Am 16. September hatte der Musiker Geburtstag!
Ein Beitrag von Béla Szilárd Jávorszky. Aus dem Ungarischen von Attila Ducsay
In der Band V’73 spielte er progressiven Rock, die breitere Rock-Öffentlichkeit bewunderte sein einzigartiges, feinfühliges Klavierspiel und seine lyrisch klingenden Lieder. Mit Sänger und Texter Ferenc Demjén schrieb er Hits wie „Gyertyák“, „Jégszív“, „Angyallány“ oder „Várj míg felkel majd a nap“. István Lerch ist heute siebzig Jahre alt.
Er lebte im Dunstkreis klassischer Musik, bis er als Teenager die Musik von Keith Emerson, Greg Lake und Carl Palmer entdeckte und seine Laufbahn dadurch endgültig in Schwung kam. Bei V’73 waren es hauptsächlich seine Klassik-Bearbeitungen (Tschaikowskis 6. Sinfonie Pathétique, Leó Weiners Divertimento op. 20-2 Fuchstanz), die - hauptsächlich in Fachkreisen - erfolgreich waren. Als Konsequenz dieses Erfolgs tourten V‘73 im Vorprogramm von Omega und Locomotiv GT. Dann begegnete Lerch beim Metronom77-Festival Ferenc Demjén, der gerade seine Band V‘Moto Rock formierte. Elf Jahre verbrachten sie gemeinsam, spielten ihren anspruchsvollen populären Rock, bis Demjén sich 1988 zu einer Solokarriere entschloss und die Band zerfiel.
Lerchs instrumentales Niveau stieg weiter, da er inzwischen am Béla Bartók-Konservatorium seinen Abschluss in Jazz gemacht hatte. Auch deshalb war er Mitglied der 1982er Supergroup. Als Komponist empfand er aber V‘Moto Rock als zu enges Korsett und schrieb auch für andere. Nicht nur für seine damalige Ehefrau Kati Kovács, auch für Zsuzsa Cserháti, Judit Szcűs, Zsuzsa Koncz oder Andrea Malek. Für Charlie Horváth, der neben seiner Sängerrolle in der Tátrai Band ab 1994 als Solist namens Charlie zahlreiche Erfolge feierte, schrieb Lerch gemeinsam mit Texter Attila Horváth Hits wie „Jég dupla viszkivel“ oder „Mindenki valakié“.
Daneben brachte er natürlich auch etliche Soloalben heraus (Különös bolygó, 1989; 10 és ½, 1991; Szomjas angyalok, 1994; Good Bye, 1999), im neuen Jahrtausend trat er aber nur noch zu besonderen Anlässen auf die Bühne. 2001 feierte er im Budapester Kongresszentrum sein dreißigjähriges Bühnenjubiläum, zwei Jahre später führte er ebenda seine „Sinfonie 50“ auf. 2009 gab er mit Caramel und Márta Sebestyén unter dem Titel „Hitsinfonie“ ein Konzert mit Kammerorchester. Im Oktober 2013 spielte er aus Anlass seines sechzigsten Geburtstages im Palast der Künste mit seinen Freunden aus der Rock- und Jazzszene und einem kompletten Sinfonieorchester die schönsten Lieder seiner Karriere.
Damals sprach er: „Ich weiß einen guten Spruch: es ist nicht wichtig, wie viele Jahre dein Leben enthält, sondern wie viel Leben deine Jahre enthalten. Solang ich mich genauso begeistern und auf neue Abwägungen vorbereiten kann wie vor dreißig Jahren, solange fühle ich mich nicht wie sechzig. […] Ich spiele deshalb nicht öfter Konzerte, weil wer mich kennt, weiß, dass ich ein gewissenhafter perfektionistischer Mensch bin, ich brauche Zeit für gründliche Vorbereitung“
Dann erlitt István Lerch 2017 binnen kurzer Zeit zwei Hirnblutungen, hatte zwei lebensrettende und eine korrigierende Gehirnoperation, verbrachte in den letzten fünf Jahren insgesamt achtunddreißig Wochen im Krankenhaus. Es kann als ermutigende Nachricht gesehen werden, dass der Künstler in letzter Zeit gelegentlich wieder Klavier spielt. Mit links, leidenschaftlich.
Er lebte im Dunstkreis klassischer Musik, bis er als Teenager die Musik von Keith Emerson, Greg Lake und Carl Palmer entdeckte und seine Laufbahn dadurch endgültig in Schwung kam. Bei V’73 waren es hauptsächlich seine Klassik-Bearbeitungen (Tschaikowskis 6. Sinfonie Pathétique, Leó Weiners Divertimento op. 20-2 Fuchstanz), die - hauptsächlich in Fachkreisen - erfolgreich waren. Als Konsequenz dieses Erfolgs tourten V‘73 im Vorprogramm von Omega und Locomotiv GT. Dann begegnete Lerch beim Metronom77-Festival Ferenc Demjén, der gerade seine Band V‘Moto Rock formierte. Elf Jahre verbrachten sie gemeinsam, spielten ihren anspruchsvollen populären Rock, bis Demjén sich 1988 zu einer Solokarriere entschloss und die Band zerfiel.
Lerchs instrumentales Niveau stieg weiter, da er inzwischen am Béla Bartók-Konservatorium seinen Abschluss in Jazz gemacht hatte. Auch deshalb war er Mitglied der 1982er Supergroup. Als Komponist empfand er aber V‘Moto Rock als zu enges Korsett und schrieb auch für andere. Nicht nur für seine damalige Ehefrau Kati Kovács, auch für Zsuzsa Cserháti, Judit Szcűs, Zsuzsa Koncz oder Andrea Malek. Für Charlie Horváth, der neben seiner Sängerrolle in der Tátrai Band ab 1994 als Solist namens Charlie zahlreiche Erfolge feierte, schrieb Lerch gemeinsam mit Texter Attila Horváth Hits wie „Jég dupla viszkivel“ oder „Mindenki valakié“.
Daneben brachte er natürlich auch etliche Soloalben heraus (Különös bolygó, 1989; 10 és ½, 1991; Szomjas angyalok, 1994; Good Bye, 1999), im neuen Jahrtausend trat er aber nur noch zu besonderen Anlässen auf die Bühne. 2001 feierte er im Budapester Kongresszentrum sein dreißigjähriges Bühnenjubiläum, zwei Jahre später führte er ebenda seine „Sinfonie 50“ auf. 2009 gab er mit Caramel und Márta Sebestyén unter dem Titel „Hitsinfonie“ ein Konzert mit Kammerorchester. Im Oktober 2013 spielte er aus Anlass seines sechzigsten Geburtstages im Palast der Künste mit seinen Freunden aus der Rock- und Jazzszene und einem kompletten Sinfonieorchester die schönsten Lieder seiner Karriere.
Damals sprach er: „Ich weiß einen guten Spruch: es ist nicht wichtig, wie viele Jahre dein Leben enthält, sondern wie viel Leben deine Jahre enthalten. Solang ich mich genauso begeistern und auf neue Abwägungen vorbereiten kann wie vor dreißig Jahren, solange fühle ich mich nicht wie sechzig. […] Ich spiele deshalb nicht öfter Konzerte, weil wer mich kennt, weiß, dass ich ein gewissenhafter perfektionistischer Mensch bin, ich brauche Zeit für gründliche Vorbereitung“
Dann erlitt István Lerch 2017 binnen kurzer Zeit zwei Hirnblutungen, hatte zwei lebensrettende und eine korrigierende Gehirnoperation, verbrachte in den letzten fünf Jahren insgesamt achtunddreißig Wochen im Krankenhaus. Es kann als ermutigende Nachricht gesehen werden, dass der Künstler in letzter Zeit gelegentlich wieder Klavier spielt. Mit links, leidenschaftlich.