Zum Tod von

Anke Lautenbach
Ein Beitrag von Christian Reder (25.04.2012). Fotos: Rüdiger Lübeck

 

 

Schon wieder... Schon wieder ist einer unserer Musiker frühzeitig gegangen, und schon wieder war es der Krebs, der einem kreativen Wirken und Leben ein Ende setzte. Gestern verstarb die Sängerin und Dozentin ANKE LAUTENBACH im Alter von nur 52 Jahren.

An der Leipziger Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" absolvierte sie von 1979 bis 1984 ein Studium der Kultur- und Musikwissenschaften. Während dieses Studiums machte die junge Künstlerin eine Gesangsausbildung und trat bereits da schon als Sängerin auf. Sie begeisterte das Publikum als Sängerin einer Tanzkapelle. Ende der 80er gründete ANKE LAUTENBACH mit NOBLE NOISE ihre erste eigene Band und begann an der Leipziger Musikhochschule ein Studium für Gesang, das sie 1991 mit Auszeichnung abschloss. Deutschlandweit bekannt wurde die Künstlerin durch unzählige TV-, Musical- und Gala-Auftritte. Hierbei stand sie mit großen Namen wie z.B. Milva, Caterina Valente, Andrea Bocelli, Johannes Heesters und Harald Juhnke auf der Bühne. Sie arbeitet auch als Dozentin für Liedinterpretation an der Theaterakademie Vorpommern und setzte sich für die Nachwuchsförderung ein. Ein weiteres Highlight ihrer Karriere war der Auftritt bei der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest im Jahre 1997, als sie mit dem Lied "Zwischen Himmel und Erde" an den Start ging. Als Sängerin beeindruckte sie das Publikum mit einer außergewöhnlich guten Stimme und bediente mit ihren Vorträgen in den Bereichen Klassik (z.B. Messias-Variationen nach Georg Friedrich Händel), Popmusik, Rock, Blues, Schlager und Chanson (von Kurt Tucholsky) gleich mehrere Genres. Ihre letzten Theaterrollen waren 2009 die der Sandtreiberin Sonja in der Inszenierung "Der Kupferpfennig" und 2010 die der Feera, die Königin der Nacht, in "Der blaue Saphir". Für das Jahr 2011 war ANKE LAUTENBACH für die Rolle der Richterin in dem Open-Air-Stück "In Sachen Adam und Eva" in Greifswald vorgesehen, doch kurz vor Beginn der Theaterproben bekam die Künstlerin die Diagnose Leukämie.

Helfen!

Knochenmarkspenden retten Leben! Bitte lasst Euch typisieren:

Deutsche Knochenmarkspenderdatei
Zentrale Tübingen
Kressbach 1
72072 Tübingen
Tel.: 07071/943-0
Web: www.dkms.de

Freunde und Kollegen setzten sich für ihre Freundin ANKE ein. Sie organisierten am 22. September 2011 ein Benefiz-Konzert im Berliner "Kosmos", bei dem u.a. Dirk Michaelis, Holger Biege, Frank Schöbel, Eva Maria Pieckert, Tatjana Meisner, Rainer Oleak und viele andere auftraten. Es folgte ein Aufruf an alle Menschen, sich bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei typisieren zu lassen und so vielleicht auch ANKE LAUTENBACH mit einer Knochenmarkspende zu helfen. Diesem Aufruf folgten sehr viele Menschen, und letztlich fand sich vor wenigen Wochen auch eine passende Spende für ANKE. Nach vier Chemo-Therapien bekam die Sängerin zu allem Überfluss auch noch eine schwere Lungenentzündung. Laut Pressemeldungen musste sie künstlich beatmet und ernährt werden. Ankes Lebenswille war jedoch groß, und sie erholte sich davon wieder. Vor ein paar Tagen hörten sich die Neuigkeiten noch so positiv an. Anke bedankte sich über ihre Facebook-Seite bei ihren Fans für die vielen Grüße und Genesungswünsche. Es war zu hören, dass es ihr angeblich wieder besser ging, sie auf einem guten Weg war und sie wieder zurück in ein "normales" Leben finden wollte. Völlig überraschend kam dann aber die Nachricht über ihren Tod. Anke hat den Kampf gegen die Leukämie mutig aufgenommen, hat lange tapfer gekämpft aber sich letztlich dem scheinbar übermächtigen Gegner gestern ergeben müssen. Wir sind tief betroffen und können die Nachricht noch gar nicht richtig fassen...

Auch in Ankes Sinne möchten wir an dieser Stelle darum bitten, dass sich möglichst viele Menschen weiter bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (www.dkms.de) typisieren lassen. Auch wenn ein Mensch seinen Kampf nicht gewinnen konnte, so bleibt die Hoffnung, dass es andere mit einer geeigneten Spende schaffen können.



 

Erinnerungen in Bildern
Anke beim 7. Künstlertreffen am 27.11.2010 in Berlin beim gemeinsamen
Auftritt mit Mike Kilian und der Jonathan Blues Band (Fotos: Rüdiger Lübeck)

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