Julia Neigel: "Ehrensache" (Album)

lp12 20200819 1201796695VÖ: 21.08.2020; Label: Premium Records; Katalognummer: 4046661653120 (CD), 4046661683714 (Doppel-LP), 4046661683820 (Artbook); Musiker: Julia Neigel (Gesang), Jörg Dudys (Gitarren, Programming), Peter Koobs (Gitarre), Raoul Walton (Bass), Christian Frentzen (Keyboards, Hammond, Rhodes), Simon David Micholls (Keyboards), Florian Sitzmann (Klavier), Sandi Strimljan (Keyboard), Ralf Gustke (Schlagzeug), Felix Lehrmann (Schlagzeug), Mario Garuccio (Schlagzeug, Percussion), Jens Steffen (Schlagzeug), Carlos Serrano del Rio (Percussion), Christian Meyers (Bläser), David "Skip" Reinhardt (Bläser), Frank Fritsch (Bläser), Geradl Meier (Bläser), Klaus Marquardt (Streicher), Christian Alber (Streicher), Ariane Volm (Streicher), Alexander Brutsch (Streicher), Deborah Lee (Chorgesang); Produzenten: Julia Neigel, Jörg Dudys; Bemerkung: CD im aufklappbaren Digipak, inkl. Booklet mit Abdruck der Songtexte. Das Album ist auf CD, Doppel-LP (schwarzes und lila Vinyl, limitiert auf 300 Exemplare) und als Artbook mit CD erschienen;

Titel:
Hoffnung • Der Himmel lacht • Geh deinen Weg • Der kleine Prinz • Küss mich • Blauer Ritter • Im Namen der Nation • Nr. 1 • Tief in meiner Seele • Strahlende Engel • Königinnen wie wir • Es ist besser • Unser Tag • Schlafe wohl


Rezension 1:
"Keine Platzhalter, Lückenfüller oder Notlösungen"
Julia Neigel ist keine Freundin von Schnellschüssen, und halbe Sachen macht sie schon gar nicht. Zwischen Tür und Angel eine Platte aufzunehmen, nur um irgendwas auf dem Markt zu haben, ist nicht so ihr Ding. Aus dieser Phase der Karriere ist sie auch schon längst raus und irgendwen von den Qualitäten ihrer Sanges- und Liedschreibekunst zu überzeugen, muss sie im Hinblick auf ihren Back-Katalog sowieso nicht mehr. Heute müssen die Rahmenbedingungen von vorn bis hinten stimmen, um ein neues Werk zu veröffentlichen. Da muss alles passen - nicht nur inhaltlich. Es ist ihr wichtig, dass da auch eine Plattenfirma hinter ihr steht und auch die Inhalte mit trägt, die sie vermitteln möchte. Auch wenn sie nicht nur von Liebe handeln, sondern deutlich die Probleme in der Gesellschaft ansprechen. Sie braucht die Unterstützung nicht nur auf dem Papier, sondern auch menschlich. Mit der Plattenfirma Premium Records hat sie diesen Partner jetzt gefunden, der ihre "Ehrensache" auch auf Vinyl heraus bringen wird. Ehrensache eben … Etwas mehr als neun Jahre nach "Neigelneu" kommt am 21. August 2020 Julias neuntes Studioalbum in den Handel. Und es zeigt sie so frisch, rockig und auf den Punkt, wie manch eine kritische Seele es wohl nicht mehr für möglich gehalten hätte.

Das liegt mit Sicherheit auch daran, dass sie so befreit und unbekümmert arbeiten kann, wie sie es wahrscheinlich vorher nie gewohnt war. Immer war irgendwas, was sie ausgebremst hat oder gute Phasen überschattete. Wer nur der Musik wegen lebt und arbeitet, dem fehlt oft der prüfende Blick ins Umfeld. Man ist ohne Sicherheitsgurt unterwegs und vertraut oftmals viel zu schnell und komplett blind. Die Folge ist, dass man sich dadurch ein paar lästige und hartnäckige Zecken in den Pelz holt, die einen natürlichen Bewegungsablauf behindern. Später ist man dann damit beschäftigt, diese Mitesser abzuschütteln oder sogar mühsam und teils schmerzhaft zu entfernen. So etwas ist auch Julia widerfahren und sie war lange damit beschäftigt, die bösen Geister von früher zu vertreiben - und ist es teilweise noch. Trotz aller Steine im Weg - die großen und die kleinen - war Julia in den langen Phasen ohne eine Albumveröffentlichung aber nie untätig. Aufnahmestudios hat sie zwischendurch zwar für längere Zeit nicht von innen gesehen, aber die Bühne nie aus den Augen verloren. So stand sie mit dem legendären und leider schon verstorbenen Edo Zanki auf den Brettern, die die Welt bedeuten und spielte gemeinsame Konzerte. Gleiches tat sie mit Stefan Gwildis und zuletzt hauchte sie der Gruppe SILLY wieder Leben ein und ließ die Fans durch ihre gesamte Art an die alten und guten Zeiten mit Tamara Danz denken. Wer SILLY mit der Danz mal gehört hat weiß, wie schwierig es ist, diese großen Fußabdrücke zu füllen. Und nun also kommt wieder mal etwas in eigener Sache und wir hören für Euch schon mal rein.

"Ehrensache" steht also in den Startlöchern. Aber schon länger. Dieses Album war bereits fertig produziert, noch bevor die Idee mit dem Mitwirken bei SILLY im Raume stand. Dann kam eben diese Anfrage von SILLY und die Band brauchte Julias ganze Aufmerksamkeit. Aber nicht nur SILLY, sondern auch die Corona-Krise waren es letztlich, die die VÖ der Platte immer wieder nach hinten verschoben haben. Aber jetzt … jetzt kommt sie! Auf "Ehrensache" befinden sich gleich 14 neue Lieder und sie werden sowohl auf CD als auch auf Doppel LP gereicht. Alle 14 Songs kann man an dieser Stelle nicht obduzieren und gutachterlich zerlegen, aber mit einer kleinen Auswahl, die stellvertretend für das gesamte Album stehen soll, will ich es mal versuchen.

Mit "Hoffnung", einem Song, der auch als Single vorab ins Rennen geschickt wurde, eröffnet die Künstlerin ihr neues Programm. Ohne Umschweife und lange Vorreden gibt es musikalisch gleich voll was auf die Zwölf. Ein waschechter Deutschrocker zieht schwer schnaufend seine Bahn und Julia brilliert stimmlich ganz vorn im Führerhäuschen. Neben der Hauptstimme liefert sie auch gleich noch ihren eigenen Background-Chor dazu. Übrigens nicht nur hier, sondern auf der kompletten Platte. Faszinierend und äußerst gelungen im Gesamtbild.
Gegen all das, was so finster scheint, das wir derzeit so erleben, stellt Julia dann mit "Der Himmel lacht" einen hellen Punkt dagegen. Der Song ist ein Muntermacher, ein Seelenaufheller, ein Apell daran, dass alles gut wird und ein Antidepressivum, das über das Ohr eingenommen werden kann. Musikalisch erneut ein im Deutschrock beheimatetes Stück, das bei Strophen und Refrain zwischen zwei Geschwindigkeiten wechselt.
Ein weiteres hervorzuhebendes Lied ist "Der kleine Prinz", in dem die Künstlerin eine Liebesgeschichte etwas märchenhaft, und zwar angelehnt an die 1943 erschienene, gleichnamige Geschichte des französischen Autors Antoine de Saint-Exupéry, erzählt. Dies tut sie auf der Grundlage einer ebenso wie besagtes Gedicht zeitlos schönen Rockballade mit dezent singender 80er Gitarre, Orchester-Elementen und einem druckvollen Rhythmus-Gerüst. Das geht tief unter die Haut und gleichsam auch ins Bein.
"Der blaue Ritter" ist weniger märchenhaft als surreal erzählt. Es geht schlicht um die Dekadenz und Falschheit in unserer Gesellschaft, bildhaft erklärt an einer kleinen Gruppe Maskenträger, die Hauptdarsteller dieser Nummer und Teilnehmer eines Maskenballs sind, wo jeder durch seine Verkleidung anders erscheint, als er im richtigen Leben eigentlich ist. Und unter diesen Leuten befinden sich teils üble Gestalten, denen man die tiefen Abgründe in ihrer Maskerade auf den ersten Blick nicht ansehen kann. Um dem ganzen Szenario auch den richtigen Anstrich zu geben, greift Julia erstmals und auch einmalig zu einem Stimmen-Verfremder, um in der zweiten Stimme genauso surreal zu klingen, wie die Story selbst wirkt. Fast schon eine Metal-Nummer ist aus "Der blaue Ritter" geworden, denn hämmerndes Schlagwerk und rotzig-dreckige Gitarren streichen die Leinwand in harten Farben an. Das Bild, das sich daraus ergibt, ist stimmig, passgenau zum Thema und gewollt düster.
Die größten Chancen von Funk und Fernsehen ignoriert zu werden, bringt das Lied "Im Namen der Nation" mit. Hier bekommen alle Kriegstreiber, Waffenhändler und Politiker, die ihre Armeen in sinnlose Auseinandersetzungen schicken, ihr Fett weg. Ein Thema, dass die Band SILLY mit "Vaterland" ja auch schon aufgegriffen hat, aber hier wird die vortragende Künstlerin in Wort und Bild wesentlich deutlicher. Die Zustandsbeschreibung, "Es kotzt mich an …", wird hier mehrmals an den Anfang eines Satzes gestellt, in dem uns allen nochmal vor Augen geführt wird, wie viel Lüge, Betrug, Falschheit und Hetze im Kettenrasseln steckt, wenn irgendwo wieder ein Krieg angezettelt wird. Auch die gemachten Waffengeschäfte mit Regierungen, die offenkundig keine Menschenfreunde sind, und die Begründungen der Politik, warum man ausgerechnet jetzt und dort militärisch intervenieren muss, lösen den Wunsch sich zu übergeben aus. "Verarscht Euch selbst, Ihr Bombenleger", heißt es an einer Stelle und macht dem Hörer klar, dass sich weder die Künstlerin noch die, die ihr da inhaltlich folgen (können), länger dummes Zeug erzählen lassen wollen. Um dem Anliegen des Themas noch Nachdruck zu verleihen, wurden beim Arrangement eine Menge Zutaten aufgefahren, die es rappeln und scheppern lassen, u.a. den Zöllner-Bläsersatz, eine druckvoll klingende Rhythmus-Sektion und natürlich einen handverlesenen Gitarrensound. Insgesamt unbequem, schmerzhaft und aufrüttelnd. All das, was man in den "geschlossenen" Abteilungen der Medien gerade überhaupt nicht gebrauchen kann, weil es die krampfhaft auf kuschelig gebürstete Grundstimmung im Programm stört. Möge sich dieser Song also auf anderen Wegen möglichst weit verbreiten!
Neben den lauten Tönen beherrscht Julia aber auch die Leisen ziemlich gut, und die Mischung zwischen den flotten Rocksongs ("Unser Tag", "Königinnen wie wir", "Geh Deinen Weg"), den etwas zurückhaltenden Liedern ("No. 1", "Es ist besser", "Schlafe wohl") und den Balladen mit härteren Stellen im Gewebe ("Küss mich", "Tief in meiner Seele") bilden insgesamt eine sich ausgesprochen gut anfühlende Mischung, die Abwechslung mitbringt und auch beim dritten, vierten oder sechzehnten Hördurchgang Überraschungen hervor zu zaubern vermag.

"Ehrensache" ist ein Album geworden, das keinerlei Platzhalter, Lückenfüller oder Notlösungen enthält. Die 14 Lieder auf der Scheibe - 11 davon komplett aus Julias eigener Feder - haben alle eine hohe Qualität in Inhalt und Klang. Hier hört man eine Künstlerin, die in jeder Beziehung noch etwas zu sagen hat. Die in Liedern verbauten Rock-, Soul-, Blues- und Pop-Elemente sind Zutaten, die die Platte leben lassen. Dies nicht zuletzt auch deshalb, weil hier alles echt ist. Bis auf ein paar kleine Spielereien mit der Technik ist im Studio jedes Instrument live gespielt worden. Selbst die Bläser (wie schon erwähnt, die von Dirk Zöllner) und Streicher konnte man bei der Entstehung dieser Platte im Studio anfassen. Etwas, das man bei Produktionen der jungen Generation Popstars, die gefühlt untereinander auch ihre Computer-animierten und künstlich erzeugten Schlagzeug-Beats tauschen wie wir Kids früher Fußballbilder, vergeblich sucht. Darum ist auch die Grundstimmung auf diesem Album von der ersten bis zur letzten Sekunde eine voller Spannung und Abenteuerlust. Es ist eben viel mehr Rock'n'Roll und weniger Operette, mehr Aufruhr als Klammerblues und mehr chirurgischer Eingriff als Schluckimpfung. Ich ziehe meinen Hut und empfehle den Erwerb dieses Albums im Brustton der Überzeugung.
(Christian Reder)




Rezension 2:
"Ehrlich, emotional und echt"
Beinahe 10 Jahre mussten sich die Fans gedulden, um ein neues Album von der Powerfrau mit der großen Stimme wieder in den Händen halten zu dürfen. Jetzt ist es da - das neunte Studioalbum von Julia Neigel: "Ehrensache". Wobei man an dieser Stelle auch festhalten sollte, untätig war sie in den ganzen Jahren nicht. Ob mit ihrer Band, unplugged in kleiner Besetzung oder mit anderen Künstlern - wie seit dem vergangenen Jahr mit SILLY - Julia Neigel stand auf vielen Bühnen und hat zahlreiche Konzerte gesungen. Und man kann sagen: Das Warten hat sich gelohnt.

Auch bei mir stieg die Vorfreude immer mehr, je näher der 21. August rückte. Umso schöner war es, dass ich es für die Rezension bereits etwas früher anhören durfte. Und ich muss sagen, meine Erwartungen und Vorstellungen wurden mehr als erfüllt. Innerhalb des letzten Jahres habe ich mich intensiv mit der Musik von Julia Neigel auseinandergesetzt und auch wenn man bereits bei "Schatten an der Wand" ( Julias erste Single 1988) gehört und gespürt hat, dass in der 18-Jährigen ein großes Talent steckt, hat sie sich in all den Jahren immer weiterentwickelt und gesteigert. Mit "Ehrensache" veröffentlicht sie ein Album der Superlative - voller Kraft, Lebensfreude, Liebe aber auch Kritik. So vielseitig wie die 54-Jährige selbst, so lässt sich auch dieses neue Meisterwerk von ihr musikalisch in keine Schublade stecken. Mit ihrer fast 4-Oktaven-Stimme führt sie durch 14 Songs und bedient sich da nicht nur an jeglichen Höhen und Tiefen ihrer Stimme, sondern auch an verschiedenen Musikgenren: Rock, (Funk-)Pop, Soul und auch Jazz. Manche Lieder rocken, dass man kaum still sitzen bleiben kann, andere sind tief emotional oder laden ein zum Träumen. Es ist vielseitig und trotzdem - oder vielleicht auch genau deshalb - authentisch.

Das Album beginnt mit ihrer ersten Singleauskopplung "Hoffnung" und man könnte meinen: "Ein besseres Lied hätte sie zu dieser Zeit nicht schreiben und veröffentlichen können." Reine Taktik für eine erfolgreiche Promo? Ganz sicher nicht. Wie die Ludwigshafenerin bereits zur Single-Veröffentlichung betont: "Hoffnung" steht in keinem "Corona"-Zusammenhang. Das Lied und auch das Album entstanden weit vor dieser Pandemie und wären ohne "Corona" wohl bereits veröffentlich worden. Wer Julia kennt, weiß, sie strotzt vor Lebensfreude und Hoffnung. Da ist es für sie "Ehrensache", genau diese weiterzugeben.
Sicherlich auch ein Grund, warum Songs wie "Der Himmel lacht", "Geh deinen Weg" und "Unser Tag" entstanden sind und sie für dieses Album gewählt hat. Man kann nicht nur bei diesen Liedern an manchen Stellen ihr Lächeln genau raushören.
Doch das Leben ist nicht nur rosarot, das weiß auch Julia und das hört man auch auf dem Album. Mit "Im Namen der Nation" schimpft sie unzensiert ("Es kotzt mich an!" "Verarscht euch selbst!") und mit aller Deutlichkeit gegen die deutsche Waffenpolitik ("'s gibt weder Sieger noch Gewinner in diesem Kampf um Macht und Geld. Nur tote Krieger und Bunkerspinner in diesem Spiel als Gott der Welt."). Auf jeden Fall eine Powernummer, die sehr rockig ihre Botschaft nach vorne peitscht.
Die darauffolgende Piano-Ballade "Nr. 1" hingegen lässt keine Wut mehr erkennen. Im Gegenteil. Es ist wieder ein Stück Seelenfrieden, den sie gefunden hat ("Ich bin die Nummer 1 in meinem Leben.") und dennoch hält sie auch hier kein Blatt vorm Mund ("…und du bist einfach ein Idiot."). Diesen "Befreiungstritt", wie Julia ihn hier nennt, kennt wohl jeder. Sich von jemandem zu lösen, der einem nicht gut tut und die darauf folgende Erleichterung ist "wie ein Tanz ins neue Leben".
Darauf folgt "Tief in meiner Seele" - ebenfalls mit einem Klaviereinstieg. Und mit einem "Paukenschlag" beginnt Julia mit einem Text, der ausnahmsweise nicht von ihr selbst geschrieben wurde, der aber dennoch perfekt zu ihr passt. Es ist eine Rock-Ballade, die mir beim Hören immer wieder eine Gänsehaut beschert und zu meinen Favoriten gehört. Wobei das mit den Favoriten sehr schwer zu definieren ist - eigentlich habe ich 14.
So hat beispielsweise "Der blaue Ritter" musikalisch und auch textlich einiges zu bieten. Einzig und allein der etwas im Hintergrund gehaltene Schrei immer wieder im Refrain - wow - der würde wohl schon reichen, um dieses Lied besonders zu machen. Im Sprechgesang führt uns Julia hier über einen besonderen Karneval. Eine Kritik an die Gesellschaft, die selten ihr wahres Gesicht zeigt? Der Interpretation kann hier freien Lauf gelassen werden. Bumm!
Auch die nun noch nicht aufgezählten Lieder haben ihre Erwähnung verdient, denn sie machen das Album rund. "Der kleine Prinz", der eine Sehnsucht weckt und einen träumen lässt, während Julia sich selbst als Chor im Refrain unterstützt. Mit "Küss mich" folgt eine fetzige Liebes-Rocknummer, die aber auch von wundervollen Streichern begleitet wird. "Engel" ist eine leichte Popnummer, die im Ohr bleibt und von der besonderen Magie einer Begegnung zwischen zwei Menschen erzählt. Mitreißend ist auf jeden Fall die Hymne an die Frauen danach: "Königinnen". Auch wenn wir wohlwissend nicht immer einfach sind, muss man uns einfach lieben. Genauso wie diese Rocknummer und auch die Ballade "Es ist besser". Auch hier zeigt Julia noch einmal, dass ihr nicht nur die rockigen lauten Songs liegen, sondern auch die emotionalen ruhigen Lieder, mit den lang gezogenen Tönen.

"Ehrensache" ist ein rockiges, aber auch emotionales Album, bei dem alles passt und das am Ende mit "Schlafe wohl" perfekt abschließt. Das Schlaflied ist ein lyrisches Highlight für jeden, der die deutsche Sprache schätzt und ehrt. Natürlich ist es für Julia Neigel auch "Ehrensache" den aktuellen Einschränkungen soweit zu trotzen, dass ihr neues Album direkt produziert wurde, als die Presswerke wieder öffnen durften. Genauso sollte es "Ehrensache" für jeden Musikliebhaber sein, diesem Album sein Gehör zu schenken. Julia Neigel hat eine bewegende Vergangenheit. Trotz mancher Tiefschläge hat sie nicht aufgegeben und wird es nicht. Das spiegelt sich auch in ihrem Album wieder. Denn auch hier zeigt sich, sie ist bei sich angekommen, liebt das Leben, weiß um ihre Stärken sowie Schwächen und vor allem lässt sie sich nichts mehr bieten. Ihr Engagement, ihre Nächstenliebe und ihre Lebensfreude bleiben dabei "Ehrensache".
(Sarah Müller)





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