KARAT live am 03. und 04. April 2009 in Erfurt

 

Bericht: Heide Puls, Mechthild Willems
Fotos: Karin Itzigehl, Mechthild Willems

000 20140127 1128104779

Bericht Heide Puls:
Rockmusik bei Schnitzel und in plüschiger Atmosphäre, das sei das besondere Ambiente im DasDie Brettl. So habe ich es gehört... Also machte ich mich auf den Weg von München nach Erfurt, um dieses Feeling mal selbst zu erleben. Zum 12. Mal schon begann KARAT ihre Tour hier in Erfurt im DasDie, und die beiden letzten Jahre im größeren DasDie "Brettl" (sonst im DasDie "Live").
Am ersten Abend (03.04.) war mein Eindruck anfangs ziemlich zwiespältig. Die Platzsuche gestaltete sich schwierig und stressig. Überall waren die Tische "reserviert" und für Einzelpersonen kein Platz, zumindest kein Guter. Der zweite Abend war dann entspannter, und ich saß unmittelbar vor der Bühne. Der Veranstaltungsort als solcher hatte Varietecharachter und ist bei Karat-Fans ausgesprochen beliebt. So waren auch beide Konzerte ausverkauft.
Pünktlich um 20:00 Uhr (an beiden Abenden) ertönte das Intro und dann ging es Schlag auf Schlag, oder besser "Song auf Song". Das Programm an beiden Abenden war ziemlich identisch und bestand aus altbekannten Stücken und einigen neuen Liedern, wobei Claudius immer erklärte, wie, wo und wann die neuen Lieder entstanden. Die Band war gut drauf, es war viel Bewegung auf der Bühne, und Claudius ging immer mal wieder auf Tuchfühlung mit dem Publikum.
Es waren zwei sehr unterhaltsame Abende, und die Karat-Fans kamen aus allen Richtungen, wie ich gehört habe. Auch aus den alten Bundesländern waren Fans angereist... Was mich oft verwundert, und ich stelle es immer wieder bei Konzerten fest, ist die Redefreudigkeit mancher Leute während des Programmteils. Ich finde es nicht nur rücksichtslos den Künstlern gegenüber, sondern auch der Besucher die das Konzert verfolgen wollen. Dies war auch hier wieder festzustellen.
Als wichtige Information wurde uns mitgeteilt, dass das Auftaktkonzert für das 35-jährige Jubiläum von Karat 2010 nicht in Berlin, sondern im April in der "Alten Oper" in Erfurt stattfindet, da in Erfurt ihre treusten Fans seien. Der Kartenvorverkauf hierfür fängt in Kürze an.

Setlist:
1. Marionetten
2. Der blaue Planet
3. Verloren (von Claudius, entstanden vor seinem Einstieg)
4. Gewitterregen
5. Jede Stunde
6. Vorbei (Neuer Song)
7. Falscher Glanz
8. Willkommen im Club (Neuer Song)
9. Albatros
(Pause)
10. Schwanenkönig
11. Musik zu einem nicht-existierenden Film
12. Für dich
13. Du hättest gut daran getan, die Dinge so zu lassen, wie sie waren (Neuer Song)
14. Mich zwingt keiner auf die Knie
15. In meiner Galerie
16. Narrenschiff
17. He, Mama (mit Vorstellung der Band durch Claudius)
18. Blues
19. Über sieben Brücken
20. Blumen aus Eis (Zugabe 1)
21. Medley "Wie weit fliegt die Taube + König der Welt" (Zugabe 2)
22. Magisches Licht (Zugabe 3)


Bericht Mechthild Willems:
Die Überraschung vorweg: KARAT spielen am 09. und 10. April 2010 nicht in Berlin, sondern starten in der "Alten Oper" in Erfurt in das Jubiläumsjahr. Karat spielten aufgrund der grossen Nachfrage bereits das zweite Jahr im DasDie Brettl und nicht wie die Jahre zuvor im DasDie Live.
Punkt 20:00 Uhr wurde es dunkel im Saal, dann begann das Intro zu spielen und nacheinander betraten Micha Schwandt, Christian Liebig, Martin Becker und Bernd Römer die Bühne, kurz darauf folgte Claudius. Der Eröffnungstitel nach dem Intro, für den sich KARAT entschieden hat, war "Marionetten". Dieser Song stammt von 1982.
"Guten Abend Erfurt und Herzlich Willkommen zum Tourauftakt 2009 von Karat. Das nächste Lied ist genau so alt wie das letzte: 'Der Blaue Planet'." Ab da wurde das Publikum auf eine Reise der Gefühle in die Vergangenheit bzw. Zukunft mitgenommen. Es folgten die Titel "Verloren" und mein zweites Lieblingslied "Gewitterregen".
"Wir grüssen alle, die dieses Jahr das erste Mal bei KARAT hier in Erfurt, oder überhaupt das erste Mal bei KARAT sind. Unser Motto: 'Wir lieben jede Stunde'." Bei diesem Song war besonders beeindruckend, was Martin so alles aus seiner Mundharmonika heraus holte. Das Wettspielen zwischen Bernd, Martin, Christian sowie die Breaks von Micha und die Breaks von Claudius am Keyboard begeisterten das Publikum so sehr, dass es dies mit viel Applaus quittierte. "Das kennt wahrscheinlich jeder, dass er morgens schweißgebadet aufwacht. So ging es wahrscheinlich Martin als er den nächsten Titel geschrieben hat: 'Vorbei'." Das Publikum lauschte andächtig.
Mein absoluter Lieblingssong ist "Falscher Glanz". In der Mitte des wunderschönen Liedes lieferten sich Martin und Micha ein beeindruckendes Duell, das war atemberaubend. Als Christian, Claudius und Bernd wieder in den Titel einstiegen, entfachten sie noch einmal ein absolutes Feuerwerk. Die Spielfreude, welche die fünf Hochkaräter an diesem Abend an den Tag legten, war phänomenal, und die fließenden Positionswechsel der einzelnen Musiker auf der Bühne (Choreographie) zeigte, mit welcher Leidenschaft und Hingabe sich Micha, Christian, Martin, Bernd und Claudius auf die neue Toursaison vorbereitet haben. Es gab an diesem Abend all die Hits, die diese Band haben groß werden lassen. Das ging beim bereits erwähnten Titel "Jede Stunde" los, und ging über "Albatros" bis zu "Über sieben Brücken" und "Falscher Glanz" weiter. Es war alles dabei, was das Fanherz sich wünschte. Auch gab es einige neue, und sehr gefühlvolle Songs, wie zum Beispiel "Vorbei", "Willkommen im Club" und "Du hättest gut daran getan, die Dinge so zu lassen wie sie waren". Der zuletzt genannte Titel war für mich persönlich der Höhepunkt des Konzerts. Aber auch "Willkommen im Club" ist ein echter Knaller.
Vor der Pause ließ man noch den "Albatros" fliegen. Sehr andächtig begleitete das Publikum die Band bei diesem sehr gefühlvollen Titel. Für die verschiedenen Solis von Schlagzeug, Bass, Gitarre und Keyboard bedankte sich das Publikum erneut mit viel Applaus. Beim "Schwanenkönig" wurde es wieder sehr still, und einige im Saal träumten bei den Klängen der Musik. Dann gab es die "Musik zu einem nicht existierenden Film". Das Gitarrensolo von Bernd riss einen förmlich mit.
Nachdem sehr gefühlvollen Lied mit dem Titel "Verloren", welches Martin geschrieben hat, spielten sie den neuen, vorhin bereits erwähnten, sehr emontionalen Song "Du hättest gut daran getan, die Dinge so zu lassen, wie sie waren". Für die Musiker und das Publikum war einer von vielen emotionalen Momenten des Abends.
Nach Aussage von Claudius, ist "Mich zwingt keiner auf die Knie" ihre Bandhymne, und sie spielten diesen Song gleich im Anschluss. Bei diesem Titel konnten Micha und Christian wieder einmal unter Beweis stellen, dass sie auch noch andere Instrumente beherrschen. Das Zusammenspiel zwischen beiden war phänomenal, und man hatte das Gefühl, dass die beiden dabei voll in ihrem Element waren. Beim "Narrenschiff" stand Claudius mitten im Publikum und sah Micha, Martin, Bernd und Christian dabei zu, wie sie ihren Instrumenten die Töne zu diesem Song entlockten. Man hatte stellenweise wirklich den Eindruck, das "Narrenschiff" bildich vor sich zu sehen. Das Publikum zeigte seine Begeisterung mit frenetischen Beifall. "Über sieben Brücken" gab es gleich zweimal: Einmal von uns, dem Publikum, und danach noch einmal von KARAT. Das Publikum forderte eine Zugabe, und KARAT verlängerte den Song mit diversen Solis der einzelnen Instrumente. Auch das wurde vom Publikum mit Standing Ovationen quittiert. KARAT war sehr gerührt. Ohne Zugaben haben wir sie dann auch nicht gehen lassen, und diese gab die Band den gut gelaunten Zuschauern schließlich auch. Nach dem Konzert gab es noch eine Autogrammstunde. Der Ansturm dabei war groß. Ein besonderer Dank an die Mitarbeiter vom DasDie und die Techniker, ohne die dieses Konzert nicht möglich gewesen wäre. Danke auch an die Band für diesen rundum gelungenen und unvergesslichen Abend in Erfurt. Meine Vorfreude auf das Konzert im Jahr 2010 ist riesengross.

 


Foto Impressionen:


Fotos von Karin Itzigehl:

Fotos von Mechthild Willems:

 

   
   
© Deutsche Mugge (2007 - 2024)

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.