Ein Beitrag von Christian Reder. Fotos: Redaktion
Eigentlich hätten wir einen Grund zum Feiern. Am 2. September wäre ein Musiker, mit dem wir von Deutsche Mugge so viele schöne Momente erleben durften, 80 Jahre alt geworden. Eine große Party für Egon Linde hätte es geben können, wäre die Stimme und das Herz der Gruppe TRANSIT am 6. Februar 2022 nicht für eine höhere Aufgabe abberufen worden.
Vor diesem traurigen Tag und der Endgültigkeit lag auch eine ebenso traurige Zeit, denn Egon war schon länger krank, was ein Abschied nehmen vor der Bühne unmöglich machte. Dass das letzte Konzert tatsächlich das Letzte sein würde, wusste damals niemand.
Seine Seele spielte ihm schon in den 90ern einen Streich. Burn Out heißt es neudeutsch, und ausgebrannt war er damals wirklich. Aber er, der so viele Menschen mit seiner Stimme und seinem Gitarrenspiel begeistern konnte, zog sich selbst wieder aus dem Loch. Längst hatte er eine Firma für Fenster und Wintergärten am Markt etabliert, da bekam er wieder auf das Bock, was ihn einst hat ausbrennen lassen: Die Musik und den Zirkus drum herum. Er holte die Band zurück ins Leben, mit der er von Anfang der 70er bis Ende der 80er große Erfolge feiern konnte, nämlich TRANSIT. Die Konzerte waren toll und es entstanden auch neue Lieder. Anfangs bewies Linde auch ein gutes Händchen, was Sound und Arrangements betrifft. Dies verlor er leider bei späteren Alben, was sicher auch an fehlenden Möglichkeiten lag, die guten Song-Ideen sachgerecht produzieren zu können. Die DNA, die er den Liedern von TRANSIT aber schon über Jahrzehnte einhauchte, war aber auch in diesen nicht ganz so gelungenen Aufnahmen deutlich wahrnehmbar. Langsam und unbemerkt schlich sich irgendwann dann aber ein böser Geist an. Hatte dies vielleicht auch schon im gerade schon erwähnten Erschöpfungszustand in den 90ern seine Wurzeln? Man weiß es nicht, aber die Demenz streckte ihre dreckigen Pfoten nach ihm aus. Es fing damit an, dass sich Egon auf der Bühne an einzelne Textpassagen nicht mehr erinnern konnte. Die Probleme wurden größer. Am Ende erkannte er teils langjährige Weggefährten nicht mehr. Was für eine schreckliche Entwicklung und tief traurig machende Tatsache. Am Ende war dieser 6. Februar dann womöglich doch eine Erlösung - aber das könnte nur der Betroffene selbst für sich bewerten.
Mit Egon Linde starb auch TRANSIT und mit TRANSIT dieses Gefühl, das in den Zuhörern der Musik entstand. Lieder voller Freiheit, Schönheit, Mystischem und Fantastischem regten zum Träumen und Abrocken an. Und der Spaß an dieser Stimme und die Freude, diesen sympathischen Mann von der Küste zu sehen und zu hören, schwang immer mit. Egal wo Egon und die Band auftraten. Linde und TRANSIT waren bekannt und beliebt für ihre spannenden Vertonungen von Geschichts- und Sagenthemen. Über Mythen und Helden spielten und sangen Egon und seine Kollegen, und zur Legende war der Frontmann selbst auch schon längst geworden, da stand er noch auf der Bühne. So würde man es ihm von Herzen wünschen, dass sich irgendwer nochmal des Liedgutes der Gruppe annehmen und sie wieder auf die Bühne bringen würde. Irgendwie … irgendwann … irgendwo. Nicht als Stadtfest-Klamauk der Ostalgie wegen, sondern der Schönheit und der Gesichte wegen, die in ihnen ruht. Es wäre eine Ehrbekundung für das Lebenswerk Egon Lindes. Heute aber geht nur ein Gruß in den Himmel, denn einen 80. Geburtstag sollte man auch dann nicht vergessen, wenn das Geburtstagskind längst woandes "feiern" muss.
Eigentlich, so schrieb ich eingangs, hätten wir einen Grund zu Feiern. Aber wieso "eigentlich"? Wir haben ihn doch tatsächlich, denn "eigentlich" ist Egon doch noch da. Für jeden, der ihn mochte, anders. Wer die Platten sein Eigen nennen kann, kann sich Egon immer wieder in die Stube holen, seiner Stimme lauschen und in seine Geschichten tauchen. Wer auf den Konzerten war, kann in Erinnerungen schwelgen. Dann sitzt man neben ihm an der Küste, spürt den Winter an der See und trifft die Bernsteinhexe. Alles Gute, Egon. Von welcher Wolke aus Du auch immer auf uns herunter schaust … Wir blicken hier heute nochmal auf ein paar Momente mit Dir zurück:
Vor diesem traurigen Tag und der Endgültigkeit lag auch eine ebenso traurige Zeit, denn Egon war schon länger krank, was ein Abschied nehmen vor der Bühne unmöglich machte. Dass das letzte Konzert tatsächlich das Letzte sein würde, wusste damals niemand.Seine Seele spielte ihm schon in den 90ern einen Streich. Burn Out heißt es neudeutsch, und ausgebrannt war er damals wirklich. Aber er, der so viele Menschen mit seiner Stimme und seinem Gitarrenspiel begeistern konnte, zog sich selbst wieder aus dem Loch. Längst hatte er eine Firma für Fenster und Wintergärten am Markt etabliert, da bekam er wieder auf das Bock, was ihn einst hat ausbrennen lassen: Die Musik und den Zirkus drum herum. Er holte die Band zurück ins Leben, mit der er von Anfang der 70er bis Ende der 80er große Erfolge feiern konnte, nämlich TRANSIT. Die Konzerte waren toll und es entstanden auch neue Lieder. Anfangs bewies Linde auch ein gutes Händchen, was Sound und Arrangements betrifft. Dies verlor er leider bei späteren Alben, was sicher auch an fehlenden Möglichkeiten lag, die guten Song-Ideen sachgerecht produzieren zu können. Die DNA, die er den Liedern von TRANSIT aber schon über Jahrzehnte einhauchte, war aber auch in diesen nicht ganz so gelungenen Aufnahmen deutlich wahrnehmbar. Langsam und unbemerkt schlich sich irgendwann dann aber ein böser Geist an. Hatte dies vielleicht auch schon im gerade schon erwähnten Erschöpfungszustand in den 90ern seine Wurzeln? Man weiß es nicht, aber die Demenz streckte ihre dreckigen Pfoten nach ihm aus. Es fing damit an, dass sich Egon auf der Bühne an einzelne Textpassagen nicht mehr erinnern konnte. Die Probleme wurden größer. Am Ende erkannte er teils langjährige Weggefährten nicht mehr. Was für eine schreckliche Entwicklung und tief traurig machende Tatsache. Am Ende war dieser 6. Februar dann womöglich doch eine Erlösung - aber das könnte nur der Betroffene selbst für sich bewerten.
Mit Egon Linde starb auch TRANSIT und mit TRANSIT dieses Gefühl, das in den Zuhörern der Musik entstand. Lieder voller Freiheit, Schönheit, Mystischem und Fantastischem regten zum Träumen und Abrocken an. Und der Spaß an dieser Stimme und die Freude, diesen sympathischen Mann von der Küste zu sehen und zu hören, schwang immer mit. Egal wo Egon und die Band auftraten. Linde und TRANSIT waren bekannt und beliebt für ihre spannenden Vertonungen von Geschichts- und Sagenthemen. Über Mythen und Helden spielten und sangen Egon und seine Kollegen, und zur Legende war der Frontmann selbst auch schon längst geworden, da stand er noch auf der Bühne. So würde man es ihm von Herzen wünschen, dass sich irgendwer nochmal des Liedgutes der Gruppe annehmen und sie wieder auf die Bühne bringen würde. Irgendwie … irgendwann … irgendwo. Nicht als Stadtfest-Klamauk der Ostalgie wegen, sondern der Schönheit und der Gesichte wegen, die in ihnen ruht. Es wäre eine Ehrbekundung für das Lebenswerk Egon Lindes. Heute aber geht nur ein Gruß in den Himmel, denn einen 80. Geburtstag sollte man auch dann nicht vergessen, wenn das Geburtstagskind längst woandes "feiern" muss.
Eigentlich, so schrieb ich eingangs, hätten wir einen Grund zu Feiern. Aber wieso "eigentlich"? Wir haben ihn doch tatsächlich, denn "eigentlich" ist Egon doch noch da. Für jeden, der ihn mochte, anders. Wer die Platten sein Eigen nennen kann, kann sich Egon immer wieder in die Stube holen, seiner Stimme lauschen und in seine Geschichten tauchen. Wer auf den Konzerten war, kann in Erinnerungen schwelgen. Dann sitzt man neben ihm an der Küste, spürt den Winter an der See und trifft die Bernsteinhexe. Alles Gute, Egon. Von welcher Wolke aus Du auch immer auf uns herunter schaust … Wir blicken hier heute nochmal auf ein paar Momente mit Dir zurück:
• Jubiläumskonzert "40 Jahre Transit" in Berlin (14.11.2014): HIER
• electra & Transit in Barby (25.04.2014): HIER
• TRANSIT & Karussell in Berlin (14.05.2011): HIER
• TRANSIT bei Alex TV (09.04.2011): HIER
• TRANSIT-Comeback in Berlin (12.06.2009): HIER
• Interview mit Egon Linde (08/2008): HIER
• electra & Transit in Barby (25.04.2014): HIER
• TRANSIT & Karussell in Berlin (14.05.2011): HIER
• TRANSIT bei Alex TV (09.04.2011): HIER
• TRANSIT-Comeback in Berlin (12.06.2009): HIER
• Interview mit Egon Linde (08/2008): HIER
