CD 1: Bilder einer Ausstellung
Promenade I |
Bonustracks:
Die Sage CD 2: Die größten Hits Seidenstraße |
Zugegeben: Nachdem uns die letzte POND-CD "Soundtracks" so wenig zu überzeugen vermochte, hatten wir schon Skrupel, uns noch einmal an eine weitere zu wagen. Man ist ja letztlich nicht angetreten, um erbarmungslos das (Spät-)Werk einer Band Album für Album mit schöner Regelmäßigkeit in den Boden zu stampfen, nur weil sie sich für einen Weg entschieden hat, auf dem man ihr nicht folgen mag. Zudem ist ausgerechnet "Bilder einer Ausstellung" von Modest Mussorgski - wie der Zufall so spielt - in der Orchesterfassung von Maurice Ravel unser favorisiertes klassisches Werk, dem in der Vergangenheit schon andere moderne Künstler erfolgreich ihren Stempel aufgedrückt haben (Emerson, Lake & Palmer, Mekong Delta, Stern Combo Meißen...). Die Fußstapfen, in die POND da zu treten gedachten, sind also verdammt groß. Zumindest aus unserer Sicht. ZU groß für Paule Fuchs & Co.? Ein ganz entschiedenes "NEIN!". Auch die PONDsche Fassung von Mussorgskis Meisterstück vermag zu fesseln und zu gefallen. Nicht trotz, sondern WEGEN ihrer eigenwilligen Andersartigkeit, mit der die klassischen Sätze in elektronische Arrangements eingebettet wurden. POND haben das Werk nicht einer radikalen Mutation unterzogen, sondern es in ihrem Sinne sachte und behutsam modifiziert, so daß es beidem gerecht wird: Mussorgskis ursprünglicher Intention und PONDs ureigenem Sound. Klassikfreunde werden ebenso angesprochen wie Elektronik-Fans. Ein Drahtseilakt, den Fuchs gemeistert hat, ohne dabei auch nur ein einziges mal die Balance zu verlieren. Die beiden Bonustracks, die CD 1 abschließen, fügen sich nahtlos und harmonisch in das Gesamtkonzept ein. Respekt!
CD 2 präsentiert noch einmal die bekanntesten und erfolgreichsten POND-Hits, zu denen man nicht viel sagen muß. Wer "Planetenwind", "Sturmglocke", "Cassiopeia" oder "Seidenstraße" nicht kennt, hat definitiv was verpaßt (was schnellstens nachzuholen unser "Geheimtip" sei). Die Zusammenstellung wurde übrigens hörbar liebevoll gestaltet und so gekonnt aufeinander abgestimmt, daß selbst die unsererseits eher ungeliebten Stücke "Devil's Drummer" und "Drum Dance" darin funktionieren und nicht negativ auffallen. Manchmal hängt es eben doch nur an Kleinigkeiten...
Ein gelungenes und würdiges Geburtstagsgeschenk zum 30. hat die Band sich und ihren Fans mit dieser Doppel-CD gemacht. Bleibt nur zu sagen: "Herzlichen Glückwunsch!" (kf)