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Label: VÖ: Kat.-Nr.: Inhalt: |
Amiga / Sony 2009 88697573322 Volume I Volume II Volume III |
Tracklisten:
![]() Tritt ein in den Dom Tagesreise Feuerball Am Fenster Träume wie Segel Meeresfahrt Wo das Meer beginnt |
![]() Der Kampf um den Südpol Gloriosa Daß kein Reif Tief in uns Albatros Geh dem Wind nicht aus dem Wege Nach dem Konzert (live) |
![]() Auf Engel schießt man nicht Bulgarien-Rock Black Power Es fällt mir schwer Krywán, krywán Dreamtime El Sonido |
Erstaunlich, auf welche Ideen die AMIGA-Kompilatoren immer noch kommen, wenn es darum geht, die DDR-Rock-Vergangenheit aufzuarbeiten und in Szene zu setzen. Nun also die "Extralangen XXL-Klassiker", vereint zu einer Box aus drei CDs. Und die hat einiges zu bieten! Wahrhaft Historisches wie "Tritt ein in den Dom", "Gloriosa", "Feuerball" und natürlich "Albatros" - aber auch Beispiele dafür, daß "besonders lang" nicht gleichbedeutend mit "besonders gut" sein muß. Zuweilen kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß die Auswahl der Titel (um die wirklichen und unverzichtbaren Prachtstücke deutscher, demokratischer Musikkunst herum) mit Dartspfeilen getroffen wurde. Insbesondere die Puhdys hat es dabei erwischt, die mit zwei eher schwachen Werken vertreten sind und nicht im entferntesten gegen Perlen wie "Meeresfahrt" von Lift oder dem unverwüstlichen "Kampf um den Südpol" von der Stern Combo Meißen (Da hätte es aber ruhig auch mal ein anderer Titel sein dürfen - ist ja nicht so, daß es an Auswahl mangelte...) anstinken können. Klarer Fall von "unter Wert geschlagen". Mindestens unpassend auch der Beitrag von Ute Freudenberg & Elefant. Ein krampfhaft auf Rock getrimmter Versuch, es den "Großen" gleich zu tun. Doch die Freudenberg war nie eine Rocksängerin und sie wird auch nie eine. Und daß man den Gummibärchen-Pop von Arnold Fritzsch (Kreis, Pop-Projekt) zum Rock-Klassiker hochstilisiert, ist fast schon ein Sakrileg. Vor allem wenn man bedenkt, daß Namen wie Karussell, Pond oder Panta Rhei gänzlich unberücksichtigt bleiben. Doch sei's drum: Man kann es eh nicht jedem recht machen und am Ende bleibt immer noch genug Material übrig, das die Anschaffung der Box (die sicher wieder zum Hammerpreis in die Läden kommt) lohnenswert macht. Einige der enthaltenen Klassiker sind schließlich seit langer Zeit endlich wieder auf CD erhältlich, bei anderen hat man die Chance festzustellen, wie gut sie eigentlich waren und sind. Letzteres ist uns z.B. bei "Am Fenster" von City aufgefallen, das ja in der kurzen Mainstream-Version zu den ausgenudeltsten DDR-Songs überhaupt zu zählen ist, als Gesamt-Werk jedoch noch immer Gänsehaut erzeugen kann. Die positiven Aspekte überwiegen also auf jeden Fall, so daß als Fazit bleibt: Empfehlenswert. (kf)