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Label: VÖ: Best.-Nr.: Titel: |
AFM 22/08/2008 AFM 197-2 Kann denn Liebe Sünde sein |
Wenn es stimmt, daß das dritte Album über Wohl und Wehe einer Band entscheidet, dann haben EISBRECHER eine rosige Zukunft vor sich, soviel steht fest. Das sinnigerweise "Sünde" betitelte Album stellt für den ahnungslosen Hörer eine Versuchung dar, der er kaum zu entrinnen vermag, hat er sich erstmal drauf eingelassen. In beinahe jedem der dreizehn Songs steckt ein kleiner, fies grinsender Teufel, der einem zuzurufen scheint: "Du entgehst mir nicht!" Und sosehr man sich auch sträubt, der höllische, elektronische Finster-Groove fährt einem in die Glieder, die ganz von selber zu zucken und zu tanzen anfangen. Die Musik von EISBRECHER bewegt sich in der Schnittmenge dessen, was man gemeinhin "Neue deutsche Härte" nennt, also Rammstein & Co, aber ohne rollendes "R". Die Lieder sind gleichzeitig brutal und gewaltig wie zart und zerbrechlich. EISBRECHER spielen mit extremen Gegensätzen und bringen das Kunststück fertig, diese homogen miteinander zu verbinden. Gelegentlich schießen sie dabei ein wenig übers Ziel hinaus und übertreten die Grenze zum Kitsch ("Heilig"), in den meisten Fällen jedoch ist der Tanz auf dem Eisberg vortrefflich gelungen. Wozu nicht zuletzt auch die mehrheitlich erstaunlich tiefgründigen Texte ihr Scherflein beitragen, die zwar durchaus Klischees bedienen, diese aber nicht überstrapazieren, wie man das von Bands dieser Colheur ansonsten kennt. Anspieltips: "Die durch die Hölle gehen", "Herzdieb" und der absolute Überflieger "This Is Deutsch" (Hitverdächtig!). Überraschend beeindruckend! (kf)