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"Die Mathematik der Anna Depenbusch"
Anna Depenbusch
105 Music
14. Januar 2011

1. Tim liebt Tina
2. Glücklich in Berlin
3. Monoton
4. Astronaut
5. Wir sind Hollywood
6. Madame Clicquot
7. Das Lied vom Kuss
8. Wenn du nach Hause kommst
9. Ebbe und Flut
10. Alles auf Null
11. Tanz mit mir (Haifischbarpolka)
12. Kommando Untergang

Eine Meinung der Redaktion:
Wenn jemand eine vielseitige Platte, die keine Genre-Grenzen kennt, kaufen möchte, so kann man nur die "Mathtmatik der Anna Depenbusch" empfehlen.
Mit scheinbarer Leichtigkeit lässt Anna auf ihrem zweiten Lonplayer die Grenzen zwischen den Musikstilen verschwimmen. "Tim liebt Tina" ist ein humorvolles Verwechslungsdrama gefolgt von "Glücklich in Berlin", eine schöne Beschreibung Berlins ("..zu groß, zu klein, zu nah, zu weit. Das Eine geht das Andere bleibt..."), obwohl es nicht unbedingt um Berlin geht. Musikalisch könnte es eine Country-Band auf der Durchreise durch die Hauptstadt gespielt haben. Rockig mit "Monoton", verträumt wie der "Astronaut", hin zu stampfenden Diskobeats bei "Hollywood". Doch dann betreten wir mit "Madame Clicquot" das glatte Parkett des Spielkasinos, in der Madame, Nerzbehangen in den Armen eines Gigolos den letzten Tanz am Spieltisch wagt...

So geht es weiter durch die schöne Welt der Musik von Anna Depenbusch. Alte Bekannte trifft man wieder auf der Platte, wie einige Musiker der Michy-Reincke-Band und Tim Lorenz, dem Schlagwerker der Rainbirds und dem Club der toten Dichter.
Die slawisch traurige "Haifischpolka" dreht zusammen mit dem Text am Ende des Liedes schier völlig durch, und wenn man das Plattencover dreht, erfährt man, dass die orchestrale Untermalung vom polnischen "Wroclaw Score Orchestra" eingespielt wurde. Auch eine Neuentdeckung auf dieser Platte.

Mein Favorit auf der Platte ist passend zum Jahresanfang "Alles auf Null", ein Text der aber für das ganze Jahr Gültigkeit besitzt. Einen Favoriten auf dieser Scheibe wird jeder, der gute Musik mag, haben, jedoch wird es wohl immer ein anderer Song sein.

Wer die Scheibe in sein nach Musikstilen sortiertes Plattenregal einsortieren will, sollte sich nicht die Mühe machen, eine passende Abteilung zu finden. Vielleicht, wenn Anna Depenbusch noch mehr Platten gemacht hat, bekommt sie ihre eigene Schublade. So lange liegt die "Musik der Anna Depenbusch" oben auf den anderen CDs, quer.
(Steffen Huth)

 


Eine weiter Meinung der Redaktion:
Um ehrlich zu sein, wusste ich beim Hören der neuen CD "Die Mathematik der Anna Depenbusch" von Anna Depenbusch gar nicht, worauf ich zuerst achten sollte. Sollte ich mich auf die Musik konzentrieren, die so vielschichtig daher kommt? Man wurde förmlich überrannt... mal kommt sie einem poppig, dann wieder akustisch, mal chansonhaft oder jazzig und ganz zum Schluss auch noch melancholisch... Ich habe sicher noch viele andere Richtungen nicht aufgezählt, die man auf dieser Platte hören kann. Eine Reizüberflutung der angenehmen Art also! Oder sollte man sich auf die Texte konzentrieren, die mal keck ihre Botschaften direkt an den "Mann" oder die "Frau" bringen, mal lyrisch-verspielt und ein andermal auch voller Poesie steckend immer wieder zum genauen Hinhören auffordern? Das erste Hören der neuen CD von Anna Depenbusch ist schwer. Wirklich schwer. Entscheidungen zu treffen ist ja nicht jedermanns Sache. Aber es hilft das mehrfache Hören und das ist bei dieser Scheibe auch absolut notwendig.

"Die Mathematik der Anna Depenbusch" ist ein wunderbares Album mit zwölf erstklassigen Liedern, die sich so gar nicht in irgendeine Schublade stecken lassen wollen. Vielmehr bietet es für jede Lebenslage und jede Stimmung etwas. Da singt eine junge Frau mit fesselnder Stimme über Dinge/Erlebnisse, die jedem von uns schon mal so oder ähnlich begegnet sind. Sie singt von nervenden Zeitgenossen, die einfach zu viel reden ("Monoton"), von Leuten, denen das "normale Leben" zu fad ist und die nach Höherem streben ("Astronaut"), von der Schwierigkeit und Komplexität der Liebe ("Tim liebt Tina") aber auch von Figuren und ihren Geschichten ("Madame Clicquet"). Verpackt sind diese Geschichten in immer wieder andersfarbigen Musikstücken. Die junge Frau, die hier sowohl als Sängerin als auch als Musikerin UND Produzentin in Erscheinung tritt, bedient sich verschiedener Stilistiken und Musikrichtungen, um ihren Geschichten ein musikalisches Zuhause zu geben. Sie scheut sich nicht vor Chanson, vor Polka-Rhythmen oder jazzig angehauchten Melodiefolgen. Sie greift zum Pop genauso wie zur Klassik und verwendet all diese Elemente, als müsse das so sein und als wäre es das Normalste von der Welt. Sie bietet sowohl Anspruch als auch Leichtigkeit und hat mit "Alles auf Null" sogar einen Song im Gepäck, der sich als Single-Auskopplung förmlich aufdrängt und eine eingebaute Garantie auf einen Charterfolg hat.

Um diesem Lobgesang auf Frau Depenbusch und ihr neuestes Werk eine kurze und bündige Botschaft ans Ende zu stellen, bediene ich mich der schlichten Worte: Kauft diese CD, Ihr werdet es nicht bereuen!
(Christian Reder)

 


   
   
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