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"Zu verwerfende Pläne" Käfer K lala Schallplatten 01.03.2013 1. Lego 2. Mühle 3. IV 4. Sirius 5. Nils Meyer 6. Julian lebt mit seinen Lügen 7. 269, wer ist König 8. Rumpelstilzchen 9. Demolierhaus 10. III 11. Weg von Null |
DIE FORTSETZUNG KAFKAS MIT ANDEREN MITTELN
Vier junge Männer machen kräftigen Gitarrenrock, wie ihn junge Männer eben so machen. Mit teilweise psychedelischen Einschüben. Die Texte sind unglaublich interessant, mitunter sehr witzig. "Lego" als überfordernde Arbeitsaufgabe. "Die Mühle" ist gleichgültig, egal, was alles so um sie herum geschieht. Musikalisch alles ganz interessante Ansätze, sehr nahe am Punk, oft auch einfach mitten in diesem. Die Musik legt sich auf die Texte wie eine magische Hülle. Tanzbar ist es auch zum Teil. Manchmal scheint es, als wollten die Titel ineinander fließen. Skurril, philosophisch, den Alltag persiflierend die Texte ("Der Föhn fiel im Glauben, ich kann ihn sehn"). Phantasiewelten, Märchengeschichten, fabulös verdichtet. Kindergeschichten verwandeln sich in Erwachsenenprobleme oder umgekehrt. Alles eine Welt, alles hat eine Gestalt. Und da steht diese eigenartige kafkaeske Welt, musikalisch gekonnt frisiert, im Raume. Mitunter hat man Mühe zu folgen, was auf diesem Album ohnehin nicht ganz leicht ist ("Julian lebt mit seinen Lügen"). Doch die Übertreibung (textlich wie musikalisch) scheint bei dem Viererteam Programm zu sein. Manchmal machen sie es einem aber auch ganz leicht ("Rumpelstilzchen"). Auch dann, wenn sie Auszüge aus einem "Pinocchio"-Trickfilm vertonen ("Demolierhaus"). Wenn es richtig beängstigend wird. Sie können aber auch leise und gefühlvoll sein ("III", ein Instrumentalstück).
(Andreas Hähle)
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