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Rock | Pop | Deutschrock










Stationen:
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Jazz Youngsters (1960 bis 1964)
Bell Boys Leipzig (um 1963/64)
Blau Gold Delitzsch (um 1965)
Halnics (1966 bis 1967)
Music-Stromers (1967 bis 1968) * erste Profistation
Henry-Kotowski-Quintett (1968 bis 1969)
PUHDYS (1968)
Alexanders (1969 bis 1971)
Panta Rhei (1971 bis 1974)
KARAT (1975 bis 2004)








Die Biographie:


002 20210203 1731840997Lebenslauf/Vita:
Herbert Dreilich wurde am 5. Dezember 1942 im österreichischen Mauterndorf bei Salzburg geboren. Im Jahre 1950 folgten zuerst eine Übersiedlung in die BRD und dann jahrelange Aufenthalte bei Verwandten in England. Das Verhältnis zu seinem Vater soll nicht so gut gewesen sein, wie sich ein Freund heute noch erinnert. Dies war wohl auch der Grund, weshalb seine Mutter mit ihm zusammen im Jahre 1959 schließlich nach Halle/Saale auswanderte. Mutter und Sohn bezogen dort eine Wohnung in der Humboldtstraße im Paulusviertel.

Ebenfalls im Jahre 1959 begann Herbert eine Lehre zum Gebrauchswerber (heute sagt man Fachmann für Schaufenstergestaltung), die er 1962 auch abschloss. Anschließend arbeitete er auch eine Zeit lang in diesem Beruf. Das Spielen auf der Gitarre hatte der junge Herbert autodidaktisch erlernt, als Sänger war er ein Naturtalent. Eigentlich wollte er als Musiker mehr im klassischen Bereich und weniger beim Rock sein Glück finden. Er hatte eine Laufbahn als Harfenist ins Auge gefasst, das Spielen auf der Harfe erlernt und damit auch ein Studium angestrebt. Da dieses Instrument in der Klassik eher für Frauen vorgesehen war, verwarf er seinen Plan wieder. Ein Jahr nach dem Umzug in die Leopoldina-Stadt Halle fand Dreilich als Gitarrist und Sänger seinen Einstieg in die lokale Musikszene. Er schloss sich im Jahre 1960 den dort bereits aktiven JAZZ YOUNGSTERS an und spielte Gitarre. Mit ihm zusammen waren dort u.a. Reinhard Lakomy am Piano und Ecke Bethmann am Schlagzeug aktiv. Einige Zeit später spielte er parallel dazu auch noch in der Leipziger Band BELL BOYS, zusammen mit den Gebrüdern Barthel, Ecke Bethmann und Sieghart Schubert.

Im Jahre 1965 schloss sich Herbert als Gitarrist und Sänger der Gruppe BLAU GOLD DELITZSCH an. Bei einem Auftritt dieser Kapelle zum Pressefest auf der Peißnitzinsel in Halle/Saale lernten sich Herbert und die Musiker Rudolf Lecke und Jörg Dobersch kennen und freundeten sich an. Einige Monate später gründeten die drei Freunde zusammen mit Gregor Stenzel die Gruppe HALNICS, in der Herbert bis ins Jahr 1967 spielte. Dort machte der junge Musiker dann auch erstmals Bekanntschaft mit staatlichen Restriktionen. Von der Stadträtin für Kultur, so erinnert sich sein Musikerkollege Rudi Lecke heute noch, hatte Herbert ein Spielverbot ausgesprochen bekommen. Dies wurde aber geschickt hintergangen: Die für einen Auftritt in der DDR nötige Spielerlaubnis wurde vom damaligen Manager, Joachim Hühnefeld, von der Halleschen UNI JAZZ BAND besorgt, mit der die Gruppe dann zusammen mit dem unter Spielverbot gestellten Herbert Dreilich wieder auftreten konnte.

Im Jahr 1967 zog es den jungen Herbert u.a. auch deswegen nach Berlin, wo er seine Profilaufbahn als Musiker startete. Seine erste Station dort waren die MUSIC-STROMERS, eine ehemalige Skiffle-Band, die inzwischen im Bereich Beat-Musik aktiv war. Hier spielte er u.a. gemeinsam mit Gerhard "Hugo" Laartz, dem späteren Gründer der MODERN SOUL BAND, und Udo Reichel. Dreilich war dort u.a. auch dafür verantwortlich, dass erste eigene Titel entstanden. Damals noch instrumental und ohne Texte, die beim Publikum aber extrem angesagtm waren. Durch die steigende Popularität der Band holte ihn bei den MUSIC-STROMERS die Vergangenheit wieder ein. Wie auch in der Zeit in seiner Heimatstadt Halle/S. musste er 1968 die Erfahrung machen, dass seiner Band von Seiten der Behörden ein Auftrittsverbot ausgesprochen wurde. Ein Problem, mit dem zu dieser Zeit viele Bands im ganzen Land zu kämpfen hatten, das speziell Herbert aber ein weiteres Mal ausbremste.

Nach dem Aus der MUSIC-STROMERS schloss sich Dreilich noch im gleichen Jahr dem HENRY KOTOWSKI QUINTETT und - als Ersatz für den zur Volksarmee eingezogenen Quaster Hertrampf - den PUHDYS an. Die PUHDYS waren damals aber noch weit davon entfernt, eigene Lieder zu spielen oder ein eigenes Profil zu haben. Es war zu diesem Zeitpunkt eine reine Coverband und Herberts Zeit dort nur kurz. Ihn zog es im Jahre 1969 zu den ALEXANDERS, wo er auf ehemalige Kollegen wie Reinhard Lakomy und Udo Reichel, aber auch auf Kollegen traf, mit denen er später große Erfolge feiern sollte, nämlich Henning Protzmann und Ed Swillms. Mit den ALEXANDERS gab es auch erste Studioproduktionen. Beim Rundfunk der DDR produzierte die Gruppe die Lieder "Honigmond", "Hoffnung" und "Nachts", die häufig im Rundfunk gespielt wurden. Im Jahre 1970 verließ Herbert zusammen mit Johannes Lemke, Ulrich "Ed" Swillms, Henning Protzmann und Joachim Schmauch die ALEXANDERS und gründete mit diesen und einigen anderen Kollegen, z.B. Frank Hille und Veronika Fischer, die Gruppe PANTA RHEI.

Zwischen 1971 und 1974 gehörte Herbert dieser All-Star-Truppe an, in der die Creme de la Creme der ostdeutschen Musikszene gemeinsam musizierte. Ein Album (1973), drei Singles und eine Vielzahl von Rundfunk- und Live-Produktionen, die Jahre später erst auf Platte und CD erschienen sind, sind Dokumente des kreativen Schmelztiegels aus dieser Zeit, wobei die letzte Single ("Stunden") bereits unter Herberts Namen mit dem Zusatz "und die Gruppe Panta Rhei" erschienen ist. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits viele der Kollegen ausgestiegen und hatten sich anderen Bands angeschlossen. Protzmann hatte z.B. gerade den Grundstein für seine neue Band KARAT gelegt. Darum gilt die Single "Stunden" auch als ein Zwischending aus Band- und Solo-Platte.

Zwischen Ende der 60er und Mitte der 70er profitierte auch ein junger Hallenser Musiker vom Wissen und den Erfahrungen Herbert Dreilichs. In der Hallenser Humboldtstraße, wo auch nach Herberts Umzug nach Ostberlin seine Familie weiterhin lebte, wohnte ein paar Häuser weiter die Familie Jones, die ebenfalls 1959 aus England nach Halle gezogen war. Deren Sohn Martin lernte Herbert über die Töchter der Familie Schnelle kennen, mit denen er schon längere Zeit befreundet war. Herbert war zu dem Zeitpunkt mit einer der Töchter, Uta (die spätere Mutter seines Sohnes Claudius), liiert.009 20210203 2078739031 Für den jungen Martin Jones wurde Herbert sowas wie der große Bruder. Er protegierte Martin ein bisschen, führte ihn an die Musik heran und gab ihm seine Erfahrungen, die er in seiner bisherigen Laufbahn sammeln konnte, weiter. Auch ging Herbert mit Martin zum Konservatorium und meldete ihn dort an. Im Gegenzug besorgte ihm Martin später Instrumente, u.a. die beiden Gitarren, die Herbert in der Anfangszeit bei KARAT spielte. In den 80ern wurde Martin Frontmann der M.Jones-Band und ihre Wege kreuzten sich bei Festivals wieder, bei denen seine Band und KARAT mit Herbert gemeinsam auftraten.

Nachdem sich die Gruppe PANTA RHEI ab 1974 Stück für Stück auflöste, hing Herbert ein wenig in der Luft. Für ihn hatte sich noch keine neue Band aufgetan, der er sich hätte anschließen können. Dafür produzierte er beim Rundfunk der DDR eine Reihe von Kinderliedern. Die dabei entstandenen Titel "Thomas, unser Neuer in der Klasse" (hier stand Herberts jüngerer Bruder Thomas Pate), "Die Lehrerin", "Lied über die Wochentage" und "Marie, die Verkehrspolizistin", die allesamt aus Herberts Feder stammen, wurden damals aber nicht auf Platte veröffentlicht. Warum sie im Studio produziert, letztlich aber nicht veröffentlicht wurden, lässt sich heute nicht mehr klären.

Bei Henning Protzmanns neuer Band KARAT war indes der Pianist Christian Steyer nach nur wenigen Wochen wieder ausgestiegen. Henning suchte deshalb einen Ersatz und hatte Ed Swillms ganz oben auf seiner Wunschliste stehen. Als Henning Ed fragte, ob dieser sich seiner Band anschließen wolle, machte er zur Bedingung, dass auch Herbert als Sänger mitkommen müsse. Herbert und Ed waren damals nicht nur befreundet, Ed fühlte sich durch Herbert außerdem stark inspiriert, Musik zu schreiben, quasi ihm direkt auf den Leib zu schneidern. Diese Energie wollte Ed nicht verlieren und deshalb zukünftig nur gemeinsam mit Herbert arbeiten. Henning wollte Ed bei KARAT unbedingt mit an Bord haben, und obwohl er mit Neumi Neumann seinen Sänger längst gefunden hatte, ließ er sich nicht ganz freiwillig auf den von Ed vorgeschlagenen Deal ein und holte Herbert als zweiten Sänger mit in die Band. Ab 1975 gehörte Herbert Dreilich somit der Gruppe KARAT an.

Mit ihr feierte Herbert Dreilich die größten Erfolge seiner musikalischen Laufbahn. Ab 1978 und dem Ausstieg von Neumi war Dreilich schließlich auch der alleinige Sänger, der fortan bei KARAT - mit einer einzigen Ausnahme, nämlich "Der Spieler" - alle Lieder sang. Die Geschichte der Band ist bekannt und kann HIER auch nachgelesen werden. KARAT und Herbert wurden auf beiden Seiten der Mauer mit Auszeichnungen überhäuft und die Band war die bekannteste DDR-Gruppe im Westen, gekrönt von einer Goldenen Schallplatte für das 1982er Album "Der blaue Planet" und einer "Goldenen Europa". Doch trotz aller Erfolge gab es innerhalb der Band immer wieder Reibereien. Das Verhältnis zwischen Bandchef Henning Protzmann und Herbert Dreilich war von Anfang an ziemlich unentspannt. Dies steigerte sich mehr und mehr zu einem direkten Machtkampf, der Mitte der 80er zum Höhepunkt kam. Henning wollte Herbert 1985 aus der Band raus haben und einen neuen Sänger installieren. Erste Unternehmungen in diese Richtung waren wohl auch schon seitens Protzmann unternommen worden, kamen aber nicht zum Abschluss. KARAT ohne Herbert war für die Kollegen undenkbar, weshalb Herbert letztlich auch als Sieger dieses Machtkampfs hervor ging. Henning verließ die Band kurz nach der Tour zum 10-jährigen Bestehen entnervt und entkräftet.

Der interne Machtkampf brachte aber noch weitere Opfer mit sich, denn auch der gesundheitlich vorher schon angeschlagene Ed Swillms zog sich nun komplett zurück, so dass Herbert und sein Kollege Thomas Kurzhals ab sofort für die kreativen Dinge allein verantwortlich waren. Die beiden teilten sich auf Konzertreisen nicht nur ein Hotel-Zimmer, sondern steckten in Bezug auf das Schreiben neuer Lieder und bei den Produktionen im Studio die Köpfe zusammen. Nach Kurzhals' Ausstieg im Jahre 1991 übernahm Herbert die Aufgabe, neue Lieder und Platten zu machen, fast allein. Anfangs noch mit Kurzhals' Nachfolger bei KARAT, Martin Becker, entwickelte sich der kreative Prozess letztlich zu einer One-Man-Show. Dreilich schrieb neue Lieder und suchte sich Partner, mit denen er diese im Studio einspielen konnte. Sein Freund Thomas Kurzhals erzählte dazu mal, dass sich Herbert diesbezüglich von seinem direkten Umfeld allein gelassen fühlte, weshalb er nach Hilfe von außen suchte. Seit den 80ern war es auch ein Wunsch, Lieder mit Peter Maffays Band aufzunehmen. Dazu kam es zu Lebzeiten jedoch nicht. Auf diese Weise wurde das letzte Album der Band, das vor seinem Tod entstand, nämlich "Licht und Schatten", im Jahre 2003 gemeinsam mit dem Produzenten und ROCKHAUS-Musiker Beathoven im Alleingang geschrieben, eingespielt und produziert. Die Kollegen aus seiner Band spielten dabei nur eine Nebenrolle (oder auch gar keine).

Die letzten Jahre waren für Herbert Dreilich zudem von gesundheitlichen Problemen geprägt. Während eines Konzerts in Magdeburg erlitt der Sänger im Jahre 1997 einen Schlaganfall. Kurz vor dem Ende des Auftritts, direkt auf der Bühne. Obwohl er bereits kurze Zeit später sein Comeback mit einem Auftritt bei Peter Maffays "Begegnungen"-Tour feiern konnte, schleppte er die Folgen des Schlaganfalls in den letzten Jahren seines Lebens mit sich herum. So konnte er z.B. nicht mehr Gitarre spielen und langes Stehen war auch ein Problem. Bei den Konzerten stand für ihn deshalb immer ein Hocker auf der Bühne bereit, auf den er sich setzen und die knapp zwei Stunden Konzert leichter absolvieren konnte. Für das Jahr 2003 stand eine große Tournee an, die "Ostival-Tour" hieß und auf der neben KARAT auch noch andere ehemalige DDR-Bands "im Westen" mehrere Konzerte spielen sollten. Wenige Wochen vor dem Tour-Start begab sich Herbert aufgrund von gesundheitlichen Problemen in ärztliche Behandlung. Die gesundheitlichen Probleme hatten ihre Ursachen in einer schweren Krebserkrankung. Am Tag, an dem ihm das Ergebnis der Untersuchungen mitgeteilt wurde, hatte die Gruppe KARAT einen Fernsehtermin in Köln. Obwohl ihm die Ärzte rieten, sich umgehend in ein Krankenhaus zu begeben, trat er trotzdem in dieser Sendung auf und unterrichtete seine Band-Kollegen kurz vorher von seinem Gesundheitszustand. Dieses Verhalten, entgegen ärztlichem Rat doch aufzutreten, zeigte nur, wie sehr ihm sein Beruf als Musiker am Herzen lag und wie wichtig ihm eine eingegangene Verpflichtung wie diese TV-Aufzeichnung war. Die Dramatik um seine Person war dem Auftritt letztlich in keiner Sekunde abzulesen. Er wurde leider zu seinem letzten.

Herbert Dreilich stemmte sich über ein Jahr mit all seinen Kräften gegen die Krankheit, verlor den ungleichen Kampf aber am 12. Dezember 2004. Er starb in seinem Haus in Berlin. Mit ihm verlor die Musikwelt eine der einzigartigsten Stimmen und die Gruppe KARAT ihr Gesicht, ihre Seele und ihre Wiedererkennbarkeit. Herbert Dreilich wurde auf dem Biesdorfer Friedhof in Berlin beigesetzt.

008 20210203 1318026283In der Zeit zwischen der Diagnose im Sommer 2003 und Herberts Tod im Dezember 2004 schrieb der Musiker noch neue Lieder, die er teils als Demos im eigenen Studio aufnahm. Die Gruppe KARAT weigerte sich aber, diese nach seinem Tod im Studio aufzunehmen und unter "ihrem" Namen zu veröffentlichen. Was zu Lebzeiten nicht klappte, wurde deshalb nach seinem Tod doch Peter Maffay möglich gemaöcht: Herberts letzte Lieder wurden mit seiner Band im Studio eingespielt. Die Lieder, die Herbert vor seinem Tod nicht mehr selbst singen und seinen Gesang dabei auf Demo-Bändern aufzeichnen konnte, wurden stattdessen von Petra Zieger, Thomas Natschinski und Peter Maffay gesungen. Die so produzierten Lieder erschienen im Jahre 2005 auf der zweiten CD des Jubiläums-Albums "30 Jahre KARAT".

Wenn man heute Weggefährten, Kollegen und Freunde nach Herbert Dreilich fragt, bekommt man ein einheitliches Bild von diesem Menschen. Man spricht in den höchsten Tönen von ihm - sowohl als Musiker, als auch als Mensch. Frank Lausch, ein Hallenser Musikant, erzählt z.B., dass Herbert in Halle noch immer hohes Ansehen genießt. Er sei ein Kumpel-Typ gewesen, "einer von uns", der nie vergessen habe, woher er kam. Für ihn sei es völlig normal gewesen, sich beim Besuch der Stammkneipe neben einen Kohlenfahrer an den Tisch zu setzen, einfach nur um sich zu erkundigen, wie es ihm gerade so geht. Andere Kollegen berichten von Freundschaften, die über Jahrzehnte Bestand hatten und bis zu seinem Tod andauerten. Sie erzählen von Herzlichkeit, die der Mann ausstrahlte, von einem feinen Menschen, der nie bösartig oder unfreundlich war, und von tollen Erinnerungen an gemeinsam verbrachte Zeit. Herbert sei stets nah an den Leuten dran gewesen, kannte keine Star-Allüren und liebte seinen Beruf als Musiker. Um das Drumherum in der Musikszene wollte er sich nie kümmern, seine Energie war nur für den kreativen Part reserviert. Auch für das Internet hatte er nichts übrig - das war ihm suspekt. Das Organisatorische rund um seine Band überließ er gern anderen, aber wenn man ihn um etwas bat - eine Hilfestellung, ein Interview, einen Ratschlag - war er sofort zur Stelle und half, wo es ihm möglich war.

Leider wurde er nach seinem Tod auch missverstanden, denn dieser unsägliche Namensstreit um das Wort "Karat" im Zusammenhang mit dem Wirken einer Musikgruppe hatte nichts mit Egoismus oder Selbstverliebtheit zu tun, wie man ihm rund um den Gerichtsprozess im Jahre 2007 unterstellte (übrigens auch von Kollegen, die sich wenige Jahre zuvor noch mit ihm gemeinsam in die auf ihn scheinende Sonne stellten). Er sicherte sich nach seinem Schlaganfall die Namensrechte am Bandnamen nur deshalb, weil er in den Jahren davor - speziell nach der Wende - einiges gesehen und erlebt hat, das ihn hat hellhörig werden lassen. Quasi als reinen Selbstschutz und auch zum Schutz seiner Band sicherte er sich die Rechte, damit da kein Schindluder mit getrieben werden konnte. Was die Presse am Ende daraus machte, entsprach jedenfalls nicht der Wahrheit.



Stand: 02/2021
Autor: Christian Reder
Fotos: Herbert Schulze, Rudi Lecke, Benjamin Weinkauf, Privatarchiv Herbert Dreilich, AMIGA
Vielen Dank an Rudi Lecke, Frank Lausch, Ed Swillms, Thomas Kurzhals, Martin Jones und Jörg Dobersch für Erzählungen, Infos und Fotos in Vorbereitung auf dieses Portrait! Ebenso an Herbert Dreilich, der dem Autor dieser Biographie noch zu Lebzeiten Einblicke in sein Leben und Karriere gab.
 


Interviews:
• Herbert Dreilich im Gespräch mit Christian Reder (2003): HIER

Besondere Beiträge:
• Ein Besuch am Grab von Herbert Dreilich (07/2016): HIER








Die Diskographie

Herbert Dreilich war an allen Produktionen der Gruppen Panta Rhei (siehe HIER) und ALEXANDERS (siehe HIER), sowie den Produktionen der Gruppe KARAT bis zum Jahre 2003 (siehe HIER) beteiligt. In diesem Kapitel sind nur die Platten und CDs aufgeführt, die abseits dieser Bands mit seiner Beteiligung entstanden sind


si01 20210203 1016968058Titel: "Stunden"
Interpret: Herbert Dreilich & die Gruppe Panta Rhei
Format: Single (7")
Label: AMIGA (DDR)
Katalognummer: 4 56 038
Erschienen: 1974
Anmerkung: Zwischending aus Solo- und Band-Platte. Die Gruppe Panta Rhei löste sich zum Zeitpunkt des Erscheinens dieser Single bereits auf, so dass sie unter Herberts Namen mit dem Zusatz "... und die Gruppe Panta Rhei" erschienen ist.

Titel:
Seite 1: "Stunden"
Seite 2: "Nacht und Tag"


samp01 20210203 1877075431Titel: "Schlagersterne 1'79"
Interpret: Diverse
Format: Kopplung (LP)
Label: AMIGA (DDR)
Katalognummer: 8 55 646
Erschienen: 1979
Beschreibung: Herbert Dreilich ist Komponist des Songs "Wind, Wind", der auf dieser Kopplung von Aurora Lacasa gesungen wird.


lp01 20210203 1026630231Titel: "It's Only Rock'n'Roll"
Interpret: Die Gitarreros
Format: Album (LP)
Label: AMIGA (DDR)
Katalognummer: 856 231
Erschienen: 1986
Anmerkung: Herbert Dreilich war neben Tamara Danz, Mike Kilian und Toni Krahl Sänger der All-Star-Band GITARERROS. Bei der Wiederauflage dieses Albums auf CD im Jahre 2016 wurde zusätzlich eine DVD mit einem Konzertmitschnitt veröffentlicht.

Titel:
Seite 1: "Freitag", "Rock'n Roll Hoo Chee Coo", "Kurzschluss", "Meister aller Klassen", "Red House Blues"
Seite 2: "People Get Ready", "Musik zu einem nicht existierenden Film", "It's Only Love", "Honky Tonk Woman", "Johnny B. Goode", "Taufrisch"


sonst01 20210203 1421209740Titel: "A Szerelem Útjain"
Interpret: Rezso Soltész
Format: Album (LP)
Label: Varietas Records (HUN)
Katalognummer: SLP 1990/001
Erschienen: 1990
Beschreibung: Das auf diesem Album befindliche Lied "Nem Elég A Szó" ist eine Komposition von Herbert Dreilich und wurde im Original von KARAT unter dem Titel "Die Schatten werden länger" veröffentlicht.


samp03 20210203 1564748000Titel: "Beatkiste 5 (Die Jahre 1970 - 1974)"
Interpret: Diverse
Format: Kopplung (CD)
Label: BARBArossa (D)
Katalognummer: EdBa 01329-2
Erschienen: 1996
Beschreibung: Herbert Dreilich ist auf dieser Kopplung mit dem Titel "Meine Liebe" zu hören. Der Song stammt aus dem Jahre 1974.


sonst02 20210203 1626269219Titel: "Begegnungen live"
Interpret: Peter Maffay
Format: Doppel-Album (2 CDs)
Label: BMG/Ariola (D)
Katalognummer: 74321652802
Erschienen: 1999
Beschreibung: Herbert Dreilich war Gast bei Peter Maffays "Begegnungen-Tour" im Jahre 1998. Auf diesem Mitshnitt ist er als Sänger der Lieder "Über sieben Brücken musst Du geh'n" (im Duett mit Peter Maffay) und "Ozean" (solo) zu hören.


si02 20210203 1954996474Titel: "Lieber Gott"
Interpret: Marlon + Freunde
Format: Single (Maxi CD)
Label: BMG/Home Records (D)
Katalognummer: HOM 6731852
Erschienen: 2002
Anmerkung: Zu den Freunden von Marlon gehörte neben Joachim Witt, Nena, Peter Maffay, Rolf Stahlhofen und Udo Lindenberg auch Herbert Dreilich, der hier als Sänger zu hören ist. Der Erlös vom Verkauf dieser Single gig an die Opfer der Flutkatastrophe des Sommers 2002.

Titel:
"Lieber Gott (Radio Version)", "Lieber Gott (Original Version)", "Lieber Gott (Nice+Long Version)", "Lieber Gott (Fresh Audio Version)"


lp02 20210203 1699486158Titel: "30 Jahre Karat"
Interpret: KARAT & Herbert Dreilich
Format: Doppel-Album (2 CDs)
Label: AMIGA (D)
Katalognummer: 82876750882
Erschienen: 2005
Anmerkung: Die zweite CD beinhaltet die letzten Songs von Herbert Dreilich, die hier erstmals veröffentlicht wurden. Sie wurden nach seinem Tod von den Musikern der Peter Maffay-Band im Studio eingespielt. Auf der ersten CD befinden sich von Herbert noch zu Lebzeiten für diese Jubiläums-CD ausgewählte Lieder von KARAT.

Titel:
CD 1: "Le Doyen", "Der blaue Planet", "Über sieben Brücken", "Albatros", "König der Welt", "Auf den Meeren", "Blumen aus Eis", "Das kann niemand so wie du", "Hab den Mond mit der Hand berührt", "Und ich liebe dich", "Kalter Rauch", "Wo bist du", "Gewitterregen", "Ay, ay, que verano", "Le Doyen II"
CD 2:: "Zeit der Gewinner", "Dein Bild", "Mich zwingt keiner auf die Knie", "Einmal", "Morgensonne", "Zünd mich an", "Nur bei dir", "Heute und morgen", "Jede Stunde", "Ebbe und Flut", "Manchmal denk ich"


samp02 20210203 1551729337Titel: "Wilder Osten (Rock Edition)"
Interpret: Diverse
Format: Kopplung (CD)
Label: EuroTrend (AUT)
Katalognummer: CD 153.056
Erschienen: 2007
Beschreibung: Herbert Dreilich ist auf dieser Kopplung mit dem Titel "Die Lehrerin" zu hören. Dabei handelt es sich um ein von ihm komponiertes, getextetes und gesungenes Kinderlied aus dem Jahre 1974. Fälschlicher Weise ist als Interpret auf der Hülle die Gruppe KARAT angegeben; es müsste aber Herbert Dreilich heißen.


sonst03 20210203 1369859978Titel: "Peter Maffay und ..."
Interpret: Peter Maffay
Format: Album (CD)
Label: SONY Music (D)
Katalognummer: 19439806352
Erschienen: 2020
Beschreibung: Herbert Dreilich auf diesem Album mit einem Duett zu hören, bei dem er gemeinsam mit Petr Maffay den Song "Über sieben Brücken musst Du geh'n" live singt.












Videos:































Fotos/Autogramme:
 
 
 
Fotoalbum von Herbert Schulze (70er und 80er):
 
Die Bilder aus dieser Fotostrecke können in digitaler Form für den privaten Gebrauch gegen
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