Tom's Daddy und Hans die Geige live am 11. April 2009 in Weißkeißel
Fotos: Petra Meissner
Weißkeißel liegt eigentlich nicht in unserem Operationsradius, denn unsere Basisstation ist ein ganzes Stück südlicher. Aber gestern hielt es uns nicht zu Hause, spielten doch dort zwei Künstler, die wir nicht nur im Scheinwerferlicht kennen, sondern die das Leben von uns zwei Ostrockoldies schon lange begleiten.
Die Bekanntschaft mit Tom's Daddy reicht in Zeiten zurück, wo sich Jens und Matthias noch freundschaftlich auf der Matte verhauten, und seit dem ist schon ganz schön viel Wasser die Mulde runter geflossen. Man will es kaum glauben, dass Tom's Daddy demnächst nullt, meine Fankollegin Sonny bemerkte treffend: "Sobald Jens im Scheinwerferlicht steht, hat er ein umwerfendes jungendliches Lachen". Na dann alles Gute und öfter strahlende Scheinwerfer!
Dank Internet und Ostrockforen ist dieser Kontakt zu Jens wieder aufgelebt. Hans ist für uns unser Lieblingsostrocker und seit 15 Jahren sind wir bei unzähligen Muggen dabei. Aber auch Jens und Hans kennen sich von früher, denn Tom's Daddy ist seit ewigen Zeiten Hans die Geige-Fan und hätte nicht geglaubt, mal mit diesem Urgestein des Ostrocks auf einer Bühne zu stehen. Ja, und wenn dann diese Zwei zur gleichen Veranstaltung spielen, ist das für Fans schon ein Ereignis, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Wer Hans und Jens kennt, dem ist klar, dass sie dann auch Konzertteile gemeinsam bestreiten und das ohne Proben, Live ist Live. Dabei sind beide musikalische Perfektionisten. Wie ihr an den Bildern seht, der Spaß übertrug sich auf die Zuschauer, und das sind dann so die Sternstunden des Ostrocks für mich, wenn locker und munter drauf los gespielt wird. Was da technisch zu meistern ist, kann man sich vorstellen, sind doch beide meist Einzelkämpfer an der Ostrockfront und bemühen das Bandmitglied Computer im Hintergrund.
Wie viele Ostmuggekundige vielleicht schon wissen, haben Tom's Daddy und Matti ein wunderschönes Unplugged Ostrockprojekt Namens "Apfeltraum", das sie leider viel zu selten spielen. Schade, denn Matti verstärke an diesem Abend auch die Reihen der Fans.
Tom's Daddy begann seinen Konzertteil mit dem musikalischen Statement von City, "Und ich bin immer noch hier", was als Eröffnung echt passte. Neben den Titeln aus unserer Jungendzeit hatte er auch Neueres auf Lager, so etwa von Heinz Rudolf Kunze. Ich hab auch schon einen neuen Lieblingstitel, nämlich die gecoverte "Eisblume", ein ganz starkes Teil.
Bei den internationalen Rockklassikern liefen die beiden alten Kämpfer natürlich zur Höchstform auf, und was sie so an Zwischentexten boten, war auch nicht von schlechten Eltern. Beide verstehen gekonnt zu unterhalten und wenn es sein muss, auch auf Russisch. Viel zu schnell war dieser schöne Abend zu Ende, vielleicht sieht man sie in dieser Zusammenstellung mal wieder.
Foto Impressionen: