electra40cd 20130102 1681397867 Titel:
Label:
VÖ:

Titel:

 

"Electra 40 Klassik - Das Jubiläumskonzert"
Buschfunk
Oktober 2009

CD 1:
1. Intro - Säbeltanz
2. Einmal ich, einmal du...
3. Vier Milliarden
4. Frau im Spiegelglas
5. Die Sixtinische Madonna

CD 2:
1. Bourée / Locomotive Breath
2. Still got the blues
3. Türkischer Marsch
4. Wenn die Blätter fallen
5. Wie im Film
6. Weiter, weiter...
7. Das kommt weil Deine Seele brennt
8. Der grüne Esel
9. Tritt ein in den Dom
10. Nie zuvor
11. Good golly, miss molly
12. Seh in die Kerzen


Für den Fan einer Rockband oder eines Interpreten gibt es zwei Szenarien, die sich keiner wünscht und die gleichzeitig einer großen Katastrophe gleich kommen. Das eine ist, wenn sich die Band, die man jahrelang begleitet, und die einen über Jahre mit ihrer Musik erfreut hat, plötzlich auflöst. Das andere, wenn die Lieblingsband sich dazu entschlossen hat, keine neuen Songs mehr zu produzieren und nur noch altes Material live auf der Bühne zu spielen. Darum werden sehr viele Fans der Gruppe Electra sicher auch sehr enttäuscht gewesen sein, als sie in einem Interview der Band in der "Melodie & Rhythmus" zu lesen bekamen, dass sie sich wohl endgültig vom Gedanken verabschiedet haben, jemals wieder neue Songs zu schreiben und auf CD zu veröffentlichen. Ob die Aussage, die Fans wollen beim Konzert eh nur die Klassiker hören, auf alle Fans pauschal übertragbar ist, darf wohl zurecht bezweifelt werden. Trotzdem feierte die Band Electra in diesem Jahr ihr 40. Jubiläum und tat das auch auf der Bühne mit einem Jubiläumsprogramm und der Neuen Elbland Philharmonie als Verstärkung.
Als Location für das Jubiläumskonzert und den Mitschnitt für CD und DVD suchte man sich in Dresden den Kulturpalast aus. Bernd Aust und Kollegen packten dort also das komplette Besteck aus, um sich und ihre Fans zu feiern. Es war schon ein beeindruckendes Bild mit dem großen Orchester im Hintergrund und der Kultband aus Sachsens Landeshauptstadt auf der Bühne (der Konzertbericht nebst Fotos ist unter "Live-Berichte" bei uns zu finden). Darum kamen natürlich auch alle Klassiker der Kapelle zum Einsatz, insbesondere die komplette Rocksuite "Die Sixtinische Madonna" als Wiederaufführung. Das war's dann aber auch schon mit den Überraschungen in der Setlist. Ansonsten erfreute die Band ihr Publikum mit dem Material, das man auch sonst von Electra zu hören bekommt, wenn man sie sich in Neuruppin, Guben oder Thale anschauen geht. Dies störte das versammelte Publikum aber wenig, und es feierte "seine" Band mit tosendem Beifall, wie auf der CD auch zu hören ist. Handwerklich kann man der Gruppe Electra bei ihrem abgelieferten Tondokument nichts nachsagen. Seien es die umwerfenden und filigran gespielten Gitarrensoli eines Eckhard Lipske oder das druckvolle Gewummer des Herrn Möckel hinter der Schießbude... jeder Einzelne ist ein Virtuose seines Fachs. Das Programm mit seinen vielen Hauptdarstellern klingt rund und nahezu vollständig. Ein weiterer Wermutstropfen ist dennoch zu finden. Es wäre gerade bei einem runden Jubiläum schön gewesen, wenn man dazu auch Manuel von Senden eingeladen, bzw. er gemeinsam mit der Band auf der Bühne gestanden hätte. Von Ende der 70er bis zur Wende war von Senden eine der prägendsten Stimmen der Formation, und es wäre mehr als nur ein Highlight gewesen, hätte man von Senden "seine" Klassiker singen lassen.
Da der Inhalt der beiden CDs relativ kurz abzuhandeln war, widmen wir uns nun der Aufmachung des Jubiläums-Tonträgers. Wie nahezu alle Veröffentlichungen aus dem Hause Buschfunk, kommt auch diese Doppel-CD in einem wunderbar gestalteten Digipak daher. Ein richtiger Eyecatcher, der aus der Masse aller Neuerscheinungen sicher heraussticht. Nach dem Aufklappen findet der Fan neben den zwei CDs noch ein wirklich schön gemachtes Booklet mit vielen Fotos vom Konzert, aber auch seltenen und alten Aufnahmen aus allen Schaffensphasen. Ein von Bernd Gürtler verfasster Text über die Gruppe Electra und alle wichtigen Stationen rundet das Gesamtpaket ab.
Fazit: Auch wenn Electra-Fans alles schon längst zu Hause haben, was die Kapelle je veröffentlicht hat, so ist er nicht vollständig ohne diese Neuveröffentlichung. Das Crossover-Konzept mit Rockband und Philharmonie-Orchester ist sicher keine Erfindung der Neuzeit (das kennen wir schon von den Scorpions, Doro Pesch und beim 25. Jubiläum von Karat wurde man auch Ohrenzeuge dieser Spielart), aber macht bei der Musik einfach Sinn. Die klassischen Elemente mit der Rockmusik ergeben eine Einheit, die ein richtiges Hörvergnügen bietet. Eine Anschaffung ist also Pflicht...
(Christian Reder)

 



   
   
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