Robert Gläser: "Jetzt erst recht" (Album)

glaeser2024 20241002 1543845523VÖ: 04.10.2024; Label: Monopol Records/SPV; Katalognummer: 941793; Musiker: Robert Gläser (Gesang, Bass), Hannes Funke (Gitarren, Programmings, Backing Vocals), Matthias Klünder (Keyboards, Programmings), Tobias Kabiersch (Bass), Sandra Baschin (Backing Vocals), Leo Vaessen, Ilir Mulaj (beide Schlagzeug); Produzent: Lukas Schaaf ; Bemerkung: Dieses Album ist ausschließlich auf CD erhältlich;

Titel:
"Jetzt erst recht“, „Wenn's Dir mal wieder dreckig geht“, „All-in“, „Gute alte Zeit“, „So viel mehr noch“, „Zu Hause“, „Wolkenlos“, „Verräter“, „Nur der Himmel weiß“, „Feuer“, „Lebenssinfonie"


Rezension:


Robert Gläser begibt sich mit seinem dritten Soloalbum auf ein Feld, das von Künstlern wie Ben Zucker und Matthias Reim erfolgreich bearbeitet wird. Eingängige Melodien, rockig arrangiert. Dabei besteht bisweilen die Gefahr, dass Nummern zu glatt und formelhaft geraten. Mir scheint, dass Robert Gläser dies auf seinem dritten Solo-Album doch in einigen Fällen passiert ist. Das gilt auch für die Texte, denen ich zwar nicht die Authentizität, öfters aber mal die Originalität absprechen muss.

Die Attitüde des Steh auf-Mannes, der sich nach Schicksalsschlägen wieder berappelt, ist ja eine typische Rocker-Geschichte und dass dabei auch mal nicht so feine Kraftausdrücke gebraucht werden, haben Reim und vor diesem schon Wolfgang Petry öfters vorgemacht. Nach zwei formelhaften Stücken zum Einstieg ("Jetzt erst recht" und "Wenn's dir wieder einmal dreckig" geht) erreicht das Album für mich mit "All in" den Tiefpunkt, wo es endgültig in Schlager-Gefilden ankommt. Bemerkenswert: das Vorgänger-Album von 2019 ist auf diesem Portal gerade für die deutliche Rock-Attitüde gelobt worden. Zum Glück geht es dann doch etwas aufwärts und man kann zumindest von "gefälliger" Mugge und peinlichkeitsfreien Texten sprechen; kumpelhafter Rock-Pop, den man so oder so aufnehmen kann, je nachdem ob einem der Urheber mehr oder weniger vertraut oder auch sympathisch ist. Gepunktet hat Robert Gläser auf jedem Fall bei mir mit dem Lied "Verräter", in dem er die wichtige Botschaft sendet, dass es sinnlos ist, sich erhöhen zu wollen, in dem man andere niedermacht. Eine sehr schöne Ballade ist auch das markante Abschlusslied "Lebenssinfonie".

In der zweiten Hälfte gewinnt das Album für mich tendenziell an Profil und fraglos gibt es Stellen, wo durch die Arrangements und die Stimme eine Kraft erzeugt wird, wie sie synthetisch aufbereitete Reißbrettproduktionen gewöhnlich nicht haben; vielleicht fühlt sich die eine oder der andere seiner bisherigen Fans ja auch gerade von einem Stück berührt oder ermutigt, das ich als "formelhaft" empfand. Schließlich hat Robert Gläser eine lange musikalische Biografie und gilt vielen als echtes Original in der Musikszene.
(Rainer Buck)





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