Ausstellungseröffnung "Der andere Konzertgänger"
von Dietmar Meixner am 03.04.2009 in Neuenhagen

(mit musikalischer Unterstützung durch die Berliner Nachtfalter)

Bericht: Patricia Heidrich
Fotos: Patricia Heidrich, André Serfas, Uwe Meixner, Dietmar Meixner

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Die Treppenhausgalerie im Freizeit- und Ausbildungshaus ARCHE in Neuenhagen feierte mit der 50. Vernissage ein besonderes Jubiläum. Aus diesem Anlass gab es, wie sonst traditionell, neben dem Angebot fürs Auge im Treppenhaus auch einen Hauch MultiKulti aus Berlin zum Hören.
Ich geh' selten in Ausstellungen; das Interesse ist zwar groß, erst recht wenn es sich um Foto-Ausstellungen handelt, aber die Zeit und Muße sind oft beide gemeinsam oder einzeln dann entflogen. Die 50. Treppenhausgalerie war dann aber ein Muss, weil es Werke von Dietmar Meixner zu sehen gab, den ich eigentlich nur mit Kamera kenne - die scheint angewachsen zu sein. Er fotografiert seit seinem 10. Lebensjahr und hat somit ca. 49 Jahre (lieber Dietmar, nachträglich alles Gute zum Geburtstag!) Fotoschaffen auf dem Buckel. Das fotografische Spektrum von Meixner ist breit gefächert, von Architektur über Pflanzen und Tiere bis hin zu Menschen ist wohl alles dabei. Die Fotografien, die seit dem 03. April 2009 bis Ende Juni 2009 in der ARCHE (www.arche-neuenhagen.de) zu sehen sind, befassen sich mit Musik, Konzert, dem Leben und der Ekstase auf der Bühne, dem Backstage-Klüngeln, der harten Probenarbeit, dem Ausflippen vor lauter Lust am Leben. Mir haben die etwas ruhigeren besinnlichen Momente des Musikerlebens etwas gefehlt - aber vielleicht bleiben derartige Fotografien einer weiteren Ausstellung vorbehalten.
Den offiziellen Teil des Abends eröffnete Judith Keller, die Leiterin der ARCHE. Kurz und kurzweilig weihte sie die anwesenden Gäste in die Geschichte des Hauses ein und vergaß nicht, die Kinder in den historischen Klassenraum einzuladen. Der sichtlich aufgeregte Dietmar Meixner hielt dann höchstpersönlich eine kleine feierliche Rede. Ich fand beispielsweise sehr interessant, warum er eigentlich seine digitalen Fotos selten digital bearbeitet… Ich dachte immer, er ist etwas faul, dafür etwas zu massenproduktiv (digitale Fotobearbeitung dauert eben seine Zeit - wenn man nicht bearbeitet, ist man irgendwie automatisch geneigt dazu, auch viel mehr Fotos zu veröffentlichen). Dass er aber mit Absicht nicht nachbearbeitet, weil er nichts verfälschen möchte, weil er möchte, dass auf den Fotos auch nur das zu sehen ist, was er gesehen hat… nun, das kann ich dann auch irgendwie unterschreiben. Das Maß aller Dinge - wie immer im Leben - liegt irgendwie in der Goldenen Mitte. Was Dietmar aber gar nicht lustig fand, war eine Ankündigung in der lokalen Presse, in der unter anderem stand, dass er der ehemalige Gitarrist von Renft sei. Diesen Ritterschlag konnte er nicht auf sich sitzen lassen. Nach seiner Rede wissen wir nun, dass er wirklich nicht bei Renft gespielt hat.
Dafür sind natürlich die Renft´ler in Meixners Fotoschaffen nicht wegzudenken. Neben Fotografien von Klaus Renft und Cäsar und Pitti sind beispielsweise folgende Künstler in der mit Liebe für das Detail gestalteten Treppenhausgalerie zu sehen: PANKOW, Robert Gläser, Frizz Feick, Dirk Zöllner, Anja Krabbe, Mike Krüger, Trixi G., Big Joe Stolle, Hans die Geige - und ja, ich war mächtig stolz, UNBEKANNT VERZOGEN. Last, but not least: die Berliner Nachtfalter.
Berliner Nachtfalter (www.myspace.com/berlinernachtfalter) - kr 20140127 1281934762Jens Peter Kruse (www.puppenmusiktheater.de) an der Gitarre und die warme temperamentvolle leidenschaftliche Suzanna (www.spreefalter.de) singt und tanzt und spielt mit dem Publikum. Die beiden konzertieren auch in der Formation El Aleman y Amigos. Wie die diversen Web-Seiten vielleicht vermuten lassen sind Kruse und Suzanna musikalisch in vielen Spielarten und Formationen zu Hause - aus diesem Grunde gab es in der ARCHE von jedem etwas… Lieder der Roma und russische Romanzen, etwas Knef, etwas Gypsy, etwas Altberlinerisches, brillantes Spanisches von Kruse an seiner Gitarre. Das nicht so vielsprachige Publikum wird von Suzanna nicht allein gelassen, in lockeren Moderationen nimmt sie Dich an die Hand und erzählt von Liebe, Leid und Leidenschaft. Nicht nur meine beiden Söhne im zarten Alter von 4 und 9 Jahren waren von der Lust am Leben und auch am Leiden der Suzanna hingerissen, auch die fortgeschrittenen Herren. Die Suzanna auf der Bühne geht nicht nur ins Herz, krallt sich nicht nur im Kopf fest. Meine sorgeberechtigte Planung, das Konzert in der Pause zu verlassen, damit die Kids in die Betten springen können, schlug völlig fehl - ich wurde überstimmt und durfte, ich nehme das ja nicht krumm, auch den zweiten Konzertteil miterleben. Und mein großer Filius verzichtete in Anbetracht der kleinen Finanzen, die wir dabei hatten, auf einen Besuch bei Mc Doof und wollte stattdessen eine CD - die ihm die Grande Dame der Romaweisen mit der altberliner Schnauze auch glatt noch signierte...
Suzanna läuft seit dem 03. April 2009 bei uns zu Hause rauf und runter im CD-Player. Ich möchte nicht vergessen zu erwähnen, dass der Abend doch noch bei Mc Doof endete - dort fand ein Flash-Mop statt und mehrere hundert Jugendliche belagerten die B 1 und waren trotz großen Polizeiaufkommens nicht bereit, diese zu verlassen...



 

Foto Impressionen:

Fotos von Patricia Heidrich:

Fotos von Uwe Meixner:

Fotos: André Serfas:

Einige Fotos von Dietmar Meixner, die ausgestellt sind...

 


   
   
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