Count Jaye & The Hard Beats:
"You Belong To You" (Album)
VÖ: 18.11.2022; Label: Flasher Factory; Katalognummer: ohne; Musiker: Jaye Muller (Gesang, alle Instrumente außer), Rey G. Basalo (Saxophon, Trompete), Michelle Omba (zus. Gesang); Musik/Texte: Jaye Muller; Bemerkung: vorerst nur digital (Download, Stream) und nicht physisch auf CD oder Platte veröffentlicht;
Titel: "Love Many Girls", "Gotta Take a Risk", "Eye to Eye", "INSANITY", "You Belong to You", "The Big Divide", "Born Like the Wind", "Hard and Big", "Let the Music Play", "The Loser", "Oh You Darlin'" |
Rezension:
Bei so manch toller Produktion ist es doch eher Zufall, dass man auf sie stößt. Über Werbung für aktuelle Massenwurfsendungen wie z.B. die neuen CDs von Santiano und den Sportfreunden Stiller, oder gar die "Festplatte" von Sarah Connor, stolpert man an jeder Ecke. Dahinter stehen große Konzerne, die ihre neue Auslegeware natürlich fleißig pusht und massiv bewirbt. Aber leider eitern speziell diese hier als Beispiele genannten Neuerscheinungen nach unbedachtem Konsum nur schwer wieder aus dem Ohr, und wirklich Neues oder Andersartiges haben die "Companies" so gut wie auch nicht mehr im Angebot. Nach den wirklich interessanten Neuveröffentlichungen, die einem Handgemachtes, Überraschendes und überhaupt Wertiges bieten, muss man dann schon selbst suchen. So z.B. auch nach dem neuen Album von Count Jaye, vielen von Euch noch als "J" oder unter seinem bürgerlichen Namen Jens Müller als Drummer von DIE ANDEREN bekannt. Diese Art der Musik ist doch genau die, die wir hören wollen und wonach wir immer wieder suchen …
Müller hat keine große Plattenfirma im Kreuz. Er macht sein Ding alleine. Schon seit Jahren. Und er macht das mit Lust, Liebe und Leidenschaft. Weil er Bock hat, nicht weil er muss. Er macht Musik nach seinen Vorstellungen. Rockmusik, die diese Bezeichnung auch verdient hat. In seine Kunst quatscht ihm auch niemand von Seiten einer Plattenfirma rein, der BWL aber keine Musik studiert hat, unter der Woche von "9 to 5" mit seinem Hintern einen Sessel anwärmt und glaubt zu wissen, was die Leute da draußen hören wollen. Das macht frei, das lässt Spielräume, das lässt den Horizont unendlich weit wirken. Jaye Muller hat diesen freien Blick genossen und einmal mehr seine Ideen, von denen er glaubt, dass sie Rock'n Roll wie er sein soll sind, in Lieder verwandelt und stellt sie uns nun auf dem Album "You Belong To You" vor.
Insgesamt 11 Ideen wurden zu Liedern, und sie befinden sich - dramaturgisch ansprechend in Reihe gestellt - auf Jayes neuem Werk, das mit klassischem Rock und vielen spannenden Momenten auf den interessierten Hörer wartet. Der Gute-Laune-Kracher "Love Many Girls" mit seinem treibenden Beat eröffnet das Programm, das in vielen Momenten den Eindruck erweckt, dass heute auch die BEATLES so klingen könnten wie das, was COUNT JAYE hier macht. Diesen Eindruck bekommt man nicht nur beim Opener, sondern z.B. auch beim Hören von Songs wie "Born Like The Wind", und das nicht nur weil Muller hier stimmlich ganz nah an John Lennon dran ist. Auch "Oh You Darlin'" mit den schweren Klavier-Klängen ist ein Stück in dieser Tradition. Wer aber denkt, das geht auf dem Album von vorn bis hinten so weiter, und man ist hier auf den BEATLES-Zug nur aufgesprungen, der wird schnell eines Besseren belehrt. Jaye Muller hat mit seinen neuen Songs einen eigenen Platz im Rock-Universum zwischen den Beatles, Tom Petty und Nickelback gefunden. Die Namen stehen hier nur symbolisch um Euch zu beschreiben, in welchen Fahrwassern Jaye Muller mit seiner Musik unterwegs ist. Dabei lässt er seiner Phantasie freien Lauf und gibt dem Affen ordentlich Zucker. Seine Verspieltheit wird in Liedern wie "Hard And Big" besonders deutlich, dem er mit einem Saxophon-Intro eine smoothe Note verpasst, ehe er es dann - gesanglich von seiner Frau Michelle Omba unterstützt - richtig krachen lässt, oder auch in "INSANITY", das mit Keyboard- und Orgel-Sound eher balladesk angelegt ist und Dir im zweiten Teil mit einem geilen Gitarrensolo gehörig an die Seele fasst. Da stecken viele Farben drin und da ist auch ordentlich Butter auf der Stulle.
"You Belong To You" ist genau das, was man hören möchte, wenn einem gerade nach guter Rockmusik zumute ist. Es ist ehrlich, handgemacht und an keiner Stelle langweilig. Im Gegenteil! Hauptdarsteller dieser Scheibe sind zum Einen die Stimme von Jens Müller, die so variabel zu sein scheint, dass man hier mehr als nur einen Vokalisten vermuten würde, stünde da nicht nur sein Name vorn auf dem Cover, und zum Anderen die Gitarre, die er selbst spielt und nach Herzenslust schreien, heulen und singen lässt. Der Sound ist fett, die Songs abwechslungsreich … Was willst Du mehr? Vielleicht etwas mehr Werbung für Alben wie dieses hier, statt für immer die gleiche Industrie-Massenware an jeder Ecke, damit auch andere Leute in den Genuss dieses Erzeugnisses kommen können, ohne lange danach suchen zu müssen.
(Christian Reder)
Müller hat keine große Plattenfirma im Kreuz. Er macht sein Ding alleine. Schon seit Jahren. Und er macht das mit Lust, Liebe und Leidenschaft. Weil er Bock hat, nicht weil er muss. Er macht Musik nach seinen Vorstellungen. Rockmusik, die diese Bezeichnung auch verdient hat. In seine Kunst quatscht ihm auch niemand von Seiten einer Plattenfirma rein, der BWL aber keine Musik studiert hat, unter der Woche von "9 to 5" mit seinem Hintern einen Sessel anwärmt und glaubt zu wissen, was die Leute da draußen hören wollen. Das macht frei, das lässt Spielräume, das lässt den Horizont unendlich weit wirken. Jaye Muller hat diesen freien Blick genossen und einmal mehr seine Ideen, von denen er glaubt, dass sie Rock'n Roll wie er sein soll sind, in Lieder verwandelt und stellt sie uns nun auf dem Album "You Belong To You" vor.
Insgesamt 11 Ideen wurden zu Liedern, und sie befinden sich - dramaturgisch ansprechend in Reihe gestellt - auf Jayes neuem Werk, das mit klassischem Rock und vielen spannenden Momenten auf den interessierten Hörer wartet. Der Gute-Laune-Kracher "Love Many Girls" mit seinem treibenden Beat eröffnet das Programm, das in vielen Momenten den Eindruck erweckt, dass heute auch die BEATLES so klingen könnten wie das, was COUNT JAYE hier macht. Diesen Eindruck bekommt man nicht nur beim Opener, sondern z.B. auch beim Hören von Songs wie "Born Like The Wind", und das nicht nur weil Muller hier stimmlich ganz nah an John Lennon dran ist. Auch "Oh You Darlin'" mit den schweren Klavier-Klängen ist ein Stück in dieser Tradition. Wer aber denkt, das geht auf dem Album von vorn bis hinten so weiter, und man ist hier auf den BEATLES-Zug nur aufgesprungen, der wird schnell eines Besseren belehrt. Jaye Muller hat mit seinen neuen Songs einen eigenen Platz im Rock-Universum zwischen den Beatles, Tom Petty und Nickelback gefunden. Die Namen stehen hier nur symbolisch um Euch zu beschreiben, in welchen Fahrwassern Jaye Muller mit seiner Musik unterwegs ist. Dabei lässt er seiner Phantasie freien Lauf und gibt dem Affen ordentlich Zucker. Seine Verspieltheit wird in Liedern wie "Hard And Big" besonders deutlich, dem er mit einem Saxophon-Intro eine smoothe Note verpasst, ehe er es dann - gesanglich von seiner Frau Michelle Omba unterstützt - richtig krachen lässt, oder auch in "INSANITY", das mit Keyboard- und Orgel-Sound eher balladesk angelegt ist und Dir im zweiten Teil mit einem geilen Gitarrensolo gehörig an die Seele fasst. Da stecken viele Farben drin und da ist auch ordentlich Butter auf der Stulle.
"You Belong To You" ist genau das, was man hören möchte, wenn einem gerade nach guter Rockmusik zumute ist. Es ist ehrlich, handgemacht und an keiner Stelle langweilig. Im Gegenteil! Hauptdarsteller dieser Scheibe sind zum Einen die Stimme von Jens Müller, die so variabel zu sein scheint, dass man hier mehr als nur einen Vokalisten vermuten würde, stünde da nicht nur sein Name vorn auf dem Cover, und zum Anderen die Gitarre, die er selbst spielt und nach Herzenslust schreien, heulen und singen lässt. Der Sound ist fett, die Songs abwechslungsreich … Was willst Du mehr? Vielleicht etwas mehr Werbung für Alben wie dieses hier, statt für immer die gleiche Industrie-Massenware an jeder Ecke, damit auch andere Leute in den Genuss dieses Erzeugnisses kommen können, ohne lange danach suchen zu müssen.
(Christian Reder)