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"Bonaparty" Django 3000 RCA/SONY 30. Januar 2015 1. Nomoi vo vorn 2. Hey Romale 3. Bonaparty 4. Heast'n blean 5. Gruaß ans oide Lem 6. Sau koid 7. Host as scho g'heat 8. Boom Boom Boom 9. Letzte Nocht 10. Rest da Welt 11. The Shaman 12. Wenn i schlof 13. Heidi 14. Bonaparty (Django 3000 Feat. Jaakko Laitinen & Väära Raha) Anmerkung: Auch als "Gold Edition" mit Bonus DVD erhältlich |
Am 30. Januar 2015 erscheint das neue, dritte, Album der Band DJANGO 3000, "Bonaparty". Die Chiemgauer präsentieren ein überraschend lebhaftes, groovendes Werk. Es ist immer wieder interessant, welch oft kuriose, aber unheimlich kreative Musiker die Bayernszene in den letzten Jahren hervorbrachte. Goisern sei Dank, kann ich da nur sagen. Es ist jedenfalls eine Partyplatte, die zum "Abtanzen" bei allen möglichen Feierlichkeiten einlädt - bis einem schwindelig wird.
Ob der bekannte Italowestern Django oder der Jazzer Django Reinhardt bei der Namenstaufe Pate standen, ist wohl anzunehmen. Selbst Napoleon Bonaparte musste beim CD-Titel herhalten. Egal, DJANGO 3000 sind vier handfeste Burschen namens Kamil Müller (Sänger, Gitarre), Florian Rupert Starflinger (Stehgeige), Michael Unfried Fenzl (Kontrabass) und Jan-Philipp Wiesmann (Drums). Ihr Musikstil ist vielfältig und beinhaltet Stilelemente aus Polka, Dance, Rock und Gipsy. Nicht selten wird dabei heftigst gefiddelt, was der Musik noch mehr Authentizität verleiht. Das ist ein Verdienst von Stehgeiger Starflinger. Also eine wilde Mischung, die sich auch auf vielen Tourneen bis hin zu nördlichen Gefilden bestens bewährt hat.
Natürlich werden die meisten Songs in bayerischer Mundart gesungen, wobei selbst mir als fränkischem Gewächs nicht immer ein Licht aufgeht. Insofern wäre eine Beilage mit hochdeutscher Übersetzung sicher hilfreich gewesen. Aber ich denke mal, das ist gar nicht so wichtig.
Der nicht unbekannten Alm-Öhi-"Heidi" wurde zum Beispiel ein neues Text- und Melodienkleid auf den Leib geschrieben ("Wer kennt vo eich de Heidi Heidi Heidi - Stäht beim Danzn oiwa vorn - Lachts da oamoi in dei Gsicht - vergisst as ganze Leben nicht"). Auf YouTube wurde das bisher fast 1.140.000 mal angeklickt, echt verrückt. Dann geht es mal um Shamanen ("The Shaman"), Mafiosi ("Boom Boom Boom") oder einfach um die "Letzte Nocht". Krönender Abschluss ist der zweite "Bonaparty"-Exkurs mit ihren finnischen Kollegen Jaako Latinen & Värää Raha, die mit der Band gemeinsam "I wanna party like a Bonaparty" singen. Selbst die renommierte Süddeutsche Zeitung zeigte sich beeindruckt von den Barden mit den Bärten.
Wer also auf Aufregendes und Verrücktes steht, ist alleine schon wegen der kommenden 5. Jahreszeit (Fasching, Fastnacht, Karneval) mit dieser Veröffentlichung gut gerüstet.
(Gerd Müller)
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