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"Weihnachten mit Ricky King" SONY Ariola 28.11.2008 1. Stille Nacht, Heilige Nacht |
Während die selbsternannte "Chaoskönigin" Kristina Bach und der liebenwerte "Stern", der auf den Namen "Nik P." hört, zuletzt mit phantastischen, neu komponierten Winter- und Weihnachtsliedern brillierten, setzt der in Rastatt geborene Gitarrist RICKY KING auf die unverbrüchlichen Klassiker des weihnachtlichen Liedguts. "Weihnachten mit Ricky King" (Ariola/SONY) beinhaltet - so der Untertitel - "Die 20 schönsten Weihnachtslieder", die der 62jährige in dem ihm typischen, locker-flockigen Stil auf der weißen "Fender Stratocaster" eingespielt hat.
In den 70ern hatte der studierte Musikpädagoge zig instrumentale Riesenhits in ganz Europa feiern können, wie etwa "Verde" (1976 - kurz darauf von Roland Kaiser als "Frei - das heißt allein" in einer gesungenen Fassung veröffentlicht und ebenso zum Top-Hit gemacht) oder "La Reve" (1976); 1981/82 hatte niemand geringeres, als Dieter Bohlen ad personam, flotte, fesche Gitarrenschlager a la "Hale, Hey Louise" oder "Fly with me to Malibu" geschrieben, mit denen sich Ricky King ebenfalls wochenlang auf den höchsten Rängen der deutschen Singlecharts tummelte.
In den letzten Jahren war es einwenig stiller um Ricky King geworden, doch nun beweist der hochtalentierte Gitarrist, der übrigens Hank Marvin von den britischen "Shadows", sowie die legendäre Instrumentaltruppe "The Spotnicks" als seine Vorbilder bezeichnet, und seine Gitarrentechnik von jeher an diesen unzweifelhaften Koryphäen orientiert, daß er rein gar nichts, aber auch wirklich gar nichts verlernt hat!
Das hocherfolgreiche Produzententeam Roland Heck und Gerd Köthe, das bereits in den 70er Jahren mit Ricky King zusammenarbeitete und zudem u.a. für Paola, Daliah Lavi oder Costa Cordalis tätig war, schrieb ihrem langjährigen Schützling treffliche Arrangements auf den Leib, welche der Autodidakt mit seinen lieblich-legeren Gitarrenspielereien auf wahrlich phänomenale Art und Weise versüßt.
"Weihnachten mit Ricky King" ist ein sehr bedächtiges, stilles, feierliches Album geworden. Besinnlichkeit, Festlichkeit und Ruhe ziehen sich durch die 20 Songs (plus Glocken-Intro bzw. -Outro). Diejenigen Lieder, die Ricky King für seine erste Weihnachtsproduktion überhaupt ausgesucht hat, kennen wir eigentlich alle - von Klein bis Groß, von Jung bis Alt. "Stille Nacht, Heilige Nacht", "Oh Tannenbaum", "Alle Jahre wieder", "Oh Du fröhliche", aber auch internationale Traditionals, z.B. "Jingle Bells" oder "White Christmas" - all diese unverbrüchlichen Evergreens aus der kalten Jahreszeit hat Ricky King in einer Art von Medley zusammengefügt und kongenial eingespielt.
Etwas schade ist allerdings die Tatsache, daß manche Titel auf "Weihnachten mit Ricky King" nur kaum mehr als eine Minute dauern, so daß vorliegende CD nur auf eine Gesamtspielzeit von knapp 37 Minuten kommt. Hier wäre hinsichtlich Arrangement und Umsetzung noch weitaus mehr herauszuholen gewesen.
Nichtsdestotrotz ist "Weihnachten mit Ricky King" ein wunderschönes, geradezu herzergreifendes Album geworden, das man sich in den Weihnachtstagen besonders dann in den CD-Spieler einlegen sollte, wenn man sich mal so richtig erholen, so richtig entspannen und einfach nur relaxen möchte. Augen schließen - das vergangene Jahr Revue passieren lassen - darüber nachdenken, was in den letzten zwölf Monaten so alles Schönes und ggf. auch weniger Positives geschehen ist - dafür bietet "Weihnachten mit Ricky King" den perfekten Soundtrack! Gesamtnote: 1
(Holger Stürenburg)