie die meisten mittlerweile. Da haben wir das Glück, dass wir ein relativ gutes Following haben und wir sind eine ganz gute Liveband. Wenn du als junge Band anfängst und musst dir live deine Schuhsohlen abspielen, um ein paar Kröten zu kriegen, resignieren 90%.006 20180613 1182980756 Im schlimmsten Fall müssen sie Hartz 4 beantragen, und wenn sie ein bisschen was verdienen, wird es abgezogen. Da beißt sich der Hund in den Schwanz. Die Plattenfirmen tun vor allem nichts dagegen, denn sie sind die einzigen, die an dem ganzen Spotify-Wahnsinn verdienen. Die Marge für die Künstler ist gleich null. Das ist schade. Deutschland hat es noch nie wirklich verstanden, seine Künstler zu unterstützen. Das läuft zum Beispiel in Skandinavien ganz anders. Deswegen kommen dort viele international erfolgreiche Künstler her.

Am kommenden Freitag gibt es passend zum Erscheinungstermin auch eine sicherlich grandiose Releaseparty. Worauf dürfen sich die Fans freuen?
Die Party findet im "Art Farm" in der Drabenderhöhe im Bergischen Land statt. Dort ist auch die Art Farm, das Studio. Es wird eine ganz kleine Party mit 150 Leuten. Wir haben 50 Tickets über Facebook verlost. Der Rest sind Freunde und Bekannte. Wir machen eineinhalb Stunden Livestream auf Facebook für Leute, die nicht dabei sein können. Als Quartett werden wir gut eine Stunden spielen. Wir werden vielleicht auch ein oder zwei musikalische Gäste haben. Ansonsten hören wir hoffentlich das Album mit allen und machen uns eine gute Zeit.

Und auf was darf man zu der Tour im Herbst gespannt sein?
Wir werden uns bemühen, so viele neue Songs wie möglich zu spielen und die schönsten Songs, die wir jemals gemacht haben. Wir spielen immer so zwei Stunden bis zwei Stunden fünfzehn. Das ist immer sehr lebendig wenn wir spielen. Wir erzählen Geschichten, manchmal gibt es auch was zu lachen, manchmal vielleicht auch zu viel. Was uns ausmacht ist, dass wir sehr viel Energie auf der Bühne haben. Das wird uns zumindest nachgesagt. In den kleinerer Läden wird es brüllend heiß werden. Aber auf jeden Fall wird es Spaß und Musik geben. Ich glaube das ist eine ganz gute Kombi.

Wer von euch beiden ist denn eher der kreativere Kopf?
Wir sind beide kreativ, das ist das Gute. Ich glaube sonst würde es nicht funktionieren zusammenzuarbeiten. Ich denke gerade bei Brüdern ist es schwierig, wenn einer der kreative Kopf ist und der andere muss dann folgen. Das würde auf die Dauer nicht gutgehen. Es gibt einen gesunden gegenseitigen Respekt. Das bedeutet nicht, dass wir uns nicht streiten. Eine vernünftige Streitkultur gehört dazu. Manchmal muss man sich auch streiten, damit man sich wieder versöhnen kann.007 20180613 1442039150 Das macht dann Spaß. Wir machen zusammen das Projekt, weil es mehr Spaß macht sich zusammen über Erfolg zu freuen. Zudem ist es einfacher, sich gegenseitig über Misserfolge hinweg zu heilen. Wir können sehr gut miteinander arbeiten, weil wir Brüder sind. Wir wissen schon wie der Satz vom anderen weitergeht, sobald der drei Worte gesagt hat. Das geht so schnell, und so schnell komponieren wir auch. Ab und an verstehen wir uns gar nicht, aber dann wollen wir uns auch nicht verstehen. Es ist ein Wunder, dass es noch so funktioniert. Möge es auch noch weiterhin so bleiben.

Ich muss jetzt einfach mal die Gelegenheit nutzen, da wir schon im Gespräch sind: letztes Jahr im Ostsee-Urlaub hat mich euer Song "Lied vom Meer" regelrecht geflashed. Ich glaube es ist nicht der einzige Song, in dem eine Sehnsucht nach dem Meer mitschwingt ...
Der Song wurde in Bornholm geschrieben, an der Ostsee. Ich wohne dort oben. Mein Bruder und ich wurden in Hamburg geboren, haben in Flensburg und Scharbeutz unsere Jugend verbracht. Bei mir ist es ganz schlimm, ich segle auch gerne. Mein Bruder mag das Meer auch gerne. Das schöne ist, wenn man den Horizont vor sich hat, und da ist nichts außer ein Strich, dann kann dahinter theoretisch alles sein und die Welt ist weit offen. Ich finde das bläst den Kopf so schön frei. Das macht auch so schön melancholisch. Ich mag den Sturm genauso wie den Sonnenschein. Ich mag die raue See wahrscheinlich noch lieber, wenn drin im Kamin das Feuer flackert, das mag ich noch lieber als irgendwo gegrillt am Strand zu liegen. Ich mag die Landschaft gerne, das Natürliche und Wilde. Das ist meins.

Lieber Kai, nun ist die Zeit und das Interview leider schon am Ende. Möchtest du den Lesern noch etwas mit auf den Weg geben?
Habt viel Spaß, Freunde!



Interview: Antje Brandt
Bearbeitung: cr
Fotos: Pressematerial (u.a. Anne de Wolff), Sandy Reichel







   
   
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