eav1 20151209 1245645346 Titel:
Interpret:
Label:
VÖ:

Titel:
"1. Allgemeine Verunsicherung"
EAV
Universal
6. November 2015

1. Life Is A Dog Boogie
2. Hereinspaziert
3. Horrortraum einer jungen Dame
4. Pustel-Gunkel
5. Billy Beinhart
6. GTX de Luxe GS
7. Umberto e Sophia
8. Model Dodel Klimbim-Samba
9. Disco-Dillo
10. Uschi
11. Disco-Queen





Österreich ... Landeshauptstadt Wien ... die 70er Jahre. Die Stadt hat eine alternative Musikszene. Künstler und Bands wie DRAHDIWABERL, HALLUCINATION COMPANY oder OSTBAHN KURTI bilden das Gegenstück zum sogenannten Mainstream und zur musikalischen Volkstümelei des Alpenstaates. Das Brechen von Tabus und Provokationen wo es nur ging, standen auf der Tagesordnung. Ungewöhnliche Texte zu ungewöhnlicher Musik - ausgehend vom Erfolg dieser Lieder wurde der Dialekt in der Österreichischen Popmusik etabliert. Mit "Der Watzmann ruft" (Ambros, Tauchen, Prokopetz, 1974) entstand sogar ein komplettes Musical. Aus dieser Szene heraus bildete sich eine Band, die später als ERSTE ALLGEMEINE VERUNSICHERUNG große Erfolge auch über die Landesgrenzen Österreichs hinaus feiern sollte. Im Jahre 1977 lernten die Hochschul-Studenten Thomas Spitzer und Nino Holm den Studenten der Filmakademie, Anders Stenmo, kennen. Dieser spielte zusammen mit Eik Breit bei der Kapelle ANTIPASTI, die sich wegen Erfolglosigkeit auflöste. Zusammen formierten die vier Musiker eine Band, um ihre Vision eines rockmusikalischen Theaters umzusetzen. Als das Programm stand, ergänzte der Austro-Rocker Wilfried (Scheutz) das Ensemble. Seine kurz zuvor am "Theater an der Wien" erworbenen Erfahrungen in Sachen Musicals waren hier von großer Hilfe und für das Projekt ein Glücksfall.

In dem Rocktheaterstück wird die Geschichte von "Uschi" erzählt, die vom Jetset-Leben träumt, und auf ihrem Weg dorthin auf diverse seltsame und zwielichtige Gestalten trifft. "Verunsicherung" heißt das Bühnenprogramm, das am 25. Mai 1978 in Wien uraufgeführt wird. Die Aufnahmen im Studio fanden im Herbst des Jahres statt. Die Musiker hatten für die Produktion aber lediglich das Geld in der Bandkasse, das die Aufnahmen von zwei Singles gekostet hätten. So kam es, dass die ERSTE ALLGEMEINE VERUNSICHERUNG die 11 Songs für das Album in nur drei Tagen einspielte. Damit war das Konzept- und gleichzeitig das Debüt-Album der Band fertig. Es erschien noch im gleichen Jahr in einer Auflage von nur 1.800 Exemplaren bei EMI Austria und wurde danach nicht noch einmal neu aufgelegt. Auch nicht, als die Band in den 80ern große Hallen füllte und Nummer-1-Hits ablieferte. Warum auch immer ... da hat die EMI damals offenbar tief geschlafen!

Heuer, 37 Jahre später, holt die Universal das Album zurück ans Tageslicht. In einer digital aufbereiteten Fassung erschien "1. Allgemeine Verunsicherung" im November erstmals auf CD und wird im Januar 2016 auch auf Schallplatte erhältlich sein. Beide Versionen haben als Bonus den berühmten Comic-Strip dabei. Damit erfüllt sich ein Traum von vielen EAV-Fans, die lange Zeit auf dieses Album zur Vervollständigung ihrer Sammlung haben warten müssen. Aber Vorsicht: Wer Songs der Marke "Banküberfall", "Küss die Hand schöne Frau" oder "Ding Dong" erwartet, wird hier nicht zufriedengestellt. Die Musik aus der Anfangszeit war eine andere, und auch die markante Stimme von Klaus Eberhartinger ist hier noch nicht zu hören. Trotzdem ist das Album ein Stück Zeit- und Bandgeschichte, die man sich unvoreingenommen ruhig mal anhören sollte.
(Christian Reder)




   
   
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