Titel: Interpret: Label: VÖ: Inhalt: |
"Ehrlich will ich bleiben" Karussell SONY Music 11. März 2016 01. Intro 02. Wer die Rose ehrt 03. Joe Raschke im Gespräch 04. Fenster zu 05. Ehrlich will ich bleiben 06. Keiner will sterben 07. Mein Bruder Blues 08. Entweder oder 09. Joe Raschke im Gespräch 10. Medley 11. Autostop 12. Wie ein Fischlein unterm Eis 13. Joe Raschke im Gespräch 14. Improvisation 15. Du gehörst dazu 16. Bambule 17. Was kann ich tun für Dich 18. Joe Raschke im Gespräch 19. Riesengroße Herzen 20. Schattenkreuze 21. Stimmungswechsel 22. Noras Lied 23. Als ich fortging 24. Joe Raschke im Gespräch 25. Marie (ZDF Hitparade) 26. Marie (volle kanne) 27. Verrückter Vormittag 28. Joe Raschke im Gespräch 29. Mein Bruder Blues (live auf Hiddensee) 30. Loslassen (live auf Hiddensee) 31. Rettet unsere Nacht (live auf Hiddensee) 32. Oben sein (live auf Hiddensee) 33. Abspann + Bonusmaterial (Clips, Glückwünsche, Die Band über die Band ...) |
Vierzig wird die Band aus Sachsen in diesem Jahr. Genauer gesagt im April wird sie das. Damals, im Jahre 1976, gründete Wolf-Rüdiger Raschke die Gruppe KARUSSELL, und er ist der einzige in der heutigen Besetzung, der in allen Phasen und den verschiedenen Aufstellungen der Band (inkl. verschiedener Frisuren) dabei war. Während Wolf-Rüdiger Raschke, aber auch Reinhard "Oschek" Huth, Claus Winter und Bernd Schumacher damals zurzeit der Bandgründung kaum jemand kannte, hatten Cäsar Peter Gläser und Jochen Hohl bereits eine bewegte Vergangenheit. Sie kamen von der verbotenen Gruppe RENFT und fanden hier ein neues musikalisches Zuhause. Songs wie "Wer die Rose ehrt" oder "McDonald", die sie von RENFT mitbrachten, konnten so live weiterexistieren. Sie gaben der jungen Band aber auch ein Profil, und steuerten zudem ein gehöriges Pfund Kreativität und Ideenreichtum bei. Die Kompositionen zu ersten Titeln wie "Fenster zu", "Ehrlich will ich bleiben" oder "Keiner will sterben" stammen allesamt aus ihren Federn, die Texte von Kurt Demmler. Wie kaum eine andere Band musste sich KARUSSELL im Laufe der Zeit immer wieder neu aufstellen. Musiker gingen, andere kamen. Cäsar und "Oschek" seien hier nur als die größten Verluste in der Bandgeschichte genannt. Neufindungen und Neuerfindungen waren die Folge. Die Band erlebte Höhen und Tiefen, verließ die Rock-Ecke und steuerte ihren Anteil am Pop-Business der 80er bei und machte in den Wendejahren die gleichen Erfahrungen wie andere Bands, als das Publikum sich den "neuen Angeboten" aus dem Westen zuwandte. Ein Versuch der Rückkehr mit dem Album "Sonnenfeuer" im Jahre 1994 blieb ein Versuch und eine lange Pause folgte. Erst im Jahre 2008 kehrte die Band mit "Oschek", dem Raschke-Sprössling Joe und einer ganzen Menge "Bock auf Rock" zurück. Dies ist nur ein kurzer Abriss der vergangenen 40 Jahre mit KARUSSELL. Etwas ausführlicher und vor allen Dingen mit ganz viel Musik und bewegten Bildern kann man diese 40 Jahre nun über die DVD "Ehrlich will ich bleiben - Die Band und ihre Geschichte" nacherleben.
Begrüßt wird der Zuschauer vom jüngsten Mitglied der KARUSSELL-Band, Joe Raschke. Geboren 1980, hat er - wie er selbst sagt - die Gründungsphase und die ersten Jahre nur durch Erzählungen seines Vaters und dessen Kollegen mitbekommen. Trotzdem haben sich die Macher der DVD dazu entschlossen, ihn ins Funkhaus in der Berliner Nalepastraße zu schicken ... dorthin, wo die Band ihre ersten Aufnahmen machten. Von hier aus erzählt Joe zwischen Clips und Mitschnitten aus 40 Jahren über die Band, ihre Geschichte und auch über sich, und wie er zu KARUSSELL gefunden hat. Nun könnte der eine oder andere Leser sagen, "Warum schickt man einen, der erst acht Jahre dabei ist und die erfolgreichste Zeit der Band nicht wirklich miterlebt hat, und lässt ihn ein Jubiläumsprogramm allein bestreiten?", aber alle Kritiker seien an dieser Stelle schon mal beruhigt: Joe Raschke macht hier einen erstklassigen Job. Er erzählt viele Dinge aus seinem Empfinden heraus. Er erzählt sie so, wie er sie in seiner Erinnerung hat oder wie sein Vater ihm davon erzählte. Als erstes klärt er den Zuschauer darüber auf, wie er überhaupt zur Musik dieser Band gekommen ist. Dass es die Musik war, die er schon von klein auf gehört hat, weil sie eben allgegenwärtig im Hause Raschke war, und dass die Faszination der Texte erst später dazu kam, als er sie begreifen und verstehen konnte. Raschke Junior lässt das Publikum auch wissen, wie sehr es seinen Vater und seine Mutter immer wieder geschmerzt hat, wenn ein Musiker die Band verließ. Joe spricht sogar über Kummer, der immer wieder ausgelöst wurde, insbesondere bei der Flucht von zwei Musikern in den Westen im Jahre 1984. Dies hätte ja auch beinahe zur Auflösung der Band geführt. In diesem Zusammenhang berichtet Joe hier auch über seine Erinnerungen über die "Einstellung" von Dirk Michaelis als neuen Sänger, den sein Vater als Straßenmusiker entdeckte und zum Vorspielen nach Naunhof einlud, wo Familie Raschke schon seit vielen Jahren lebt. Auch an die Zeit der Wende im Land kann sich der junge Mann erinnern, so z.B. an die Produktion zum Album "Solche wie Du", das die Band im West-Berliner "Hansa Studio" aufgenommen hatte. Mitten in der Produktion fällt die Mauer und die politische Situation im Land ändert sich schlagartig. Joe erinnert sich, dass sein Vater und die Bandkollegen die Produktion für drei Tage unterbrachen und nach Hause fuhren, um einen zur veränderten Situation passenden Song zu schreiben, nämlich "Marie". Es sei "lyrischer Nostradamus", was der Texter Michael Sellin da auf Jochen Hohls Komposition textete ("Die mit den Träumen und die mit dem Geld | die finden sich früher oder später"), merkt Joe hier an. Der Chronologie folgend erfährt der Zuschauer dann auch noch, wie es denn zum Comeback von KARUSSELL im Jahre 2008 kam. Joe erzählt, dass er zusammen mit seinem Vater in der Duo-Besetzung bereits an einem Programm mit KARUSSELL-Songs gearbeitet und es auch schon einen Termin für einen Auftritt gegeben habe. In dieser Phase rief "Oschek" bei Raschkes an und meinte, er hätte wieder Bock auf KARUSSELL. Plötzlich waren es schon drei ... Der Rest ist Geschichte. Es sind immer wieder kurze Sequenzen, in denen Joe über diese Erinnerung und über jenes Erlebnis erzählt. Diese Form, die Bandgeschichte erzählen zu lassen, ist wesentlich frischer, als hätte man die alten Haudegen von KARUSSELL einzeln befragt und dabei die gleichen Antworten bekommen, die man schon in zahlreichen Interviews und TV-Clips zu hören bekommen hat. Der Hauptteil dieser DVD ist aber das reichhaltige Angebot aus Videoclips und Live-Mitschnitten, mittels derer die Musik der Band präsentiert wird.
Der musikalische Rundgang durch das KARUSSELL-Museum beginnt mit dem Clip zum Song "Wer die Rose ehrt". Die folgenden Lieder sind Ausschnitte aus Sendungen wie "rund" ("rund festival") und "im Konzert", und zeigen die Gruppe in ihrer Anfangszeit mit Cäsar. Für einen weiteren Block wurde ein Konzertmitschnitt aus dem Jahre 1983 oder 1984 mit Lutz Salzwedel als Sänger aus den Archiven gekramt. Darin enthalten eine "Improvisation", bei der nur Jochen Hohl am Schlagzeug, Tom Leonhardt an der Gitarre und Claus Winter am Bass "frei Schnauze" die Bühne rocken. An dieser Stelle wird besonders deutlich, welch extrem gute Instrumentalisten eben erwähnte Musiker sind bzw. waren. Besonders das facettenreiche Spiel des Claus Winter begeistert mich auf dieser DVD insgesamt am meisten. Weitere Clips aus TV-Shows folgen, u.a. der damals von elf99 produzierte Videoclip zum Song "Schattenkreuze", der die Band mit Frauen und Kindern im Sommer am Strand zeigt. Dazu der Clip zum Song "Noras Song", der bereits aus den 90ern stammt und ein Dokument der kurzen Phase mit Larry Brödel als Sänger darstellt. Wenn man diesen Clip jetzt so im Zusammenhang mit den anderen sieht, wird deutlich, dass Larry und KARUSSELL nicht wirklich gut zusammen funktionierten, denn die Band war an keiner Stelle ihrer Existenz so weit weg von KARUSSELL, wie 1994. Es folgen noch der Auftritt von KARUSSELL mit "Marie" in der ZDF-Hitparade im Mai 1990 und das Interview zu "25 Jahre Mauerfall" im ZDF ("volle kanne"), sowie vier Songs aus der im letzten Jahr erschienenen DVD "4 Tage auf Hiddensee", und schon sind etwas über zwei Stunden wie im Fluge vergangen.
Als Bonus bekommt man noch zwei selbst erstellte Clips dazu. Mit bisher unveröffentlichtem Fan-Material, gezogen vom 8-MM-Format, hat man hier die Lieder "Kleine Freundin aus Schönefeld" und "Das einzige Leben" illustriert. Es folgen ein Clip mit dem Song "Als ich fortging", ein kurzer Clip "Die Band über die Band" und Glückwünsche an KARUSSELL u.a. von Gregor Gysi, Martin Schreier (Stern-Combo Meißen), Petra Zieger und Jörg Stempel.
Die DVD-Hülle selbst entpuppt sich nach dem Öffnen als kleine Biographie. Im Booklet ist die Bandgeschichte abgedruckt, im Innenteil der DVD-Hülle befinden sich die Besetzungen der Band im Laufe der Zeit und die auf der DVD befindlichen Songs mit allen Angaben zu Komponisten und Textern.
"Ehrlich will ich bleiben" ist ein kurzweiliges Programm und eine frische Abwechslung zu anderen Publikationen zu Bandgeburtstagen. Dieses Mal wurde kein Konzert mitgeschnitten, sondern der Wunsch der Fans nach Ausschnitten, Live-Mitschnitten und Videoclips aus dem DDR-Fernsehen erfüllt. Es ist eine spannende Rundreise durch die verschiedenen Phasen und Besetzungen. Allein durch die Live-Clips aus den 80ern wird einmal mehr deutlich, welch tolle Musiker in dieser Band gespielt haben. Über das Spiel des Claus Winter habe ich bereits geschwärmt, aber auch Tom Leonhardt an der Gitarre, Jochen Hohl am Schlagzeug und natürlich (!!!) Cäsar sind ein Augen- und Ohrenschmaus. Nicht zu vergessen die geniale Stimme von Reinhard "Oschek" Huth, die ja durchaus auch als Instrument gewertet werden darf. Die Lieder der Band sind inzwischen Kult. Es sind zeitlos schöne Rocksongs, die einen wie eine meterhohe Welle mitreißen und immer noch begeistern können. Diese DVD ist für die Fans der Kapelle natürlich ein absolutes Muss. Aber auch bei Freunden deutscher Rockmusik mit Tiefgang sollte der Erwerb dieses Silberlings in Erwägung gezogen werde.
(Christian Reder)
Begrüßt wird der Zuschauer vom jüngsten Mitglied der KARUSSELL-Band, Joe Raschke. Geboren 1980, hat er - wie er selbst sagt - die Gründungsphase und die ersten Jahre nur durch Erzählungen seines Vaters und dessen Kollegen mitbekommen. Trotzdem haben sich die Macher der DVD dazu entschlossen, ihn ins Funkhaus in der Berliner Nalepastraße zu schicken ... dorthin, wo die Band ihre ersten Aufnahmen machten. Von hier aus erzählt Joe zwischen Clips und Mitschnitten aus 40 Jahren über die Band, ihre Geschichte und auch über sich, und wie er zu KARUSSELL gefunden hat. Nun könnte der eine oder andere Leser sagen, "Warum schickt man einen, der erst acht Jahre dabei ist und die erfolgreichste Zeit der Band nicht wirklich miterlebt hat, und lässt ihn ein Jubiläumsprogramm allein bestreiten?", aber alle Kritiker seien an dieser Stelle schon mal beruhigt: Joe Raschke macht hier einen erstklassigen Job. Er erzählt viele Dinge aus seinem Empfinden heraus. Er erzählt sie so, wie er sie in seiner Erinnerung hat oder wie sein Vater ihm davon erzählte. Als erstes klärt er den Zuschauer darüber auf, wie er überhaupt zur Musik dieser Band gekommen ist. Dass es die Musik war, die er schon von klein auf gehört hat, weil sie eben allgegenwärtig im Hause Raschke war, und dass die Faszination der Texte erst später dazu kam, als er sie begreifen und verstehen konnte. Raschke Junior lässt das Publikum auch wissen, wie sehr es seinen Vater und seine Mutter immer wieder geschmerzt hat, wenn ein Musiker die Band verließ. Joe spricht sogar über Kummer, der immer wieder ausgelöst wurde, insbesondere bei der Flucht von zwei Musikern in den Westen im Jahre 1984. Dies hätte ja auch beinahe zur Auflösung der Band geführt. In diesem Zusammenhang berichtet Joe hier auch über seine Erinnerungen über die "Einstellung" von Dirk Michaelis als neuen Sänger, den sein Vater als Straßenmusiker entdeckte und zum Vorspielen nach Naunhof einlud, wo Familie Raschke schon seit vielen Jahren lebt. Auch an die Zeit der Wende im Land kann sich der junge Mann erinnern, so z.B. an die Produktion zum Album "Solche wie Du", das die Band im West-Berliner "Hansa Studio" aufgenommen hatte. Mitten in der Produktion fällt die Mauer und die politische Situation im Land ändert sich schlagartig. Joe erinnert sich, dass sein Vater und die Bandkollegen die Produktion für drei Tage unterbrachen und nach Hause fuhren, um einen zur veränderten Situation passenden Song zu schreiben, nämlich "Marie". Es sei "lyrischer Nostradamus", was der Texter Michael Sellin da auf Jochen Hohls Komposition textete ("Die mit den Träumen und die mit dem Geld | die finden sich früher oder später"), merkt Joe hier an. Der Chronologie folgend erfährt der Zuschauer dann auch noch, wie es denn zum Comeback von KARUSSELL im Jahre 2008 kam. Joe erzählt, dass er zusammen mit seinem Vater in der Duo-Besetzung bereits an einem Programm mit KARUSSELL-Songs gearbeitet und es auch schon einen Termin für einen Auftritt gegeben habe. In dieser Phase rief "Oschek" bei Raschkes an und meinte, er hätte wieder Bock auf KARUSSELL. Plötzlich waren es schon drei ... Der Rest ist Geschichte. Es sind immer wieder kurze Sequenzen, in denen Joe über diese Erinnerung und über jenes Erlebnis erzählt. Diese Form, die Bandgeschichte erzählen zu lassen, ist wesentlich frischer, als hätte man die alten Haudegen von KARUSSELL einzeln befragt und dabei die gleichen Antworten bekommen, die man schon in zahlreichen Interviews und TV-Clips zu hören bekommen hat. Der Hauptteil dieser DVD ist aber das reichhaltige Angebot aus Videoclips und Live-Mitschnitten, mittels derer die Musik der Band präsentiert wird.
Der musikalische Rundgang durch das KARUSSELL-Museum beginnt mit dem Clip zum Song "Wer die Rose ehrt". Die folgenden Lieder sind Ausschnitte aus Sendungen wie "rund" ("rund festival") und "im Konzert", und zeigen die Gruppe in ihrer Anfangszeit mit Cäsar. Für einen weiteren Block wurde ein Konzertmitschnitt aus dem Jahre 1983 oder 1984 mit Lutz Salzwedel als Sänger aus den Archiven gekramt. Darin enthalten eine "Improvisation", bei der nur Jochen Hohl am Schlagzeug, Tom Leonhardt an der Gitarre und Claus Winter am Bass "frei Schnauze" die Bühne rocken. An dieser Stelle wird besonders deutlich, welch extrem gute Instrumentalisten eben erwähnte Musiker sind bzw. waren. Besonders das facettenreiche Spiel des Claus Winter begeistert mich auf dieser DVD insgesamt am meisten. Weitere Clips aus TV-Shows folgen, u.a. der damals von elf99 produzierte Videoclip zum Song "Schattenkreuze", der die Band mit Frauen und Kindern im Sommer am Strand zeigt. Dazu der Clip zum Song "Noras Song", der bereits aus den 90ern stammt und ein Dokument der kurzen Phase mit Larry Brödel als Sänger darstellt. Wenn man diesen Clip jetzt so im Zusammenhang mit den anderen sieht, wird deutlich, dass Larry und KARUSSELL nicht wirklich gut zusammen funktionierten, denn die Band war an keiner Stelle ihrer Existenz so weit weg von KARUSSELL, wie 1994. Es folgen noch der Auftritt von KARUSSELL mit "Marie" in der ZDF-Hitparade im Mai 1990 und das Interview zu "25 Jahre Mauerfall" im ZDF ("volle kanne"), sowie vier Songs aus der im letzten Jahr erschienenen DVD "4 Tage auf Hiddensee", und schon sind etwas über zwei Stunden wie im Fluge vergangen.
Als Bonus bekommt man noch zwei selbst erstellte Clips dazu. Mit bisher unveröffentlichtem Fan-Material, gezogen vom 8-MM-Format, hat man hier die Lieder "Kleine Freundin aus Schönefeld" und "Das einzige Leben" illustriert. Es folgen ein Clip mit dem Song "Als ich fortging", ein kurzer Clip "Die Band über die Band" und Glückwünsche an KARUSSELL u.a. von Gregor Gysi, Martin Schreier (Stern-Combo Meißen), Petra Zieger und Jörg Stempel.
Die DVD-Hülle selbst entpuppt sich nach dem Öffnen als kleine Biographie. Im Booklet ist die Bandgeschichte abgedruckt, im Innenteil der DVD-Hülle befinden sich die Besetzungen der Band im Laufe der Zeit und die auf der DVD befindlichen Songs mit allen Angaben zu Komponisten und Textern.
"Ehrlich will ich bleiben" ist ein kurzweiliges Programm und eine frische Abwechslung zu anderen Publikationen zu Bandgeburtstagen. Dieses Mal wurde kein Konzert mitgeschnitten, sondern der Wunsch der Fans nach Ausschnitten, Live-Mitschnitten und Videoclips aus dem DDR-Fernsehen erfüllt. Es ist eine spannende Rundreise durch die verschiedenen Phasen und Besetzungen. Allein durch die Live-Clips aus den 80ern wird einmal mehr deutlich, welch tolle Musiker in dieser Band gespielt haben. Über das Spiel des Claus Winter habe ich bereits geschwärmt, aber auch Tom Leonhardt an der Gitarre, Jochen Hohl am Schlagzeug und natürlich (!!!) Cäsar sind ein Augen- und Ohrenschmaus. Nicht zu vergessen die geniale Stimme von Reinhard "Oschek" Huth, die ja durchaus auch als Instrument gewertet werden darf. Die Lieder der Band sind inzwischen Kult. Es sind zeitlos schöne Rocksongs, die einen wie eine meterhohe Welle mitreißen und immer noch begeistern können. Diese DVD ist für die Fans der Kapelle natürlich ein absolutes Muss. Aber auch bei Freunden deutscher Rockmusik mit Tiefgang sollte der Erwerb dieses Silberlings in Erwägung gezogen werde.
(Christian Reder)
Trailer zur DVD: