

Ein Nachruf von Christian Reder. Fotos: Katrin Domschke, Herbert Schulze
Michael Barakowski verließ die Welt viel zu früh und auf eine sehr tragische Art und Weise mit nur 63 Jahren. Er hinterlässt seine Frau Annett und viele traurige Fans, die ihn über viele Jahre begleitet und seine Musik geliebt haben.
Michael Barakowski hatte in seinem Leben als Musiker nur einen einzigen Hit. Das war das Lied "Zeit die nie vergeht", das er mit seiner Gruppe PERL im Jahre 1985 an die Spitze der Wertungssendungen im DDR-Rundfunk und -TV katapultierte. Für viele Menschen endet hier die Geschichte des Musikers Michael Barakowski, denn mehr wussten die Medien über ihn bis zuletzt leider nicht zu berichten.

Doch seinen Hit von damals kennen noch heute viele Leute und feiern ihn, wo immer sie ihn auch zu hören bekommen. Entweder bei Retro-Partys in Diskotheken oder bis zuletzt bei ausgewählten Veranstaltungen, wenn Micha noch bei der MODERN SOUL BAND, den OSSIS oder 2014 bei Jürgen Karneys BONG-Liveshow in Leipzig auf der Bühne stand und sein Lied live sang. Aber nicht nur bei den Fans blieb er im Gedächtnis, auch seine Kollegen dachten immer wieder an ihn. Zum 50-jährigen Jubiläum der MODERN SOUL BAND in diesem Jahr sollte Barakowski ein neues Lied einsingen, das auch auf der Jubiläums-CD erscheinen sollte. Doch leider machte ihm das Schicksal einen Strich durch die Rechnung.
Michael Barakowski erlitt vor einiger Zeit einen Unfall in seinem Zuhause. Er brach sich dabei das Becken und musste deshalb operiert werden. Danach kam es zu einer tragischen Entwicklung, von der man immer wieder denkt, dass sie eigentlich weit weg ist. Michael handelte sich während (oder nach) der Operation einen dieser oft durch die Medien geisternden "multiresistenten Keime" ein. Er kämpfte wohl noch tapfer dagegen an, wurde von den Ärzten in ein künstliches Koma versetzt, aber am Freitag verlor er diesen Kampf letztlich. Sein Körper war zu schwach, um gegen diese gegen alle gängigen Antibiotika resistenten Keime zu siegen und letztlich passierte das, was bei so einer Infektion sehr oft am Ende passiert: es kam zu einem multiplen Organversagen. Dabei berichteten Freunde und Kollegen von einem gut aufgelegten Michael Barakowski, den sie noch vor diesem Unfall trafen und mit ihm sprachen. Er sei guter Stimmung gewesen und zeigte dies auch nach außen. Grund dafür war sicher auch seine geliebte Ehefrau Annett, die er erst im vergangenen Jahr heiratete und die er jetzt zurück lässt. Vielleicht waren es auch berufliche Zukunftspläne, die er hatte?! Wenn es das gewesen ist, wird man es wohl nicht mehr erfahren, denn die Szene ist jetzt um eine großartige Stimme, einen geschätzten Kollegen und einen guten Freund ärmer. Das einst so prächtige Bild der DDR- und auch der gesamtdeutschen Musikszene nach 1990 hat wieder etwas an Glanz und Farbe verloren. Gute Reise, lieber Michael und grüß bitte die anderen, schon voraus gegangenen Künstler, die uns - wie Du jetzt auch - sehr fehlen. Vergessen sein wirst Du wohl nie, dafür sorgt allein schon Dein großer Hit aus dem Jahre 1985, der heute ein Evergreen und auf dieser Welt Deine ganz persönliche Spur ist, die Du hinterlassen hast.
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