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Ein Beitrag von Klaus Schmidt und Christian Reder. Fotos 1 & 2 im Text:
Petra Schneider-Schmelzer
mit freundlicher Genehmigung von SUPERillu
 


001 20140221 1085568418Musik,
war der Atem deiner Seele,
der Klang deines Herzens.
Verführend
betörend,
besänftigend und klar.
Sie war Harmonie
im Auf und Ab deines Lebens,
im Fluss jener Zeit.


Mit diesen selbstverfassten Zeilen gedachte Kirsten Kühnert in ihrer Ansprache bei der Urnenbeisetzung am 7. Februar 2014 an Thomas Kurzhals. Mehr als 200 Menschen waren gekommen, um Abschied von ihm zu nehmen. Selbst einen Monat nach seinem Tod ist der Gedanke daran, dass 'der Kurze' nicht mehr da ist, uns mit seinen flotten Sprüchen zum Lachen und mit seiner Musik zum Staunen bringt, noch nicht im Kopf angekommen. Im Herzen schon, denn die Trauer ist für viele noch da, greifbar, stechend und quälend. Nicht jeder, der Thomas auf seinem letzten Weg begleiten wollte, konnte an diesem Tag nach Erkner kommen. Das tat dann noch zusätzlich weh. Aber andere, die konnten, kamen. Und es waren viele! Seine Familie. Freunde. Kollegen. Bernd Römer und Claudius Dreilich von KARAT, der Band, in der er in den 80ern spielte und Spuren hinterließ. Werther Lohse von LIFT, dessen Wege sich mit denen von Thomas immer wieder kreuzten und nicht nur deshalb, weil sie beim Sachsendreier gemeinsam auf der Bühne standen. Auch Peter Meyer und Peter 'Bimbo' Rasym von den Puhdys waren gekommen.002 20140221 1625605369 Mit 'Bimbo' spielte Thomas lange bei der Stern-Combo. Dagmar Frederic, Angelika Mann, Angelika Weiz, Rainer Oleak, Henning Protzmann, Andreas Bicking, Oschek sowie Vater und Sohn Raschke von Karussell und einige der electra-Musiker auch. Die Reihe ließe sich jetzt noch fortführen ... ein paar weitere Namen wird gleich Klaus Schmidt in seinem Abschiedsbrief noch namentlich erwähnen. Und natürlich waren seine Kollegen von der Stern-Combo Meißen auch gekommen. Sie hatten - zusammen mit Bernd Römer von KARAT - etwas besonderes vorbereitet. 
Während der Trauerfeier in der kleinen Kapelle auf dem Friedhof von Erkner saß Manuel Schmid an seinem Keyboard und spielte Songs von Thomas, die er für die Combo geschrieben hatte. "TNTK", "Wir sind die Sonne", "Lebensuhr", "Der eine und der andere", "Das Paar" und "Was bleibt" hatte Manuel in ein instrumentales Medley verwandelt. Im Anschluss sang Manuel die "Waldesstille". In Bild und Ton wurde anschließend mit einem Film, den die Combo für diesen Tag hatte zusammenstellen lassen, und der über eine Leinwand abgespielt wurde, gedacht. Auch Bernd Römer griff zu seinem Instrument und spielte für seinen Freund und Kollegen Thomas die "Musik zu einem nicht existierenden Film". Der letzte Ton war verklungen und Kirsten Kühnert lud die Trauergemeinde zu einer stillen Gedenkminute ein. Ihre sehr bewegende Trauerrede hatte ich eingangs ja schon erwähnt.

Der Abschied fällt schwer. Auch der Umgang mit Thomas' Tod wird nicht leicht fallen. Jeder hat seine eigenen Erlebnisse und Erinnerungen an ihn. Dass er fehlt, wird auch in der Zeit nach diesen Tagen voller Trauer bleiben und immer in solchen Momenten wieder deutlich, wenn der Platz, an dem er gestanden oder gesessen hätte, leer oder der Anruf, auf den man wartet, ausbleiben wird. Thomas hätte aber nicht gewollt, dass uns sein Tod lange lähmt und möglicherweise Einfluss auf unseren Alltag nimmt. Vielleicht hätte er gesagt, "Nimm Dir eine der Stern-Platten, leg sie auf und denk an mich", hätte gelächelt und noch einen lustigen Spruch hinterher geschickt. Aber irgendwas in dieser Art hätte er uns zu verstehen gegeben. So wie wir uns am Telefon immer verabschiedet haben: "Weitermachen!".
(Christian Reder)




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004 20140221 1298006265Mein lieber Tommy,
heute, am 7. Februar 2014, ist nun der endgültige Abschied gekommen. Nach mehr als 40 Jahren gemeinsamen Weges sage ich: Tommy, das waren ereignisreiche Jahre, und keine Minute davon möchte ich heute missen. Fast unübersehbar ist die Menschenmenge, die zu Deinem Abschied auf den Friedhof Erkner gekommen ist. Die kleine Kapelle auf dem Friedhof kann nicht alle aufnehmen.

Hier haben einige Deiner Freunde ein kleines Abschiedsprogramm zusammengestellt. Kirsten Kühnert hat in einem liebevollen Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse Deines Lebens hingewiesen. An vielen der Reisen konnte ich teilnehmen. Gemeinsam haben wir mit der Gruppe KARAT in der Karibik Kuba kennengelernt. Mit der Stern-Combo Meißen in Dagestan erlebten wir die Höhen und Tiefen der damals ruhmreichen Sowjetunion. Es war niemals langweilig mit Dir.

In der Kapelle haben Freunde und Weggefährten auf ihre persönliche Weise von Dir Abschied genommen. Bernd Römer entlockte seiner Gitarre Töne, die allen ins Herz gingen. Manuel Schmid hatte ein Medley Deiner erfolgreichsten Melodien bearbeitet und gesungen. 
Die meisten Lieder waren älter an Jahren als er selbst.003 20140221 1091665405 So konnte man erleben, wie unsterblich Deine Musik ist. Du wirst so nie in Vergessenheit geraten, denn dies ist ein Teil Deiner Seele, der immer gegenwärtig bleiben wird. Texter Norbert Kaiser zeigte sich tief beeindruckt über die auch von ihm stammenden Texte. Er sagte, er habe nie geglaubt, dass die Inhalte so nah auch an den traurigen Ereignissen sein können. Deine Stern-Combo Meißen war fast vollzählig erschienen, wie auch liebe ehemalige Mitglieder: Bernd Fiedler, Karl Härtwig, Andreas Heinrich und Holm Foerster. Ganz besonders möchte ich noch auf Deine Wegbegleiterin Rita Rentzsch hinweisen. Sie hat Dich aufopferungsvoll und liebevoll in Deinen letzten Stunden betreut und begleitet.

Wir alle denken noch einmal an das großartige Konzert im April 2013 im Theater am Potsdamer Platz zurück. Vier Stunden standest Du hinter Deinen geliebten Tasten und trafst mit Deinem Spiel alle Anwesenden ins Herz. Also, lieber Thomas, das war's in diesem Leben. Ich bin fest im Glauben, dass wir uns irgendwo und irgendwann wieder begegnen werden!
Dein Freund Klaus.

 


   
   
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