Ein Nachruf mit Fotos von Christian Reder
Von Herzen hatte man ihm den Ruhrstand nach 50 Jahren kreativer und harter Arbeit auf der Bühne und im Tonstudio gegönnt. Gerade einmal ein Jahr hat er ihn genießen können, jetzt ist Fritz Puppel am 10. Februar plötzlich und unerwartet verstorben. Es fehlen einem irgendwie die Worte … Und doch muss man sie finden, denn ohne sie will und darf man einen Musiker wie Fritze nicht einfach so gehen lassen. Als CITY, Fritz' 1972 gegründete Band, vor zwei Jahren einfach aufhörte, hinterließ sie eine große Lücke. Das war schon im gesamten Jahr 2022 klar, dass dieses Loch kommen würde, denn er und CITY waren immer da. Aber gerade Fritz wollte nicht mehr. Der Verlust seines Kumpels Klaus zwei Jahre zuvor hing ihm immer noch in den Kleidern und der Stress, ständig mit der Band auf Achse zu sein, ging ihm mit weit über 70 auch nicht mehr so locker von der Hand. Also wollte er selbstbestimmt und geplant abtreten. Die Ankündigung war raus, und es ging ein Raunen durch die Szene. Es war klar, dass Ende 2022 Schluss sein würde, und ein erstes Mal kam tiefe Traurigkeit in mir auf.
Über all die Jahre stand CITY für Beständigkeit. Für Wiedererkennbarkeit und für Verlässlichkeit. Kam ein neues Album raus, war schon bei der Ankündigung klar, dass man nicht enttäuscht sein würde. Die Qualität ihrer Musik war immer da, die nächste geile Scheibe somit vorprogrammiert. Tonis Gesang und Fritz' Gitarrenspiel waren Konstante, auf die Verlass war. Überhaupt waren CITY eine der wenigen Ostrock-Vertreter, die sich nie verbogen und nie dem Zeitgeist angebiedert haben. Sie blieben sich treu. Und es gab regelmäßig neuen Stoff aus Berlin. Als "Die letzte Runde" 2022 erschien, war klar, dass es definitiv die letzte Platte sein würde. Einmal mehr tiefe Traurigkeit - bei mir und der Fangemeinde.
In den letzten Dezember-Tagen des Jahres 2022 traten Fritz und seine Kollegen noch ein letztes Mal live auf. Was waren das für geile Shows, was waren das für emotionale Momente in Berlin. Wirklich zum letzten Mal sah man Fritz mit seinem Cowboy-Hut, auf den sechs Saiten hexend und den Kollegen einen scharfen Gitarrensound liefernd. Ich selbst hatte live schon etwas früher von ihnen Abschied genommen. Unvergessen bleiben für mich die Muggen in Schmadebeck beim "Dorfrock" im Sommer 2015 und ihr Konzert in Düsseldorf im Mai 2017. Egal, wo man die Band besuchte und es sich eine Gelegenheit ergab, die Musiker zu treffen, waren die Begegnungen mit dem Ruhepol der Band, nämlich Fritz, besonders angenehm. Er strahlte eine angenehme Ruhe aus, eine Gelassenheit, um die man ihn beneidete. Fritz war ein freundlicher Mann, mit dem man gerne zwei bis zweihundert Worte wechselte. Das wird mir in guter Erinnerung bleiben, wenn ich in Zukunft an ihn denken werde. Als der letzte Ton in Berlin kurz vor dem Jahreswechsel 2022 verklungen war, blieb neben all der Freude, den die Band nochmals mit ihrem Live-Spiel und ihren geilen Songs ausgelöst hatte, schon wieder diese Traurigkeit, die einen das ganze Jahr schon begleitet hat. Könnte es eine größere Traurigkeit geben?
Eine Rückkehr auf die Bühne würde es nicht mehr geben, wurde damals nach außen kommuniziert. Andere Bands hatten sich in der Vergangenheit aufgelöst und sich am Ende in Teilen - oder nach kurzer Zeit wieder ganz - irgendwo wieder auf einer Bühne sehen lassen. Dies kam für CITY - oder zumindest für Fritz - nicht in Frage. Die Gitarre in Berlin bei Seite gestellt, sollte definitiv Schluss sein. Ende … Aus … 50 Jahre waren genug. Fortan sollte die ganze Zeit für die Familie … die Frau, die Kinder, Enkel … und überhaupt für's Leben da sein. Dass ihm davon nur noch knapp 13 Monate bleiben würden, hätte wohl niemand gedacht. Gewünscht hätte man ihm mehr. Ein knappes Jahr später erreicht uns an einem trüben Februar-Tag nun die Nachricht von seinem Tod. Gerade stellte ich die Frage, ob es eine größere Traurigkeit geben konnte. Die Antwort ist seit heute klar: Ja, kann es! Die Nachricht von Fritz' Tod lässt einen geschockt zurück. Man kann und will es nicht glauben. Diese Worte hier fielen mir auch alles andere als leicht. Ich sortierte sie mehrmals neu. Jetzt stehen sie hier geschrieben und sie können nicht ansatzweise einfangen, was in mir gerade vor geht.
Fritz wäre im November 80 Jahre alt geworden. Diese bemerkenswert große Zahl, die sein Kumpel Maschine im kommenden Monat erreichen wird, und die andere Kollegen vor ihm schon erreicht haben, wird er leider nicht mehr voll machen. Trotzdem lassen wir ihn hier noch einmal hochleben und vielleicht … wer weiß das schon … wird er von oben herunter schauen und daran teilhaben. Danke, lieber Fritz, für all die vielen Jahre mit Dir und Deiner Band, mit Deinem Gitarrenspiel und dem guten Gefühl, das Du uns mit all dem gegeben hast. Du hast uns als Musiker mit CITY im letzten Jahr schon sehr gefehlt, als Mensch wirst Du es jetzt noch mehr tun. Aber: "Wen die Götter lieben hol'n sie früh / Wir andern machen weiter - irgendwie."
Über all die Jahre stand CITY für Beständigkeit. Für Wiedererkennbarkeit und für Verlässlichkeit. Kam ein neues Album raus, war schon bei der Ankündigung klar, dass man nicht enttäuscht sein würde. Die Qualität ihrer Musik war immer da, die nächste geile Scheibe somit vorprogrammiert. Tonis Gesang und Fritz' Gitarrenspiel waren Konstante, auf die Verlass war. Überhaupt waren CITY eine der wenigen Ostrock-Vertreter, die sich nie verbogen und nie dem Zeitgeist angebiedert haben. Sie blieben sich treu. Und es gab regelmäßig neuen Stoff aus Berlin. Als "Die letzte Runde" 2022 erschien, war klar, dass es definitiv die letzte Platte sein würde. Einmal mehr tiefe Traurigkeit - bei mir und der Fangemeinde.
In den letzten Dezember-Tagen des Jahres 2022 traten Fritz und seine Kollegen noch ein letztes Mal live auf. Was waren das für geile Shows, was waren das für emotionale Momente in Berlin. Wirklich zum letzten Mal sah man Fritz mit seinem Cowboy-Hut, auf den sechs Saiten hexend und den Kollegen einen scharfen Gitarrensound liefernd. Ich selbst hatte live schon etwas früher von ihnen Abschied genommen. Unvergessen bleiben für mich die Muggen in Schmadebeck beim "Dorfrock" im Sommer 2015 und ihr Konzert in Düsseldorf im Mai 2017. Egal, wo man die Band besuchte und es sich eine Gelegenheit ergab, die Musiker zu treffen, waren die Begegnungen mit dem Ruhepol der Band, nämlich Fritz, besonders angenehm. Er strahlte eine angenehme Ruhe aus, eine Gelassenheit, um die man ihn beneidete. Fritz war ein freundlicher Mann, mit dem man gerne zwei bis zweihundert Worte wechselte. Das wird mir in guter Erinnerung bleiben, wenn ich in Zukunft an ihn denken werde. Als der letzte Ton in Berlin kurz vor dem Jahreswechsel 2022 verklungen war, blieb neben all der Freude, den die Band nochmals mit ihrem Live-Spiel und ihren geilen Songs ausgelöst hatte, schon wieder diese Traurigkeit, die einen das ganze Jahr schon begleitet hat. Könnte es eine größere Traurigkeit geben?
Eine Rückkehr auf die Bühne würde es nicht mehr geben, wurde damals nach außen kommuniziert. Andere Bands hatten sich in der Vergangenheit aufgelöst und sich am Ende in Teilen - oder nach kurzer Zeit wieder ganz - irgendwo wieder auf einer Bühne sehen lassen. Dies kam für CITY - oder zumindest für Fritz - nicht in Frage. Die Gitarre in Berlin bei Seite gestellt, sollte definitiv Schluss sein. Ende … Aus … 50 Jahre waren genug. Fortan sollte die ganze Zeit für die Familie … die Frau, die Kinder, Enkel … und überhaupt für's Leben da sein. Dass ihm davon nur noch knapp 13 Monate bleiben würden, hätte wohl niemand gedacht. Gewünscht hätte man ihm mehr. Ein knappes Jahr später erreicht uns an einem trüben Februar-Tag nun die Nachricht von seinem Tod. Gerade stellte ich die Frage, ob es eine größere Traurigkeit geben konnte. Die Antwort ist seit heute klar: Ja, kann es! Die Nachricht von Fritz' Tod lässt einen geschockt zurück. Man kann und will es nicht glauben. Diese Worte hier fielen mir auch alles andere als leicht. Ich sortierte sie mehrmals neu. Jetzt stehen sie hier geschrieben und sie können nicht ansatzweise einfangen, was in mir gerade vor geht.
Fritz wäre im November 80 Jahre alt geworden. Diese bemerkenswert große Zahl, die sein Kumpel Maschine im kommenden Monat erreichen wird, und die andere Kollegen vor ihm schon erreicht haben, wird er leider nicht mehr voll machen. Trotzdem lassen wir ihn hier noch einmal hochleben und vielleicht … wer weiß das schon … wird er von oben herunter schauen und daran teilhaben. Danke, lieber Fritz, für all die vielen Jahre mit Dir und Deiner Band, mit Deinem Gitarrenspiel und dem guten Gefühl, das Du uns mit all dem gegeben hast. Du hast uns als Musiker mit CITY im letzten Jahr schon sehr gefehlt, als Mensch wirst Du es jetzt noch mehr tun. Aber: "Wen die Götter lieben hol'n sie früh / Wir andern machen weiter - irgendwie."