Label: Nr.: Titel: |
SonyBMG 2007 717 012-2 Bananafishbones - Zwoa Zigaretten |
Es war Anfang der 80er. NDW beherrschte neben Englischsprachigem die Charts. Da hatte auf einmal eine Band einen Hit, die dem Bild so gar nicht entsprach, denn einerseits machten sie astreine Rock'n'Roll-Musik und zum anderen waren ihre Texte stark von bayrischer Mundart geprägt. Den Erfolg der Spider Murphy Gang hat es nicht behindert. Kein Wunder also, dass die vorliegende Tribut-CD herauskam.
Beim ersten überfliegen der Trackliste findet man viele bekannte Lieder. Natürlich fehlt die "Schickeria" nicht und auch "Skandal im Sperrbezirk" ist vertreten. Ein Blick auf die Interpreten ist schon etwas überraschender. Neben bekannten Künstlern - wenn auch nicht unbedingt Sängern - wie Klaus Eberhartinger (von der Ersten Allgemeinen Verunsicherung), Rainhard Fendrich, Blumentopf, den Bananafishbones, dem Komiker Willy Astor oder Radiomoderator Werner Schmidbauer und einigen mir vollkommen unbekannten Namen (hauptsächlich aus dem Münchner Raum) erblicke ich die Killerpilze. Als die Spider Murphy Gang ihre ganz große Zeit hatte, waren die Killerpilze doch noch nicht mal in Planung. Dafür machen sie ihre Sache aber gar nicht schlecht. Während sich die meisten Versionen doch recht stark an den Originalsongs der Spider Murphy Gang anlehnen, drücken die Killerpilze dem "Skandal im Sperrbezirk" ihren eigenen Stempel auf und spielen den Songs etwas schneller und dadurch auch härter. Blumentopf machen aus "Amerika" einen halben Hip-Hop-Song und Viva Voce bieten "Ich grüße alle und den Rest der Welt" a capella dar. Von The Fabulous Braincandy gibt es eine englischsprachige Version von "Oh oh I mog di so" zu hören und sogar eine neue Nummer enthält das Album. Aber so wirklich neu ist die Nummer auch nicht. Comedian Michael Mittermeier hat ganz zum Schluß quasi die ultimative Lobhudelei auf die Spider Murphy Gang verfasst und diese besteht zu großen Teilen aus Liedtexten.
Zum Schluss noch ein paar Worte zum Booklet. Dieses überzeugt mich leider nur zum Teil. Zwar erhält man immerhin eine einseitigen Einführung in die CD, aber danach wird die angefangene Linie leider nicht konsequent durchgezogen. Die angegebenen Informationen variieren leider von Künstler zu Künstler. Mal bekommt man eine persönliche Huldigung der Künstler, dann wieder nur die nackten Fakten des Liedes (Name, Länge, Texter und Komponist) und manchmal bekommt man noch die beteiligten Musiker genannt.
(Wolfram Schenck)